Re: Synchronisation

33
Glaubrecht + Brosnan ist gesetzt. Unglaublich gute Synchro. Ich mag die Stimme von Pierce, finde aber das Glaubrecht ihn noch besser macht. :)

Bei Connery ist beides gut, ebenso bei Moore. Bei Craig mag ich Wunder gern, finde aber seine Stimme etwas besser als die des Sprechers. Passender vor allem.

Re: Synchronisation

34
Synchron ist ein sehr interessantes Feld. Ich bin neben Bond auch Hörspielfan und bin froh um die hohe Qualität, die wir mit einigen Sprechern im Synchron- und Hörspielbereich haben. In Bondfilmen wurden zum Glück auch sehr gute Sprecher und Synchronregisseure eingesetzt. Ich schaue auch gern die Originalfassungen und bin eigentlich im großen und Ganzen auch sehr zufrieden gewesen. Ich leibe es jedoch auch die Originalfassung und die Synchronfassungen zu vergleichen. Und auch bei Bond gibt es ein paar kleinere "Fehltritte":

Zu Erinnerung gebe ich mal ein paar Beispiele:

A. Spectre, die in der deutschen Fassung von DN zu GOFTA wurde und später zum Phantom.

B. Das eckige Döschen im Höschen in Diamantenfieber.

C. das Liedchen, das Bond auf den Lippen hat, nachdem er Graf Lippe in die Minisauna einsperrte (in der englischen Fassung geht er einfach weg)

Es gibt da auch ein paar sehr lustige Beispiele von anderen zum teil recht bekannten Filmen, die auch sehr witzige Synchronpannen haben. Man kann sogar durch eine andere Synchronisation den ganzen Film komplett eine andere Richtung geben. Was viele ja fürchten kann aber auch positive Früchte tragen. In Deutschland wurde in den 80igern die Serie die Zwei mit Toni Curtis und Roger Moore synchronisiert. Aber entgegen der ernsten Krimiausrichtung hat der damalige Sychronregiesseur und Synchronbuchschreiber Rainer Brandt der Serie einen witzigen Touch mit markigen Sprüchen verliehen. In England kennt man die Serie nur noch, weil Moore danach mit Bond bekannt wurde. In Deutschland ist die Serie wegen der Sprüche Kult.
"Geschüttelt oder Gerührt?"
„Seh ich so aus, als ob mich das interessiert?“
Casino Royale 2006

Re: Synchronisation

35
Bei Craig bin ich hin und hergerissen. Erstmal finde den Gedanken dass es eine Gemeinsamkeit zwischen dem unsäglichen Sandler und Vind gibt ganz gruselig. Da war ich dann in CR sehr überrascht positiv. Dennoch finde ich inzwischen dass er nicht nuanciert genug ist und oft zu patzig dinge rausrotzt. Das ist schade und trägt dazu bei dass Craigs Bond bei manchen als uncharmant und Rambo mässig rüberkommt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Synchronisation

40
Casino Hille hat geschrieben:Und doch trifft Glaubrecht Brosnan eigentlich immer perfekt. Bin froh, dass ausgerechnet er ihn synchronisiert.

Das stimmt und ich wollte auch nichts anderes behaupten. Glaubrecht passt perfekt zum Brosnanbond!
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Synchronisation

41
Samedi hat geschrieben:Hier mal eine Kostprobe wie Hubertus Bengsch (u. a. auch die Stimme von Richard Gere und Henry Czerny) auf Brosnan klingt:

Bengsch kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Der ist bei mir 1WO und nichts anderes. :D

Manchmal schalte ich mitten im Film mal auf Originalsprache, nur mal so, oder auch, weil es mich interessiert, wie die Darsteller manche Sachen rüberbringen, bzw wie es im Original klingt.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Synchronisation

42
Agent 009 hat geschrieben:Bei Connery ist beides gut, ebenso bei Moore.
bei Moore ist mir das Original viel lieber weil ich tw. leider immer noch an Willi von Alf denken muss, weil Niels Clausnitzer beide fast ident gesprochen hat. Liegt aber ev. auch an der markanten Stimme. Da beWUNDERe (haha..) ich Dietmar Wunder, dass er Sandler und Craig so verschieden und für mich perfekt synchronisiert.

Re: Synchronisation

43
Ich sehe mir Bond schon aus nostalgischen Gründen ausschließlich in den deutschen Synchronfassungen an. Gut, bei Craig habe ich auch schon das eine oder andere Mal eine Ausnahme gemacht, aber sonst? Nein, eigentlich nicht.

Da Deutsch nun einmal meine Muttersprache ist und die Synchros auf extrem hohem Niveau liegen, wie @Invinsible1958 treffend bemerkte, sehe ich da auch nix Verwerfliches daran.
Außerdem, wenn ich bedenke, wie viele grandiose Klassiker mir schon entgangen wären, würde ich nur die Originalfassungen ansehen, bekomme ich direkt Panik. Da ich französisch (die Sprache) nicht beherrsche, wären die komplette Nouvelle Vague, aber auch bspw. Melville und Delon spurlos an mir vorbeigegangen. Unfassbar!

Und es soll mir niemand mit Untertiteln kommen! Das ist wohl der größte Stuss, den man sich nur antun kann. Ich habe nämlich nicht die geringste Lust, Textzeilen zu lesen, während mir das Spiel der Akteure beinahe komplett entgeht. All die kleinen und großen Gesten der Schauspieler, ihr Mienenspiel, ihre Körpersprache, all das würde mir extrem fehlen und somit den kompletten Film uninteressant machen. Da bin ich doch lieber antiquiert und schaue die Filme auf deutsch und habe meinen Spaß daran.

Erschwerend hinzu kommt, dass ich zwar z.B. Bond in englisch durchaus folgen könnte, wenn auch nicht so entspannt wie auf deutsch, ich jedoch spätestens bei Screwball-Komödien oder Vergleichbarem auch in englisch w.o. geben müsste. Das wäre mir deutlich zu unentspannt.

Dennoch kann ich natürlich auch die Sichtweise der anderen Seite nachvollziehen. Jeder wie er eben möchte.
Lieber in der Kaiserin als Imperator.

Re: Synchronisation

44
DoppelNull hat geschrieben:Erschwerend hinzu kommt, dass ich zwar z.B. Bond in englisch durchaus folgen könnte, wenn auch nicht so entspannt wie auf deutsch, ich jedoch spätestens bei Screwball-Komödien oder Vergleichbarem auch in englisch w.o. geben müsste. Das wäre mir deutlich zu unentspannt.
Wobei ich bei mir selbst gemerkt habe, dass das eigene Verständnis für Englisch stetig wächst, je mehr Filme man auf englisch sieht.
Man muss nur damit anfangen, dann hat man bald kaum noch Probleme.

Re: Synchronisation

45
DoppelNull hat geschrieben:Ich sehe mir Bond schon aus nostalgischen Gründen ausschließlich in den deutschen Synchronfassungen an. Gut, bei Craig habe ich auch schon das eine oder andere Mal eine Ausnahme gemacht, aber sonst? Nein, eigentlich nicht.

Da Deutsch nun einmal meine Muttersprache ist und die Synchros auf extrem hohem Niveau liegen, wie @Invinsible1958 treffend bemerkte, sehe ich da auch nix Verwerfliches daran.
Außerdem, wenn ich bedenke, wie viele grandiose Klassiker mir schon entgangen wären, würde ich nur die Originalfassungen ansehen, bekomme ich direkt Panik. Da ich französisch (die Sprache) nicht beherrsche, wären die komplette Nouvelle Vague, aber auch bspw. Melville und Delon spurlos an mir vorbeigegangen. Unfassbar!

Und es soll mir niemand mit Untertiteln kommen! Das ist wohl der größte Stuss, den man sich nur antun kann. Ich habe nämlich nicht die geringste Lust, Textzeilen zu lesen, während mir das Spiel der Akteure beinahe komplett entgeht. All die kleinen und großen Gesten der Schauspieler, ihr Mienenspiel, ihre Körpersprache, all das würde mir extrem fehlen und somit den kompletten Film uninteressant machen. Da bin ich doch lieber antiquiert und schaue die Filme auf deutsch und habe meinen Spaß daran.

Erschwerend hinzu kommt, dass ich zwar z.B. Bond in englisch durchaus folgen könnte, wenn auch nicht so entspannt wie auf deutsch, ich jedoch spätestens bei Screwball-Komödien oder Vergleichbarem auch in englisch w.o. geben müsste. Das wäre mir deutlich zu unentspannt.

Dennoch kann ich natürlich auch die Sichtweise der anderen Seite nachvollziehen. Jeder wie er eben möchte.
Jo, ganz genauso sehe ich das auch.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"