Re: Interviews mit Cast & Crew

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Ich finde er hat hier auf bemerkenswerte Weise Recht. Er war OK, vor allem in den erstn Szenen richtig gut.
Aber danach fehlte dem Drehbuch und auch Mendes das was nötig gewesen wäre um ihn zu inspirieren. Zumindest schiebt er die Schuld nicht aufs Drehbuch was er leicht tun könnte.
Ohnehin ist der doch sehr eitle und anspruchsvolle Waltz sehr milde was Bond angeht - was mich fasst vermuten lässt, dass er noch mal will und das auch geplant ist
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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Ne er macht sich ja schlecht was eher ungewöhnlich für ihn ist. Und das mit der fehlenden Inspiration ist etwas was ich direkt beim ersten Mal auch so wahrgenommen habe. Das ist dem Script geschuldet, was ja praktisch nach Drehbeginn 80% seiner Szenen noch verändert hat, aber auch Mendes der nichts so richtig mit ihm anfangen kann.

Das beginnt EXAKT ab einem Moment nach der Metoriten Szene. Ab da wurde das Script umgeschrieben und er wird schwach.
Wobei er in der ebenfalls umgeschriebenen Szene im KOntrollraum noch mal richtig stark ist.
Folter Szene? Najaa
Finale in London? Recht konfus und ohne klare Linie in seiner Darstellung
Helicopter Absturz und Brücke? Unwürdig schlecht
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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danielcc hat geschrieben: Folter Szene? Najaa
Da war er für mich schauspielerisch am stärksten. Definitiv stärker als in seinen ersten beiden Szenen, in denen er von seinem Talent kaum Gebrauch machen kann (außer stimmlich und selbst hier muss er in Rom sehr ruhig und ausgeglichen sprechen und in der Meteroiten Szene klingt er gut, aber das ist noch keine Kunst). In der Folterszene funktioniert sein Spiel, da stimmt auch noch die Inszenierung, die bricht erst im MI6 Headquarter wieder ein.
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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Dem liegt aber die Annahme zugrunde dass ein Schauspieler viel "machen muss" um aufzufallen oder gut zu sein. In Rom stimmt alles weil er fast gar nichts macht. Alein die Pausen sind Weltklasse, vor allem aber die Stimme was sowieso Waltz eigentliche Stärke ist.

Die Folterszene leidet ganz eindeutig darunter, dass das Script hier seine Figur zerfallen lässt - das ist DER Schwachpunkt von SP. Da gibt es auch einzelne Momente die fast unwürdig schlecht sind - zum Beispiel als er halb weinerlich stotternd "brother" sagen muss.
Ähnlích ist es hinterher im Helicopter wo er minutenlang sowas wie Angst vor dem Absturz spielen muss.
Das sind zwei Stellen wo ich direkt spüre "Oh nein... das ist nicht gut"
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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danielcc hat geschrieben:Dem liegt aber die Annahme zugrunde dass ein Schauspieler viel "machen muss" um aufzufallen oder gut zu sein.
Achso... hm, ja, da hast du schon recht, aber ich würde hier tatsächlich sagen, dass die Wirkung von Waltz in Rom beispielsweise eher Mendes zuzuschreiben ist als ihm.
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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Ich glaube Waltz wäre der Erste der dir hier zustimmen würde und seine Äußerung, dass ihm die Inspiration fehlte ist nichts anderes als eine versteckte Kritik am Drehbuch und am Regisseur.
Idealerweise gehen ja Script, Inszenierung und Darstellung eine Symbiose ein - und deswegen finde ich die Rom Szene so toll.
Das fehlt bei den späteren Szenen mit Waltz. Er hat aber noch gute Moment - etwa wenn er am Ende Craig gegenüber steht.

Aber zwischendurch spielt er echt eine andere Figur. Das geht eigentlich los, wenn er durch diesen gläsernen Gang geht in seinem Versteckt. Da merkt man zum ersten Mal "hä, wen spielt er denn jetzt".
Das ist um so auffälliger als das er beim Meteor und dann im Kontrollraum sehr sehr einheitlich spielt - aber zwischendurch macht er den Tarantino-Hampelmann. Echt schade.
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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danielcc hat geschrieben:Ich glaube Waltz wäre der Erste der dir hier zustimmen würde und seine Äußerung, dass ihm die Inspiration fehlte ist nichts anderes als eine versteckte Kritik am Drehbuch und am Regisseur.
Idealerweise gehen ja Script, Inszenierung und Darstellung eine Symbiose ein - und deswegen finde ich die Rom Szene so toll.
Das fehlt bei den späteren Szenen mit Waltz. Er hat aber noch gute Moment - etwa wenn er am Ende Craig gegenüber steht.

Aber zwischendurch spielt er echt eine andere Figur. Das geht eigentlich los, wenn er durch diesen gläsernen Gang geht in seinem Versteckt. Da merkt man zum ersten Mal "hä, wen spielt er denn jetzt".
Das ist um so auffälliger als das er beim Meteor und dann im Kontrollraum sehr sehr einheitlich spielt - aber zwischendurch macht er den Tarantino-Hampelmann. Echt schade.
Im Prinzip war er nur in den Szenen gut, bei denen auch das Drumherum gut inszeniert wurde: In Rom, im Raum mit dem Meteoriten, im Kontrollraum, im alten MI6-Gebäude als er hinter der Glaswand Bond gegenüber steht. Zwischendrin und am Ende wirkte er eher wie so ein Lausbub, der am liebsten ein paar Witze reißen würde, bis ihm wieder einfällt, dass er ja ein Superschurke ist. Das merkt man vor allem bei der Folterung, ab da lief mit der ganzen Person "Blofeld" was schief.
Und die Szene in der Brücke ist sowieso seine schlechteste des gesamten Films, weil er da einfach überhaupt nicht weiß, was er tun muss um es glaubwürdig darzustellen, weil das gesamte Ende irgendwie kurios ist (also inklusive Abschiedszene von Madeleine davor und das eigenartige Happy End). Es ist nicht direkt schlecht, aber auch irgendwie nicht passend. Ich hatte mir da was anderes vorgestellt, schon allein, weil ich Madeleine so unsympathisch fand. :D
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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Maibaum hat geschrieben:Das liegt nicht wirklich an Waltz, sondern an Mendes genereller Unentschlossenheit was er überhaupt für einen Film machen wollte. Mendes durchgehende Halbherzigkeit schlägt sich dann halt auch in Waltz Rolle wie auch in seiner Schauspielerei nieder.
Ja, das merkt man in vielen Szenen einfach richtig. Ich würde auch Waltz direkt nicht die Schuld geben, er ist in meinen Augen sowieso ein großartiger Schauspieler und er macht auch das Beste aus dem was das Drehbuch und die Regie ihm gegeben hat.
Die Frage ist nur: Hat er nicht selbst mal dazwischen gefunkt? Er liest das Drehbuch ja logischerweise auch, da sagt man doch als Schauspieler auch selbst mal, dass das so und so nicht gut funktionieren wird.
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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Ohne Waltz schlecht machen zu wollen: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ihn die letztendliche Qualität nicht unbedingt allzu wichtig ist. Viele Filme scheint er auf jeden Fall auch eher aus Geldgründen oder Prestige oder sonstigem zu machen, jedenfalls denke ich nicht, dass ein Engagement seinerseits in Horrible Bosses 2 anders zu erklären ist. Zumal die Folterszene wohl bei Nachdrehs entstanden ist (?) und dort dann möglicherweise nicht zwingend die Zeit war, alles zu überarbeiten, bis jeder zufrieden ist.

Ganz davon ab gibt es auch Regisseure, die sich für die Meinung der Schauspieler weniger interessieren als andere. Da kann ich Mendes nicht einschätzen.
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Re: Interviews mit Cast & Crew

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Maibaum hat geschrieben:Und es ist auch nicht immer leicht zu sagen wie etwas nachher im fertigen Film dann wirkt.
Das kommt natürlich noch zusätzlich erschwerend hinzu und da kannst du als Darsteller auch einfach nicht den Überblick über das Gesamtwerk haben (außer du bist Craig und in SP in so gut wie jeder Szene zu sehen, aber vermutlich selbst dann nicht so sehr wie der Regisseur).
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