Welches ist euer Lieblingsfilm von Edgar Wright?

Shaun of the Dead (Keine Stimmen)
Hot Fuzz (Keine Stimmen)
Scott Pilgrim vs. The World
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (40%)
The World's End
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (20%)
Baby Driver
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (40%)
The Sparks Brothers (Keine Stimmen)
Last Night in Soho (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5

Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben: 30. Juli 2020 22:43 Von Wright als Bond-Regisseur träume ich schon lange. Er ist aktuell für mich wohl der interessanteste Filmemacher.
Kann es mir ganz ehrlich nicht vorstellen. Regisseure mit dermaßen individueller Handschrift hat es bei Bond noch nie gegeben und Sam Mendes dürfte diesbezüglich das absolute Höchstmaß der Gefühle sein (und obwohl Sam Mendes zur Creme-de-la-Creme der Hollywood-Regisseure gehört, ist sein persönlicher Stil nicht so extrem ausgefallen wie der seiner Kollegen Edgar Wright, Quentin Tarantino oder Guy Ritchie).
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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Auch wenn es bisher keine Regisseure mit so individuellem Stil gab, gab es aber durchaus Bondfilme wie DAF oder QOS mit sehr ausgefallenem Stil oder auch sehr ausgefallene Soundtracks wie TSWLM, FYEO, LTK oder GE.

Tarantino oder Ritchie brauch ich bei Bond auch nicht, aber Wright kann ich mir da sehr gut vorstellen.
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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Casino Hille hat geschrieben: 3. August 2020 16:31 Kann es mir ganz ehrlich nicht vorstellen.
Ich auch nicht wirklich. Also stilistisch zwar durchaus aber produktionsmässig wird das nicht passieren. Ist darum auch nichts, dass mich gross ärgert oder beschäftigt, weil es gar nicht wirklich erwarte. Wright hat sich ja selber genug Projekte aufgehalst auf die man sich freuen kann (auch wenn sicher nicht alles davon Realität werden wird). Und wo bleibt der verdammte Soho-Trailer?
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben: 30. Januar 2019 00:02 Was sagst du zu den geplanten/kommenden Projekten?
Da ich nur über "Last Night in Soho" (wenig) Bescheid weiß, so viel: Grundsätzlich klingt das nach einem interessanten, weil gänzlich anderen Projekt für/von Wright und die Swinging Sixties sind immer gut für die große Leinwand. Zudem übernimmt Thomasin McKenzie die Hauptrolle, die mir in "Jojo Rabbit" sehr gut gefallen hat. Eher abschreckend ist aber die Äußerung Wrights, der Film orientiere sich an "Don't Look Now" (für dt. Titel-Fetischisten: "Wenn die Gondeln Trauer tragen") von Nicolas Roeg, der für mich zu den überschätztesten Klassikern aller Zeiten gehört.
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2020 12:01 Da ich nur über "Last Night in Soho" (wenig) Bescheid weiß, so viel: Grundsätzlich klingt das nach einem interessanten, weil gänzlich anderen Projekt für/von Wright und die Swinging Sixties sind immer gut für die große Leinwand. Zudem übernimmt Thomasin McKenzie die Hauptrolle, die mir in "Jojo Rabbit" sehr gut gefallen hat. Eher abschreckend ist aber die Äußerung Wrights, der Film orientiere sich an "Don't Look Now" (für dt. Titel-Fetischisten: "Wenn die Gondeln Trauer tragen") von Nicolas Roeg, der für mich zu den überschätztesten Klassikern aller Zeiten gehört.
Irgendetwas spinnt hier grade gewaltig, ich habe schon zweimal meinen Beitrag verloren und mach ihn jetzt im Word.

Ob Last Night in Soho wirklich so «Wright-untypisch» wird warte ich erst mal ab. Ich habe ja schon oft gesagt, dass ich Wright nicht gern einfach in die Komödienschublade stecke, sondern ihm vielmehr einen oft humoristischen, manchmal vielleicht sogar parodistischen Ansatz zugestehe, in Filmen, die für mich aber emotional trotzdem viel komplexer und vielschichtiger funktionieren als «nur» als Komödie. In Hot Fuzz verarbeitet er Einflüsse aus dem Slasher-Film, actiongeladenen Buddy-Abenteuern und der ganzen «dubiose Gewalt bei den Hinterwäldlern»-Ecke, in Soho nun anscheinend eben den psychologischen Gruselfilm der 60er und 70er à la Polanski und Roeg. Die Filme können da durchaus vergleichbar vorgehen, ich warte mal ab, es gibt ja noch nicht mal einen Trailer. Gespannt bin ich sowieso.

Don’t Look Now habe ich zu meinem Entsetzen immer noch nicht gesehen.

Das letzte Projekt, für das Wright zukünftig laut Medien an Bord ist, klingt übrigens auch recht interessant. Eine Kurzgeschichtenverfilmung nach einer Story von SNL-Autor Simon Rich, über den Geist eines weiblichen Stummfilmstars, der auf dem Studiogelände spukt und sich mit einem erfolglosen Regisseur anfreundet. Das klingt nach einem herrlich eigenständigen und verrückten Ansatz an das Thema Film(produktion) im Film und nach einem gefundenen Fressen für Wright. Immer noch sehr skeptisch bin ich über die Idee einer Baby Driver Fortsetzung, Wright ist da zwar kreativ involviert und hat einen Entwurf geschrieben, für mich klingt es aber eher ein bisschen als ob da jemand anderes aufgrund des Erfolgs und der Popularität von Baby Driver drauf bestanden hätte und Wright jetzt halt fürs erste mitmacht, aber ich kann mir schwer vorstellen dass das aus seiner eigenen Initiative hinaus entstanden ist. Seine Filme sind immer schön abgeschlossen und potentielle Sequels hat sich Wright immer nur als Witz, als Insider-Gag mit Pegg ausgedacht (wie «Hot Fuzz 2: Pigs in the City» oder das Spin-Off «Maximum ‘Tache» über die beiden Andys).
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben: 4. August 2020 13:23 Don’t Look Now habe ich zu meinem Entsetzen immer noch nicht gesehen.
Aus unserer beliebten, nichtendenwollenden Serie "Opa Anatol erzählt von früher":
Die wegschauenden Gondeln liefen während der WM 1990 im Nachtprogramm in der ARD. Die Funkuhr (für alle Zuspätgeborenen: Funk- und Fernsehzeitschrift) warnte damals explizit: "Vorsicht! Dieser Film greift ihre Seele an!". Bei so einer ausdrücklichen Empfehlung musste der Film natürlich geschaut werden und was kam dann raus: boah, langweilig. Noch nicht mal die Sexszene war so, wie man sich das als Halbstarker gewünscht hätte. Den Schluss hab ich gleich mal gar net kapiert und auch die Seele war danach noch ok - irgdenwie. Dann rund ein Jahrzehnt später dem Film nochmal ne Chance gegeben und seitdem mag ich den Film eigentlich sehr gern. Sehr atmosphärisch, oft bewusst die Erwartungshaltung des Zuschauers ins Leere laufen lassen und eben auch nicht durchgängig rational und erklärbar. Von daher: toller Film und auf alle Fälle einen Versuch wert - obwohl ich das mit dem Seelenangriff immer noch net kapiert hab. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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"Dieser Film greift ihre Seele an!" - Grandios! :D Normalerweise hab ich für den Roeg ja eine Menge übrig, aber 'Schau jetzt nicht' war leider für mich eher unfreiwillig komisch, mit den nicht endenwollenden Einstellungen vom verdutzt guckenden Sutherland und dem grotesken Ende (bei dem ich absolut nicht verstehe, wen das tatsächlich gruselt – aber gerade in dem Fall gehen die Empfindungen sicher weit auseinander). Da tragen nicht nur die Gondeln Trauer (btw: Was für ein selten blöder deutscher Titel!).
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben: 4. August 2020 13:23 Ob Last Night in Soho wirklich so «Wright-untypisch» wird warte ich erst mal ab.
Ich finde gar nicht, dass es so einen "typischen" Wright-Stil gibt. Er hat zwar seine Cornetto-Trilogie gedreht, aber abgesehen davon, hat Wright meiner Meinung nach keine so klare Handschrift wie z. B. Mendes und schon schon gar nicht so eine krasse wie Tarantino oder Nolan.
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2020 13:55 und dem grotesken Ende (bei dem ich absolut nicht verstehe, wen das tatsächlich gruselt – aber gerade in dem Fall gehen die Empfindungen sicher weit auseinander).
Also nachts um halb 2 kann das schon eine sehr eindringliche Wirkung erzeugen. Wobei ich hier auch weniger von gruseln sprechen würde als mehr von verstörend, vor allem in Kombination mit der Musik und der anschliessenden titelgebenden Szene (jedenfalls im deutsche). Ich finde, das haut schon rein. Meinem Teenager-Alter Ego von der WM 1990 ging es aber ähnlich wie dir, der fand das purpurne Männlein auch eher grotesk.
Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2020 13:55Da tragen nicht nur die Gondeln Trauer (btw: Was für ein selten blöder deutscher Titel!).
Ich mag den dt. Titel sehr gern, klingt so poetisch. Aber "Schauen greifen Seele an" wär natürlich auch denkbar. :mrgreen:
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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"Wenn die Godeln Trauer tragen - Dieser Film greift Ihre Seele an!"

schlägt doch in die gleiche Kerbe wie

"Ein Mann explodiert - Er schlägt zu wie ein Tiger!"

oder

"Leben und Sterben Lassen - Das mag James Bond schon gar nicht leiden, wenn ihn Gevatter Tod mal an die Schläfe tippt" :lol:


Hille, sag mal lieber was zu Soho, Baby Driver 2 und Stage 13...
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Re: A Pint and a Cornetto - Der Edgar Wright Thread

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AnatolGogol hat geschrieben: 4. August 2020 14:04
Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2020 13:55 und dem grotesken Ende (bei dem ich absolut nicht verstehe, wen das tatsächlich gruselt – aber gerade in dem Fall gehen die Empfindungen sicher weit auseinander).
Also nachts um halb 2 kann das schon eine sehr eindringliche Wirkung erzeugen. Wobei ich hier auch weniger von gruseln sprechen würde als mehr von verstörend, vor allem in Kombination mit der Musik und der anschliessenden titelgebenden Szene (jedenfalls im deutsche). Ich finde, das haut schon rein. Meinem Teenager-Alter Ego von der WM 1990 ging es aber ähnlich wie dir, der fand das purpurne Männlein auch eher grotesk.
Ist es nicht sogar ein Fraulein? Ich erinnere mich irgendwie an eine Zwergenomi... Der Film ist aber zugegeben bei mir schon einige Zeit her. Ich mag dafür "Bad Timing" von ihm sehr gerne, alias "Black Out", mit Art Garfunkel und Harvey Keitel. Kennst du den? Außerdem ist sein extrem abgedrehter "Insignificance" ein Cineasten-Geheimtipp, leider hierzulande nicht auf Blau zu bekommen.
GoldenProjectile hat geschrieben: 4. August 2020 13:23 Ich habe ja schon oft gesagt, dass ich Wright nicht gern einfach in die Komödienschublade stecke, sondern ihm vielmehr einen oft humoristischen, manchmal vielleicht sogar parodistischen Ansatz zugestehe, in Filmen, die für mich aber emotional trotzdem viel komplexer und vielschichtiger funktionieren als «nur» als Komödie. In Hot Fuzz verarbeitet er Einflüsse aus dem Slasher-Film, actiongeladenen Buddy-Abenteuern und der ganzen «dubiose Gewalt bei den Hinterwäldlern»-Ecke
Da bin ich unbedingt bei dir, trotzdem bewahrt sich Wright ja einen unverwechselbaren Stil, und genau der macht ihn so interessant für mich (selbst bei seinen schwächeren Filmen wie dem etwas langweiligen "Baby Driver"). Natürlich darf man Wright auf gar keinen Fall in die Comedy-Schublade stecken, gerade sein "The World's End" ist zum Ende erstaunlich dramatisch - und tragisch. Ein fabelhafter Film. Und die Aspekte, die du für "Hot Fuzz" benennst, sehe ich auch als essentiell, immerhin sind die abgewichsten Profis vermutlich der beste Film zur Thematik "Brexit" überhaupt – und das mindestens neun Jahre zu früh.
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