Welcher Film aus der Jack-Ryan-Reihe ist der beste?

Jagd auf Roter Oktober (John McTiernan, 1990)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Die Stunde der Patrioten (Phillip Noyce, 1992)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Das Kartell (Phillip Noyce, 1994)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Der Anschlag (Phil Alden Robinson, 2002) (Keine Stimmen)
Jack Ryan: Shadow Recruit (Kenneth Branagh, 2014) (Keine Stimmen)
Tom Clancy’s Gnadenlos (Stefano Sollima, 2021) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3

Der Jack Ryan Thread

1
Ob als Romanheld oder Filmheld, der CIA-Analytiker Jack Ryan (erdacht vom brillantem Thriller-Autor Tom Clancy) ist neben unserem allseits geliebtem James Bond und dem von John le Carré erdachtem George Smiley einer der bekanntesten Protagonisten der Spionageliteratur und die zentrale Hauptfigur einer äußerst langlebigen Romanreihe (die fünf mehr oder weniger vorlagennahe (wir Bond-Fans kennen diese Bezeichnung :wink: ) Verfilmungen nach sich zog), die gemeinsam mit den Filmen hier ihren Thread erhalten soll. Weitere Hauptfiguren der Jack Ryan Romane sind Ryans Kollege CIA-Agent John Clark und Ryans Sohn Jack Ryan Jr. Kommen wir zu Jack Ryans aufregendem Leben:

Romanübersicht:
- The Hunt For Red October ("Jagd auf roter Oktober", 1984)
- Patriot Games ("Die Stunde der Patrioten", 1987)
- The Cardinal of the Kremlin ("Der Kardinal im Kreml", 1988)
- Clear And Present Danger ("Der Schattenkrieg", 1989)
- The Sum Of All Fears ("Das Echo aller Furcht", 1991)
- Without Remorse ("Gnadenlos", 1993)
- Debt Of Honor ("Ehrenschuld", 1994)
- Executive Orders ("Befehl von oben", 1996)
- Rainbow Six ("Operation Rainbow", 1998)
- The Bear And The Dragon ("Im Zeichen des Drachen", 2000)
- Red Rabbit ("Red Rabbit", 2002)
- The Teeth Of The Tiger ("Im Auge des Tigers", 2003)
- Dead Or Alive ("Dead or Alive", 2010)
- Locked On ("Ziel erfasst", 2013)
- Threat Vector ("Gefahrenzone", 2013)
- Command Authority ("Kampf um die Krim", 2014)

Die inhaltlich-chronologische Reihenfolge der Romane hingegen entspricht nicht ganz deren Veröffentlichung, daher hier noch einmal die inhaltliche Anordnung der Romane:

01. Without Remorse
02. Patriot Games
03. Red Rabbit
04. The Hunt For Red October
05. The Cardinal of the Kremlin
06. Clear and Present Danger
07. The Sum Of All Fears
08. Debt of Honor
09. Executive Orders
10. Rainbow Six
11. The Bear and The Dragon
12. The Teeth Of The Tiger
13. Dead Or Alive
14. Locked On
15. Threat Vector
16. Command Authority

Außerdem wurde (wie bereits erwähnt) Jack Ryan hin und wieder bereits auf die große Leinwand transportiert, besetzt durch Alec Baldwin im ersten, Harrison Ford im zweiten und dritten, Ben Affleck im vierten und Chris Pine im fünften Kinoabenteuer - wobei der vierte und fünfte Film jeweils Reboots der Filmreihe sind und im letzteren Falle nicht mehr auf einer direkten Romanvorlage Clancys basieren:

- The Hunt For Red October (1990, John McTiernan)
- Patriot Games (1992, Phillip Noyce)
- Clear And Present Danger (1994, Phillip Noyce)
- The Sum Of All Fears (2002, Phil Alden Robinson)
- Jack Ryan: Shadow Recruit (2014, Kenneth Branagh)
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Re: Der Jack Ryan Thread

2
Ich hatte mich ehrlich gesagt vor geraumer Zeit auch schon einmal darüber gewundert gehabt, dass ausgerechnet in einem James Bond-Forum es noch keinen Thread zu seinem US-amerikanischen Quasi-Pendant gibt (auch wenn er das ja eigentlich gerade nicht ist). Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich in meinem vorigen Post etwas zu vollmundig war, da ich erst heute gesehen habe, dass nach Dead or Alive noch weitere Romane mit dem guten Jack erschienen sind. Angesichts der doch sehr enttäuschenden Qualität der beiden ersten "Jr"-Ableger und der Tatsache, dass hier offensichtlich ein Kollege von Clancy einen (Groß-?)Teil der Arbeit übernommen hat (etwas, was ich aufgrund des veränderten Stils und der enorm abfallenden Qualität ja bereits bei Im Auge des Tigers und Deatg or alive vermutet hatte) hält sich mein Interesse aber doch stark in Grenzen.

@Hille: welche der Romane sind deine Favoriten und warst du von den "Jr"-Ablegern auch so enttäuscht wie ich?
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Re: Der Jack Ryan Thread

3
Jack Ryan ist mir insofern ein Begriff, dass ich schon einige Diskussionen - meistens geführt vom geschätzten Genossen Anatol - in verschiedenen Threads über das Schaffen Clancys und die entsprechenden Verfilmungen stumm mitverfolgt habe. Ausserdem habe ich vor (gefühlt) vielen Jahren einmal The Hunt for Red October im Fernsehen verfolgt, aber da dies vor der Zeit war, in der ich mich wirklich angefangen habe für Filme zu interessieren, erinnere ich mich da auch kaum mehr dran. Folglich möchte ich den McTiernan gerne Mal wieder sehen, was für die beiden Nachfolger aber ebenso gilt, da die Verbindung Noyce/Ford sich einfach klasse anhört. Branaghs Beitrag soll ja angeblich scheisse sein und kann mir bis auf Weiteres auch gestohlen bleiben. :D
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Re: Der Jack Ryan Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben:Folglich möchte ich den McTiernan gerne Mal wieder sehen, was für die beiden Nachfolger aber ebenso gilt, da die Verbindung Noyce/Ford sich einfach klasse anhört.
Nicht zu vergessen die Beteiligung des von mir hochverehrten Mister Milius in Roter Oktober und Das Kartell. :D
Aber mal abgesehen von zwanghafter Heldenverehrung ist Roter Oktober ein sehr guter Ausgangspunkt und Gradmesser, ob einem die Ryan-Abenteuer liegen. Ich könnte mir zudem vorstellen, dass darüberhinaus vor allem Das Kartell/Clear & present Danger etwas für dich ist.
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Re: Der Jack Ryan Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben:Folglich möchte ich den McTiernan gerne Mal wieder sehen
Eric, viel eher möchte ich dir wirklich die Romane ans Herz legen. Tom Clancys Schreibstil ist ähnlich wie der eines John le Carrés oder Dan Browns einfach einzigartig und für sich genommen schon dermaßen fesselnd und vereinnahmend, dass der Name des Autors alleine jeden Kauf rechtfertigt (wenngleich mit Abstrichen, wozu ich gleich kommen werde). Also unbedingt an die literarischen Werke ranwagen - wobei es egal ist, ob du dich an die inhaltliche Chronologie der Romane oder an das Veröffentlichungsdatum hältst (obwohl ich dir wie bei allem ganz klar letzteres empfehlen würde, siehe meine ähnlichen Ansichten bezüglich der filmischen Star Wars Abenteuer).
AnatolGogol hat geschrieben:Hille: welche der Romane sind deine Favoriten und warst du von den "Jr"-Ablegern auch so enttäuscht wie ich?
Ich dachte mir, ich ranke die mal alle für dich durch (aber (noch) nicht die Filme, das ist ewig her und ich kenn halt auch nur die ersten Zwei). Ich sehe es aber wie du, dass die Tom Clancy Werke leider abgenommen haben, seit er mit Co-Autoren arbeitet, sowie mich der Ansatz, Romane über den Sohnemann zu schreiben, allgemein nicht sonderlich packen konnte.

The Hunt For Red October - 10/10
Patriot Games - 8/10
The Cardinal of the Kremlin - 9/10
Clear And Present Danger - 8,5/10
The Sum Of All Fears - 10/10
Without Remorse - 7,5/10
Debt Of Honor - 8/10
Executive Orders - 8/10
Rainbow Six - 10/10
The Bear And The Dragon - 9/10
Red Rabbit - 7,5/10
The Teeth Of The Tiger - 6/10
Dead Or Alive - 7/10
Locked On - 4/10
Threat Vector - 4/10
Command Authority - 6,5/10
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Re: Der Jack Ryan Thread

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Casino Hille hat geschrieben:Ich dachte mir, ich ranke die mal alle für dich durch (aber (noch) nicht die Filme, das ist ewig her und ich kenn halt auch nur die ersten Zwei).
Gute Idee, ich setz mal meinen Senf in rot dazu

The Hunt For Red October - 10/10 8/10
Patriot Games - 8/10 8/10
The Cardinal of the Kremlin - 9/10 9/10
Clear And Present Danger - 8,5/10 9/10
The Sum Of All Fears - 10/10 9,5/10
Without Remorse - 7,5/10 7,5/10
Debt Of Honor - 8/10 10/10
Executive Orders - 8/10 10/10
Rainbow Six - 10/10 hab ich irgendwie immer ausgelassen, taucht Jack da überhaupt auf?
The Bear And The Dragon - 9/10 9,5/10
Red Rabbit - 7,5/10 7/10
The Teeth Of The Tiger - 6/10 4/10
Dead Or Alive - 7/10 5/10
Locked On - 4/10
Threat Vector - 4/10
Command Authority - 6,5/10

Ich steh wie man an der Benotung erkennen kann am meisten auf die späteren Werke, die immer komplexere und ausufernde (im positiven Sinne) Szenarien als Handlung hatten. Zumal mich der Werdegang von Ryan in höheren Positionen (beginnend mit Clear & Present Danger, richtig dann ab Sum of all Fears) einfach noch mehr begeistert, weil da die sich daraus entwickelnden Intrigen und politischen Ränkespielend einfach total fesselnd sind. Und natürlich die politisch-militärischen Konfrontationsszenarien vermengt mit innenpolitschen Subplots und jeder Menge wiederkehrender und liebgewonnener Figuren. Komischerweise fand ich die Bücher zu Roter Oktober und Patriot Games immer nur gut, vermutlich weil mir hier etwas die Komplexität der späteren Werke fehlte.
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Re: Der Jack Ryan Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:Gute Idee, ich setz mal meinen Senf in rot dazu
Anatol, deine Benotungen finde ich äußerst interessant (und fand persönlich Ryans politischen Werdegang auch höchst aufregend und spannend), aber Hunt For Red October, da kommt doch bis auf Sum Of All Fears und Rainbow Six von Clancy nix heran, das war ein dermaßen brillanter Einstieg. Das ist ein ganz einmaliges Werk und ich denke, trotz der richtigen Tatsache, dass es inhaltlich weniger komplex als viele Nachfolgewerke war und ist, Hunt For Red October ist einer der effizientesten literarischen Thriller aller Zeiten. So simpel, wie Clancy hier atemlose Spannung generiert... hach, ich unterbreche mein Schwärmen mal lieber, sonst wird der Beitrag hier viel länger, als er soll. :)

Dead Or Alive fand ich eigentlich ganz ordentlich (immerhin spielte der stets sympathische John Clark da eine größere Rolle), danach wurde es aber wirklich arg schwach und Clancys Stil ist seitdem auch kaum wiederzuerkennen gewesen (und wird uns ja leider nie wieder beglücken können), sodass ich persönlich The Bear And The Dragon als den eigentlichen Schlusspunkt seiner Reihe und Red Rabbit als interessantes Prequel-Spin-Off betrachte und alles danach gefühlstechnisch schon eher zum erweitertem Universum gehört, dass maßgeblich eher durch andere Autoren geprägt wurde als durch den Großmeister selbst.
AnatolGogol hat geschrieben:Rainbow Six - 10/10 hab ich irgendwie immer ausgelassen, taucht Jack da überhaupt auf?
Nein, Jack wird nur erwähnt, Rainbow Six handelt (genau wie Without Remorse) von John Clark und seiner Anti-Terror-Einheit Rainbow, die überall auf der Welt Anschläge verhindern muss und deren Treiben in einem der spannendsten Showdowns der Thriller-Geschichte münden. Unbedingt lesen, ein dicker Wälzer zwar (mein Taschenbuch bringt es auf über 1000 Seiten), aber eine wahnsinnige Erfahrung und eben noch ein echter Clancy!
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Re: Der Jack Ryan Thread

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Casino Hille hat geschrieben:Anatol, deine Benotungen finde ich äußerst interessant (und fand persönlich Ryans politischen Werdegang auch höchst aufregend und spannend), aber Hunt For Red October, da kommt doch bis auf Sum Of All Fears und Rainbow Six von Clancy nix heran, das war ein dermaßen brillanter Einstieg. Das ist ein ganz einmaliges Werk und ich denke, trotz der richtigen Tatsache, dass es inhaltlich weniger komplex als viele Nachfolgewerke war und ist, Hunt For Red October ist einer der effizientesten literarischen Thriller aller Zeiten. So simpel, wie Clancy hier atemlose Spannung generiert... hach, ich unterbreche mein Schwärmen mal lieber, sonst wird der Beitrag hier viel länger, als er soll. :)
Gelesen hab ich Red October zunächst tatsächlich auf Englisch im Englisch-Leistungskurs (Buch-Vorstellung - und natürlich wählte der alte Mainstream-Onkel Anatol den Clancy während meine Kurskollegen Austen, Dickens und Konsorten gewählt haben :lol: ), allerdings nachdem ich den Film bereits gesehen hatte - vielleicht war das der Fehler. Was mir am Roten Oktober nicht so gefallen hat, war die ausufernde Detailbeschreibung der U-Boot-Welt. Klar, das ist Clancys Stil, aber wenn er über den Zusammenbau einer Bombe oder militärische Aufmarschpläne und Panzertaktiken schreibt empfand ich das deutlich kurzweiliger. Noch schlimmer war seine U-Boot-Manie in Im Sturm, da hat es mir wirklich den Spass am Lesen geraubt. In Bezug auf Roter Oktober ist das aber nicht so dramatisch, aber eben doch merklich vorhanden. Wie gesagt fehlt mir da einfach auch etwas das große Szenario.
Casino Hille hat geschrieben: Dead Or Alive fand ich eigentlich ganz ordentlich (immerhin spielte der stets sympathische John Clark da eine größere Rolle),
Die Idee mit dem Campus fand ich von Anfang an doof, noch dööfer fand ich die zwei Killer-Zwillinge mit ihrem Restaurant-Tick, am allerschlimmsten aber Ryan Filius. Und natürlich, dass die "alte Garde" nur noch als Randnotiz taugt. DoA ist besser als der blöde Tiger, aber so viel besser fand ich ihn leider auch nicht.
Casino Hille hat geschrieben:sodass ich persönlich The Bear And The Dragon als den eigentlichen Schlusspunkt seiner Reihe und Red Rabbit als interessantes Prequel-Spin-Off betrachte und alles danach gefühlstechnisch schon eher zum erweitertem Universum gehört, dass maßgeblich eher durch andere Autoren geprägt wurde als durch den Großmeister selbst.
Genau so sehe ich das auch, weswegen ich auch keine richtige Lust verspüre die drei letzten Nachzügler nachzuholen.
Casino Hille hat geschrieben: Nein, Jack wird nur erwähnt, Rainbow Six handelt (genau wie Without Remorse) von John Clark und seiner Anti-Terror-Einheit Rainbow, die überall auf der Welt Anschläge verhindern muss und deren Treiben in einem der spannendsten Showdowns der Thriller-Geschichte münden. Unbedingt lesen, ein dicker Wälzer zwar (mein Taschenbuch bringt es auf über 1000 Seiten), aber eine wahnsinnige Erfahrung und eben noch ein echter Clancy!
Den nehm ich aber auf meine Liste (bzw. hab ihn schon länger drauf), aber momentan komm ich nicht zum lesen. Seit Weihnachten liegt hier immer noch Some Kind of Hero (eigentlich ja "Some Kind of Her007") halb gelesen rum.
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Re: Der Jack Ryan Thread

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AnatolGogol hat geschrieben:Also für den Hirsch wäre ich auch für nen Deal bereit! (ich muss doch zumindest versuchen alle Mittel auszuschöpfen :mrgreen: )
Noch eine Woche harte Küchenarbeit, dann drei Wochen vogelfrei! Das Finale Grande dürfte also nahen...
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Re: Der Jack Ryan Thread

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ich befürchte eher nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich hier auch nur halbwegs an die Romanvorlagen (und damit den zeithistorischen Charakter) hält. Auf noch eine weitere "hippe" zeitgenössische Interpretation (also völlig frei und sinnentstellend) würde ich dann doch lieber verzichten. :cry:
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