Welcher Film aus der Jack-Ryan-Reihe ist der beste?

Jagd auf Roter Oktober (John McTiernan, 1990)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Die Stunde der Patrioten (Phillip Noyce, 1992)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Das Kartell (Phillip Noyce, 1994)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Der Anschlag (Phil Alden Robinson, 2002) (Keine Stimmen)
Jack Ryan: Shadow Recruit (Kenneth Branagh, 2014) (Keine Stimmen)
Tom Clancy’s Gnadenlos (Stefano Sollima, 2021) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3

Re: Der TV Serien Thread

31
Ich denke Krasninski ist tatsächlich die passendse Wahl für die Rolle.
Einige wurden als Kassenmagneten gecastet (Ford, Affleck), Baldwin als rising star und Pine als Hans-Dampf.
Krasninski ist für mich die beste Besetzung bislang.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Der TV Serien Thread

34
Den perfekten Jack Ryan hatte sicherlich Shadow Recruit - dummerweise in der falschen Rolle. Aber Spass beiseite, es ist für mich als Clancy-Jünger und Costner-Apostel eine der größten Tragödien der Filmgeschichte, dass man in den 90er und 00er die damaligen superben Romane nicht weitegehend vorlagengetreu mit Old Kevin in der Titelrolle auf die Leinwand gebracht hat. Klar Roter Oktober ist grossartig und Harrison Ford ist - obwohl nicht gerade vorlagengetreu - auf seine Art ein exzellenter Ryan. Von diesen drei ersten Filmen möchte ich auch keinen missen, aber wenn man 95 mit Echo aller Furcht und Costner weitergemacht hätte über Ehrenschuld (98), Befehl von Oben (00) bis hin zum krönenden Abschluß Zeichen des Drachen (02) hätte man Clancys Kernwerk würdig auf die Leinwand gebracht. Stattdessen bekamen wir eine personelle und inhaltliche Fehlinterpretation nach der nächsten...
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der TV Serien Thread

35
AnatolGogol hat geschrieben: 3. Mai 2021 18:42 Stattdessen bekamen wir eine personelle und inhaltliche Fehlinterpretation nach der nächsten...
Ist der Krasinski-Schmarren auch Käse? Der andere Jack R (eacher) kriegt ja in Bälde eine TV-Serie, die romangetreu und ausführlich vorgehen will, mit einer Staffel pro Buch. Das sollte doch bei eurem Jack R auch irgendwie funktionieren.

Aber was labere ich hier rum, ich sollte lieber die Hatz auf den scharlachfarbenen Monat, welcher der zehnte an der Zahl ist lesen. Habe ich Hille einst zu Urknall-Zeiten versprochen.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der TV Serien Thread

36
AnatolGogol hat geschrieben: 3. Mai 2021 18:42 Den perfekten Jack Ryan hatte sicherlich Shadow Recruit - dummerweise in der falschen Rolle.
Costner wäre eine formidable Besetzung für Jack Ryan gewesen (zumal er optisch genauso aussieht, wie Clancy den Ryan in seinen Büchern beschreibt!), da bin ich sofort und zu 1000 Prozent bei dir. Mein bevorzugter "echter" Film-Ryan ist allerdings glasklar Alec Baldwin – es mag daran liegen, dass "Jagd auf Roter Oktober" zu meinen persönlichen Ober-Lieblingen gehört. Ford ist natürlich ebenso hervorragend, aber eben auch immer irgendwie die Leinwand-Persona Harrison Ford. Das ist keine Kritik an ihm, aber es sorgt dafür, dass ich ihn nicht so sehr mit Ryan assoziiere wie bei Baldwin. Der hatte die richtige Ausstrahlung, das richtige Temperament, sah passend aus, bot zudem einen hervorragenden Gegenpart zu Connery … hach, ein wahnsinnig toller Film.
GoldenProjectile hat geschrieben: 3. Mai 2021 19:18 Habe ich Hille einst zu Urknall-Zeiten versprochen.
Da war ich noch jung. Es waren simplere Zeiten, einst …
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Jack Ryan Thread

37
Ich finde auch, dass Baldwin das super machte. Er ist nassforsch und übermütig, voller Elan aber auch respektvoll und sich seiner Schwächen bewusst. Ford ist typgerecht schon ein abgeklärterer und älterer Agent. Das Buch habe ich im Original gelesen und in bester Erinnerung. Der Film ist die beste Ryan-Verflmung, dicht gefolgt von den beiden Ford-Filmen, bei denen ich Das Kartell leicht vorne sehe.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Der Jack Ryan Thread

38
vodkamartini hat geschrieben: 3. Mai 2021 22:02 Er ist nassforsch und übermütig, voller Elan aber auch respektvoll und sich seiner Schwächen bewusst. Ford ist typgerecht schon ein abgeklärterer und älterer Agent.
Ja, ich möchte beide nicht wirklich missen. Ford wäre allerdings in "Jagd auf Roter Oktober" vielleicht auch aufgrund seiner filmischen Vorgeschichte mit Papa Connery schon eine interessante Wahl für Ryan gewesen. Genauso hätten die zwei 'Fortsetzungen' problemlos mit Baldwin als Wiederkehrer funktioniert. Aber es ist auch irgendwo schön, zwei so exzellente Typen in dem Part gesehen zu haben. "Das Kartell" sehe ich wie du der patriotischen Stunde überlegen, jedoch sind beide starke Actionfilme. Besonders beeindruckten mich immer die Szenen, in denen die kalte, bürokratische Seite der Geheimdienstarbeit gezeigt wird. Es gibt – meine ich – eine Szene in "Die Stunde der Patrioten", in der Ryan und einige Kollegen einen Drohnenangriff per Satellitenansicht verfolgen, die hat immer einen Schauer auf meinem Rücken hinterlassen. Das große Meisterwerk ist aber der rote Herbstmonat, ein persönliches Evergreen, bei dem für mich einfach jedes Detail stimmt!
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Der Jack Ryan Thread

39
JARO „musste“ ich damals auch lesen, weil unerbittliche Eltern mir den Kinogang verweigert haben.

Die Folgefilme fand ich dann nicht besonders stark, vielleicht außer den Anschlag. 1:1 Verfilmungen in Serienformat würde den Büchern gerechter.

DKIK habe ich vor ca 2 Wochen gelesen und bin aktuell bei Schattenkrieg... dann geht es weiter - jedes Folgebuch hat irgendwie 100 Seiten mehr als der Vorgänger.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Der TV Serien Thread

40
GoldenProjectile hat geschrieben: 3. Mai 2021 19:18 Ist der Krasinski-Schmarren auch Käse?
Kann ich nicht sagen, da nicht gesehen. Mag sein, dass das eine gute Serie ist, ich bezweifle aber ernsthaft, dass es eine gute "Jack-Ryan-Serie" ist. Clancys (gute) Romane funktionieren anders als zB die von Fleming. Die Ryan-Figur an sich ist hat für das Funktionieren und die Qualität der Romane in meinen Augen deutlich weniger Bedeutung als die von Bond. Clancys Werke funktionieren vor allem aufgrund ihres Inhalts, aufgrund der Komplexität der Geschichten, aufgrund ihrer fiktiven Szenarien, die aber nur einen kleinen Schritt von der Realität weg sind. Ryan ist schon auch eine tolle (geschriebene) Figur, aber sie lebt wesentlich mehr davon, wie sie in die Geschichten eingebunden ist als davon, was für ein toller Hecht dieser Ryan für sich genommen ist. Und die Figur wie auch die Geschichten sind stark zeitgenössisch geprägt, sie sind klar Kinder der 80er und 90er Jahre. Aus eben diesen genannten Gründen kann es kaum funktionieren einfach die Hauptfigur und vielleicht noch ein paar inhaltliche Eckpunkte zu nehmen und sie in ein wahlloses, mit Gewalt aktualisiertes Szenario reinzupressen. Das mag mal etwas besser (Sum of all Fears) und mal deutlich schlechter (Shadow Recruit) funktionieren, da kann vielleicht auch mal eine handwerklich gute Serie bei rauskommen - aber mit Clancys Werk hat das alles nix gemein. Selbst bei Clancy selbst haben diese Modernisierungen und die "Emanzipation" vom Kernwerk ja in seinen späteren Werken (bei denen er zumindest noch offiziell seinen Namen hat hergegeben) überhaupt nicht funktioniert.

Das Hauptproblem mit Clancy-Verfilmungen ist, dass man den literarischen Vorlagen einfach viel zu wenig Respekt zollt und statt dessen immer lieber sein eigenes Süppchen kocht. Pine/Affleck als Ryan, Jordan als Clark, österreichische Neonazis statt arabischen Terroristen - wie ignorant muss man eigentlich sein, um auf solch inhaltlich abwegige Ideen zu kommen? Und die Steigerung davon ist dann eben sich gleich komplett inhaltlich und figürlich von der Vorlage zu lösen, weil man das ja eh mindestens genau so gut kann wie so ein Clancy. Deshalb sind die ersten drei Filme auch die besten, weil man sich hier zumindest noch halbwegs an die Vorlagen gehalten hat. Dieses schablonenhafte Denken, dass man auf Teufel komm raus es mit Clancy/Ryan genau so machen will (und kann!) wie es mit Fleming/Bond geklappt hat ohne dabei zu berücksichtigen, dass die Grundvoraussetzungen der literarischen Vorlage komplett andere sind ist einfach nur...typisch Hollywood.
GoldenProjectile hat geschrieben: 3. Mai 2021 19:18Der andere Jack R (eacher) kriegt ja in Bälde eine TV-Serie, die romangetreu und ausführlich vorgehen will, mit einer Staffel pro Buch. Das sollte doch bei eurem Jack R auch irgendwie funktionieren.
Theoretisch sicherlich, aber eben nur als historische Serie, die sich im gleichen zeitlichen und geschichtlichen Kontext wie die Romane bewegt. Und dann kommt noch erschwerend hinzu, dass Clancy nie ein "politisch korrekter" Autor war. Es ist schwer vorstellbar, dass ein Hollywood-Studio eine Serie dreht und damit vorsätzlich Länder (und Absatzmärkte) wie Japan oder China brüskiert, indem man sie (oder zumindest stellvertretend ein Teil ihrer Eliten) als Kriegstreiber hinstellt.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Jack Ryan Thread

41
Also bei Reacher kann ich mir das super vorstellen. Erstens sind die Geschichten sehr bodenständig und damit zeitlos. Zweitens spielen politische Implikationen und das Ausland in der Regel keine Rolle. Bei Clancy - will man vorlagengerecht bleiben - sieht das tatsächlich ganz anders aus. Zudem spielt die technische Seite des Kriegshandwerks und der Waffenkunde eine ganz zentrale Rolle. Schließlich sind die Bücher schon etwas älter, was die stramme Haltung des Autors zumindest für den heutigen Mainstream problematisch macht.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Der Jack Ryan Thread

42
vodkamartini hat geschrieben: 5. Mai 2021 10:46 Also bei Reacher kann ich mir das super vorstellen. Erstens sind die Geschichten sehr bodenständig und damit zeitlos. Zweitens spielen politische Implikationen und das Ausland in der Regel keine Rolle.
In manchen Geschichten schon, da gibt es welche die im Ausland spielen, solche mit politischen Verwicklungen und einige bei denen der zeitliche Kontext zu differenzieren ist (z.B. drehte sich eine der jüngeren stark um Computer und Deep Web, andere sind wiederum in den 90ern verwurzelt). Aber ich verstehe schon was du meinst und das wird bei Ryan noch einmal eine ganz andere "Liga" sein, Reacher lässt da eher Freiräume.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.