Re: Der Seagalisten Thread

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Ja, der sieht tatsächlich ambitionierter aus. Hab erst vor ein paar Wochen End of a Gun gesehen, war der übliche Bulgarien-Kulissen-Gähner mit nur ganz wenig Action und ganz viel Leerlauf-Dialogen. Natürlich hat er sich mal wieder eine 30 Jahre Jüngere ins Skript schreben lassen und natürlich hat sein Body Double reihenweise Szenen gedreht, für die er zu bequem war.
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Re: Der Seagalisten Thread

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Ich hab unseren kleinen Austausch gestern zum Anlass genommen und abends dann tatsächlich noch Auf brennendem Eis in den Player geworfen, bin aber nur bis zur 60. Minute gekommen. Die erste Viertelstunde ist wirklich richtig Pfeffer drin, die anfängliche Quellen-Explosion ist herrlich over-the-top in Szene gesetzt und die anschliessende Barszene ist ja eh über jeden Zweifel erhaben. Aber bereits danach macht sich dann der sehr zähe FLuß bemerkbar, der sich ganz extrem steigert als Seagal seinen Abstecher bei den Eskimos macht. Ich glaube es war auch keine allzu gute Entscheidung, dass er selbst hier die Regie übernommen hat, da die Grundprämisse und der beachtliche Aufwand, der in den Film geflossen ist eigentlich genügend bieten für einen launigen Nobrainer. Aber abgesehen von ein paar Highlights (die Folterszene an dem Alten zB) ist alles sehr zäh. Caine mit seinen furchtbar unechten schwarzgefärbten Haaren ist natürlich zum schiessen als böser Ölmagnat, Stevens "Botschaft" ist aber der eigentlich Knaller. Ökobewusstsein (oder so was ähnliches) auf der einen Seite, auf der anderen wird der Film nicht müde das Recht des Stärkeren zu propagieren. Egal, es bleibt dabei: der Lange und ich, das passt einfach nicht.
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Re: Der Seagalisten Thread

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Das ist einfach eine Frage der Chemie, bei mir passt es einffach mit Jean Claude nicht. Ich mag seinen Kampfstil nicht, ich mag den Spagat nicht und finde ihn einfach auch als Typ nicht cool. Steven dagegen zerlegt die Gegner wie Streichholzmännchen, was mir auch von den Choreographien her tausendmal besser gefällt. Und seine gute Ratschläge sind der Brüller. Er gibt sich immer als sanftmütiger Geist und wütet wie ein Berserker, ein herrlicher Widerspruch.
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Re: Der Seagalisten Thread

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Mag sein, aber als ich damals Seagal für mich entdeckte fand ich ihn als Typ eigentlich ziemlich cool und in Bezug auf seine Filme hatte ich vor allem in Alarmstufe Rot aufgrund des coolen Trailers und der Die Hard-Prämisse große Hoffnungen gesetzt (die sich leider nicht erfüllten). Auch danach war er mir eigentlich immer sympathisch, aber seine Filme taugen mir einfach nicht. Das hängt dann halt doch nicht nur vom Hauptdarsteller ab, sondern auch von ihrer Machart. Ich steh da eher auf den Cannon-Wahnsinn, Seagal ist dochmehr im „normalen“ amerikanischen B-Movie verwurzelt. Obwohl sich die beiden mittlerweile in ihrem Bulgarien-Schrott natürlich eh schon lange nix mehr nehmen, was schade ist, da sie dadurch austauschbar geworden sind. Früher hatten Van Damme- und Seagal-Filme schon irgendwo ihre eigene Identität.
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Re: Der Seagalisten Thread

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Ja, Under Siege ist im Prinzip auch nichts anderes wie Stevens vorherige Filme, nur ein wenig teurer. Das ist kein würdiger Die Hard Konkurrent, aber ist das Sudden Impact? Genausowenig. Weder Steven noch VanDamme passen oder gehören in das Hochglanz A-Kino. In B-Gefilden sind sie wunderbar aufgehoben, leider sind die heutigen DTV-Produktionen qualitativ meilenweit von 80er und 90er-Streifen entfernt.
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Re: Der Seagalisten Thread

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Sudden Death und Timecop fallen da auch etwas aus dem Rahmen des "üblichen" Van Damme-Films der 80er und 90er, auch weil sie etwas zu sehr auf den Massenmarkt schielen. Der "übliche" Van Damme ist stark geprägt durch Kampfsportfilme, HK-Kino und Cannon-Exploitation (letzteres zumindest in den 80ern). Das in Kombination mit seinem locker-flockigen Sunnyboy-Image macht meiner Ansicht nach die "Identität" seiner Filme aus. Und ja, Van Damme (und auch Seagal) passen nicht wirklich ins Mainstream-Kino, da sie dafür zuviel von dem preisgeben müssen bzw. mussten, was sie eigentlich erst so richtig eigenständig gemacht hat. Dennoch war ich bis Mitte der 90er felsenfest davon überzeugt, dass Van Damme der kommende Superstar ist, da sein Aufstieg kontinuierlicher und stetiger verlief als der vergleichsweise kometenhafte Aufstieg von Seagal zu den etwas saftigeren Hollywood-Fleischtöpfen in Form von Under Siege.
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