Re: Sylvester Stallone Thread

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Stimme deiner Kritik zu nahezu 100% zu.

Ich habe mich beim Lesen gefragt, wie denn eine würdigere Version hätte aussehen können?

Zunächst mal fand ich es schön, dass es eine Szene gibt, in der Rambo unterlegen ist und nicht engkommen kann. Bis dahin fand ich den Film auch sehr stimmig. Auch d
Spoiler
ie Befreiung der Pflegetochter war mit Einschränkung noch OK. Dass diese dann dennoch stirbt fand ich - wie schon erwähnt etwas überraschend.
Aber der ganze Showdown ist halt einfach etwas albern. Was vor allem aber auch darin begründet ist, dass die Herde der Gegner einfach nur erschreckend dumm und unfähig ist. Im Grunde ist Rambo so dermaßen überlegen, dass einem die Gegner dann schon fast leid tun. Der Showdown war für mich dann auch gar nicht mehr wirklich Rambo. Rambo muss doch irgendwie unterlegen sein, man muss mit ihm mitfiebern. Erst dann macht es Spaß zuzusehen, wie er die Oberhand gewinnt und sich freikämpft mit allen Mitteln. Der Showdown hier ist reiner Splatter Fun.

Ich hätte mir ehrlich gesagt, einen Showdown gewünscht, der so angelegt ist, dass Rambo bis aufs Äußerste kämpft, um zB das Mädchen zur Flucht zu verhelfen, aber dann doch stirbt, als ihm das gelingt
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Das mit der "würdigeren" Version ist tatsächlich gar nicht so einfach. In Teil 2 und 3 wird er zumindest gejagt, nur ist Rambo da auch schon turmhoch überlegen, da ist die Gore-McGyver-Version fast sogar noch glaubwürdiger. Mich hat v.a. gestört, dass das typische Rambo-Feeling fehlte. Das hat sogar der von mir am wenigsten geschätzte dritte Teil.
Irgendwie ist mir auch Grunbergs Inszenierung zu beliebig, das hätte Stallone selbst bestimmt besser hin bekommen. Und ein Sadist war Rambo bisher auch nie gewesen, hier trägt er zumindest Züge davon.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Ich verstehe das fehlende Rambo feeling und auch das die Figur manchmal wir eine andere gewirkt hat. Auch sehr schade, dass der brachiale Hauptteil des Soundtracks nicht einmal im Film vorkam. Wenn auch andere Teile des Bekannten.

Alles in allem würde ich auch zwischen 6 und 7 Punkten pendeln. Falls Stallone einen weiteren macht, dann bitte bald, mit ihm als Regisseur und Tendenz Richtung 1.

Re: Sylvester Stallone Thread

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Es gibt schon ein paar Parallelen zu 1. Er will in Ruhe gelassen werden, wird bis aufs Blut gereizt, dann packt er seine Einzelkämpferqualitäten aus, lockt den zahlenmäßig überlegenene Gegner auf (s)ein Terrain wo er klar im Vorteil ist und dezimiert ihn (diesmal allerdings endgültiger) durch Raffinesse und Kaltblütigkeit.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Ich fand Last Blood richtig gut. Ein so grimmiges Brett von einer solchen Güte hätte ich wirklich nicht erwartet, im Gegenteil hatte ich ja nach dem doch sehr gewöhnlichen Trailer große Bedenken. Aber ich muss sagen, der Schritt weg von Dschungelabenteuern hin zu etwas neuem (zumindest innerhalb dieser Filmserie) war richtig und funktioniert. Natürlich ist das inhaltlich ein unschwer zu erkennendes Mash-Up aus diversen Genre-Versatzstücken (Old Neeson lässt mindestens genau so stark grüßen wie Old Bronson und - damals noch nicht ganz so - Old Van Damme), aber die Darreichung ist überzeugend und stimmig. Der FIlm kommt in der ersten Viertelstunde etwas schwer in die Gänge (und mein Gott sieht das CGI-Gewitter scheisse aus :lol: ), aber spätestens ab Mexiko nimmt der Film ordentlich Fahrt auf und lässt bis zum fulminanten Finale nicht mehr locker. Der alte Knochen Stallone liefert dabei im Bad-Ass-Mode eine sagenhafte Leistung ab und - sorry für diese abgenützte Floskel, aber sie trifft hier halt voll ins Schwarze - trägt den Film im Alleingang. Der ultrahohe Gewaltpegel unterstützt dies perfekt und selten fühlte sich Rache so befriedigend an wie hier. Ich bin wirklich hochzufrieden - vor allem da ich mit recht geringer Erwartungshaltung in den Film gegangen bin. Das war Eskapismus pur, ich gebe starke 8 Punkte.

P.S. Prochnow fand ich übrigens einmal mehr superb und dass ich diese Mega-Kombination nochmal erleben darf find ich einfach großartig. Nix gegen Danne, der einen Super-Job auf Stallone gemacht hat, aber Prochnow war und ist für mich einfach die perfekte Stimme für uns Sly. :)
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Bin weitestgehend bei dir, wenn auch nicht ganz so euphorisiert. Gerade die Gewaltspitzen waren mir ein wenig zu sehr over the top und erschließen sich auch nicht aus dem Charkter der ersten drei Filme. Das ist dann imo für das Actiongenre auch grenzwertig und eher in eine Sparte einzuordnen, mit der ich nie besonders viel anfangen konnte. V.a. die erste Szene im Auto kommt in ihrer Art völlig unvermittelt und übertrieben daher. Da habe ich dann schon den schweren Verdacht, dass man unbedingt ein R-rating bzw. FSK 18 wollte, die man heute z.B. mit dem damals verteufelten Teil 2 sicher nicht mehr bekommen würde.
Das feuilletonistische Kritiker-Bashing hat aber mal wieder so richtig Laune gemacht, war natürlich völlig vorhersehbar und klassisches übers Stöckchen Springen. Ab da war ich mir sicher, dass der Film auf keinen Fall schlecht sein kann. Natürlich wurde zudem allerhand Trumpsche Anbiederung hinein gedichtet, was völliger Schwachsinn ist. Aber wenn man irgendwo etwas sehen will, dann sieht man es auch. Nicht ernst zu nehmen.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 24. September 2019 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Damit haben die feuilletonistischen Basher dein Filmerlebnis sogar subliminal bereichert. Und da sage noch einer, die seien zu nichts gut.

Trumpsche Anbiederung ist zu viel gesagt, aber der Film bedient sich einiger übler Ressentiments, auf die es okay ist, hinzuweisen.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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vodkamartini hat geschrieben: 24. September 2019 19:53 die Gewaltspitzen waren mir ein wenig zu sehr over the top und erschließen sich auch nicht aus dem Charkter der ersten drei Filme. Das ist dann imo für das Actiongenre auch grenzwertig und eher in eine Sparte einzuordnen, mit der ich nie besonders viel anfangen konnte. V.a. die erste Szene im Auto kommt in ihrer Art völlig unvermittelt und übertrieben daher. Da habe ich dann schon den schweren Verdacht, dass man unbedingt ein R-rating bzw. FSK 18 wollte, die man heute z.B. mit dem damals verteufelten Teil 2 sicher nicht mehr bekommen würde.
Die Gewalt fand ich grossartig und die von dir angeführte Szene war für mich eines der Highlights. Gerade weil es wie aus dem Nichts kam entfaltete sich da eine derbe Wucht und verdeutlichte eindrucksvoll, dass man es sich mit jemandem wie Rambo eben besser nicht verscherzen sollte. Grunbergs Inszenierung funtkioniert da auch sehr effektiv, da er die Bösewichter so einführt, dass Rambos drastische Exzesse jederzeit gerechtfertigt erscheinen. Man mag das als simplifizierte Oberflächlichkeit sehen, ich sehe es aber als effektiv - denn es ist eben ein Rambo-Film und da erwarte ich auch einen gewissen Gewaltpegel und klar abgesteckte Fronten. Ich finde übrigens nicht, dass sich die Gewaltspitzen nicht mit dem Charakter der ersten drei Filme in Übereinklang bringen lässt. Exemplarisch sei Rambos Rückkehr ins Lager nach Cos Tod in Rambo II genannt, bei der er ähnlich extrem mit seinen Gegner abrechnet wie in Last Blood. Der einzige Unterschied ist: es ist nicht annähernd so grafisch in Szene gesetzt, was aber damals auch nicht möglich war. Wenn er aber z.B. den Vietcong-Hauptmann mit seinem explosiven Pfeil in die Luft jagt ist das im Kern auch nicht "milder" als was er seinen mexikanischen Freunden im neusten Output alles antut.

Übrigens empand ich die Gewalt in Last Blood obwohl auf gleichem Niveau wie im Vorgänger deutlich anders. In Last Blood ist vieles davon schon Selbstzweck und lässt sich nicht wirklich über die Handlung rechtfertigen. Gut, über ein paar Ecken dann schon, aber hier war Rambo IV deutlich besser fundiert, will sagen die Action bildete den Ton und den Kern der Handlung besser ab, der Film war in sich stimmiger. Das stört mich aber nicht wirklich, da Last Blood eben eine andere Herangehensweise hat und für mich viel eher in der Tradition von II und III steht als klassisches Eskapismus-Abenteuer. Ich kann es nicht oft genug sagen: mir hat der Kinobesuch wirklich richtig viel Spass gemacht und gerade bei Rambos Abrechnung mit den bösen Jungs konnte ich mir ein ordentliches Grinsen nicht verkneifen - was immer das auch über mich aussagt. :D

Casino Hille hat geschrieben: 24. September 2019 20:00 Trumpsche Anbiederung ist zu viel gesagt, aber der Film bedient sich einiger übler Ressentiments, auf die es okay ist, hinzuweisen.
Na komm Hille, dann musst du aber auch Ross und Reiter nennen wenn du schon solche Geschütze auffährst! :) Also was genau sind das denn für Ressentiments, die du in dem Film ausgemacht hast? Ich hab die Presseberichterstattung über Last Blood nur oberflächlich verfolgt, aber manches war schon sehr durchschaubar. Irgendwo wurde z.B. die Ironiefreiheit des Films kritisiert. Das ist dann schon albern, dann könnte man auch der Nackten Kanone fehlende Ernsthaftigkeit vorwerfen.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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@anatol
Ich sehe bei Rambo hier durchaus ein wenig sadistische Neigungen, die ich in den ersten drei Filmen so nicht ausmachen konnte. Und die Sache mit dem Pfeil ist imo eine ganz andere Kategorie. Das sollte einfach fürs Publikum cool aussehen. Klar hat er seine Gegner ab Teil 2 immer ohne viel Aufhebens eliminiert, war da aber weit eher der Verfolgte und nicht der Stratege.
Dennoch hatte auch ich meinen Spaß im Kino.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Moment, die besagte Szene in II ist aber ganz klar als Rache und Abrechnung inszeniert. Der Hauptmann hat doch Co vor seinen Augen mit ner Kalaschnikov-Garbe ins Jenseits berfördert und wird dann auch folgerichtig von Rambo als letzter seiner Einheit regelrecht hingerichtet mit der martialisch größtmöglichen Wirkung. Also da sehe ich grundsätzlich keinen Unterscheid zu der Art und Weise, wie er sich um den Ober-Mex kümmert.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Letztendlich erschießt er ihn eben etwas großkalibriger, also immer noch alles im Rahmen eines wenn auch harten Actionfilms. In Rambo 5 dagegen nimmt das deutlich Anleihen beim Horror-Genre. Für mich ist das klar eine andere Schiene. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nie viel mit Splatter und Gore anfangen konnte und dewegen eher ablehnend darauf reagiere.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Klar, stilistisch und was die Explizität angeht bestehen da große Unterschiede. Aber inhaltlich bzw. figürlich sehe ich da deutliche Parallelen, in beiden Szenen wird Rambo klar als rachdurstig und hemmungslos hinsichtlich des Schicksals seiner Feinde gegenüber gezeigt. Ich bin zwar kein klassischer Gorehound, dafür wird mir bei Selbstzweck-Gesplattere viel zu schnell langweilig, aber gegen einen ordentlichen Gewaltpegel habe ich grundsätzlich keine Einwände, wenn er gut in der Story und mit den Figuren eingebunden ist. Und in Last Blood funktioniert das deshalb wie ich finde so gut, weil die Rache an den bösen Männern ungeheuer befriedigend und für den Zuschauer (zumindest für diesen hier) nach- bzw. mitvollziehbar rüberkommt.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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AnatolGogol hat geschrieben: 24. September 2019 22:12
Casino Hille hat geschrieben: 24. September 2019 20:00 Trumpsche Anbiederung ist zu viel gesagt, aber der Film bedient sich einiger übler Ressentiments, auf die es okay ist, hinzuweisen.
Na komm Hille, dann musst du aber auch Ross und Reiter nennen wenn du schon solche Geschütze auffährst! :)
Kein Problem: Ich würde nicht so weit gehen, Rambo V latinophobe Züge zu unterstellen, aber die Darstellung der Mexikaner kann man (muss man aber nicht) problematisch finden und ist selbst wenn man seinen moralischen und politischen Kompass gänzlich außenvor lässt gehörig altbacken. Mich hat das in Last Blood überhaupt nicht gestört, aber das man das so sehen kann halte ich für unbestreitbar und gerade weil die Rambo-Reihe immer wieder derartige Tendenzen (zumeist gegen die bösen Kommis) zeigte sind die (erwartbaren) reflexartigen Unkenrufe gegen die "bösen liberalen Kritiker" auch nur Schall und Rauch in meinen Augen. Gegen Political Correctness schimpfen ist genauso bequem wie das Gegenteil, und beide Lager schenken sich da bekanntermaßen nicht viel. Rambo V ist ein simplifizierter Reißer mit ultrabrutaler Action, der es sich zugunsten seiner selbstzweckhaften Gewalt eben dadurch einfach macht, mit Stereotypen zu arbeiten. Muss einen nicht stören, aber das es einige tut ist absolut nachvollziehbar.

Und gewissermaßen will Stallone mit Rambo V ja auch (wie das neue Marketing zeigt) edgy und dreckig und hart sein und eben auch anecken. Mission erfüllt und wer mit solchen Zügen ein Problem hat, der bleibt dem Film eben fern.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Hille, deine Ausführungen lassen sich aber (u.a.) auch 1:1 auf LALD anwenden - und das wurden und werden sie ja auch oft genug. Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, weil ich einem Film der es darauf anlegt mit Stereotypen zu arbeiten das doch schwerlich vorwerfen kann. Klar, das muss man nicht gut finden und wie du richtig schreibst sollte man in diesem Fall dem Film eben fern bleiben. Aber einem Film, der bewusst mit vereinfachten Stereotypen arbeitet, um einen bestimmten Effekt zu erzielen genau das vorzuwerfen halte ich für genau so wenig zielführend, wie der Nackten Kanone (da ist sie wieder) vorzuwerfen, dass sie zu albern sei, nur weil man selbst ein Problem mit Albernheit hat. Last Blood spielt nun mal im mexikanischen Prostitutionsmilieu, wie soll man die in der Kritik stehenden Figuren denn dann groß anders zeigen? Einen bösen Quoten-Ami, der da mitmischt, um die politisch-korrekte Seele zu beruhigen? Das kann es ja doch auch nicht sein.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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AnatolGogol hat geschrieben: 25. September 2019 11:32 Hille, deine Ausführungen lassen sich aber (u.a.) auch 1:1 auf LALD anwenden - und das wurden und werden sie ja auch oft genug.
Ja, das lässt sich 1:1 auf LALD anwenden (bzw. auf beliebig viele andere Filme). Etwas anderes habe ich auch nicht gesagt und das macht die Diskussion um Rambo V nicht mehr oder weniger nötig oder überflüssig. Aber ich kann dieses Gejammer auf beiden Seiten einfach nicht mehr hören. Entweder hast du die Ultralinken, die jeden aufs Tiefste verurteilen, weil er Filme mag und guckt, die er selbst für politisch fragwürdig und damit "inakzeptabel" hält, so als gäbe es nur die eine Sichtweise und als müsse man Filme ausschließlich als Politikum betrachten. Oder du hast die schimpfende Anti Political Correctness Schiene, für die alle Kritiker schwachsinnige Lefties sind, die einfach auf eine Welle aufspringen oder noch besser eine Agenda verfolgen und bei denen dann so getan wird, als wenn es vollkommen unmöglich ist, Filme politisch einzuordnen und (mögliche) problematische Aspekte wegdiskutiert werden, als gäbe es sie da draußen für absolut keinen Zuschauer. Beides ist gleich undifferenziert und verfehlt in meinen Augen den Kern der Sache.
AnatolGogol hat geschrieben: 25. September 2019 11:32 Last Blood spielt nun mal im mexikanischen Prostitutionsmilieu, wie soll man die in der Kritik stehenden Figuren denn dann groß anders zeigen? Einen bösen Quoten-Ami, der da mitmischt, um die politisch-korrekte Seele zu beruhigen?
Darum geht es gar nicht, aber die Sensibilisierung beim Zuschauer ist für solche Vereinfachungen (was Stereotypen, ob aus künstlerisch/erzählerischem Grund vorhanden oder nicht, immer sind) eben ungemein höher und die Maßstäbe dessen, was wann als problematisch empfunden wird haben sich verschoben. Und bei aller Liebe: Genauso wie der böse Quoten-Ami oder der gute Quoten-Latino eine Anbiederung an den politischen Zeitgeist wären, ist Rambo V in seiner jetzigen Form das genaue Gegenteil. Als wenn Stallone und Grunberg nicht genau wissen, wie ein Film voll von bösen Klischee-Mexikanern in der Trump-Ära ankommen wird. :wink: Die setzen genau auf diesen Effekt: auf das Geheule der linken Filmkritik und auf die "Das wird man doch wohl noch sagen/schauen dürfen" Gemeinde, die sich himmelhoch jauchzend im Kino darüber freut, dass mal wieder alles wie früher ist im Actionkino. Auch deshalb stören mich die bösen Kritiken gegen Rambo V wenig, sie sind vollkommen berechnet provoziert und gewollt worden. Tausendprozentig.

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