Re: Sylvester Stallone Thread

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Revoked hat geschrieben: 14. September 2019 19:07 Montag kommt City-Cobra auf Kabel Eins.

Was sagen die Sly-Kenner: lohnt es sich den zu schauen?
Ja, denn... Cobra war ganz brauchbar. Sehr linear halt. Auffallend dann aber doch, dass man sich überhaupt (aber mal sowas von gar) nicht die Mühe gemacht hat den Baddies ein Motiv für ihre Morde zu geben.
Erinnert auch irgendwie an Dirty Harry...

Zu Rambo: da habe ich kürzlich nochmal 1-3 angeschaut.
Außer 1 kann ich den anderen (auch 4 nicht) wenig abgewinnen. Und zwar weil (hier schließt sich der Kreis zu eurem epischen Dialog) ich mich bei Rambo 1 mit dem Helden identifizieren kann und mit ihm mitfühle. In 2-4 kann ich keinerlei Sympathie für Rambo aufbringen. Das ist mir zu platt.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Sylvester Stallone Thread

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Gibt es hier noch keine review?
Habe mir Last Blood soeben angeschaut. Viel tippen mag ich jetzt nicht auf dem Smartphone aber nur so viel :

Wer zum Teufel hat diese Synchronstimme ausgesucht und wer zur Hölle ist der Sprecher???? Die ersten 15min waren für mich absolut nicht zu genießen weil die Stimme so dermaßen ungewohnt und wahrlich gewöhnungsbedürftig ist

Ansonsten: eine äußerst platte Mischung aus der Story des ersten Taken Films und dem Showdown von Skyfall mit einem vollkommen absurden splatter Level
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sylvester Stallone Thread

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vodkamartini hat geschrieben: 22. September 2019 12:57 Also mit dem Showdown von Skyfall hat das sehr wenig bis gar nichts zu tun.

Krass ist bei Prochnow gar nichts, der hat Sly schon im ersten Rocky gesprochen.
Es ist der gleiche Home Alone Ansatz im Showdown wie bei Skyfall das ist ja mehr als offensichtlich. Er zieht sich in seine Festung zurück, bereitet sich vor mit allerlei Gimmicks, lockt die Bösewichte in seine fallen und dezimiert die feindlichen Truppen nacheinander u.a. mit Hilfe seiner Tunnel. Sicherlich ist das keine Skyfall Kopie sondern ein klassisches Motiv aber es hat mich doch stark an SF erinnert.

Nur eben in Kombination mit selbst für Rambo übertriebenen Splatter Elementen.


Dass Prochnow ihn schon mal gesprochen hat ist ja schön und gut aber die Leistung ist vor allem zu Anfang des Films wirklich merkwürdig (da hilft es nicht dass prochnow älter als stallone ist während stallone natürlich viel stärker und dynamischer ist als es sein Alter vermuten lässt)
Es hat mir und meinen Freunden absolut gar nicht gefallen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sylvester Stallone Thread

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Du hast es ja schon geschrieben, der Ansatz ist uralt und dutzendfach schon genommen. Auch als nach wie vor leidenschaftlicher Bondfan muss ich zudem sagen, dass unser James schon sehr lange kein Trendsetter mehr ist, sondern eher Trends aufgreift (Nolan!) und sich dem Zeitgeist anpasst. An Skyfall habe ich jedenfalls nie gedacht.

In der Tat passte Prochnow im Ur-Rocky besser, da er auch in Realität deutlich greisenhafter wirkt als Sly. Aber was soll man machen, wenn Danneberg nicht mehr zur Verfügung steht.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Sylvester Stallone Thread

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Mir ging es auch wirklich nicht um Skyfall sondern darum dass der Ansatz der letzten 20min schon zig fach da war.

Ich war nicht gut informiert und hatte gedacht, Danneberg hätte dieses noch gemacht aber dann Terminator nicht mehr. Aber scheinbar war Prochnow ja schon im zweiten Creed auf Stallone den ich nicht gesehen habe.
Mir hat nicht gefallen dass er vor allem am Anfang wirklich greisenhaft brummt obwohl er hinterher durchaus mal jünger klingt. Aber auch die extrem schwachen Dialoge waren nicht hilfreich. Gleich diese erste Szene am Tisch mit der Haushälterin war eine so offensichtliche und primitive Art dem Publikum die Background Story ins Gesicht zu klatschen. Natürlich erwarte ich da nicht viel aber selbst daran gemessen war es recht flach
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sylvester Stallone Thread

611
Mir gefiel übrigens auch John Rambo besser - also der Vorgänger.

Rambo im Dschungel gegen irgendwelche Unrechts Milizen passt irgendwie besser.

Krass fand ich dass praktisch die erste Hälfte ziemlich genau der Handlung von Taken folgt und dabei Rambo schon so manchen abmetzelt der kaum etwas getan hat (etwa die Freier im mexikanischen Puff)

Einzige Überraschung war für mich die Szene im Auto nach dem er die Kleine gerettet hat.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Sylvester Stallone Thread

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iHaveCNit: Rambo: Last Blood (2019)
22.09.2019


Wenn es einen Actionstar gibt, der die Jahrzehnte überdauert und trotz seines stolzen Alters von 73 Jahren nicht müde ist, immer weiter zu machen und auch mich immer wieder zu begeistern, so ist es der gute Sylvester Stallone, der viele kleine ikonische Filmfiguren verkörpert hat, aber wie kein Zweiter ganzen 2 Figuren ein Gesicht gegeben hat, die beide zurecht einen Platz in der Filmgeschichte haben. Die eine ist Rocky Balboa – die andere John Rambo. Um den Bogen zu schließen, hat man sich passenderweise zum ersten Teil, der im Original „First Blood“ heißt, dem nun vermutlich letzten Teil den Namen „Last Blood“ gegeben. Und ich kann sagen, dass mir der Film für das was er geworden ist, einigermaßen gut gefallen hat.

John Rambo lebt nun eine geraume Zeit nach seiner Rückkehr aus Birma auf der Ranch seines Vaters in Arizona und verbringt dort die Zeit mit seiner Haushälterin Maria und der Ziehtochter Gabrielle, die er beide wie eine Familie ins Herz geschlossen hat. Eines Tages hat jedoch die junge Gabrielle vor, nach Mexiko zu fahren um ihren biologischen Vater aufzusuchen. Als sie nicht zurückkehrt, macht sich Rambo auf den Weg nach Mexiko und muss feststellen, dass Gabrielle in die Fänge von Mädchen- und Drogenhändlern geraten ist.

In so manch anderen Kritiken lese ich, dass der Film in seinem Verlauf eine Mischung aus z.B. „Taken“ und „Skyfall“ bzw. auch „Home Alone“ ist. Das mag in gewisser Art und Weise stimmen und die Mischung geht für mich hier relativ gut auf. Der Ansatz, der hier gewählt wird, finde ich relativ interessant und auch sehr gut gewählt. Für den gebrochenen Veteranen, für den man immer wieder auch nur Spott und Verrat übrig hatte ist der Einsatz seiner Fähigkeiten in einer kriegsähnlichen Situation immer das notgedrungene letzte, aber auch notwendige Mittel seiner Wahl. Was in den ersten Teilen noch durch Cops, russische Soldaten und thailändische oder vietnamesische Militärjuntas verkörpert wurde, wird hier durch mexikanische Drogenhändler übernommen – und die Motivation des Überlebens oder auch die Rettung von Gefangenen bekommt hier einen für Rambo sehr persönlichen Anstrich. Die Handlung verläuft in gewisser Art und Weise auch dem klassischen Schema, indem erst das Setting aufgebaut wird, bis es nach ein paar kleineren Entwicklungen und Gewaltspitzen auf das extreme Finale hinausläuft. Die klassischen Stereotypen hierbei werden auf das Notwendigste minimalistisch heruntergebrochen. Der Film ist durchaus in seiner Konsequenz sehr erwachsen und unter der minimalistisch anmutenden Oberfläche sehr vielschichtig geworden. Und im sehr extremen und gewalttätigen Finale bekommen wir bekommen wir noch dazu schöne, kreative, visuell wahrnehmbare Action geboten, deren Gewaltspitzen fast schon nihilistisch anmuten. Und so schlägt der Film einen schönen Bogen, der komplett sich der Entwicklung der Reihe anpasst. Was im ersten Teil noch eine erwachsene Aufarbeitung des Vietnamkriegs und dem gesellschaftlichen Umgang mit den Veteranen gewesen ist, hat sich ab Teil 2 in eskapistisches Actionmärchen verwandelt, indem der gebrochene Vietnamveteran John Rambo als Superheld super funktioniert hat. Und diese eskapistische Actionmärchen haben nun mit „Rambo: Last Blood“ ein erwachsenes Ende gefunden, indem auch ein Sylvester Stallone in seiner minimalistischen Mimik sehr tolles Schauspiel bietet.

„Rambo: Last Blood“ - My First Look – 7/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Sylvester Stallone Thread

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So ganz kann ich die Meinung nicht teilen, dass sich der Film komplett in die Reihe einfügt. Ich finde erstmals, dass die Figur auch eine andere hätte sein können:

Der steinige Weg des Kriegers - Rambo returns again

„It's a long road, when you're on your own ... ."

Wenn Dan Hills schmachtende Ballade zu den Endcredits zu „First Blood" ertönt, passt das nicht nur perfekt zu den vergangenen 90 Minuten, sondern vor allem zu der hier noch nicht absehbaren Filmreihe um den traumatisierten Vietnam-Veteranen John Rambo. Obwohl ein unerwarteter Box Office Erfolg und der Beleg, dass Hauptdarsteller Sylvester Stallone auch außerhalb des Boxrings einen Treffer landen kann, waren es erst die Sequels - besonders und vor allem Teil 2 -, die den Kult um den rabiaten Kriegsversehrten begründeten. Natürlich gefiel die Transformation vom gesellschaftskritischen Actiondrama hin zum brutalen Combat-Reißer nicht jedermann und der Name „Rambo" mutierte gar zum Symbol und geflügelten Wort für „brutaler, männlicher Typ bzw. Kraftprotz" (so sogar ein Duden-Eintrag). Stallones Ruf war damit ebenfalls zementiert und der einst ambitionierte Darsteller wurde fortan nur noch als tumbes Muskelpaket mit reaktionärer Gesinnung wahr genommen ...

https://ssl.ofdb.de/review/329148,79594 ... Last-Blood
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review