Re: Die Bourne Reihe

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Casino Hille hat geschrieben:Ich frage es noch mal, falls es durch die recht absurden, aber immerhin lustigen Antworten untergegangen sein sollte:

Weiß jemand, ob was an dem Trivia-Eintrag in der imdb dran ist, dass ursprünglich neben Matt Damon auch Russell Crowe und Sylvester Stallone für die Rolle von Jason Bourne in Erwägung gezogen wurden?
Unter Punkt 4:
Brad Pitt was offered the role of Jason Bourne, but turned it down to make Spy Game with Robert Redford.
Russell Crowe, Arnold Schwarzenegger, Tom Cruise and Sylvester Stallone were all considered before Matt Damon was given the role.


Quelle: http://www.zimbio.com/Beyond+the+Box+Of ... ntity+15th


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Re: Die Bourne Reihe

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Wenn man die Kandidatenliste so liest klingt das fast danach, dass Bourne zunächst als deutlich größeres Projekt angedacht war (wobei zumindest die Namen Stallone und Schwarzenegger Anfang des neuen Jahrtausends ja schon deutlich im Sinkflug waren, das galt sicherlich aber nicht für Cruise, Pitt und das damalige "hot property" Crowe). Das letztliche Budget von 60 Millionen und die Verpflichtung des vor allem im Actiongenre eher unbeleckten Damon sprechen ebenfalls dafür, dass The Bourne Identity am Ende eine "zusammengeschrumpfte" Produktion wurde, von der wohl niemand auch nur annähernd den Erfolg erwartete, den der Film letztlich generieren konnte. Persönlich denke ich, dass der Film mit den gehandelten Kandidaten genau so funktioniert hätte (wobei meine persönliche Meinung eh ist, dass der Film nur bedingt funktioniert), aber die potenziellen Filme hätten sicher deutlich anders ausgesehen und mehr den typischen Superstar-Blockbustern der zweiten Hälfte der 90er entsprochen.
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Re: Die Bourne Reihe

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Im Endeffekt behandeln Filme wie Total Recall (1990) und The Long Kiss Goodnight (1996) meines Erachtens die Grundthematik von Bourne - einer Person, welche erst einmal aufgrund eines Gedächtnisverlustes nicht weiss, wer sie ist und feststellen muss, dass sie geheimdienstlich als Einmanarmee geschult ist.
Daher kann ich mir Probanden wie Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone auch in dieser Rolle ohne Probleme vorstellen. Richard Chamberlain war bekanntlich in der Minifernsehserie Agent ohne Namen (1988) 54 Jahre alt, so dass die Anlegung der Rolle für eine filmische Umsetzung auch nicht unbedingt altersabhängig war.
Es ist sicherlich Doug Liman und Matt Damon zu verdanken, dass die Figur in The Bourne Identity (2002) diesen White Trash-Anstrich und die Erdung bekommen hat, die die Verfilmung in diesem Genre relativ real erscheinen lässt.
Dies wäre vermutlich zwanzig Jahre zuvor nur mit Harrsion Ford so möglich gewesen, da es ihm damals gelungen war, trotz seiner liferime-Performances als Han Solo und Indiana Jones als Person / Darsteller in anderen Filmrollen nicht automatisch mit den beiden Kultrollen in Verbindung gebracht zu werden.


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Zuletzt geändert von photographer am 30. Januar 2018 10:49, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Bourne Reihe

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M2C: Stallone und Schwarzenegger mögen Anfangs der 2000er-Jahre noch auf dem Zenit ihrer Karrieren gewesen sein, zu alt waren sie aber meiner Meinung nach dennoch. Der neuseeländische Prügelknabe dagegen wäre im Vergleich mit Damon sogar noch die logische Wahl gewesen, verfügt er doch über fundierte Kenntnisse in Sachen "handfester" Action. :D

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Re: Die Bourne Reihe

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Der von photographer genannte Long Kiss Goodnight war ja eigentlich schon genau das, wie eine BigBudget-Version des Bourne-Stoffes incl. Superstar-Besetzung in den späten 90ern /frühen 00ern wohl ausgesehen hätte. Bezüglich Hauptrollen-Besetzung und deren Alter muss man sich gedanklich etwas vom Damon-Film lösen, der ebenfalls von photographer angeführte Total Recall ist da ein sehr gutes Beispiel, da originär ja auch für einen ganz anderen Typus Darsteller konzipiert (Dustin Hoffman/Richard Dreyfuss). Hollywood war und ist doch sehr pragmatisch wenn es darum geht recht konkret definierte Rollenanforderungen zu Gunsten eines zugkräftigen Stars über Bord zu werfen. So hatten sich beispielsweise die Leser der Jack Reacher-Romane den filmischen Wiedergänger ihres Protagonisten wohl doch ein paar Zentimeter größer vorgestellt. Von daher sehe keine nennenswerten Probleme hätte man Bourne mit einem der genannten Stars statt dem unauffälligen Damon besetzt.
GoldenProjectile hat geschrieben:M2C: Stallone und Schwarzenegger mögen Anfangs der 2000er-Jahre noch auf dem Zenit ihrer Karrieren gewesen sein, (...)
Der war im Frühstadium des neuen Jahrtausends aber doch schon merklich überschritten und die beiden (vor allem Sly, aber auch Arnie) hatten es seinerzeit sehr schwer ihren Fuss in der Hollywood-Tür zu behalten. :wink: Schwarzeneggers Arbeitsnachweis in Form von End of Days, The 6th Day und Collateral Damage blieb letztlich sehr weit hinter früheren kommerziellen Großtaten zurück, Stallone geriet mit Get Carter, Avenging Angelo, Driven und D-Tox sogar richtig schwer unter die Räder. Erst die Wiederbelebung ihrer großen Erfolge Terminator (3), Rocky (6) und Rambo (4) brachte die beiden großen Stars der 80er und frühen 90er wieder zurück ins Rennen, wenngleich sie dennoch nie wieder auch nur annähernd ihren früheren Status erreicht haben.
GoldenProjectile hat geschrieben:(...) zu alt waren sie aber meiner Meinung nach dennoch.
Das Alter von Sly und Arnie um das Millenium rum würde ich noch nicht einmal als Problem sehen bzw. wenn dann nur in Kombination mit dem angeführten Niedergang ihrer Karrieren (den man wiederum in Teilen auf ihr Alter bzw. ihre nachlassende Physis zurückführen könnte). Ansonsten sehe ich kein Problem eine Bourne-Identität mit einem etwas älteren Agenten vom Stapel zu lassen. Aber die Zeit war für Starspektakel wohl einfach vorbei, allerdings wäre vielleicht Harlins Quasi-Erstverfilmung ihr klägliches Scheitern an der Kinokasse erspart geblieben hätte der Finne 1996 statt seiner Angetrauten einen der beiden großkalibrigen Superstars für die Hauptrolle verpflichtet. Damit hätten wir den Quasi-Bourne mit Muskelpower dann ja gehabt. :)

photographer hat geschrieben:.
Im Endeffekt behandeln Filme wie Total Recall (1990) und The Long Kiss Goodnight (1996) meines Erachtens die Grundthematik von Bourne - einer Person, welche erst einmal aufgrund eines Gedächtnisverlustes nicht weiss, wer sie ist und feststellen muss, dass sie geheimdienstlich als Einmanarmee geschult ist.
Mit ein bisschen gutem Willen könnte man diese Aufzählung noch um Roger Moores "Bed & Breakfast" von 1991 ergänzen. Jedenfalls erscheint die Annahme, dass dem Drehbuchautor dieser etwas behäbigen Krimi-Komödie der Name Ludlum auch nicht völlig unbekannt gewesen ist, nicht gänzlich abwegig. :)
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Re: Die Bourne Reihe

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AnatolGogol hat geschrieben:Der war im Frühstadium des neuen Jahrtausends aber doch schon merklich überschritten und die beiden (vor allem Sly, aber auch Arnie) hatten es seinerzeit sehr schwer ihren Fuss in der Hollywood-Tür zu behalten. Schwarzeneggers Arbeitsnachweis in Form von End of Days, The 6th Day und Collateral Damage blieb letztlich sehr weit hinter früheren kommerziellen Großtaten zurück, Stallone geriet mit Get Carter, Avenging Angelo, Driven und D-Tox sogar richtig schwer unter die Räder. Erst die Wiederbelebung ihrer großen Erfolge Terminator (3), Rocky (6) und Rambo (4) brachte die beiden großen Stars der 80er und frühen 90er wieder zurück ins Rennen, wenngleich sie dennoch nie wieder auch nur annähernd ihren früheren Status erreicht haben.

Das Alter von Sly und Arnie um das Millenium rum würde ich noch nicht einmal als Problem sehen bzw. wenn dann nur in Kombination mit dem angeführten Niedergang ihrer Karrieren (den man wiederum in Teilen auf ihr Alter bzw. ihre nachlassende Physis zurückführen könnte). Ansonsten sehe ich kein Problem eine Bourne-Identität mit einem etwas älteren Agenten vom Stapel zu lassen. Aber die Zeit war für Starspektakel wohl einfach vorbei, allerdings wäre vielleicht Harlins Quasi-Erstverfilmung ihr klägliches Scheitern an der Kinokasse erspart geblieben hätte der Finne 1996 statt seiner Angetrauten einen der beiden großkalibrigen Superstars für die Hauptrolle verpflichtet. Damit hätten wir den Quasi-Bourne mit Muskelpower dann ja gehabt. :)
vodkamartini hat geschrieben:Da war bei beiden der Zenit schon sehr deutlich überschritten. Sehe es wie anatol, das Alter ist hiersekundär, sie hatten einfach in ihrer Publikumswirksamkeit deutlich abgebaut.
Eure Kenntnisse und Argumente erfreuen mich immer, aber hier wollte ich eigentlich nur mein Russell-South-Park-Video unterbringen und habe deshalb irgendetwas gebrabbelt und gebrubbelt. :) Dass beide ihre Karrierehöhepunkte ein paar Jahre früher hatten wusste ich sogar, aber wie gesagt ging es mir in erster Linie um das Video und da habe ich ein paar Minuten vor Prüfungsbeginn (zum Lernen war es definitiv zu spät) schnell was hingeschluddert. Und die Bourne Identity habe ich gar nicht gesehen. :D
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Re: Die Bourne Reihe

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DonRedhorse hat geschrieben:Kann mich nur wiederholen, was ich schon vor zwei Jahren geschrieben habe: Teil 1 ist ein überdurchschnittlich guter Film. Gerade, wenn man eine Affinität für das Genre hat, ein must-see.
Und leider wurde die Reihe mit jedem Teil immer etwas schlechter.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Bourne Reihe

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Samedi hat geschrieben:
DonRedhorse hat geschrieben:Kann mich nur wiederholen, was ich schon vor zwei Jahren geschrieben habe: Teil 1 ist ein überdurchschnittlich guter Film. Gerade, wenn man eine Affinität für das Genre hat, ein must-see.
Und leider wurde die Reihe mit jedem Teil immer etwas schlechter.
Das kann man so sehen. Trotzdem ist "Bourne Identity" ein spannender, unterhaltsamer und gut gemachter Film.

Die Fortsetzungen hätte es nicht unbedingt gebraucht, obwohl auch dort gute und spannende Actionszenen zu sehen sind. Den letzten Bourne fand ich aber richtig enttäuschend.
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Früher war mehr Atombombe

Re: Die Bourne Reihe

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DonRedhorse hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:
DonRedhorse hat geschrieben:Kann mich nur wiederholen, was ich schon vor zwei Jahren geschrieben habe: Teil 1 ist ein überdurchschnittlich guter Film. Gerade, wenn man eine Affinität für das Genre hat, ein must-see.
Und leider wurde die Reihe mit jedem Teil immer etwas schlechter.
Das kann man so sehen. Trotzdem ist "Bourne Identity" ein spannender, unterhaltsamer und gut gemachter Film.
Das auf jeden Fall. Bei den Fortsetzungen habe ich auch das Problem, dass Matt Damon seine Rolle dort erheblich anders anlegt als im ersten Teil.
#London2024

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Re: Die Bourne Reihe

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Samedi hat geschrieben:
DonRedhorse hat geschrieben:Kann mich nur wiederholen, was ich schon vor zwei Jahren geschrieben habe: Teil 1 ist ein überdurchschnittlich guter Film. Gerade, wenn man eine Affinität für das Genre hat, ein must-see.
Und leider wurde die Reihe mit jedem Teil immer etwas schlechter.
Ich finde alle Teile gut bis sehr gut. Für Actionfans sind das Highlights. Nur den mit Renner halte ich für durchschnittlich.
http://www.vodkasreviews.de

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