vodkamartini hat geschrieben:Batman begins wirkt wesentlich holzschnittartiger und auch unreifer als The Dark Knight. Man spürt hier imo deutlich Nolans Respekt vor dem großen Budget (das war es bis dato nicht gewohnt) und den Druck der riesigen Batman-Fangemeinde. Tatsächlich finde ich auch das Schlusskapitel nicht passend. Hier wird eine 08/15 Action-Orgie auf Nummer sicher abgezogen.
Teil 2 wirkt da wie ein Befreiungsschlag. Wesentlich düsterer, komplexer, epischer und intelligenter, ist das für mich eine der besten, wenn nicht die beste Comicverfilmung seit diese Welle losgetreten wurde. Da wird es der dritte Film sehr schwer haben, weil nun die Erwartungshaltung in den Himmel geschossen ist und nur sehr schwer zu erfüllen sein wird.
Ich rechne BB nicht negativ an, dass er weniger komplex ist als TDK. Für mich ist BB eine Origin-Story wie sie besser nicht sein könnte. Dass man sich gegen Ende eher in cineastisch konventionellen Gefilden befindet ist auch okay. Gleich bei einem Film, der im Grunde nichts anderes als eine Einführung ist, auf komplexität zu setzen wäre nach hinten losgegangen. Durchaus möglich, dass dort der Einfluss des Studios noch größer war und man daher Nolan keine so großen Experimente erlaubt hat.
Man darf nicht vergessen welchen Bruch BB gegenüber den vorherigen Filmen darstellte. Genau das machten die Bond-Produzenten auch bei CR richtig: Das Franchise neustarten, aber genug "Wiedererkennungswert" (Aston Martin, exklusive Umgebung wie das Casino und viele weiteren "klassischen" Bond-Elemente).
Unterm Strich halte ich BB zwar nicht für ein Meisterwerk, aber für eine außerordentlich gute Comicverfilmung.
Inception ist für mich ein Film, den man unbedingt im Kino gesehen haben sollte, wenn man die Möglichkeit hat. Die erwähnte Kritik bezüglich des Tempos kann ich nur sehr eingeschränkt teilen. Aus meiner Sicht ist der Film in sich so aufgebaut:
1.) Spektakulärer Anfang.
Hier zieht Nolan das Publikum auf seine Seite und zeigt was das Publikum in den kommenden 130 Minuten erwarten darf. So gesehen erfüllt der Anfang bei Inception den gleichen Zweck wie die PTS bei den Bond-Filmen.
2.) Einführung, Erklärung + Vorbereitung
Die Welt von Inception wird eingeführt ebenso wie die Charaktere. Hier lernen wir auch Cobb besser kennen, inklusive seinen Dämonen. Gleichzeitig bekommt Cobb seinen Auftrag (Inception statt Extraction). Genauso wie bei einem Heist-Film stellt er also sein Team zusammen, das er für seinen Job braucht. Dabei lernen wir wiederum mehr über die Welt kennen. Die Afrika-Verfolgung erfüllt hier den Zweck, dass sie verhindert, dass man sich gelangweilt fühlen könnte. Sie dient als Gegenmoment hinsichtlich des reduzierten Tempos im diesem Teil des Films.
3.) Der Job
Das Publikum weiss bescheid und Cobb hat sein Team vorbereitet. Alles ist angedeckt für das Spektakel. Wie schon bei danielcc erklärt: Hier erklimmt der Film endgültig die Gefilde der Genialität. Action und Story gehen eine Symbiose ein, die einen sprachlos machen kann.
4.) Das Ende
Die letzten Szenen machen nochmals deutlich worüber der Film in seinem Kern wiederum eigentlich geht: Um jemanden der seinen Frieden mit sich selbst macht. Es geht um die Verarbeitung eines Traumas, einer persönlichen Tragödie.