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von HCN007
Agent
Retrospektive: Das Fast & Furious Franchise
Im April folgt mit „The Fate of The Furious“ der bereits 8. Teil des Fast & Furious-Franchise. Daher ist es Zeit, sich mal ein wenig mit den Teilen 1-7 zu beschäftigen.
Part 1:
iHaveCNit: The Fast and The Furious (2001)
Die grundlegende Idee, einen FBI-Agenten im Milieu von Extremsportlern ermitteln zu lassen ist nicht neu und hat in „Point Break – Gefährliche Brandung“ aus dem Jahre 1991 von Kathryn Bigelow mit Keanu Reeves und Patrick Swayze quasi seinen Ursprung. Rob Cohens „The Fast and The Furious“ aus dem Jahre 2001 hat die Handlung nun 10 Jahre später vom Surfen in die Import-Tuning-Racing-Szene transferiert. Auch wenn der Film nicht so gut ist wie sein indirektes Original, liefert er einen guten, unterhaltsamen Actionfilm, der immerhin den Grundstein für ein gut fahrendes Franchisegestell geliefert hat.
Die Polizei und das FBI sind beunruhigt, weil ein kleiner Trupp organisierter Krimineller mit schnellen Autos wertvolle Warenlieferungen klauen. Der junge FBI-Agent Brian O´Conner, selbst Untergrundrennfahrer, gewinnt langsam mehr und mehr das Vertrauen von Dominic Torretto, während dem Brian versucht, an Informationen über die Diebstähle zu kommen.
Mit dem Franchise ging quasi die komplette Import-Tuning-Racing-Szene richtig steil und hat mit dem Need-For-Speed-Gaming-Franchise auch am Gamingmarkt entsprechend Impact gehabt. Die Story des ersten Films ist nicht unbedingt neu, bietet aber einen tollen Einblick in die Szene, vor allem wenn illegal organisierte Drag-Rennen auf der Viertelmeile und Events wie Racewars eingebunden werden. Der erste Film war quasi auch ein Sprungbrett für die Karrieren von Vin Diesel und dem leider bereits verstorbenen Paul Walker, der auch abseits des Films mit schnellen Autos warm geworden ist. Passend zur Szene werden auch abwechselnd im musikalischen Sektor zwischen Hip-Hop, Nu Metal und Techno switcht und jede mögliche Zielgruppe bedient. Der Film selbst hat auch in den Nebenrollen mit Jordana Brewster und der auf Amazone abonnierte Michelle Rodriguez sowie dem späteren Bondgegner Rick Yune ein paar weitere Schauspieler auf dem Kerbholz. Der Film selbst will einfach nur unterhalten und uns nicht nur das Milieu und seine Leute, sondern auch einiges an Action servieren, die hier im Vergleich zu dem, was kommt, doch etwas minimalistisch wirkt. Auch wenn die servierte Action cool aussieht, so kann ich leider keinen konsequenten Stil erkennen. Vermutlich hat man sich beim Drehen gedacht: „Haltet einfach drauf, wir schneiden dann daraus einfach was zusammen !“ und im Schneideraum dann so: „Schneidet einfach drauf los, wird schon cool aussehen !“. Auch wenn die Action cool ist, ist keine klare handwerkliche Linie erkennbar und es wirkt etwas zu hektisch und unruhig.
„The Fast and The Furious“ - Multiple Look – 8/10 Punkte
Part 2:
iHaveCNit: 2 Fast 2 Furious (2003)
2 Jahre nach dem ersten Fast & Furious-Film kam unter der Regie von John Singleton der 2. Fast & Furious-Film mit dem treffenden Titel „2 Fast 2 Furious“. Als Einziger der Hauptbesetzung kehrte hier Paul Walker als Brian O´Conner zurück. Storymäßig arbeitet Brian wieder Undercover und darf gegen einen Waffenschieber für das Drogenkartell ermitteln. Hilfe bekommt er hier unter anderem von zwei alten Freunden – den Mechaniker Tej Parker und dem ehemaligen Kriminellen Roman Pearce.
Die hochgezüchteten Import-Tuner-Boliden liefern inmitten der klassischen, jedoch klischeebeladenen Gangster-Crime-Story die perfekte Grundlage für krasse Stunts und treibende Action, die jedoch wie schon im Vorgänger einfach nur cool aussieht, aber keine klare handwerkliche Linie aufweist. Hier spürt man schon, dass man sich so langsam aber sicher von dem Untergrundrennfahrzirkus entfernt und mehr an klassischen Crime-Storys interessiert ist. Cole Hauser liefert hier einen schmierigen, aber auch langweiligen Antagonisten. Eva Mendes liefert auch nur routiniert ab. Das Herzstück des Films bleibt aber die fast Buddy-Cop anmutende Beziehung zwischen Brian und Rome, deren Sprüche und Frotzeleien richtig viel Spaß machen. Im Allgemeinen muss ich sagen, dass man einen spaßigen, unterhaltsamen und spannenden Actionfilm mit „2 Fast 2 Furious“ geschaffen hat, der im kompletten Rückblick auf die Reihe dann doch nur dazu dar war, Tej Parker und Roman Pearce einzuführen. Der Soundtrack von David Arnold und ein Teil der integrierten Songs sind jedoch wirklich cool eingebunden.
„2 Fast 2 Furious“ – Multiple Look – 6/10 Punkte.
Part 3:
iHaveCNit: The Fast And The Furious: Tokyo Drift (2006)
Es sind 3 weitere Jahre ins Land gezogen und wir haben mit „Tokyo Drift“ den nächsten Teil der Reihe bekommen. Hier übernimmt erstmals Justin Lin die Regie, der auch die kommenden Filme bis Teil 6 inszenieren wird. Bis auf einen Cameo am Ende einer der wohl ikonischsten Figuren der Filmreihe bekommen wir hier nur neue Charaktere zu Gesicht, von denen ein Charakter auch wichtiger Part der kommenden Teile werden wird.
Es geht um Sean Boswell, ein Außenseiter und „enfant terrible“der noch nie wirklich einen festen Platz im Leben gefunden hat. Bei einem Autorennen bzw. „Schwanzvergleich“ um eine Frau mit einem reichen Highschool-Bully kommt er nicht ungeschoren davon und muss zu seinem Vater nach Tokio ziehen. Dort verstrickt er sich auch schon am ersten Tag in Probleme mit dem Yakuza-Sprössling und Driftking Takashi. Han, ein Geschäftspartner des Driftkings nimmt sich Sean an und Sean lernt langsam sich in Tokio und der Welt des Driftens zurecht zu finden – bis das unausweichliche finale Duell mit dem Driftking bevorsteht.
Wer mich und meine allgemeinen Vorlieben in Bezug auf filmische Settings, der weiß, dass Japan immer seinen Reiz hat und es Filme dieser Art es sehr einfach bei mir haben. So auch der hier, der etwas mehr mit Autorennen zu tun hat als der Rest der Reihe, indem er uns das in Japan beliebte Driften näher bringt und um das Driften und die Driftrennen eine Story spinnt, die sich in etwa mit dem klassischen „Karate-Kid-Plot“ vergleichen lässt. In oberflächlichem, aber absolut notwendigem Maß wird uns noch eine Gangsterstory mit Einbindung des Yakuza-Milieus integriert, die die Charaktere, ihre Hintergründe und den Plot noch besser unterstützt. Einen Teil der Musikstücke des Soundtracks auch mit japanischen Tracks zu belegen unterstützt die Atmosphäre richtig gut, genau wie Brian Tylers Soundtrack – genau der Brian Tyler, der am Ende bis auf Teil 6 alle Teile ab „Tokyo Drift“ mit der Filmmusik ausstattet. Die Action des Films ist cool, auch wenn die Inszenierung wieder etwas chaotisch ist und es einfach nur cool sein will ohne absolut übersichtlich zu sein. Lucas Black als Sean Boswell, Nathalie Kelley als Neela, Bow Wow als Twinkie sowie Brian Tee als Takashi sind ganz OK. Der coolste im ganzen Film ist meiner Meinung nach Sung Kangs Han, der als Mentor/Freund von Sean super funktioniert und nicht nur die Welt des Driftens veranschaulicht, sondern auch einfach nur eine coole Sau ist. Toll, dass er auch noch nach diesem Teil einen größeren Platz in der Filmreihe bekommen und sich zu einem meiner Lieblinge entwickelt hat. Auch toll ist der klassische Auftritt der japanischen Legende Sonny Chiba als Yakuzaboss Kamata und der Cameo von Vin Diesel am Ende des Films – für jeden, der damit auch endlich einen Bezug zum Franchise bekommen hat.
Der Film ist für mich wie ein japanisches Instant-Reis- oder Nudelgericht. Schnell, lecker, leicht verdaulich und unterhaltsam.
„The Fast And The Furious: Tokyo Drift“ - Multiple Look – 7/10 Punkte.
Part 4:
iHaveCNit: Fast & Furious: Neues Modell. Originalteile. (2009)
Als nächsten Step auf meiner Road to „The Fate Of The Furious“ habe ich mir nun den 4. Teil der Reihe angesehen, der nicht nur drei Jahre nach Tokyo Drift die Leinwände geentert hat, sondern auch für mich der erste Teil gewesen ist, den ich im Kino gesehen habe, Justin Lin führt wieder Regie, Brian Tyler sorgt für den musikalischen roten Faden und …. man hat hier wieder die volle Dröhnung des ersten Films, indem Vin Diesel und Paul Walker wieder als Hauptprotagonisten Dominic Toretto und Brian O´Connor besetzt worden sind und ein Teil der Hauptbesetzung des ersten Films wieder dabei ist. Also los geht’s !
Letty ist tot. Diese Nachricht sorgt dafür, dass sich Dominic Toretto nach seinem Exil wieder in LA einfindet, um den Hintergründen nachzugehen. Währenddessen ist Brian O´Connor für das FBI an Ermittlungen gegen den Boss eines Drogenkartells dran, Arturo Braga. Irgendwie hängen die Ermittlungen auch mit dem Tod von Letty zusammen. Dom und Brian schleusen sich als Kurierfahrer in Bragas Netzwerk ein, um trotz alten, vergangenen Wunden ein Nichtnullsummenspiel zu erreichen.
Ich habe an einer Stelle mal irgendwo gelesen, dass es unter Kennern der Reihe unterschiedliche Ansichten gibt, ab welchem Film denn nun die Reihe anfängt. Für mich ist das genau der 1. Film. Jeder Film hat seine eigene Daseinsberechtigung. Denn auch wenn in den ersten 4 bzw. 5 Filmen entsprechend für die Reihe wichtige Charaktere eingeführt werden, so hat jeder Film seinen eigenen Plot und eigene Geschichte zu erzählen. Alles baut aufeinander auf – so ist es auch in dieser Filmreihe.
Der Film beginnt in Mexiko auf einer gewundenen Straße, in der Dom mit Letty, Han sowie 2 hispanischen Typen (von Don Omar und Tego Calderon gespielt) einen Tanklaster überfällt. Mit der Optik und der Idee fühle ich mich schon stark an den 1989-Bond „Lizenz zum Töten“ erinnert. Die Umsetzung mit dieser schnellen Actionsequenz formt für mich schon, in welche Richtung sich die Filmreihe actionmäßig entwickeln wird. Actionmäßig bekommen wir neben einer leicht bournemäßigen Verfolgungsjagd zu Fuß zu Beginn des Films eigentlich im Kern „Autorennen“ geboten, sich als Bewerbungssprintrennen und auch Rennen innerhalb von Tunneln entpuppen, die richtig cool und spannend sind. Dieser sich immer weiter eröffnende Thrillerplot um Lettys Tot und auch die Transporter-Storyline tun dem Film gut und allgemein der Fokus auf Autorennen geht hier auch nur teilweise verloren. Richtig cool finde ich auch die Einführung der bis dahin noch im Film weitgehend unbekannten Gal Gadot als Gisele Yashar, die dann ihre Reize auch noch in den nächsten beiden Filmen präsentieren darf. Auch John Ortiz und Laz Alonso funktionieren gut als Antagonisten. Mir gefällt der Film sehr gut, auch wenn die Speerspitze der Reihe noch folgen wird. War der Vorgänger noch ein leckeres Instant-Reis-Gericht, so ist dieser hier ein wohltuend schmeckendes Corona.
„Fast & Furious. Neues Modell. Originalteile.“ - Multiple Look – 8/10 Punkte.
Part 5:
iHaveCNit: Fast and Furious Five (2011)
Vorweg – für mich das „Magnum Opus“ der Reihe. 2 Jahre nach dem 4. Teil steht auch schon der nächste Film der FF-Reihe an der Startlinie. Dieses Mal findet das Rennen in Rio statt. Und neben dem Großteil wichtiger Nebencharaktere aus den vorigen Teilen bekommen wir hier hier auch einen der größten Wrestlingstars, Dwayne „The Rock“ Johnson zu sehen, der auch hier eindrucksvoll unter Beweis stellen kann, warum er der größte Schauspielstar ist, der aus dem Wrestlingring kommt. Ob Justin Lin bei „Fast Five“ schon riechen konnte, was er mit „The Rock“ in der Pfanne hatte ?
Brian und Mia helfen Dom beim Ausbruch beim Transport zum Knast und befinden sich nun im Exil im brasilianischen Rio de Janeiro. Dort treffen sie auf den alten Bekannten Vince, der einen neuen Deal vor Augen hat. Brian, Mia, Dom und Vince gehen den Deal ein und befinden sich anschließend zwischen den Fronten des FBI-Agenten Luke Hobbs und des brasilianischen Oligarchen Hernan Reyes wieder. Mit einem erweiterten und vergrößerten Team machen sie sich zu einem letzten Coup bereit, um das Netzwerk von Hernan Reyes komplett zu zerschlagen.
Paul Walker, Jordana Brewster, Matt Schulze, Vin Diesel aus dem ersten Teil ; Tyrese Gibson und Ludacris aus dem Zweiten ; Sung Kang aus dem Dritten ; Don Omar, Tego Calderon und Gal Gadot aus dem Vierten und nun auch noch Dwayne Johnson, Elsa Pataky und Joaquim de Almeida in diesem Teil. Das klingt nicht nur nach einem der größten Casts der Reihe, es ist es auch – inklusive Cameos in einer Midcredit-Szene. Ich kann mich seinerzeit an ein Gespräch unter Kollegen erinnern – Das Größte wäre noch ein Auftritt von Jason Statham – Wir wissen, was die Zeit gebracht hat. Die Action in diesem Film ist richtig top, im Vergleich zum Rest der Reihe auch optisch halbwegs ästethisch und übersichtlich. Egal ob es die Zugsequenz zu Beginn, die Parkour-Szene in den Favelas oder auch die Tresor-Verfolgung am Ende ist. Gepaart mit dem routinierten Score von Brian Tyler und coolen Songs macht sich hier ein einheitliches Bild und ein roter Faden in diesem coolen Heist-Movie erkennbar. Selbst der hier auch stark in den Fokus gerückte leicht philosophische Anteil über Familienwerte ist hier nicht fehl am Platz.
Ich glaube ich brauch hier nicht noch mehr zu erzählen.
„Fast and Furious Five“ - Multiple Look – 9/10 Punkte.
Part 6:
iHaveCNit: Fast & Furious 6 (2013)
Wieder mit 2 Jahren Abstand wird uns 2013 der sechste Teil der FF-Reihe serviert. Und dieses Mal dreht die Reihe richtig auf. Man entfernt sich immer mehr von der Essenz des Untergrundrennsports und auch das Gerede um Familienwerte ist nur noch philosophischer Ballast für diesen absoluten, testosteron-geschwängerten Actionfilm, der den Abschied von Justin Lin aus dem Franchise markiert. Don Omar und Tego Calderon sind genauso wenig an Bord wie die ganze Antagonistenseite aus Teil 5, dafür ist der Brite Luke Evans, die MMA-Fighterin Gina Carano, „The Raid“-Star Joe Taslim und ein paar andere Leute auf der Antagonistenseite zu finden – und Michelle Rodriguez steigt hier auch wieder ein.
Kurze Zeit nach Teil 5 ist ein Team aus Terroristen unter der Führung von Owen Shaw dabei, gezielte Anschläge vorzunehmen und dabei Komponenten für eine Waffe zum Blockieren von Kommunikationsmitteln zu stehlen. Luke Hobbs ist mit den Ermittlungen betraut. Da Shaw mit perfekt geplanten Anschlägen auf schnellen Boliden zuschlägt und zufällig auch Letty Ortiz Teil dessen Teams ist, sucht Hobbs Dominic Torretto und sein Team auf, um den Kampf gegen Shaw aufzunehmen.
„Team vs. Team“ ist das grundlegende Motiv, das quasi diesen Film überlagert und auch in gewisser Art etwas Neues für die Reihe darstellt. Im besten Sinne der Kontinuität, die zwar von Film zu Film geplant ist, haben wir hier einen Großteil der Leute aus Teil 5 und auch Teil 4 wieder dabei. Die Actionsequenzen in London, auf der Autobahn und der längsten Flugzeuglandebahn der Filmgeschichte sind richtig cool, aber auch vollkommen „Over-The-Top“ nach dem Motto „Action an – Hirn aus !“ Trotz allem bleibt die Action von ihrer Inszenierung etwas hektisch und unruhig und es ist keine klare Linie erkennbar. Das ist das typische Problem der Reihe, das wir auch hier sehen. Aber die Hauptcharaktere, egal ob auf Protagonisten oder Antagonistenseite mit ihren Konflikten und Hintergründen bedingt durch die zwiespältige Familienphilosophie sind mittlerweile das routinierte Kernstück des Films und mit Luke Evans als Gegner ist für mich einer der besten Antagonisten der ganzen Reihe mit seiner sehr intelligenten und durchtriebenen Art. Mit diesem Teil entfernt sich die Reihe immer weiter von seiner Untergrundrennfahrerszene, auch wenn hier etwas pseudomäßig noch eine Untergrundrennszene in London noch eingebunden wird, um die Herkunft zu wahren. Auch wenn der Soundtrack dieses Mal von Lucas Vidal und nicht wie gewohnt von Brian Tyler ist, fügt sich dieser perfekt in das Bild der Reihe ein.
Ich habe den Film damals an meinem 26. Geburtstag gesehen und finde diesen insgesamt aufgrund seiner Action, der Spannung und der ganzen Prämisse bis heute als zweitbesten Film der Reihe. Und mit diesem Film endet auch leider die Beteiligung von Gal Gadot und Sung Kang – mitunter meine Lieblingsnebencharaktere der Filmreihe.
„Fast & Furious 6“ - Multiple Look – 8/10 Punkte
Part 7:
iHaveCNit: Fast & Furious 7 (2015)
Beim Release von Teil 6 wurde bereits davon gesprochen, die geplanten Fortsetzungen im einjährigen Rhythmus zu veröffentlichen. Die Dreharbeiten zum Teil 7 waren bereits voll im Gange bis zum 30.11.2013. Der Tag, der den weiteren Verlauf der Filmreihe entscheidend beeinflussen wird. Paul Walker verunglückt tödlich bei einem Autounfall mit erhöhter Geschwindigkeit. Seine Brüder sprangen ein, um als Bodydoubles noch die verbleibenden Szenen drehen zu können. Der Tod Walkers selbst ist für den Film Fluch und Segen zugleich. Man hat den Verlust verkraften müssen – von einem tollen Menschen, der jedoch schauspielerisch kaum zu den Schwergewichten gezählt hat, der dieser Reihe jedoch neben Vin Diesel das Gesicht verpasst hat. Und der Abschied von ihm hat die bisher meisten Zuschauer ins Kino gezogen um den Teil zum finanziell erfolgreichsten der Reihe zu machen und das Momentum für die Weiterführung der Reihe zu schaffen. Ob man nun den Tod Walkers als Instrument genutzt hat, den Film erfolgreich zu vermarkten oder ob die Personen aus freien Stücken ins Kino gegangen sind, um den Film zu sehen, genau diese Frage ist zwar in gewisser Art und Weise kontrovers und berechtigt, aber im Hinblick auf den Tod Walkers etwas pietät- und respektlos. Nur wenige Schauspieler erhalten eine solche emotionale Würdigung am Ende eines Films nach ihrem Tod.
Der Film selbst wird von James Wan, dem Saw-erprobten Regisseur inszeniert und schließt direkt an die Ereignisse von Teil 6 und Teil 3 an. Jason Statham ist endlich als Antagonist mit an Bord, in weiteren Nebenrollen sind Kurt Russell, Djimon Honsou, Nathalie Emmanuel und auch Tony Jaa und Ronda Rousey zu sehen.
Deckard Shaw sinnt nach den Verletzungen seines Bruders auf Rache, der abtrünnige,nahezu unsichtbare Top-Agent macht Jagd auf die Gruppe um Toretto. Diese nehmen ihrerseits die Spur des Agenten auf und bekommen unverhofft von Mr. Nobody, einem Geheimdienstler die notwendigen Hilfsmittel an die Hand. Sie sollen einen Hacker namens Ramsey und dessen entwickelte Überwachungssoftware „Das Auge Gottes“ sicherstellen, um Deckard Shaw aufzuspüren.
Der Film ist unendlich chaotisch, unausgewogen, zusammenhangslos und driftet neben der „Over-The-Top“-Action in testosterongeschwängerten Hochglanz-Action-Trash in wundervoll gefilmten Locations ab. Die Szenen mit der Action, der Exposition, der Charakterentwicklung wirken extrem zusammengewürfelt, um überhaupt einen roten Faden und Sinn zu ergeben. Die Inszenierung der Action entspricht dem typischen Problem von Inszenierungen von Actionfilmen heutzutage. Hauptsache so unübersichtlich gefilmt und schnell geschnitten, um den Zuschauer manipulativ davon zu überzeugen, was für eine krasse Action da gerade abgeht. Berücksichtigt man den Erfolg des Films, muss man den „Unterhaltungsanspruch“ in Frage stellen, auch wenn es sich immer noch um einen „Anspruch“ handelt. „Die Action war ganz cool, wenn man denn etwas davon mitbekommen hätte !“ kann ich hier als Fazit nennen. Ob der Film hier plotmäßig eine Aneinanderreihung von MacGuffins wie der im selben Zeitraum veröffentlichte „Avengers: Age of Ultron“ notwendig gehabt hat, ist natürlich auch fraglich. Tony Jaa und Ronda Rousey werden verschenkt und dürfen nur ein kleinen Szenen etwas von ihrem typischen Moveset einbauen. Jason Statham spielt seine klassische grimmige Prügler-Rolle routiniert runter. Kurt Russell hat seine coolen Momente, der gewohnte Rest des Casts macht auch seine gewohnte Arbeit. Mit diesem Film ist leider kein guter Beitrag der Reihe hinzugefügt worden und er ordnet sich eher in den unteren Regionen der Reihe ein.
„Fast & Furious 7“ - My Second Look – 6/10 Punkte.
Rating chronologisch
Teil 1: 8/10
Teil 2: 6/10
Teil 3: 7/10
Teil 4: 8/10
Teil 5: 9/10
Teil 6: 8/10
Teil 7: 6/10
Ranking:
Platz 1: Teil 5
Platz 2: Teil 6
Platz 3: Teil 1
Platz 4: Teil 4
Platz 5: Teil 3
Platz 6: Teil 7
Platz 7: Teil 2
Da bin ich mal gespannt, wo sich dann Teil 8 einordnet, wenn wir eine "Mad Furiosa" dabei haben !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "