Re: Der Karl May Thread

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vodkamartini hat geschrieben: 6. Juni 2018 16:56 Sicher aber auch nicht Kino zum Abgwöhnen, außer man hat generell nichts für die May-Filme übrig.
Die sind alle relativ langweilig, machen mir jedenfalls keinen Spaß. Nicht mal wirklich die Frühen von Reinl, obwohl die noch inszenatorisch interessant sind. Aber da stimme ich Anatol zu, das Totental ist auch inszenatorisch schwach, und ansonsten triumphiert Einfallslosigkeit.

Als Kind fand ich die alle Klasse, wobei die letzten 3 damals nicht im TV liefen. Und das Totental habe ich vor ein paar Wochen erstmals gesehen, bzw versucht zu schauen.

Ich denke Winnie 1 ist der Gelungenste.

Re: Der Karl May Thread

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Casino Hille hat geschrieben: 6. Juni 2018 17:28 Da rate ich mal für Vodka und sage: "Unter Geiern", "Winnetou II" und "Winnetou I". :D
"Unter Geiern" finde ich auch ziemlich geil, obgleich er keine Antwort auf meine Frage nach den besten Filmen mit Winnetou und Shatterhand darstellt.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Der Karl May Thread

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vodkamartini hat geschrieben: 6. Juni 2018 21:38 Winnetou I-III.
Danke für die Info! Hier sticht für mich ganz klar der erste Teil heraus. Dem schließen sich in meiner Wertung der Schatz im Silbersee und das Tal der Toten an. Weitere gute Winnetou-Filme sind für mich "Unter Geiern", "Old Surehand" und der Ölprinz. Die Flop 3 bilden für mich Apanatschi, Firehand und der CCC-Ableger mit Shatterhand.
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Re: Der Karl May Thread

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Wie oben schon gesagt, einige von uns (auch ich :)) haben hier sejr ausführliche Reviews verfasst mit jeweiliger Bepunkung, einfach mal suchen.

Geb dir einen kleinen Appetizer:

„Make peace, not love! - Karl May´s Winnetou - 2. Teil"

Winnetou ist verliebt. Und das durchaus konkret. Im zweiten Teil der Winnetou-Trilogie ist die Liebe des edlen Apatschen zu der schönen Häuptlingstochter Ribanna ein zentrales Motiv. Das dürften seinerzeit nicht wenige für eine durchsichtige Marketingidee der Filmemacher gehalten haben, die die vermeintlich asexuellen Jungsabenteuer von Winnetou und Old Shatterhand mit etwas Romantik aufzupeppen gedachten, um auch dem schmachtenden, weiblichen Publikum etwas zu bieten. Tatsächlich ist diese Liebesbeziehung aber original Karl May, wenn auch dort deutlich nebensächlicher in einer Rückblende abgehandelt und mit Old Firehand als Winnetous Rivale. Dennoch funktioniert die stärkere Akzentuierung im Film erstaunlich gut, da sie tragisch verläuft und dabei wiederum eng mit Winnetous Lebensaufgabe der Friedenssicherung zwischen rot und weiß verknüpft ist.

Überhaupt ist dieser Topos nicht nur das zentrale Motiv bei Karl May, sondern eben auch bei Horst Wendlandts Film-Versionen der 1960er Jahre, die damit zumindest vom Grundgedanken her gesehen sehr werkgetreu waren. Natürlich haftet dieser Vorstellung etwas naiv-romantisches an, aber genau deshalb war sie auch so erfolgreich. Erst als der Ton der Filme zunehmend rauer und abgeklärter wurde, wendete sich das Blatt. Sicher nicht der einzige, aber bestimmt ein wesentlicher Grund für das Nachlassen der May-Euphorie.

Anno 1964 war davon allerdings noch nichts zu spüren. Im Gegenteil ...


https://ssl.ofdb.de/review/1938,643538, ... u---2-Teil
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Der Karl May Thread

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vodkamartini hat geschrieben: 6. Juni 2018 22:21 Wie oben schon gesagt, einige von uns (auch ich :)) haben hier sejr ausführliche Reviews verfasst mit jeweiliger Bepunkung, einfach mal suchen.

Geb dir einen kleinen Appetizer:

„Make peace, not love! - Karl May´s Winnetou - 2. Teil"

Winnetou ist verliebt. Und das durchaus konkret. Im zweiten Teil der Winnetou-Trilogie ist die Liebe des edlen Apatschen zu der schönen Häuptlingstochter Ribanna ein zentrales Motiv. Das dürften seinerzeit nicht wenige für eine durchsichtige Marketingidee der Filmemacher gehalten haben, die die vermeintlich asexuellen Jungsabenteuer von Winnetou und Old Shatterhand mit etwas Romantik aufzupeppen gedachten, um auch dem schmachtenden, weiblichen Publikum etwas zu bieten. Tatsächlich ist diese Liebesbeziehung aber original Karl May, wenn auch dort deutlich nebensächlicher in einer Rückblende abgehandelt und mit Old Firehand als Winnetous Rivale. Dennoch funktioniert die stärkere Akzentuierung im Film erstaunlich gut, da sie tragisch verläuft und dabei wiederum eng mit Winnetous Lebensaufgabe der Friedenssicherung zwischen rot und weiß verknüpft ist.

Überhaupt ist dieser Topos nicht nur das zentrale Motiv bei Karl May, sondern eben auch bei Horst Wendlandts Film-Versionen der 1960er Jahre, die damit zumindest vom Grundgedanken her gesehen sehr werkgetreu waren. Natürlich haftet dieser Vorstellung etwas naiv-romantisches an, aber genau deshalb war sie auch so erfolgreich. Erst als der Ton der Filme zunehmend rauer und abgeklärter wurde, wendete sich das Blatt. Sicher nicht der einzige, aber bestimmt ein wesentlicher Grund für das Nachlassen der May-Euphorie.

Anno 1964 war davon allerdings noch nichts zu spüren. Im Gegenteil ...


https://ssl.ofdb.de/review/1938,643538, ... u---2-Teil
Danke für den Appetizer. Ich starte aktuell auch wieder meinen May-Marathon. Als nächstes ist "Old Shatterhand" dran.
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Re: Der Karl May Thread

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Maibaum hat geschrieben: 7. Juni 2018 03:49 Und welches die 3 liebsten mit Firehand?
Weil es davon zum Glück nur einen Gibt, fällt die Auswahl nicht schwer. :mrgreen:

Wobei es der richtige Firehand nach May ja nie auf die Leinwand geschafft hat.
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Re: Der Karl May Thread

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Aus irgendeinem Grunde, wahrscheinlich vor allem weil ich ziemlich erschöpft war, habe ich mir heute Morgen Winnetou III angeschaut. Puhh, das war nicht einfach das bis zum Ende zu schaffen. Inszenatorisch bietet auch Reinl jetzt nur noch Routine, und das ist dann schon ein bemerkenswerter Rückschritt zu Teil 1.
Die Handlung dagegen ist in ihrem schematischen Ablauf, und dabei von keinerlei Handlungslogik behindert (dafür manchmal unfreiwillig komisch), nur noch ein dürres Gerippe um eine langweilige Schlägerei oder Schießerei an die Nächste zu reihen. Neben den üblichen schlichten Dialogen regiert hier doch überwiegend eine ernüchternde Einfallslosigkeit. Selbst die Szene in der Winnie die tödliche Kugel trifft ist ziemlich läppisch dahin inszeniert, und zumindest die sollte doch echt was besonderes sein
Na ja, so ist das dann halt ... 1/10

Re: Der Karl May Thread

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Maibaum hat geschrieben: 16. Juni 2019 14:28 Selbst die Szene in der Winnie die tödliche Kugel trifft ist ziemlich läppisch dahin inszeniert
Ja, das passiert alle Nostalgie beiseite gelegt wirklich viel zu beiläufig, kann man durchaus so sagen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.