Re: Zuletzt gesehener Film

9931
iHaveCNit: Don´t Look Up (2021) – Adam McKay - Netflix
Deutscher Kinostart: 09.12.2021 / Start auf Netflix: 24.12.2021
gesehen am 12.12.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 11 – Reihe 16, Platz 15 – 17:25 Uhr


Auch wenn dieser Film hier noch auf Netflix veröffentlicht wird, hatte ich im Rahmen seiner limitierten Kinoveröffentlichung die Gelegenheit ihn auf der großen Leinwand zu sehen. Und so wird auch dieser Film der erste überhaupt sein, der trotz seines Starts auf Netflix meinem Kinojahr 2021 zugerechnet wird. Und da gehört er auch absolut rein, denn diese starbesetzte Satire ist unfassbar unterhaltsam.

Kate Dibiasky ist Studentin und arbeitet im Team des Astrophysikers Dr. Randall Windy. Bei der Forschung kommen beide einem brisanten Meteoritenfund auf die Spur – mit einer Ausmaße, die die Welt in der wir leben auslöschen wird, und das in etwas über einem halben Jahr. Mit diesem Fund stoßen sie jedoch bei der US-Präsidentin Orlean auf taube Ohren, weil dieser Fund aktuell ihrem politischen Opportunismus nicht entgegenkommt. Auch im TV und vor den Schirmen scheint man sich eher für die Beziehungsprobleme bekannter Popstars zu interessieren statt für einen Weltuntergang. So bleibt den beiden Wissenschaftlern, die für ihre fachlich begründete Hysterie eher belächelt und beschämt werden eigentlich nur noch hilflos mit anzuschauen, wie die Welt untergeht.

Adam McKays letzte Filme „The Big Short“ und „Vice“ haben mir bereits sehr gut gefallen, so dass ich mir sicherlich nach „Don´t Look Up“ auch mal seine vorherigen Komödien ansehen werde. Adam McKays Film ist mit einem großartigen Ensemble ausgestattet. In den Hauptrollen sind hier als Wissenschaftler Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence zu sehen – beide großartig. Desweiteren Meryl Streep als US-Präsidentin mit Jonah Hill als Präsidentinnensohn perfekt als Parodie auf Donald Trump, Tyler Perry und vor allem Cate Blanchett als sensationsgeile TV-Moderatoren, Mark Rylance als verschrobener Tech-Milliardär, Ron Perlman als ehemaliger patriotischer Kriegsheld …. Die Liste könnte ich hier an der Stelle noch fortsetzen, möchte meine schriftliche Meinung zum Film nicht als Auflisten von Namen missbrauchen. Das Ensemble ist großartig und jeder unterstreicht mit einem etwas überdrehten, überzeichneten Schauspiel eben auch den gesamten Film, der selbst sehr überdreht und überzeichnet ist. Das Thema des Films ist auch hochaktuell – die Realität scheint den Film auch schon überholt zu haben, denn es ist weniger ein Meteorit, der unsere Welt bedroht, sondern der Klimawandel und die Folgen des Klimawandels mit unter anderem Pandemien und Unwetterkatastrophen. Und wie der Umgang mit Wissenschaftlern durch Politik, Medien und Gesellschaft ist wird auch in dem Film entsprechend skizziert. Auch wenn der Film seine satirische Seite eher offensichtlich, einfach und klar rüber bringt, regt er mit seiner Kritik zum Nachdenken und Diskutieren an. Der Film schwenkt in seiner großartigen Inszenierung auch mal zum wirklich passenden und treffenden Trash. Insgesamt ist der Film ein großartiger Spaß.

„Don´t Look Up“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9932
Die letzten beiden Tage gab es für mich mal 2 Filme aus dem Balkan-Raum zu sehen, das eine Mal sehr skurril und absurd - das andere Mal meisterhaft:


Sondervorstellungen
iHaveCNit: Spotlight – Die Arthouse-Sneak (15.12.2021) – Überraschungsfilm
Deutscher Kinostart: ???
gesehen am 15.12.2021 in OmU
Arthouse Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr


Wie immer gibt es hier einen Überraschungsfilm zu sehen, den man am Ende benoten kann und das Kino ein eigenes Ranking aufstellt für die Filme, die hier gespielt werden.

Das aktuelle Ranking sieht wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Helden der Wahrscheinlichkeit – Riders Of Justice (2,1)
4. Minari (2,3) / Last Night In Soho (2,3) / Respect (2,3)
5. Je Suis Karl (2,4)
6. Falling (2,5) / Auf alles, was uns glücklich macht (2,5)
7. Contra (3,0)
8. Benedetta (3,7)

Für den Film gab es diesmal einen kleinen Hinweis auf der Facebook-Seite:
+++ Spotlight-Hinweis zum Film +++
Der heutige Überraschungsfilm soll an dieser Stelle nur mit einem Wort angeteasert werden: KAUTZIG. Wir haben es lieben gelernt!

Den Überraschungsfilm hatte ich persönlich nicht auf meiner Liste und diesen Film werde ich aufgrund zeitlicher Limitierung kein erneutes Mal im Kino sehen.

+++ Spotlight-Auflösung vom 15.12.2021 +++
Kautzig, skurill, einfach mal was anderes. Das war die Devise - UND unser gestriger Überraschungsfilm Der Schein trügt von Srdjan Dragojevic. Und wann habt ihr das letzte Mal schon einen serbischen Film gesehen? Die Satire, die an Religions- und Staatskritik nicht spart, ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Das spiegelt sich auch in eurer Bewertung wieder.
Dennoch: Regisseur Dragojevic gelingt nichts weniger als eine so furiose wie groteske Bestandsaufnahme des post-sozialen Europas. Wir starten DER SCHEIN TRÜGT heute offiziell bei uns im Cinéma!
Eure Bewertung = 3,4
Note 1 = 15x
Note 2 = 15x
Note 3 = 13x
Note 4 = 13x
Note 5 = 8x
Note 6 = 2x
Wir freuen uns dann auf die letzte Spotlight-Sneak mit euch in diesem Jahr am 29.12. in der Harmonie. Save the date!

Meine Wertung des Films lag bei einer 2.

Nach diesem Film sieht das Ranking der Spotlight-Sneaks wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Helden der Wahrscheinlichkeit – Riders Of Justice (2,1)
4. Minari (2,3) / Last Night In Soho (2,3) / Respect (2,3)
5. Je Suis Karl (2,4)
6. Falling (2,5) / Auf alles, was uns glücklich macht (2,5)
7. Contra (3,0)
8. Der Schein trügt (3,4)
9. Benedetta (3,7)

Überraschungsfilm – My First Look – 8/10 Punkte.

iHaveCNit: Der Schein trügt (2021) – Srdjan Dragojevic – Neue Visionen Filmverleih
Deutscher Kinostart: 16.12.2021
gesehen am 15.12.2021 in OmU im Rahmen der Spotlight-Sneak der Arthouse-Kinos Frankfurt
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr


Im Rahmen der Spotlight-Sneak der Arthouse-Kinos meines Vertrauens gibt es auch Filme, die ich eigentlich nicht auf meiner Liste habe, aber dann doch positiv davon überrascht worden bin – natürlich auch, weil es diesmal Serbisch im Kino gab und der Film durchaus sowohl Spaß macht als auch zum Nachdenken und Diskutieren anregen könnte.

Der einfache und unbescholtene Stojan bekommt bei einem Unfall mit einer Glühbirne einen elektrischen Schlag – und trägt seitdem einen Heiligenschein auf seinem Kopf, der das Leben seiner kleinen Familie und das der Bewohner auf den Kopf stellt. Doch sowohl Stojan als auch seine Familie haben darauf keine Lust, so dass seine gläubige Frau Nada nach dem Rat eines TV-Predigers auf die Idee kommt, ihr Mann müsse so viele Sünden wie möglich begehen, um den Heiligenschein loszuwerden.

„Der Schein trügt“ bzw. sowohl „Heavens Above“ international als auch „Nebesa“ im Original ist eine filmische Wundertüte, die man am besten als Schwarze Komödie und Satire bezeichnen könnte. Sie ist auch eine filmische Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse und des damit verbundenen Wandels in der Balkanregion von den frühen 90er Jahren bis heute. Hier nutzt der Film eine in 3 aufeinander aufbauenden und miteinander verwobenen Episodenstruktur. Bei den jeweiligen Episoden schwankt natürlich auch leicht das Tempo und man weiß nicht so recht, wo der Film nun tatsächlich hin möchte. Jedoch sind die Überraschungen und Wendungen sehr gut gelungen und auch witzig. Natürlich macht der Film auch mit seinem Thema ein ambitioniertes Fass auf, wenn es um den Einfluss des Glaubens, von Wundern und von Kunst auf die Gesellschaft geht. Aber genau das passt zum sehr skurrilen Humor und der gesamten Darstellung im Film.

„Der Schein trügt“ - My First Look – 8/10 Punkte.

iHaveCNit: Quo Vadis, Aida ? (2021) – Jasmila Zbanic – farbfilm verleih
Deutscher Kinostart: 05.08.2021
gesehen am 16.12.2021 im Heimkino


Ein Film, den ich leider im Kino damals verpasst habe, aber nun auch nachholen konnte ist ein kleiner Geheimtipp und ein kleines Highlight des Kinojahres 2021. Das Drama „Quo Vadis, Aida ?“ gehörte Anfang des Jahres zu den 5 nominierten Filme für den Oscar in der Kategorie „Bester Internationaler Film“ und musste sich Thomas Vinterbergs „Der Rausch“ geschlagen geben. Das schmälert es auf keinen Fall, denn beide Filme sind unfassbar wichtig.

Es ist das Jahr 1995. Als die serbische Armee die bosnische Kleinstadt Srebrenica einnimmt und überfällt ist für die Bewohner der Kleinstadt eine Flucht unausweichlich. Zuflucht suchen sie im unweit entfernten Lager der UN-Truppen, in der die aus Srebrenica stammende Aida als Übersetzerin arbeitet. Inmitten vieler undurchsichtiger und widersprüchlicher Absprachen zwischen der Führung der UN-Truppen und der serbischen Armee sowie der unausweichlichen hilf- und aussichtslosen Situation versucht sie nicht nur ihre eigene Familie zusammenzuhalten sondern auch zumindest ein paar weitere Geflüchtete zu helfen.

Regisseurin Jasmila Zbanic verknüpft hier eine fiktionale auf teils wahren Ereignissen beruhende Familiengeschichte mit dem historisch schrecklichen Ereignis des Genozids in Srebrenica. Die Darstellung der Aida durch Jasna Duricic ist großartig und zieht einen auf intime, persönliche Art und Weise in das Geschehen. Der Film ist visuell großartig inszeniert und wirkt dort immer sehr nah an vor allem Aida und vermittelt auch die Unruhe und Hektik des Geschehens vor Ort. Es passt auch, dass der Film fast vollständig auf eine orchestrale Filmmusik verzichtet, so dass die Emotionalität komplett durch die Bilder und das Schauspiel erzeugt wird. Der Film vermittelt nicht nur die Unruhe und Hektik der Situation – er zeigt, wie undurchsichtig, widersprüchlich, aussichtslos und hilflos die Situation vor Ort gewesen sein muss. Und auch, dass die Konklusion unausweichlich gewesen ist. Das alles ist schmerzhaft und erschütternd, aber der Film setzt somit den Opfern des Genozids ein mehr als würdiges Denkmal und da er die visuelle Darstellung von Gewalt und Gemetzel umgeht ist das sogar pietät- und respektvoll gegenüber den Opfern und den Hinterbliebenen. Er stellt darüber hinaus auch noch Fragen über Prioritäten und Selektion von Bedürftigen und ob das Leben der eigenen Familie wichtiger ist als das von Anderen. Ein schreckliches Ereignis als schmerzhaft packendes und intimes Drama zu inszenieren ist ein Meisterstück des Filmjahres 2021.

„Quo Vadis, Aida ?“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9933
iHaveCNit: Annette (2021) – Leos Carax – Alamode Film
Deutscher Kinostart: 16.12.2021
gesehen am 17.12.2021
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 20:30 Uhr


Unter den aktuellen Kinostarts fand ich auch aufgrund der Besetzung von Marion Cotillard und Adam Driver schon lange das Film-Musical „Annette“ interessant, ohne viel darüber zu wissen. Als ich dann den Trailer gesehen habe und ein wenig mehr darüber erfahren habe, lag es dann doch etwas in der Schwebe, ob ich mir den Film ansehe – vor allem, weil ich weder mit dem Werk des Regisseurs noch den Musikern „Sparks“ vertraut bin, die hier auch essentiell involviert sind. Aber ich habe ihn mir trotzdem angesehen und mich überraschen lassen.

Zwischen dem Star-Comedian Henry McHenry und der gefeierten Opernsängerin Ann Defrasnoux kommt es zu einer stürmischen Ehe, die durch die Geburt eines besonderen Kinds und der öffentlichen Aufmerksamkeit auf eine starke Probe gestellt wird.

Die gesamten Themen, die in diesem Film-Musical verhandelt werden und die gesamte Art der Inszenierung des Films machen den Film durchaus sehr überambitioniert. Mir haben bei dem Film vor allem die Darstellungen von Adam Driver und Marion Cotillard gefallen. Während des Films sind durchaus interessante Brüche mit der 4. Wand und viele doch überraschende Elemente vorhanden. Durchaus war auch ich in einem Wechselbad der Gefühle – von faszinierend, verstörend, überrascht, abstoßend, gelangweilt und mitreißend war so vieles mit dabei. Interessant fand ich auch, dass bis auf kürzere und seltene Passagen fast alles im Film besungen wird. Die Songs von „Sparks“ fügen sich allesamt perfekt in die Handlung ein, auch wenn ich persönlich kein Fan des Stils bin und mir es aus aktueller Sicht auch nicht vorstellen kann. Insgesamt bleibt der Film aber aufgrund seiner interessanten und durchaus experimentellen sowie überambitionierten und überraschenden Inszenierung im Kopf.

„Annette“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9934
iHaveCNit: Die Adern der Welt (2021) – Byambasuren Davaa – Pandora Film
Deutscher Kinostart: 29.07.2021
gesehen am 19.12.2021 im Heimkino


In Anbetracht der Masse an Filmen, die am 29.07.2021 in den Kinos gestartet ist, habe ich es leider nicht mehr geschafft, den Film „Die Adern der Welt“ im Kino zu sehen. Die mittlerweile mit dem deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ ausgezeichnete deutsch-mongolische Filmproduktion hätte ich wirklich nach meiner gerade erfolgten Sichtung gerne im Kino gesehen.

Der 12-jährige Amra hat den Traum einmal bei einer mongolischen TV-Talentshow aufzutreten und zu singen, doch die Lebensumstände sind nicht einfach, denn seine Familie gehört den Nomaden an und sein Vater verdingt sich als Mechaniker, Bergbauarbeiter und Verkäufer des auf deren Farm hergestellten Ziegenkäse. Hinzu kommt dass Lebensraum und Ressourcen durch Konzerne unter dem Boden weggezogen werden. Den Boden zieht es dem jungen Amra dann noch unter den Füßen weg als er durch einen persönlichen Schicksalsschlag früh lernen muss, was es heißt Verantwortung zu übernehmen.

Die Zeilen hier schreiben sich ungewohnt leicht von der Hand. Denn es ist einfach zu sagen, dass der Film auf jeden Fall großartig gefilmt ist und schöne Aufnahmen der mongolischen Weiten liefert und auf visueller Ebene sowie einem tollen Soundtrack bereits eine tolle Atmosphäre liefert. Darüber hinaus ist dieser sehr ehrliche, authentische Einblick in die Kultur und Lebenswirklichkeit der mongolischen Nomadenvölker auf dem Land großartig dargestellt worden. Auch der Einfluss von Kapitalismus und Klimawandel auf das Leben der Völker wird sehr ehrlich und kritisch verhandelt. Inmitten dieser Thematiken ist der Film in ein Familiendrama und eine tolle Coming-Of-Age-Story eingebettet, dass aufgrund der tollen Atmosphäre und seiner Authentizität und Ehrlichkeit fesselt und mich emotional abgeholt hat.

„Die Adern der Welt“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9935
Sondervorstellung
iHaveCNit: Der Nussknacker (Die Bolshoi Ballett Saison 2021/2022) (2021) – Isabelle Julien – Pathe Live
Deutscher Kinostart: 19.12.2021
gesehen am 19.12.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 12 – Reihe 4, Platz 19 – 16:00 Uhr


Als Teil der aktuellen Bolshoi Ballett Saison, bei denen die Veranstaltungen auch im Kino veröffentlicht werden gab es eine Aufzeichnung von Pjotr Iljitsch Tschaikowskis „Der Nussknacker“ vom 23.12.2018 nach einem Libretto von Juri Grigorowitsch zu sehen. Die Geschichte in 2 Akten erzählt die Geschichte der jungen Marie, die zu Weihnachten vom Patenonkel Drosselmeyer einen Nussknacker geschenkt bekommt und mit diesem auf ein großes Abenteuer geht. Die Art und Weise, wie die Geschichte durch Setdesign, Kostüme, Choreographie und Musik erzählt wird, fesselt auf seine besondere Art und Weise und schaut sich auch überraschend schnell bis zum Ende durch.

„Der Nussknacker“ - My First Look – Ohne Wertung
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Re: Zuletzt gesehener Film

9936
iHaveCNit: Monte Verita – Der Rausch der Freiheit (2021) – Stefan Jäger – DCM Film
Deutscher Kinostart: 16.12.2021
gesehen am 20.12.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Studio – Reihe 3, Sitz 1 – 18:15 Uhr


Wieder mal ein Film der Sparte derer, die ich eigentlich nicht auf dem Schirm hatte, aber dann doch durch Trailer und weiteres Promomaterial überzeugt worden bin ist „Monte Verita – Der Rausch der Freiheit“ von Stefan Jäger. Und das war wie immer eine sehr gute Entscheidung, den Film nicht nur auf dem Schirm zu haben, sondern direkt auf der Leinwand zu sehen.

Im Wien Anfang der 1900er ist die junge film- und fotobegeisterte Hanna Leitner in einer stark konservativ geprägten Ehe mit ihrem Mann und den 2 Töchtern gefangen. Als sie infolge einer Asthma-Erkrankung von ihrem aktuellen Therapeuten von dessen Reise zum Monte Verita bei Ascona und dessen scheinbar heilsame Wirkung erfährt, reist sie in einer Nacht- und Nebelaktion zu diesem Berg. Anfangs scheint sie mit dem dort herrschenden alternativen und modernen gelebten Lebensstil nicht viel anfangen zu können, doch je näher sie den Menschen kommt, umso mehr erliegt sie dieser Faszination – bis die Realität sie wieder einholen sollte und sie sich die Frage stellen muss, wie ihr weiterer Lebensweg aussehen soll.

„Monte Verita“ sieht als Film unfassbar gut aus. Die Kameraarbeit und die Landschaftsaufnahmen sind großartig und entwickeln durch die Bilder und die Beleuchtung eine gewisse Faszination und Unterstützung der im Film vorhandenen philosophischen und poetischen Ansätze. Auch die Kostüme und das Setdesign verdichten die Atmosphäre des Films. Der Film liefert mit der Einbindung von tatsächlich historischen Persönlichkeiten wie dem Arzt Otto Gross, dem Schriftsteller Hermann Hesse und der Frauenrechtlerin Ida Hofmann genau die Ansätze für Philosophie, Poesie und auch gesellschaftlichen Fragen, die gerne noch etwas tiefer hätten gehen können. Auch skizziert der Film über das Portrait der film- und fotobegeisterten Hanna Leitner, die wie ich finde mit einer anfänglichen Zurückhaltung und einer zunehmend nuancierten Faszination ihrer Rolle von Maresi Riegner großartig gespielt wird, in welchem eingeengten gesellschaftlichen Korsett Frauen zu dieser Zeit und auch zum Teil heute noch sind und wie schwer die eigene Selbstfindung und das treffen eigener selbstbestimmter Entscheidungen ist. Leider wirkt der Film am Anfang holpriger als er sein müsste, wenn man parallel sowohl die Anfänge von Hanna auf dem Berg als auch ihre Vorgeschichte durch Rückblenden erzählen möchte. So bleibt der Film etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück, ist dennoch ein tolles filmisches Erlebnis auf der Leinwand.

„Monte Verita – Der Rausch der Freiheit “ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9937
iHaveCNit: Chaos Walking (2021) – Doug Liman – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 17.06.2021
gesehen am 21.12.2021 im Heimkino


Es geht weiter in meinem Countdown bis zum Ende des Filmjahres, dass sich dem Ende neigt, aber noch ein paar Filme und Kinovorstellungen auf meiner Liste stehen bis das Jahr zu Ende ist und abgerechnet wird. Ein Film, den ich auch auf meiner Liste fürs Kino stehen hatte, mich dann aber bedingt durch die Pandemie und dann aufgrund eines eher limitierten Releases zu Beginn der Wiedereröffnungen gezwungen hat, auf das Heimkino zu warten ist „Chaos Walking“ von Doug Liman, der auf dem ersten Roman „The Knife Of Never Letting Go“ von Patrick Ness´ Chaos-Walking-Trilogie basiert.

Im „New World“ genannten Planeten lebt der junge Todd in einer Kolonie voller Männer, die Frauen sind längst auf mysteriöse Art und Weise verschwunden und die Männer sind unter dem Einfluss des sogenannten „Lärms“, der die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen offenlegt. Todds Welt wird ein wenig durcheinandergewirbelt, als die mysteriöse Viola mit ihrem Raumschiff als einzige Überlebende strandet. Todd begibt sich mit ihr auf die Flucht vor den anderen Männern seiner Kolonie, die sicherlich nicht so freundliche Gedanken offenlegen wie er.

„Chaos Walking“ ist ein interessanter Film, der sich als Dystopie irgendwo zwischen Science-Fiction und Western einordnen lassen kann. Das Setdesign, die Kostüme und auch die visuellen Effekte sowie das Sounddesign geben dem Film etwas ganz eigenes und schaffen eine interessante und verdichtete Atmosphäre. Wenn ich hier an der Stelle einen weiteren interessanten Science-Fiction-Film erwähnen darf, der dieses Jahr in die Kinos gekommen und sogar eine deutsche Produktion gewesen ist - „Tides“ von Tim Fehlbaum – hat auch einen ganz eigenen Look geschaffen und beide Filme sind mit ihrer Dystopie und ihren Ansätzen zu den Dynamiken zwischen den Geschlechtern sehr interessant. Das Hauptdarstellerduo aus Tom Holland und Daisy Ridley funktioniert für mich prima und auch Mads Mikkelsen gibt einen durchaus charismatischen Antagonisten ab. Da ich für mich persönlich das Buch bzw. die Buchreihe nicht gelesen habe, kann ich den Film auch ganz unvoreingenommen werten und so habe ich durchaus ein interessantes Science-Fiction-Western-Abenteuer gesehen.

„Chaos Walking“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9938
iHaveCNit: Da scheiden sich die Geister (2021) – Edward Hall – Koch Films
Deutscher Kinostart: 22.07.2021
gesehen am 24.12.2021 im Heimkino


Vermutlich hat sich ein Verleih dieses Jahr im Kino gedacht den Erfolg von Dan Stevens im deutschen Oscarbeitrag „Ich bin dein Mensch“ auszunutzen um kurz nach dessen Veröffentlichung im Kino noch eine weitere Komödie mit ihm zu veröffentlichen. Wäre nicht soviel anderweitig im Kino für mich zu tun gewesen hätte ich ihn mir vermutlich auch noch im Kino angesehen, aber so hatte ich ihn noch im Hinterkopf für eine Heimkinosichtung, die auch nun erfolgt ist.

Charles Condomine ist ein gefeierter Schriftsteller und Drehbuchautor, doch sowohl in seiner Ehe mit Ruth als auch in seinem Beruf läuft es durch eine Schreibblockade nicht so gut. So kommt seine Frau Ruth auf die Idee das Medium Madama Arcati für eine Seance zu buchen, bei der dann zufällig Charles Kontakt zu seiner verstorbenen Frau Elvira ermöglicht, die ihm nicht nur neuen Auftrieb gibt, sondern auch sein Leben ordentlich auf den Kopf stellen wird.

Der Film sieht zumindest durch seine Ausstattung, die Kostüme und das gesamte Make-Up und Hairstyling richtig gut aus und macht dort einen guten Eindruck. Das Ensemble aus Dan Stevens, Isla Fisher, Leslie Mann und Judi Dench macht auch ordentlich Spaß. Jedoch ist diese unterhaltsame und charmant amüsante Mischung aus Screwball- und Mysterykomödie für meinen persönlichen Geschmack etwas zu überdreht und in gewisser Art und Weise zu unbissig und harmlos.

„Da scheiden sich die Geister“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9939
iHaveCNit: They Want Me Dead (2021) – Taylor Sheridan – Warner
Deutscher Kinostart: 17.06.2021
gesehen am 24.12.2021 im Heimkino


So langsam neigt sich auch meine Filmauswahl dem Ende zu, die ich in der Kategorie der Filme, die dieses Jahr im Kino gezeigt worden sind und zu denen ich leider nicht im Kino kam, entsprechend nachholen wollte. Da ich gerne auf glatte, runde und gerade Zahlen stehe, habe ich diese Zahl auf 10 Filme gesetzt. Film Nummer 9 ist nun „They Want Me Dead“ von Taylor Sheridan mit Angelina Jolie in der Hauptrolle.

Hannah ist Feuerspringerin und Expertin für den Kampf gegen Waldbrände. Nachdem sie von einem fatalen fehlgeschlagenen Einsatz traumatisiert ist, hat sie sich vorerst aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und auf einem Aussichtsturm zurückgezogen. Irgendwann begegnet sie im Wald einem blutüberströmten und traumatisieren Jungen namens Connor, der von zwei Killern verfolgt wird. Vor diesem Hintergrund und einer neuen sich im Wald ausbreitenden Feuerwalze versucht sie den jungen Connor vor den Killern zu schützen.

Taylor Sheridan ist den meisten ja als Schauspieler von unter anderem Chief Deputy Hale in der Serie „Sons of Anarchy“ bekannt, aber gerade als Filmemacher – sowohl als Drehbuchautor von Filmen wie den beiden Sicario-Teilen als auch „Hell Or High Water“ und „Wind River“, für den er auch als Regisseur tätig war – hat er mich in den letzten Jahren immer stärker begeistert und so war ich auch auf seinen neuen Film gespannt, der sich jedoch jetzt nach der Sichtung als seine am wenigsten gute Arbeit herausstellt. Denn leider bleibt ein wenig Potential auf der Strecke. Wenn es um die visuelle Umsetzung von Waldbränden geht und dem Kampf gegen die unerbittlichen Feuerwalzen hat zuletzt Joseph Kosinskis „Only The Brave“ einen wesentlich natürlicheren und besseren Look hinbekommen. In „They Want Me Dead“ wirken die Effekte zwar bedrohlich, aber insgesamt etwas zu künstlich – ähnlich wie die Panoramen. Die Konklussion des gesamten Films wirkt ähnlich wie grundsätzliche Motivation und die Hintergründe der Killer, gespielt von Aidan Gillen und Nicholas Hoult, etwas unklar und es bleibt etwas im Dunkeln, so dass der Film dahingehend etwas unrund wirkt. Trotz allem hat er mir dennoch gut gefallen und mich gut unterhalten.

„They Want Me Dead“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9940
iHaveCNit: Drive My Car (2021) – Ryusuke Hamaguchi – Rapid Eye Movies
Deutscher Kinostart: 23.12.2021
gesehen am 25.12.2021 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 20:00 Uhr


Wie beginne ich meine schriftliche Gedanken mit einem Film, der auf vielen Bestenlisten des Jahres vertreten und aktuell auch Japans Beitrag für die Golden Globes 2022 als auch für die Oscarverleihung 2022 ist ? Genau so ! Basierend auf einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami, der bereits zuletzt filmisch in Lee Chang-Dongs koreanischem Mysterythriller „Burning“ verarbeitet worden ist, verfilmt nun Ryusuke Hamaguchi die gleichnamige Kurzgeschichte „Drive My Car“ als dreistündiges Werk, dass keine Minute zu lang ist und für mich ein ganz großes Highlight zum Jahresabschluss geworden ist.

Yusuke Kafuku ist gefeierter Theaterregisseur und Schauspieler, dessen Faszination vor allem bei Tschechows Werken wie „Onkel Wanja“ liegt. 2 Jahre, nachdem seine Frau, die Drehbuchautorin und Filmemacherin Oto verstorben ist, wird er zu einem Festival in Hiroshima eingeladen, für das er Tschechows „Onkel Wanja“ vorbereiten und aufführen möchte. Unverhofft wird ihm in diesem Zeitraum die junge Misaki als Fahrerin zugeteilt, da er eigentlich gerne alleine die Zeit im Auto nutzt, sich tief auf die Arbeit vorzubereiten. Auf den langen gemeinsamen Autofahrten lernen sich Yusuke und Misaki kennen und merken, dass beide einen großen Verlust zu verarbeiten haben.

„Drive My Car“ ist ein großartiges Werk. Auch wenn die Kameraarbeit des Films sehr klassisch und minimalistisch anmutet liefert sie mit ihren Aufnahmen großartige Bilder und den Raum zur Entfaltung der Geschichte, die mit ihren knappen 3 Stunden auch zeitlich den perfekten notwendigen Raum bekommen hat. Mit den Geschichten über Liebe, Vertrauen, Verrat, Verlust, Trauerverarbeitung, Schuldgefühlen und verpassten Chancen können wir uns perfekt identifizieren und hier bietet Regisseur Hamaguchi einen Blick, der sehr fein seine großartig gespielten Charaktere beobachtet und ihnen den Raum gibt, ihre Geschichten zu erzählen, ihnen zuzuhören und auch den geeigneten Moment abzuwarten tiefer in ihre Geschichten und die persönliche Verarbeitung abzutauchen. Dabei entwickelt der Film durch seine Bilder und das Schauspiel seiner Beteiligten einen Sog, der einen mit reinzieht und sogar den Atem anhalten lässt, wenn selbst größere Monologe in Dialogen eine solche Spannung erzeugen, die deine komplette Konzentration und Stille provozieren. Interessant ist auch, wie fein und komplett natürlich auch die Vorbereitung und Inszenierung des Theaterstücks „Onkel Wanja“ in die Verarbeitung der persönlichen Themen des Films integriert worden ist. Richtig großartig fand ich hier auch zum Beispiel die Mehrsprachigkeit des Ensembles – vor allem die Einbindung koreanischer Gebärdensprache. „Drive My Car“ wird sich nun auch in meiner Topliste 2021 wiederfinden und ist aktuell auch mein persönlicher Favorit für die kommende Award-Saison, wenn es um die internationale, nicht-englischsprachige Kategorie geht.

„Drive My Car“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9941
Habe ihn auch gesehen, aber der ist mir eine ganze Spur zu manipulativ und die Geschichte ist etwas dünn für die ewig lange Laufzeit. Schade, ich hatte mir eigentlich einiges davon erhofft. Generell ist 2021 ein wenig das Jahr der Enttäuschungen im Bereich Film, "Drive My Car" reiht sich da jetzt ein, ist aber trotzdem insgesamt sehenswert.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

9942
iHaveCNit: Stowaway – Blinder Passagier (2021) – Joe Penna – Eurovideo
Deutscher Kinostart: 24.06.2021
gesehen am 28.12.2021 im Heimkino


Bevor ich noch 2 Sondervorstellungen und auch eine nach Monaten erneute Sichtung meines persönlichen Film des Jahres zum Jahresende und Abschluss im Kino genießen werde, damit ich auf eine Runde Anzahl von 130 Tickets im Jahr 2021 seit der Wiedereröffnung im Juli komme, habe ich auch um auf weitere Runde Zahlen von 10 im Heimkino nachgeholte Filme und 110 Filme insgesamt aus dem Kinojahr zu kommen nun den letzten Film im Heimkino nachgeholt. Ich stehe auch persönlich nicht nur auf runde Zahlen sondern einen passenden Bogen, der damit geschlagen wird. Zur Wiedereröffnung habe ich einen Film mit dem Startdatum 24.06.2021 - „A Quiet Place Part 2“ gesehen und mit einem Film des gleichen Startdatums schließe ich es auch ab. Leider war es mir aufgrund örtlicher und zeitlicher Begebenheiten nicht vergönnt „Stowaway – Blinder Passagier“ des noch relativ unbekannten Regisseurs Joe Penna im Kino zu sehen, dessen eisiger und stiller Survivalthriller „Arctic“ mit Mads Mikkelsen bereits sehr gut war. Und „Stowaway“ schlägt die selbe Kerbe ein.

Marina, Zoe und David brechen als Team gemeinsam auf eine Marsmission auf. Kurz nach dem Eintritt ins All wird Marina jedoch auf Spuren aufmerksam, die zu einem Bewusstlosen in der inneren Verschalung der Raumstation führen. Sein Auffinden führt jedoch zu technischen Ausfällen des Versorgungssystems und auch die eigentlich nur auf 3 Personen ausgelegten Ressourcen wie Sauerstoff und Nahrung sorgen dafür, dass der Crew nur wenige Tage Zeit bleibt, eine Entscheidung über Leben und Tod zu treffen.

Genau wie bereits Pennas „Arctic“ mit Mads Mikkelsen ist „Stowaway“ ein sehr reduzierter, stiller, aber dennoch spannender Survivalthriller geworden nur mit dem Unterschied, dass statt einer einzigen Person im Eis hier ein ganzes Quartett in einer begrenzten Station im All wichtige Entscheidungen fürs Überleben treffen muss. Dass macht aus „Stowaway“ eine sehr gelungene Mischung aus Survival, Science-Fiction und Kammerspiel. In diesem Kammerspiel sind Anna Kendrick, Toni Collette, Daniel Dae Kim und Sharmier Anderson die Protagonisten, deren inneren und moralischen Konflikte sehr fein und menschlich gespielt und spürbar sind ohne das ganze zu über dramatisieren. Insgesamt ein kleiner feiner Tipp.

„Stowaway – Blinder Passagier“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9943
Auch dieser Film dürfte polarisieren, wie unlängst unser James, oder aktuell Matrix 4. Über Humor lässt sich ja bekanntlich besonders gut streiten.

Auf Netflix: Don´t look up!

Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt.“(1)

So gesehen ist die neue Netflix-Produktion DON´T LOOK UP lupenreinste Satire, zumindest wenn man der Definition des Duden folgt. Das Szenario über einen bevorstehenden Meteoriteneinschlag auf der Erde ist eine bitterböse, gnadenlose und teilweise bis zur Groteske übertriebene Abrechnung mit der modernen Wohlstandsgesellschaft sowie ihren dazugehörigen Industrie-, Medien- und Politzirkussen. Da werden unbequeme Entscheidungen verschleppt, unangenehme Wahrheiten ignoriert, unbequeme Gegner aussortiert und unangenehme Themen verniedlicht als gäbe es kein Morgen, jedenfalls kein in irgendeiner Form problembehaftetes. .Auf der überbevölkerten Anklagebank tummeln sich neben Egoismus, Hedonismus und Borniertheit auch noch Verschwörungstheoretiker, Fake News und Profitgier ...

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