Wie findet ihr SPECTRE?

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3526
Dass du diese Frage stellt, ist ja schon das Problem.
Es sollte gar nicht versucht werden, den Zuschauer inhaltlich zu überraschen.

Bondfilm leben für mich von der Ausführung. Das Wie ist wichtiger als das Was.

Schaut man sich aber alle Bondforen an, wird zu 99% über das Was spekuliert. Ist Maddie die Tochter/schwester von Safin, ist Safin Spectre Mitglied oder nicht, ist er ein Klon Bonds, will er Bond klonen, hat er Maddie geklont, ...
Auf inhaltlicher Ebene wird der Film mit 80%iger Wahrscheinlichkeit deshalb enttäuschen
Invincible1958 hat geschrieben: 13. September 2020 11:06

DIe Frage wäre ja: welcher besondere Twist würde die Fans noch überraschen?
Wir können uns ja schon alles Mögliche vorstellen.
Die Szenerie, bei der wir sagen "Wow. Damit haben wir nun gar nicht gerechnet" gibt es nicht.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3527
Revoked hat geschrieben: 13. September 2020 08:53Bzw vielleicht sogar verschlimmbessert?
Invincible1958 hat geschrieben: 13. September 2020 10:05 Vor allem gegen Ende gab es kleinere Abweichungen.
Da meistens das Ende des Films zerissen wird, dürfte die Frage damit beantwortet sein.
danielcc hat geschrieben: 13. September 2020 10:49 Leider haben sich auch die Bondproduzenten auf dieses Spiel eingelassen was wohlgemerkt wohl schon mit GE begonnen hat, dann in TWINE kopiert wurde (hier der Verrat von Alec, dort der Wandel von Elektra). [...]
Gerade durch diese Geheimhaltung bzgl der Stories erzeugen die Produzenten eine Erwartungshaltung, die die Filme gar nicht erfüllen sollten.
Meinst du, dass die von die aufgezählten Dinge bewusst geheim gehalten wurden, oder habe ich dich gerade völlig falsch verstanden. Dass Alec noch lebt ging doch schon aus den Trailern hervor, oder nicht? Vielleicht habe ich aber auch nur fan-made Trailer gesehen.

EDIT: Hille war schneller :(
danielcc hat geschrieben: 13. September 2020 11:37 Ist Maddie die Tochter [...] von Safin
Ganz sicher :lol: Schau dir nochmal SP an :wink:

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3528
Ja jaaa.. Es ging um das Prinzip, dass mit GE zum ersten Mal nach über 30 Jahren in der Serie eine inhaltliche Überraschung präsentiert wurde - und dies von da an fast immer wiederholt oder übertroffen wurde bzw werden sollte.
In der Tat wurde das bei GE noch im Trailer verraten, inwischen ist natürlich inhaltlich alles so top secret, dass selbst aus der Tatsache, dass Waltz nicht Oberhauser sondern natürlich Blofeld ist, ein Pseudo-Geheimnis kreiert wird.
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3529
danielcc hat geschrieben: 13. September 2020 12:08 Es ging um das Prinzip, dass mit GE zum ersten Mal nach über 30 Jahren in der Serie eine inhaltliche Überraschung präsentiert wurde
Nach "Blofeld lebt noch" in DAF und "Kristatos ist der wahre Bösewicht" in FYEO. :wink:

Ob Geheimhaltung im Marketing ein echtes Problem ist? Nö. Die Frage ist ja eher, warum SP den Twist "Waltz spielt eigentlich Blofeld" überhaupt brauchte. Er hätte auch von Anfang an Blofeld heißen können. Für den Film macht das tatsächlich gar keinen Unterschied, weshalb es einer der blödesten Twists ever ist.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3530
danielcc hat geschrieben: 13. September 2020 11:37Bondfilm leben für mich von der Ausführung. Das Wie ist wichtiger als das Was.
Das sehe ich auch so.

Trotzdem geht es bei dem Thema "Geheimhaltung" ja um das Was.
Und darüber diskutieren sowohl die Fans (wie du erkannt hast) als auch die Klatschmedien lieber als über das Wie.

Natürlich gehört ein Bondfilm nicht in die Kategorie Film, die nur funktioniert, wenn man vorher noch nicht weiß, was passieren wird.
Sonst könnte man ja einen Klassiker wie "Goldfinger" nicht mehr gucken, weil man ja alles schon kennt.

Trotzdem wäre es 1964 blöd gewesen, wenn die Masse der Zuschauer vor dem Kinobesuch jedes Detail gekannt hätte, und auch über das Überleben oder Ableben von jedem Charakter Bescheid wüsste.
Und selbst der kleine Aha-Effekt, dass Goldfinger das Gold nicht stehlen, sondern verseuchen will, macht im Kino mehr Spaß, wenn man ihn vorher nicht kennt.

Also jetzt bei NTTD zu sagen ...

Hier sind die Fakten zum WAS:
1. Safins Plan ist XY
2. Bond verteitelt den Plan, stirbt aber dabei
3. Maddie wandert traurig und alleine in den Sonnenuntergang

... wäre blöd, selbst wenn wir das WIE noch nicht kennen.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3531
Übrigens das ist spannend wie Bond in dieser Hinsicht die Vorreiterrolle an MI abgegeben hat.
seit Tagen wird über den vielleicht teuersten Stunt der Filmgeschichte berichtet und zwar Cruise's Motorrad/Fallschirm Stunt für den neuen MI Film. Das war schon bei den Vorgängern so.
Niemand fragt bei MI: Worum geht es wohl dieses Mal? Was ist der Plan des Bösewichts?

Bei Bond war das wohl so Mitte der 60er bis Ende der 80er. Es ging darum: welcher große Stunt dieses Mal? Wo wird dieses Mal gedreht? An welchem Wahrzeichen sieht man Bond?

CR war noch sehr erfolgreich in dem es das Wie zur Nebensache gemacht hat aber einfach deshalb, weil da glaubhafte Charakterentwicklung und - interaktion an dessen Stelle getreten ist.
Seitdem versuchen die Produzenten diese Ebene zu bespielen, allein an talentierten Schreibern dazu fehlt es.
So erzeugt man durch Geheimhaltung eine Erwartung an die Story die nicht erfüllt wird, während man gleichzeitig die Vorreiterrolle beim Spektakel an MI abgegeben hat
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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danielcc hat geschrieben: 13. September 2020 13:15So erzeugt man durch Geheimhaltung eine Erwartung an die Story die nicht erfüllt wird, während man gleichzeitig die Vorreiterrolle beim Spektakel an MI abgegeben hat
Trotzdem rennen dann deutlich mehr Leute in den neuen Bondfilm als in den neuen M:I-Film.

Ich verstehe deinen Punkt. Und du hast Recht.
Und ja, Blofeld hätte einfach Blofeld sein können in Spectre.

Aber dem Interesse der Öffentlichkeit an einem neuen Bondfilm schadet die Art des Marketings auch nicht.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3533
Dem Interesse einen zu sehen nicht. Aber der Wahrnehmung der Qualität wenn sie ihn gesehen haben ;-)
Es ist natürlich nicht nur den Produzenten und der Story-Geheimhaltung geschuldet.
Aber es ist interessant zu sehen wie MI inzwischen DAS Franchise ist, bei dem es nur ums "wie" geht und das dann regelmäßig (vor allem wie gesehen im Falle von Fallout) für positive Verblüffung sorgt, während bei Bond mehr und mehr Leute Story-Ansprüche haben, und dann enttäuscht werden
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3534
Bei MI geht es vor allem darum, was Cruise dieses mal für einen halsbrecherischen Stunt abliefert. Die Art der Stunts und die Tatsache, dass es der Hauptdarsteller selber macht, katapultiert die Reihe schon auf eine ganz andere Ebene als die spektakulärsten Stunts bei Bond es je waren.
Während MI gänzlich von der Unmöglichkeit der ganzen Mission handelt und die Storys ebenfalls einen - ach was schreibe ich da! - mehrere große Aha Effekt baucht, die sich meist um Verrat drehen, geht es bei Bond viel mehr um Aspekte wie Schauplätze, dem Gegenspieler und seinen Plan und dann die Actionszenen inkl. Stunts. Bis auf die Action ist das bei MI rein nebensächlich.
Von daher finde ich die öffentliche Wahrnehmung beider Reihen absolut gerechtfertigt

Einen Drang zum Aha Effekt in der Craig Ära sehe ich allerdings nicht. Quantum kommt ohne aus, Silva in SF soll (und ist m.A.n) doch kein Aha-Effekt sein. Bei CR ist es der wichtigste Aspekt der ganzen Geschichte und der Figur Bonds.
Eben nur SP würde ich solch einen erzwungenen Twist unterstellen.

Der ganze FIlm wirkt auf mich einfach komplett falschherum erdacht. Wie können wir all unsere so toll erdachten, spektakulären, oder Retrobondische Momente verbinden, anstelle von: was für Momente können aus unserer Story enstehen.
Gerade der Vorgänger wirkt auf mich genau richtig herum erdacht. Was mich aber auch nicht wundert, wenn man durch die MGM Krise 1 Jahr im Cafe sitzt und sich Zeit beim schreiben lassen kann.
Und bei Brothergate frage ich mich einfach, warum dort scheinbar niemand in der Lage gewesen ist, solch eine abtruse Idee, zudem schon zuvor von der Bond-Persiflage schlechthin in ähnlicher Weise verwendet, im Keim zu ersticken...
Invincible1958 hat geschrieben: 13. September 2020 10:05
Ich hatte die neueste geleakte Fassung gelesen, und zu 95% war das 1:1 der spätere Film.
Vor allem gegen Ende gab es kleinere Abweichungen. Grundlegend wurde da aber im Final Draft, also dem Buch, mit dem dann gedreht wurde, nichts mehr geändert.
Ihc hatte auch irgendeinen Leak gelesen und erinnere mich eigentlich nur, das es anstelle der Folterszene ein Abendesse mit Kartenspiel mit anschließender Uhrexplosion gab (was mir wesentlich besser gefallen hätte) sowie ein (merkwürdig sinnloser) Kopfschuss für Blofeld auf der Brücke.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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SMERSH hat geschrieben: 13. September 2020 14:37 Ihc hatte auch irgendeinen Leak gelesen und erinnere mich eigentlich nur, das es anstelle der Folterszene ein Abendesse mit Kartenspiel mit anschließender Uhrexplosion gab (was mir wesentlich besser gefallen hätte)
Da bin ich aber froh, dass es das nicht geworden ist. Keine Zweifel, die Folterszene ist schon extrem brutal, aber ein Abendessen, das ist doch etwas langweilig und passt nicht unbedingt zum Hass von Oberhauser auf Bond. Das erinnert an TMWTGG, wo ich es auch etwas seltsam finde, wenn Scaramanga Bond wie einen guten Freund behandelt, um am nächsten Tag auf ein Duell um Leben und Tod anzutreten.
SMERSH hat geschrieben: 13. September 2020 14:37 sowie ein (merkwürdig sinnloser) Kopfschuss für Blofeld auf der Brücke.
Da bin ich aber froh, dass es das nicht geworden ist. Blofeld gehörte in den ersten Filmen über viele Filme hingeg zum festen Bestandteil der Reihe. Nun gräbt man ihn nach vielen Jahrzehnten wieder aus - um ihn im selben Film wieder ins Grab zu schicken?!

Ich weiss, dass viele hier das gerne gesehen hätten. Ich sehe das bekanntermaßen etwas anders. Ich mag Blofeld und freue mich über seine Rückkehr. Übrigens interessant, dass die Connery-Ära immer so gelobt wird, während Blofeld ständig kritisiert wird - wenn man ihn überhaupt kennt. Ganz anders als Goldfinger.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Henrik hat geschrieben: 14. September 2020 07:38
SMERSH hat geschrieben: 13. September 2020 14:37 Ihc hatte auch irgendeinen Leak gelesen und erinnere mich eigentlich nur, das es anstelle der Folterszene ein Abendesse mit Kartenspiel mit anschließender Uhrexplosion gab (was mir wesentlich besser gefallen hätte)
Da bin ich aber froh, dass es das nicht geworden ist. Keine Zweifel, die Folterszene ist schon extrem brutal, aber ein Abendessen, das ist doch etwas langweilig und passt nicht unbedingt zum Hass von Oberhauser auf Bond. Das erinnert an TMWTGG, wo ich es auch etwas seltsam finde, wenn Scaramanga Bond wie einen guten Freund behandelt, um am nächsten Tag auf ein Duell um Leben und Tod anzutreten.
Die Szene las sich im Script aber besser als die abgeänderte Umsetzung, die am Ende dann gedreht wurde.
Hatte was Hitchcock-artiges.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Henrik hat geschrieben: 14. September 2020 07:38
SMERSH hat geschrieben: 13. September 2020 14:37 Ihc hatte auch irgendeinen Leak gelesen und erinnere mich eigentlich nur, das es anstelle der Folterszene ein Abendesse mit Kartenspiel mit anschließender Uhrexplosion gab (was mir wesentlich besser gefallen hätte)
Da bin ich aber froh, dass es das nicht geworden ist. Keine Zweifel, die Folterszene ist schon extrem brutal, aber ein Abendessen, das ist doch etwas langweilig und passt nicht unbedingt zum Hass von Oberhauser auf Bond. Das erinnert an TMWTGG, wo ich es auch etwas seltsam finde, wenn Scaramanga Bond wie einen guten Freund behandelt, um am nächsten Tag auf ein Duell um Leben und Tod anzutreten.
Naja, dafür quasselt Oberhauser jetzt mit Bond ewig lang über Kometen, Kuckucksnester und bringt den gehaltvollsten Satz der jüngeren Filmgeschichte: "Information ist alles." :mrgreen: :lol: Blofeld / Oberhauser ist wie viele Bondschurken ein kultivierter, intellektueller Bösewicht, tatsächlich ist die Folterszene in meinen Augen der größere Stilbruch, der sich nicht mit dem Charakter vereinen lässt. Mit einem Bohrer im Kopf herumzustochern ist merkwürdig stillos. Zu einem erbärmlichen Wicht wie Las Numbros aus CR passt das vielleicht, aber doch nicht zu einem gut gekleideten Gentleman-Terroristen wie Brofeld. Und die Szene in TMWTGG finde ich großartig: Zwei Männer auf Augenhöhe, die zusammen speisen und sich für das Duell am nächsten Morgen verabreden, ganz wie in "alten Zeiten". Das ist Bond – denn das hat Stil.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Casino Hille hat geschrieben: 14. September 2020 12:14 "Information ist alles." :mrgreen: :lol:
Du wirst es nicht glauben, aber den Satz habe ich tatsächlich schon häufiger in meinem stillen Kämmerchen gesagt, wo mich niemand hören sollte. :lol: :lol: Einmal hat meine Mutter das mitbekommen und gefragt "Wieso ist denn Information alles?" Naja, ist lange her.

Die Folterszene gehört auch nicht zu meinen Favoriten aus NTTD, aber sie passt meiner Meinung nach immer noch besser als ein gemeinsames Dinner.