Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"
Verfasst: 1. Juli 2020 15:21
Kann echt nicht verstehen, warum alle Schlaftablette Le Chiffre so abfeiern. Bis Oberhauser kam, war der für mich der schlechteste Bond-Bösewicht.
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Ich feiere Le Chiffre hier überhaupt nicht ab, aber als Figur hat er eben in CR wesentlilch besser funktioniert als Greene in QOS.Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 1. Juli 2020 15:21 Kann echt nicht verstehen, warum alle Schlaftablette Le Chiffre so abfeiern.
Die Tiefe bekommt die Figur durch die überragende Leistung des Charakterdarstellers Jesper Christensen. Und ohne Mr. White wäre die 2006er Version von CR für mich auch gar nicht vorstellbar. Denn ohne Mr. White hätte auch Le Chiffre nicht so funktioniert, wie er in CR dargestellt wird.Casino Hille hat geschrieben: 1. Juli 2020 15:42 Interessante Ansichten von euch 3. Mr. White gibt mir nix, das ist der ominöse Bad Guy in a Suit, eine Dutzendfigur ohne Tiefe.
Meinst du damit z.B. TLD? Der hat das sehr gut umgesetzt, was du beschreibst.Casino Hille hat geschrieben: 1. Juli 2020 12:41 Ein Bond-Film könnte sogar ganz ohne großen Obermotz funktionieren, oder nur mit einem, der bestenfalls auf 1-2 kurze Szenen à la Orlov kommt. Nicht jeder Film kann alles machen, und es ist auch mal okay, auf den ganz großen Schurken zu verzichten und einen zweckdienlichen Antagonisten zu haben.
Für mich schon. Besetzung ist für mich eines der wichtigsten Elemente in der Filmbranche. Und da geht es eben nicht nur um die Hauptrollen, sondern auch um Nebenrollen und sogar um Statisten.Casino Hille hat geschrieben: 1. Juli 2020 16:38 Christensen ist klasse, aber ob er nun die coolen bösen Standard-Actionfilmsätze in CR sagt oder jemand anderes sie auswendig lernt, macht für mich nicht viel aus.
Ich hab lustigerweise, als der Name eben fiel, auch erst an den alten Hitchcock "Strangers on a Train" gedacht.
Ja, ich meine nicht speziell TLD, sondern ganz generell: Dieser alte Spruch "Ein Held ist nur so gut wie sein Widersacher" ist weit weniger wörtlich zu verstehen. Ein Held ist nur so beeindruckend wie die Herausforderung, die er meistern muss. Das kann ein Schurke sein, wie es bei Bond immer der Fall ist, muss aber nicht so sein. In QOS kämpft Bond nicht gegen Dominic Greene, sondern gegen seine seelische Vernarbung an, er sucht nach dem titelgebenden Trost und findet ihn am Ende des Films. Greene ist eine Station, der er dabei abklappern muss. Natürlich stellen Fans dann fest, wenn sie in ihren Schubladen und Ranglisten denken, dass Greene weit weniger Gewicht zuteil wird als Goldfinger oder Dr. No. Aber wie der Ami sagt: "That's the point." Nicht jeder Film muss wie Goldfinger sein, nicht jeder Film braucht einen Schurken wie Goldfinger. Überhaupt: Genügend Filme kämen auch ganz ohne Schurken aus. "Zurück in die Zukunft" hat zwar Biff, aber der ist nur ein kleines Übel. Einen richtigen Widersacher gibt es nicht (und wenn dann wäre der Antagonist hier die "Zeit"). "Inception" hat gar keinen Bösewicht, auch wenn Cobbs tote Frau zwei oder dreimal als Hirngespinst "Buh" ruft. "Mission: Impossible - Ghost Protocol" hat einen Schurken, der aber bestenfalls zehn Sätze im Film sagt und nur dazu da ist, weil das Drehbuch unbedingt einen braucht. Trotzdem sind das alles gute Filme. Aber wenn ich die mit der Checkliste abhake, stelle ich bei allen dreien fest: "Der Schurke war sehr schwach, bzw. kaum vorhanden." Das ist aber nicht sinnvoll, es so auf jeden Film anzuwenden.Henrik hat geschrieben: 1. Juli 2020 16:49 Whitaker ist nicht unbedingt der stärkste Bösewicht, Koskov ist schon deutlich besser, auch wenn er für mich z.B. nicht an Stromberg, Blofeld, Zorin oder Sanches heranragt. TLD ist von den bisherigen Filmen für mich aber trotzdem der beste. Der Film hat ganz andere Stärken.
Sehe da wenig Logik in deiner Argumentation.Samedi hat geschrieben: 1. Juli 2020 18:09
In QOS dagegen wird die geheimnisvolle Organisation in Bregenz ganz groß präsentiert und damit entscheidet man sich eben für einen anderen Weg. Und ab dem Moment, in dem man sich für eine solche Szene entscheidet, kann man sich auch nicht mehr damit herausreden, dass man ja eigentlich gar keine starken Schurken einbauen wollte. Denn wenn man dabei konsequent wäre, dann hätte es die Bregenz-Szene auch nicht gebraucht.
Warum kommst du denn jetzt mit Goldfinger um die Ecke?Maibaum hat geschrieben: 1. Juli 2020 18:26 Ich sehe da jede Menge Stimmigkeit, mit Bregenz und ohne einen goldfingerartigen Schurken.