Ich habe mir nach einer Ewigkeit mal wieder Quantum angeschaut (ich bin mir gar nicht sicher, ob ich den seit meiner SP-Sichtung im Kino überhaupt gesehen habe). Der Euphorie, die in Fankreisen mittlerweile ausgebrochen zu sein scheint, kann ich mich leider nicht anschließen.
Einige Dinge sind mir aufgefallen, sowohl positiv, als auch negativ.
Henrik hat geschrieben: 12. November 2019 19:25
Connor007 hat geschrieben: 10. November 2019 22:40Auch in der Kameraführung hat der Film einige starke Szenen, besonders sticht da natürlich die Szene herraus, in der Bond und Mitchel vom Kirchturm fallen, welche rein von der Kameraführung her mMn zu einer der besten Szenen der ganzen Reihe gehört.
Insgesamt ist mir der Film zwar zu unübersichtlich, sodass ich in der Kameraführung wahrlich keine Stärke sehe, bei der von dir genannten Szene mit Mitchell sehe ich das aber ganz ähnlich. Die Szene bleibt in Erinnerung.
... das sehe ich leider nicht mehr so. Die hatte ich stärker in Erinnerung.
Was die Tosca-Szene mit angeht: Sie geht für mich in Ordnung. Ich hatte tatsächlich in Erinnerung, dass man während der Schießerei für mehrere Minuten gar keinen Ton, sondern nur noch die Musik hört, aber ganz so war es dann doch nicht. Besser als erwartet. Trotzdem fühlt sich die Szene für mich nach wie vor wie ein Fremdkörper an.
Was mir aber wirklich positiv aufgefallen ist, ist eine spezifische Szene, und zwar der Dialog zwischen Camille und Bond, nach dem Fallschirmsprung, in dem Camille Bond von ihrer Familie/Medrano erzählt. Die Szene fand ich auch wirklich emotional ergreifend. Für mich der absolute Höhepunkt des Filmes. Ohnehin bildet Camille für mich eine Stärke des Filmes. Der Film scheint stärker auf Camilles Rache ausgerichtet zu sein als auf Bonds Rache.
Ebenfalls in ähnlicher Weise herausstechend: Der Todesschuss sauf Medrano. Bond erzählt Camille, man könne den Adrenalinstoß überwinden, wenn man dauernd andere erschießt, aber hier sei das etwas anderes, weil es um etwas persönliches geht...ich habe in der Szene jedenfalls einen Adrenalinstoß verspürt.
Das war es dann aber leider schon mit dem, was ich an dem Film wirklich großartig finde.
Forsters Stil ist gewöhnungsbedürftig, im Laufe des Filmes habe ich mich aber tatsächlich daran gewöhnt. Den Soundtrack finde ich ganz in Ordnung. Pursuit At Port Au Prince sticht positiv heraus.
Eine negative Sache muss ich noch anmerken: In allen anderen Filmen vereitelt Bond den Plan des Bösewichts noch im Film. In Quantum: Greene ist tot, aber die Dürre gibt es nach wie vor. In der letzten Szene mit Camille wird zwar gesagt, dass die Dämme zerstört werden müssen. Danach: Ein Schnitt nach Russland, noch zwei Szenen und de Film vorbei. Hier hätte ich gerne noch 1, 2 Szenen gesehen, wo uns gezeigt wird, dass alles wieder normal ist. Dadurch fühlt sich der Film für mich etwas 'unfertig' an. Ohnehin ist der Film relativ kurz, da hätten diese paar Minuten auch nicht geschadet.
Insgesamt bleibt er damit irgendwo in den 20er-Rängen, kann mich aber immer noch deutlich mehr überzeugen als mein All-Time-Schlusslicht DAF. Sehenswert finde ich den Film auf jeden Fall, nicht mehr und nicht weniger.