Wie findet ihr TWINE?

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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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Für mich ist CR eigentlich die große Ausnahme in Campbells Filmschaffen der letzten Jahre. GE gehört für mich genau in die gleiche Kategorie Film wie Maske des Zorro, Vertical Limit und Legende des Zorro: großangelegtes, hochbudgetiertes Popcornkino. Hier sind sicherlich einzelne Filme besser und andere weniger gut gelungen, aber unterm Strich sind es alles sehr ähnliche Filme, auch im Hinblick auf ihre Qualität. CR ist hier im Hinblick auf die tiefere Charakterisierung die Ausnahme und bei allem Respekt vor seiner Arbeit denke ich ist dies letztlich auch Resultat des komplett anderen Ansatzes, den der Film nimmt. Ich glaube schon das es auch in der Entwicklung dieses ernsteren Ansatzes mitbeteiligt war, die gelungene Umsetzung ist in jedem Fall ihm zuzurechnen. Nur glaube ich nicht, dass er bei Beteiligung an TWINE eine ähnliche tiefe Charakterisierung geliefert hätte, ganz einfach weil die Zeit dafür damals noch nicht reif war und das Projekt nicht derart angelegt war. So gesehen war wohl wirklich erst die Jubiläumsgroteske DAD notwendig, um die weichen für die Ausrichtung von CR zu stellen.

Ich denke aber auch, dass unter Campbell die Actionszenen in TWINE wohl etwas peppiger geworden wären, denn die sind in nahezu allen seiner Filme sehr stimmig, auf diesem Gebiet ist er einfach ein Spezialist. Da für mich aber diese Szenen in TWINE eh nicht die eigentliche Stärke des Films ausmachen, wäre dies eine für mich nicht weiter ins Gewicht fallende Verbesserung des Films. Hingegen glaube ich nicht, dass TWINE unter Campbell noch die Charaktertiefe wie unter Apted gehabt hätte und ich glaube auch nicht, dass unter ihm die Schauspieler derart gut in Szene gesetzt worden wären (man könnte es auch „Schauspielerführung“ nennen, also die Fähigkeit eines Regisseurs, das beste aus seinen Darstellern rauszuholen). Das sind nämlich gerade Apteds Stärken, die sich durch nahezu alle seine anderen Werke ziehen. Unter Campbell hätte uns bei TWINE wohl eher eine Fortführung von GE denn ein vorweggenommenes CR erwartet, wie gesagt hier ist CR zum einen zu sehr die Ausnahme in Campbells Oevre und zum anderen waren die Zeiten für „solche einen Bond“ sieben Jahre vor CR einfach noch nicht reif.
Maibaum hat geschrieben: Was die Regisseure betrifft ist es natürlich natürlich eine grundsätzliche Frage wie sehr die überhaupt Einfluss auf die Filme haben. Ich nehme mal an das die eigentlich kreativen Entscheidungen von den Broccolis getroffen werden. Inwiefern da der Regisseur wirklich für den Film verantwortlich ist ist schwer zu sagen.
Trotzdem, auch wenn sie hier vielleicht eher nur bezahlte Handlanger sind, prägen sie mit ihrem handwerklichen Können die Filme.

Oder meint ihr das die Bond Regisseure ein Konzept einbringen, das dann von den Broccolois akzeptiert wird, und sie daraufhin freie Hand haben?
Bei dem was man in den Making-Ofs so mitbekommt sind die Regisseure der letzten Jahre in jedem Fall bei der Entwicklung des Projekts involviert. Ob eine Entscheidung wie der „Relaunch“ samt ernsterer Ausrichtung bei CR jetzt auf dem Mist von Wilson und Babs gewachsen ist, oder ob Campbell alleine oder im Brainstorming mit den Produzenten und Drehbuchschreibern die Idee dazu hatte? Wer weiß. Abgesegnet werden muss das ganze letztlich in jedem Fall von den Produzenten, und ich glaube zB nicht, dass wenn nicht zu der Zeit gerade die realistischen Actioner der Bourne-Serie sowie der Relaunch der Batman-Saga so überragend erfolgreich am Boxoffice gewesen wären, man so einschneidende Neuerungen gewagt hätte. Letztlich ist denke ich immer die oberste Prämisse, ob das Projekt auch genügend Marktpotenzial hat. Auch denke ich, dass sich die Produzenten in allen Stadien tief involviert sind: vom Konzeptansatz über die diversen Drehbuchfassungen, Casting, Auswahl der Locations, Lauflänge, Endschnitt etc. In sofern sind die Freiheiten des Regisseurs wohl eher die Art der filmischen Umsetzung als die grundsätzliche Ausrichtung.
Maibaum hat geschrieben:Vielleicht muß ich das mit Apted noch einmal überdenken. Das seltsame ist das ich mehrere seiner Filme gesehen habe, und auch mochte, trotzdem sie kaum noch mit dem Namen ihres Regisseurs in Verbindung brachte.

Er ist zumindest kein sehr auffälliger Regisseur. Macht auch eher zurückhaltende Thriller und Sozialdramen, die stärker an ihren Personen und inneren Konflikten als an äußerlichen Effekten interessiert sind.
Genau das meine ich, deswegen schätze ich Apteds Einfluss auf TWINE so sehr und halte ihn für diesen Film für unentbehrlich. Wenn man natürlich einen Film wie TND erwartet, dann wäre Apted wohl wirklich fehl am Platz. Das Auffälligste an Apted ist wohl tatsächlich die gleich bleibend hohe Qualität seiner Arbeiten.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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Bei der Beurteilung von CR sollte man auch das Casting und Skript nicht vergessen. Campbell hin oder her aber Craig und Eva Greene sind schon mal eine ganz andere Liga als ihr Vorgänger und zudem noch eine einzigartige Chemie zwischen ihnen. Zudem ist ja das Skript für die Charakterzeichnung und die Dialoge verantwortlich und letztlich für die gesamte Richtung des Films verantwortlich.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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danielcc hat geschrieben:Bei der Beurteilung von CR sollte man auch das Casting und Skript nicht vergessen. Campbell hin oder her aber Craig und Eva Greene sind schon mal eine ganz andere Liga als ihr Vorgänger und zudem noch eine einzigartige Chemie zwischen ihnen. Zudem ist ja das Skript für die Charakterzeichnung und die Dialoge verantwortlich und letztlich für die gesamte Richtung des Films verantwortlich.
Naja, das ist deine Meinung. Ich sehe nicht wo Connery oder Dalton Craig als Schauspieler hinterherhinken sollen. Genausowenig zB Diana Rigg oder Sophie Marceau gegenüber Evchen. Dass die Chemie zwischen Craig und Green stimmt, da möchte ich nicht widersprechen. Den Cast von CR halte ich nicht für besser als zB den von TWINE. Mir gefallen die beiden Hauptdarsteller in CR sehr gut, der Rest (mit Ausnahme vielleicht von Giannini) liefert doch eher eine brave Vorstellung ab. Mikkelsen riess mich jetzt auch nicht vom Hocker. Geschmackssache.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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Ich mag Brosnan als Bond, aber für TWINE wäre wahrscheinlich Craig die bessere Wahl gewesen.
Ich habe mir den Film gestern Abend noch einmal angeschaut, und da habe ich in vielen Szenen an Craig denken müssen.

Marceau ist sehr gut, und Carlyle ist fantastisch. Einer der besten Bond-Schurken überhaupt, aber man hätte ihm mehr raum zur Entfaltung geebn müssen.
(Ich denke übrigens das GF auch deswegen der beste Schurke ist, weil er viel mehr Filmzeit hat als alle anderen der Antagonisten. Fröbe ist ja in (glaube ich) über der Hälfte des Filmes zu sehen , während viele andere nur ein paar wenige min zu sehen sind).

Das Problem sind tatsächlich die Actionszenen, und deren schwache Einbinsdung in die Handlung. Während die Bunker- und Pipeline Szenen hervorragend funktionieren sind die Boots- und Ski Verfolgung wenig aufregend, und die Kaviar/hubschrauber Action ist total enttäuschend.
Da wäre für mich weniger mehr gewesen. Die Bootsszene würde ich komplett herausschneiden, und statt der Kaviar Fabrik wäre eine einfache und kurze Schießerei in Zukovskys HQ die zu Bonds Gefagennahme führt vollkommen ausreichend gewesen.

Die Skiszene passt, aber ihr fehlt ebenfalls das Besondere, etwas das sie abhebt von den 3000 Skiverfolgungen aus früheren Bonds. Schwächer ist nur noch die PTS von AVTAK.
Sie ist übrigens gar nicht unlogisch, da irrt Daniel mal wieder. Die Paragleiter schießen gar nicht auf Elektra, sondern verfolgen ausschließlich Bond den sie im Auftrag Davidovs (und Elektras?) töten wollen.
Die Lawine, die dann auch Elektra gefährdet, wird nur durch den Zusammenstoß der letzten beiden Paragleiter ausgelöst, und war damit logischerweise auch nicht geplant. Nach Plan wäre Bond zu dem Zeitpunkt ohnehin längst tot gewesen, und Elektra in "Sicherheit".
Als Versuch Bond zu töten und gleichzeitige Ablenkung von Elektras wahrem Ich passt sie somit schon. Jedenfalls nicht mehr oder weniger als fast alle anderen Actionszenen in allen anderen Bond Filmen.
Trotzdem hätte man sich da meiner Meinung nach mehr einfallen lassen müssen als so eine Routine Action. Zumal alle anderen Szenen nichts mit Schnee zu tun haben.

Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

50
Auch wenn ich mich städig irre, finde ich die Bootverfolgung zumindest als reine Spaßaction zu Beginn nahezu perfekt. Sie war auch damals im Kino der Stimmungshöhepunkt des Films (beim Publikum). Sicherlich wäre sie später im Film oder auch in heutigen Filmen so unpassend. Aber als Teil der PTS - eigentlich toll.

Die Bunkerszene finde ich ebenfalls Spitze, weil sie sich direkt aus der Handlung ergibt und auch nachvollziehbar ist.

Was die Skiszene angeht: Am meisten ärgert mich auch die schwache Umsetzung ohne gute Ideen. Selbst wenn man ausschließen könnte, das Elektra verletzt wird, so erscheint es doch zumindest fragwürdig, wie das alles so schnell organisiert werden konnte, wo Bond doch grad erst angekommen ist... Aber nun ja
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

51
Maibaum hat geschrieben:Ich mag Brosnan als Bond, aber für TWINE wäre wahrscheinlich Craig die bessere Wahl gewesen.
Ich habe mir den Film gestern Abend noch einmal angeschaut, und da habe ich in vielen Szenen an Craig denken müssen.
Interessanter Ansatz! Aber ich ziehe hier doch eindeutig Brosnan vor, da TWINE ja vorder- wie hintergründig ja in erster Linie ein großes Action-Abenteuer-Spektakel ist. Und da passt der weltgewandte, snobistische „Edelbond“ Brosnan einfach perfekt rein. Die notwendige Charaktertiefe (die ja bei weitem nicht so weit geht wie in CR) verleiht er seiner Rolle wie ich finde absolut glaubwürdig. Mit Craig hätte vieles in TWINE anders aufgebaut werden müssen, oder kann sich jemand eine Figur wie Christmas Jones in einem Craig-Bond vorstellen?
Maibaum hat geschrieben: Marceau ist sehr gut, und Carlyle ist fantastisch. Einer der besten Bond-Schurken überhaupt, aber man hätte ihm mehr raum zur Entfaltung geebn müssen.
(Ich denke übrigens das GF auch deswegen der beste Schurke ist, weil er viel mehr Filmzeit hat als alle anderen der Antagonisten. Fröbe ist ja in (glaube ich) über der Hälfte des Filmes zu sehen , während viele andere nur ein paar wenige min zu sehen sind).
Sehe ich genauso. Die Quantität unterstreicht die Qualität von Froebes Darstellung zusätzlich. Carlyle ist auch in der kurzen Zeit so grandios, dass es eigentlich eine Schande ist, ihn nicht als „abendfüllenden“ Hauptschurken zu sehen.
Maibaum hat geschrieben: Das Problem sind tatsächlich die Actionszenen, und deren schwache Einbinsdung in die Handlung. Während die Bunker- und Pipeline Szenen hervorragend funktionieren sind die Boots- und Ski Verfolgung wenig aufregend, und die Kaviar/hubschrauber Action ist total enttäuschend.
Da wäre für mich weniger mehr gewesen. Die Bootsszene würde ich komplett herausschneiden, und statt der Kaviar Fabrik wäre eine einfache und kurze Schießerei in Zukovskys HQ die zu Bonds Gefagennahme führt vollkommen ausreichend gewesen.
Mit der Bootsszene meinst du die Verfolgung des Zigarrenmädchens auf der Themse? Finde ich persönlich grandios inszeniert, ein absoluter Höhepunkt (der nur etwas getrübt wird durch Arnolds penetrante Drumsbeats). Auch die Skiszene finde ich klasse, hingegen die Bunkerszene eher etwas unübersichtlich und konfus. Da kann mal wieder sehen, wie unterschiedlich man Sachen wahrnimmt.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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AnatolGogol hat geschrieben: oder kann sich jemand eine Figur wie Christmas Jones in einem Craig-Bond vorstellen?
ja, siehe Agent Fields in QOS... Auch mit solchen Fällen weiß Craig umzugehen :-)
AnatolGogol hat geschrieben:
...Mit der Bootsszene meinst du die Verfolgung des Zigarrenmädchens auf der Themse? Finde ich persönlich grandios inszeniert, ein absoluter Höhepunkt (der nur etwas getrübt wird durch Arnolds penetrante Drumsbeats). Auch die Skiszene finde ich klasse, hingegen die Bunkerszene eher etwas unübersichtlich und konfus. Da kann mal wieder sehen, wie unterschiedlich man Sachen wahrnimmt.
Ich finde, zur damaligen Zeit passte die Bootszene als pure Unterhatung mit Arnolds Musik voll.
Aber die Bunkerszene konfus? Komisch, fand die damals schon im Kino grandios wegen der Stimmung, der Kulisse, der Action und der Kombination mit story-treibenden Dialogen.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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danielcc hat geschrieben:ja, siehe Agent Fields in QOS... Auch mit solchen Fällen weiß Craig umzugehen :-)
wäre ja auch schlimm, wenn ihm da nix einfiele :wink:

danielcc hat geschrieben: Ich finde, zur damaligen Zeit passte die Bootszene als pure Unterhatung mit Arnolds Musik voll.
Meinst du „zur damaligen Zeit“ weil es sich um einen letztlich typischen Brosnanbond handelte oder im Hinblick auf den damaligen Musikgeschmack? Ich für meinen Teil konnte gerade mit diesem Element nie was anfangen, es macht die Action nicht wirklich schneller sondern eigentlich nur hektischer. Aber das ist nun wirklich geschmackssache, ich finde es halt einfach unpassend und penetrant, wenn eine Bondactionszene daher kommt wie der Rhythmusteppich aus ner Techno-Disco. Aber das ist mein Problem.
danielcc hat geschrieben: Aber die Bunkerszene konfus? Komisch, fand die damals schon im Kino grandios wegen der Stimmung, der Kulisse, der Action und der Kombination mit story-treibenden Dialogen.
Etwas konfus. Die Szene an sich ist schon ok, aber blieb mir nicht als Höhepunkt des Films in Erinnerung. Da gefielen mir wie gesagt die Bootsszene, die Pipelineszene und auch die Skiszene deutlich besser. Und mittlerweile habe ich sogar mit der U-Bootszene meinen Frieden gemacht, die ich zunächst auch nicht wirklich mochte aber mittlerweile zu schätzen weiss.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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AnatolGogol hat geschrieben:Meinst du „zur damaligen Zeit“ weil es sich um einen letztlich typischen Brosnanbond handelte oder im Hinblick auf den damaligen Musikgeschmack? Ich für meinen Teil konnte gerade mit diesem Element nie was anfangen, es macht die Action nicht wirklich schneller sondern eigentlich nur hektischer. Aber das ist nun wirklich geschmackssache, ich finde es halt einfach unpassend und penetrant, wenn eine Bondactionszene daher kommt wie der Rhythmusteppich aus ner Techno-Disco. Aber das ist mein Problem.
"zu damaligen Zeit" im Sinne von typischer Brosnan-Bond, der perfekt in die 90er passte, was die Stimmung und "Ernsthaftigkeit" anging. Habe ehrlich gesagt die Arnold Soundtracks nie kritisch hinterfragt, sondern nach GE immer nur genossen, dass es das Bondthema gab. Passte für mich irgendwie in einen übertriebenen Agenten-Actionfilm.
Aber davon ab, bin ich totaler verfechter von Actionszenen OHNE Musik. Die sind zumeist schneller und wirkungsvoller.
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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danielcc hat geschrieben:
Die Bunkerszene finde ich ebenfalls Spitze, weil sie sich direkt aus der Handlung ergibt und auch nachvollziehbar ist.

Was die Skiszene angeht: Am meisten ärgert mich auch die schwache Umsetzung ohne gute Ideen. Selbst wenn man ausschließen könnte, das Elektra verletzt wird, so erscheint es doch zumindest fragwürdig, wie das alles so schnell organisiert werden konnte, wo Bond doch grad erst angekommen ist... Aber nun ja
Klar ist das unwahrscheinlich, zumal ja Bond auch spontan mitgeflogen ist. Aber in einer Serie in der unbemerkt Mondraketenbasen in erloschene Krater gebaut werden um andere Raketen unbemerkt zu kidnappen, mache ich mir über sowas nur wenig Gedanken. Wenn du konsequent alle Bond Filme auf Logiklöcher untersuchst, oder auf Unwahrscheinlichkeiten, oder mit der "Realität" vergleichst, dann kannst du wahrscheinlich alle Bonds in die Tonne werfen.

Solange es halbwegs in die Handlung passt, sind solche Sachen für mich immer ok. deswegen habe ich auch keine Probleme wenn Denise Richards eine Atomphysikerin spielt. Das ist auch nicht unwahrscheinlicher als all die Fähigkeiten Bonds.
Wobei ich sagen muß das ich sie diesmal auch schwächer fand als bislang.

Die Bunkerszene dagegen hat mit der Handlung zu tun, bringt Carlyle zurück in den Film, und stellt eine persönliche Ebene zwischen Bond und Renard her.

Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Ich mag Brosnan als Bond, aber für TWINE wäre wahrscheinlich Craig die bessere Wahl gewesen.
Ich habe mir den Film gestern Abend noch einmal angeschaut, und da habe ich in vielen Szenen an Craig denken müssen.
Interessanter Ansatz! Aber ich ziehe hier doch eindeutig Brosnan vor, da TWINE ja vorder- wie hintergründig ja in erster Linie ein großes Action-Abenteuer-Spektakel ist. Und da passt der weltgewandte, snobistische „Edelbond“ Brosnan einfach perfekt rein. Die notwendige Charaktertiefe (die ja bei weitem nicht so weit geht wie in CR) verleiht er seiner Rolle wie ich finde absolut glaubwürdig. Mit Craig hätte vieles in TWINE anders aufgebaut werden müssen, oder kann sich jemand eine Figur wie Christmas Jones in einem Craig-Bond vorstellen?
Mit Craig hätte man die Rolle wahrscheinlich auch härter und wütender anlegen können. Das hätte der Beziehung zu Marceau zusätzliche Dimensionen verliehen.

Die Charaktertiefe von CR würde ich übrigens nicht überschätzen. Die ist gar nicht so dolle. Jedenfalls nicht im Vergleich zu filmen die wirklich an den Charakteen interessiert sind.
Im Vergleich zu den meisten Bonds scheint das so, da die ja im Wesentlichen mit Stereotypen und bestimmten Klischees arbeiten und diese varieren. Und in der Art der Variation liegt ein Teil der Qualität der einzelnen Filme.
Was CR und QoS, aber eben auch schon TWINE, machen ist den Charakteren wirklich interessante Dialoge zu geben, die die Beziehungen faszinierender und auch glaubhafter machen, aber nicht unbedingt allzu tiefgründiger.

Und da würde ich sagen das TWINE was Marceau und Carlyle betrifft meist mit den Craig Bonds mithalten kann.
Leider enthält TWINE dann doch noch zuviel von dem flachen Humor der leider auch zur Formel der Bonds gehört. Das mochte ich schon als Kind nicht.

Meine Theorie wäre das TWINE lediglich die Überarbeitung des Purvis/Wade Materials durch Paul Haggis bedurft hätte. Wenn ich ihm mal einfach die Hauptschuld an der "Intellektualisierung" von CR und QoS zuschiebe.

Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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Ach die große Bootsaction Szene ... nee, die finde ich aus heutiger Sicht eher langweilig, und an der Stelle des Filmes und in ihrer Länge passt sie für mich überhaupt nicht in den Rythmus des Filmes. Sie ist auch nicht aufregend gefilmt.

Und dann ist sie halt auch eine Szene der man tatsächlich vorwerfen kann, das die Handlung sie nicht im entferntesten benötigt. (Obschon das bei genauerer Betrachtung für fast jede Actionszene in fast jedem Actionfilm gilt)

Und eine richtige PTS ist es auch nicht, da es bereits die 3. Szene des Filmes ist.

Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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Maibaum hat geschrieben: Und eine richtige PTS ist es auch nicht, da es bereits die 3. Szene des Filmes ist.
Das liegt ja daran, dass sie eigentlich nach der PTS kommen sollte. Aber dann würde sie vielleicht noch mehr stören. Klar, im Sinne der Story ist sie zu lang und ausschweifend an der Stelle. Aber andererseits: an der Stelle hat der Film noch gar keinen Rhythmus, also stört sie ihn auch nicht ;-)

Ich finde übrigens, man hätte es aber bei QOS anders machen müssen! Die kurze Befragung von White und die folgende Actionszene in Sienna hätten zur PTS gehören, die dann mit dem Tod von Mitchell geendet hätte. Dann wäre aus meiner Sicht der Rhythmus von QOS am Anfang viel besser
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Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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danielcc hat geschrieben:
Ich finde übrigens, man hätte es aber bei QOS anders machen müssen! Die kurze Befragung von White und die folgende Actionszene in Sienna hätten zur PTS gehören, die dann mit dem Tod von Mitchell geendet hätte. Dann wäre aus meiner Sicht der Rhythmus von QOS am Anfang viel besser
Dann wäre die PTS 16 Minuten lang :shock:
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Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: The World Is Not Enough (1999)

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Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:
Ich finde übrigens, man hätte es aber bei QOS anders machen müssen! Die kurze Befragung von White und die folgende Actionszene in Sienna hätten zur PTS gehören, die dann mit dem Tod von Mitchell geendet hätte. Dann wäre aus meiner Sicht der Rhythmus von QOS am Anfang viel besser
Dann wäre die PTS 16 Minuten lang :shock:
So lange sind die PTS von TWINE und DAD ja auch fast (die aus TWINE ist ja mit knapp 14 min. die längste überhaupt).