Wie findet ihr DAD?

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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Das sehe ich ganz ähnlich. Als ich den Film das erste Mal gesehen gatte, war ich deutlich andere 007-Filme gewohnt. Da war DAD schon ein ziemlicher Schock.

Bis heute ist das nicht mein Lieblingsfilm, aber wenn ich mich jetzt dazu entscheide, DAD zu gucken, dann weiss ich, worauf ich mich einlasse. Wenn ich keinen unsichtbaren Aston Martin und ähnlichen Blödsinn sehen will, dann schaue ich mir einen anderen Film an.

DAD kann durchaus Spaß machen. Man muss nur mal ausblenden, was man von seinen Libelings-007-Filmen gewohnt ist.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

677
Die Another Day (2002, Lee Tamahori)

"I'm gonna avoid the cliché, I'm gonna suspend my senses, I'm gonna delay my pleasure, I'm gonna close my body now"
- Madonna

Fans und Kenner der Bondserie sind sich einig: Der nach TSWLM zweite grosse Jubiläumsbeitrag gehört weit ins hintere Drittel jeder Rangliste. Eine weitere weitgehend anerkannte Meinung ist aber auch, dass die erste Filmhälfte anders als die zweite sehr gelungen ist und bei manchen sogar als grandios gilt. Den ersten Punkt kann ich diskussionslos so unterschreiben, den zweiten zumindest bedingt. Es ist schon frappierend, dass die guten Ansätze und Szenen alle in der ersten Hälfte zu finden sind, bevor Regisseur Tamahori endgültig und ohne Rücksicht auf Verluste zu seiner kolossalen und lachhaften Bruchlandung ansetzt. Ob diese guten Ansätze in der Lage sind, den Film zu retten, ist aber eine andere Frage.

So beginnt DAD gleich einmal mit einer stilistischen Fremdartigkeit, wie es sie seit dem finsteren Voodoo-Ansatz in LALD nicht mehr gab: Die Szenen in Nordkorea wirken durch den politischen Kontext des Schauplatzes und die kalte, beängstigende Atmosphäre ungewohnt hart und bedrohlich, zumindest wenn Tamahori in seiner soliden aber austauschbaren Hovercraft-Verfolgung nicht gerade die Materialschlachten aus TND toppen möchte. Der Ansatz wird konsequent fortgesetzt mit Bonds Gefangennahme und monatelanger Folter im stilistisch verfremdeten Vorspann. Der Titelsong ist passend und in seinen kryptischen Strophen mit prägnanter Streicher-Untermalung sogar richtig gut, schwächelt aber im von Madonna merkwürdig abgehackt gesungenen Refrain. Bis hierhin bietet DAD nichts berauschendes, aber immerhin einen eigenständigen Ansatz mit Potential für einen guten Film.

Weiter geht’s mit den Szenen auf Kuba, in denen trotz der Schauplatz-Doubles in Spanien auch mal richtig Atmosphäre und karibisches Urlaubsfeeling aufkommen darf. Vom Flair her ist dieser Abschnitt mit Abstand das Beste am Film, aber auch hier zeigen sich durch uninteressante Charaktere wie Zao und Jinx schon die Schwachstellen des Films. Noch schwerer wiegt der Umstand, dass es dem Drehbuch nie so richtig gelingen will, den Aspekt des Verräters im Westen herauszukristallisieren. Diese ganze Ebene läuft so belanglos neben dem Rest des Films her, dass mich weder die Frage nach dem Doppelagenten noch die Antwort je so richtig interessiert hat. Das ist eigentlich sehr schade, weil die persönliche Motivation Bonds so statt wie in LTK ins Zentrum gerückt zu werden nur an der Oberfläche kratzt.

Irgendwann folgt dann die berüchtigte zweite Hälfte in Island, bei der man sich echt fragen muss, was hier schiefgelaufen ist. Ich würde mal sagen: Fast alles. Von der komplett beliebigen und wenig sinnvollen Handlungsentwicklung, über nervige Pappcharaktere bis hin zum reizüberflutenden Action-Overkill. Dazu wildert Bond plötzlich in tiefsten Science-Fiction-Fantasy-Gefilden. Mit der künstlich-surrealen Eislandschaft, aufdringlich digitaler Optik, futuristischen Super-Gadgets auf beiden Seiten und einem genmanipulierten Schurkenduo aus Cyborg und Albino-Zombie (Zao sieht aus wie eine Kreuzung aus Matrix und Voldemort) könnten diese Szenen genauso gut in einer weit entfernten Galaxie auf dem Planeten Hoth spielen. Die gesamte visuelle Aufmachung und das Selbstverständnis der vielen Gadgets und Actionszenen erinnern mehr an ein Science-Fiction-Videospiel als an einen 007-Abenteuerfilm. Auch dramaturgisch wird bald auf vieles gepfiffen und geht jedes Gefühl für zeitliche und erzählerische Kausalität verloren, wenn Bond beispielsweise sein Eindringen in die Mine für ein völlig sinnbefreites Schäferstündchen unterbricht, das der gesamten Miranda-Figur von Anfang bis Ende widerspricht und der Film im Anschluss plötzlich so tut, als wäre ein ganzer Tag vergangen. Nicht darüber nachdenken…

À propos Miranda: Rosamund Pike ist eine begabte und ausdrucksstarke Schauspielerin, auch wenn sie in DAD nicht wirklich viel davon zeigen darf. Dennoch weiss ihre sehr kalte und unnahbare Ausstrahlung in der Rolle anfangs zu überzeugen, aber ihr doppeltes Spiel wird wie bereits angedeutet wenig interessant entwickelt und ihre Funktion als Verräterin, bzw. deren Auflösung bleibt weit an der Oberfläche, gerade im Vergleich mit der Elektra-Rolle im Vorgänger. Unterm Strich eigentlich noch verheizter ist Halle Berrys Auftritt als Jinx: Mit ihrer gelinde gesagt wenig beeindruckenden Physis, der Mädchenstimme und der Goodnight-artigen Unbeholfenheit, mit der sie dem Agentengewerbe nachgeht wirkt sie auch nicht glaubwürdiger als Dr. Christmas Jones im letzten Film, eher im Gegenteil. Als Bonus darf sie im Austausch mit Bond eine ganze Reihe an Pseudoflirt-Zoten aufsagen, wie sie Purvis & Wade schrecklicher nicht hätten schreiben können. Die Beziehung der beiden bleibt oberflächlich und auf gewollt erotische Kalauer reduziert. Halle hätte Besseres verdient.

Sangjawa Tan-Sun Moon alias Gustav Gans (oder war es Graves?) ist als Bösewicht schon eine Nummer. Die Idee des ausländischen Extremisten der sich mittels Identitätswechsel in die britische High-Society einschleicht um Rache zu üben ist verglichen mit der offensichtlichen Vorlage aus Flemings Moonraker-Roman ziemlich schwach umgesetzt und der Supersatelliten-Aspekt reinster Humbug, und trotzdem ist die Rolle irgendwie so uncool, dass sie wieder cool wirkt. Hauptdarsteller Toby Stephens kann die eklige Überheblichkeit und Arroganz der vorgespielten Graves-Rolle sogar ziemlich gut verkörpern, wenn die Figur nur nicht so blass wäre. Das narrative Element der beiden Identitäten ist lahm, weil die ursprüngliche Inkarnation der Figur keinen grossen Eindruck hinterlässt und richtig albern wird es, wenn Moon einen auf RoboCop machen will und Blitze aus seinem Cyborg-Anzug verschiesst. Seine besten Momente hat Stephens dann auch in der Schwertkampf-Szene, in der er so richtig zornig und böse sein darf, nur um im letzten Moment doch wieder einen auf Schleimbeutel zu machen. Der Schwertkampf ist zugleich auch die beste Actionszene des Films, zwar kürzer als in Erinnerung aber eine tolle Idee und schön umgesetzt.

Judi Denchs Inkarnation von M ist nach ihrem dreiteiligen Probelauf endgültig ausgereift und zeigt in DAD sehr genau, was mir an ihrer Auslegung der Rolle immer schon missfallen hat. Wo die verschiedenen männlichen M’s ihren Agenten oft etwas in den Senkel gestellt, ihn aber als Profi immer sehr geschätzt haben, schwankt Dench in den meisten ihrer Filme oft zwischen blindem Vertrauen und totaler beruflicher Diskrepanz. DAD kann das inhaltlich zwar anfangs einigermassen rechtfertigen durch den Dialog an Bord des Krankenhaus-Boots im Hongkonger-Hafen, zementiert aber gleichzeitig Denchs bzw. M’s Bild als unsympathische und kalte Person, der Bond aus professioneller Sicht wenig bedeutet, nur um doch immer wieder auf Mutterfigur mit allerlei gewollt tiefsinniger Gespräche getrimmt zu werden. John Cleese ist Kraft seines Charismas ein Gewinn für jeden Film, muss sich aber durch eine gehetzte Gadgetszene sputen und sich dazu noch mit der blödsinnigen VR-Simulation herumschlagen. Währenddessen versucht Pierce Brosnan alles, um den Film noch irgendwie heimzubringen und hat in DAD seine lässigsten Bondszenen überhaupt, vor allem das Einchecken ins Nobelhotel im durchnässten Pyjama oder die unsanfte Rollstuhlbehandlung des nervigen Klinikpatienten. Brosnan wird nie mein liebster Bonddarsteller sein, aber er hat alles in allem doch einen versöhnlichen Bond dargeboten, über den sich nicht viel Schlechtes sagen lässt.

Lee Tamahori will seinen ausser Rand und Band geratenen Schwachsinn eigentlich sogar sehr ambitioniert verkaufen und experimentiert mit sich überlagernden Bildern, Low-Frame-Zeitlupen und digital beschleunigten Kameraschwenks und –zooms. Das Konzept hat anfangs noch seine Momente, wirkt in den Island-Szenen der zweiten Hälfte aber zunehmend nervig und albern, wenn Tamahori vor allem auf das drittgenannte Stilmittel setzt, was in Kombination mit der videospielartigen Sci-Fi-Aufmachung den anbiedernden, gewollt coolen Charakter des Films weiter unterstreicht. Konsequent mündet das pausenlose Aufgebot an miesen Effekten und absurden, seelenlosen Actionszenen zuletzt in ein weiteres Plastikgemetzel hoch über den Wolken, bei dem halb Korea im ausserirdischen Super-Strahl gebraten wird während Bond und sein mechanisierter Gegenspieler ein digitales Flugzeug zerlegen. Spätestens hier ist der Film nicht mehr zu retten.

Ist DAD also so schlecht, wie oft behauptet? Die spannendere Frage ist für mich: Ist die erste Hälfte so gut, wie manchmal behauptet? Als Antwort darauf ein klares Jein. Die erste Stunde bietet zwar eine Reihe solider Ansätze, wie den ungewohnten Eröffnungsakt, die weitgehend charmanten und atmosphärischen Szenen auf Kuba oder den ziemlich schmissigen Schwertkampf im Blades-Club, hier macht der Film kleinere Versprechen, ohne je in besonders herausragende Sphären vorzudringen. Spätestens mit dem Wechsel nach Island kippt die Stimmung aber gewaltig und werden interessante Handlungselemente wie Bonds persönliche Motivation im heillosen dramaturgischen Flickenteppich geopfert. Der Rest setzt sich aus einer Menge lärmigem Actionschrott zusammen, der sich nach der Gamer-Fantasie eines jugendlichen Sci-Fi-Nerds anfühlt und so knallhart auf hip und cool gebürstet ist, dass es teilweise wehtut. Der Film kann der Serie unterm Strich keine wirklich positiven Neuerungen hinzufügen, genauso wenig wie der Schreiber dieser Rezension der Diskussion um den Jubiläumsfilm eine neue Perspektive hinzufügen kann. Seinem Ruf als schlechtester Bondfilm hat DAD zumindest herzlich wenig entgegenzusetzen.

Wertung: 4 / 10
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 00:30 Die gesamte visuelle Aufmachung und das Selbstverständnis der vielen Gadgets und Actionszenen erinnern mehr an ein Science-Fiction-Videospiel als an einen 007-Abenteuerfilm.
Das ist leider generell ein Problem der Brosnan-Ära, dass sie in weiten Teilen wirkt wie ein Videospiel. Einzig die zweite Hälfte bzw. das letzte Drittel (bin mir da grad nicht ganz sicher) von TWINE bildet da meiner Meinung nach eine Ausnahme.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

679
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 00:30 Die spannendere Frage ist für mich: Ist die erste Hälfte so gut, wie manchmal behauptet? Als Antwort darauf ein klares Jein. Die erste Stunde bietet zwar eine Reihe solider Ansätze, wie den ungewohnten Eröffnungsakt, die weitgehend charmanten und atmosphärischen Szenen auf Kuba oder den ziemlich schmissigen Schwertkampf im Blades-Club, hier macht der Film kleinere Versprechen, ohne je in besonders herausragende Sphären vorzudringen.
Ja, so ist das wohl. Die erste Hälfte kommt vermutlich auch deshalb vergleichsweise gut in vielen Besprechungen weg, weil der Kontrast zur zweiten so hoch ist. Das macht die anfängliche Stunde nicht automatisch zu einem guten Bondfilm (bzw. einer Hälfte davon). Die Ansätze sind da, manches hat sogar einen gewissen Charme und vor allem der Unterhaltungswert ist hier noch recht hoch. Aber dennoch versprüht DAD auch hier diesen merkwürdigen sterilen Plastikcharme eines von A bis Z durchkalkulierten Vehikels, dass halt gemacht werden musste, ohne dass offenbar so richtig klar war, was man eigentlich wollte. Viele der Ansätze verpuffen zudem ziemlich wirkungslos – und das nicht erst in Hälfte 2, allen voran Bonds Gefangennahme, Folter und sein anschliessender Alleingang. Es würde effektiv keinen Unterschied machen, wenn Bond am Ende der PTS davonkommen und in der ersten Szene nach den Titeln ein klassisches Missionsbriefing bekommen würde. Das ist dann sehr exemplarisch für DAD: viel Getöse um fast bis überhaupt nix.
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 00:30 "I'm gonna avoid the cliché
Das ist dann wohl auch eine der frechsten Lügen, die je in einem Bond-Song aufgetischt wurden. :)
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 14. Januar 2020 12:09 Ja, so ist das wohl.
Er ist wieder da... :) Ich habe den Text glaube ich eh zu früh auf die zweite Hälfte umgeleitet, gemeint war, dass die erste Stunde trotz vieler guter Ansätze und Szenen auch nicht der Hochgenuss ist, als den sie manchmal erstaunlicherweise bezeichnet wird.
AnatolGogol hat geschrieben: 14. Januar 2020 12:09 Das ist dann wohl auch eine der frechsten Lügen, die je in einem Bond-Song aufgetischt wurden. :)
Dafür trifft eine der folgenden Zeilen genau ins Schwarze:
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 00:30 "I'm gonna delay my pleasure"
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 13:50 Dafür trifft eine der folgenden Zeilen genau ins Schwarze:
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 00:30 "I'm gonna delay my pleasure"
Wobei delay ja eindeutig impliziert, dass das (DAD-)Vergnügen irgendwann - wenn auch verspätet - einsetzt. Und da habe ich dann doch ernsthafte Zweifel daran... :wink:
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 14. Januar 2020 14:29
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 13:50 Dafür trifft eine der folgenden Zeilen genau ins Schwarze:
GoldenProjectile hat geschrieben: 14. Januar 2020 00:30 "I'm gonna delay my pleasure"
Wobei delay ja eindeutig impliziert, dass das (DAD-)Vergnügen irgendwann - wenn auch verspätet - einsetzt. Und da habe ich dann doch ernsthafte Zweifel daran... :wink:
Das Vergnügen hat ja dann in CR wieder eingesetzt. :wink:
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Ich konnte nie so wirklich verstehen, warum die erste Hälfte immer so gelobt wird. Als ich den Film das erste Mal gesehen hatte war ich von Anfang an schockiert. Eher wurde eher gegen Ende besser, als ich mich daran gewöhnt hatte.
GoldenProjectile hat geschrieben:Lee Tamahori will seinen ausser Rand und Band geratenen Schwachsinn eigentlich sogar sehr ambitioniert verkaufen und experimentiert mit sich überlagernden Bildern, Low-Frame-Zeitlupen und digital beschleunigten Kameraschwenks und –zooms. Das Konzept hat anfangs noch seine Momente, wirkt in den Island-Szenen der zweiten Hälfte aber zunehmend nervig und albern, wenn Tamahori vor allem auf das drittgenannte Stilmittel setzt, was in Kombination mit der videospielartigen Sci-Fi-Aufmachung den anbiedernden, gewollt coolen Charakter des Films weiter unterstreicht.
Volle Zustimmung. Ich verstehe nicht, was diese Schwenks und Zeitlupen für einen Zweck haben. Wenn ich DAD z.B. mit den Mendes-Filmen und den umstrittenen Stadtrundfahrten (insbesondere Shanghai in SF) vergleiche: Zwar ziehen letztere den Film etwas in die Länge, aber wir sehen zumindest etwas. Das ist in DAD nicht der Fall. Ich finde die genannten Stilmittel in DAD von Anfang an nervig.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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danielcc hat geschrieben: 19. Januar 2020 16:00 Habe manchmal das Gefühl (die Angst?), dass man sowas wie DAD bekommt, wenn man P&W freie Hand gibt. Wie dann das Drehbuch von CR zustande gekommen ist... man weiß es nicht
1. Man hatte dafür ja die Fleming-Vorlage, die meiner Meinung nach einer der besten Bond-Romane ist.

2. Man hatte Paul Haggis. 8)
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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Maibaum hat geschrieben: 21. Januar 2020 14:25an der Romanvorlage lag es ganz gewiss nicht
Kann man so nicht sagen. Es macht schon einen Unterschied, originelle Stoffe (oder im Bondfall "semi-originelle Stoffe") ausdenken zu müssen oder bestehendes Material adaptieren zu können. Wie viel am Ende vom Roman im Film gelandet ist, ist gar nicht so entscheidend, aber wenn er P&W als Vorlagenskelett diente, kann das schon entscheidend sein.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Roman hin oder her aber CR und DAD unterscheiden sich wirklich fundamendal auf allen Ebenen:

CR ist weitestgehend realistisch oder zumindest im hier und jetzt verankert, während DAD einfach ein over the top Fantasy Actioner ist, bei dem Realismus-Bezug wenn überhaupt nur unangenehm auffällt.
In CR geht Handlung und Action Hand in Hand, während in DAD im 10min Rhythmus völlig beliebig die Handlung unterbrochen wird, um irrsinnig stumpfsinnige Action unterzubringen.

CR bietet von vorne bis hinten glaubhaft geschriebene Charaktere inklusiverder besten Dialige der Serie, wohingegen es in DAD nur zweidimensionale Pappkameraden gibt die auch nur lachhaft miteinader agieren.
"It's been a long time - and finally, here we are"