Wie findet ihr DAD?

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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Moonraker hat geschrieben: 18. Januar 2019 00:13 He, wie findet ihr die Sache mit Bond's Wagen in DAD, daß sich unsichtbar machen kann?
Ich mag ja fantastische Dinge, aber das mit Aston Martin V12 Vanquish war schon sehr utopisch.
Was meint ihr dazu? :mrgreen:
Das Problem bei solchen Sachen ist meiner Meinung nach vor allem, wie man dann in späteren Filmen erklärt, warum der neue (und somit eigentlich noch modernere) Wagen diese Technik nicht mehr hat.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Kürzlich habe ich mal wieder DAD gesehen. Meine Meinung über den Film hat sich nicht geändert, er gehört wahrlich nicht zu den besten James Bond-Filmen, unterhaltsam ist er aber trotzdem, wenn auch auf ganz billigem Niveau.

War ich mich am Ende gefragt habe: Warum verlangt Miranda Frost von Jinx, dass sie den Autopiloten des Flugzeugs einschaltet, der sie direkt in den Ikarus-Laserstrahl (und damit eigentlich in den sicheren Tod) lenkt? Dass das Flugzeug tatsächlich nicht abgestürzt ist, macht es auch nicht besser, das ist eher unglaubwürdig.

Okay, vielleicht muss man bei einem solchen Film tatsächlich mal wirklich alles bezüglich Logik oder den Erwartungen an einen Bondfilm beiseitelegen. Mit den schlechten CGI-Effekten habe ich mich inzwischen auch abgefunden. Gut sieht das nicht aus, aber wenn ich DAD einlege, weiss ich, was mich erwartet.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Henrik hat geschrieben: 29. Juli 2019 21:23 Kürzlich habe ich mal wieder DAD gesehen.
Ich habe es dir gleich getan und mich mal wieder darüber gewundert, wie oft Purvis & Wade in ihren Drehbüchern Plotbausteine einführen, ohne diese später wirklich zu nutzen (oder bezahlt zu machen). Im Englischen spricht man bei einem narrativen Element, dass nur dazu eingeführt wird, später noch ein zweites Mal Verwendung zu finden von Foreshadowing, da etwas bereits vor dem eigentlichen Ereignis seinen erzählerischen Schatten wirft (ein Beispiel: In Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs" sitzen zu Beginn des Films alle wichtigen Figuren in einem Lokal am Tisch und einer von ihnen weigert sich am Trinkgeld zu beteiligen. Daraufhin wird er von einem der anderen verpetzt - genau dieser Charakter entpuppt sich später im eigentlichen Filmverlauf als der Polizeispitzel innerhalb der Truppe. Sein erster Verrat ist also Foreshadowing für seine spätere Rolle im Film). Und der berühmte russische Autor Anton Chekhov wird zitiert mit: "Wenn du im ersten Kapitel erwähnst, dass ein Gewehr an der Wand hängt, dann sollte es im zweiten oder dritten Kapitel abgefeuert werden. Wenn es nicht benutzt wird in der Geschichte, sollte es da auch nicht hängen."

Purvis & Wade aber hängen in DAD mehrfach Gewehre an die Wand, die überhaupt keine spätere Verwendung finden - oder deren letztliche Verwendung gemessen an den Möglichkeiten schlicht enttäuschend sind. Das Bondsche Äquivalent zu Chekhovs Gewehr wären u.a. die Q-Gadgets, die stets eingeführt werden, um später in einem ganz spezifischen Fall zum Einsatz zu kommen. Und hier komme ich nicht umhin festzustellen, dass kaum ein Q-Gadget so enttäuschend ausfällt wie der unsichtbare Aston Martin. Dabei hat mich an dem Auto noch nie gestört, dass es sich den Blicken der umstehenden Personen entziehen kann. Weiter hergeholt als genügend andere Bond-Vehikel ist das sicher auch nicht. Aber der Einsatz des "Vanish" in DAD bleibt sträflich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Superspion 007 bekommt einen fahrbaren Untersatz, der sich wortwörtlich unsichtbar machen kann - und trotzdem wird das Auto nie für echte Spionageaktionen genutzt. Einmal fährt er zwei Typen im Schritttempo hinterher (wozu braucht es da das Auto?) und einmal nutzt er es, um Zao im Eispalast auszuweichen. That's it. Die restliche Zeit des Films ist der Wagen so sichtbar wie jedes andere Bond-Car. Wieso? Ein unsichtbares Auto bietet so viele Möglichkeiten, Bond als High-tech-Agenten auftreten zu lassen, doch dieses Q-Gimmick scheint seine Tarnkappenfunktion überhaupt nur für den "Vanish"-Gag von John Cleese alias R zu haben.

Selbiges gilt für die prinzipiell sehr spannende VR-Simulation, in der Bond im MI6-Hauptquartier eine tote Moneypenny vorfindet und in M's Büro in eine Pattsituation gerät, in der er seine als Geisel genommene Chefin anschießen muss, um ihr Leben zu retten. R kritisiert seine Entscheidung und stellt in Frage, ob es nicht einen besseren Weg gegeben hätte, diese Situation zu lösen. Ein spannendes Szenario, denn von nun an lässt sich erahnen, dass Bond im Verlauf des Films nochmal in eine ähnliche Situation kommen wird, und dort womöglich einen anderen "besseren" Weg findet, um dieses Problem zu lösen (ähnlich wie der Protagonist in Alfred Hitchcocks düsterem Meisterwerk "Vertigo", der zweimal im Film denselben Kirchturm zu erklimmen versucht: beim ersten Mal hindert ihn seine Höhenangst, beim zweiten Mal überwindet er sie). Doch: Nichts da. Die gesamte VR-Sequenz spielt im Verlauf des Films keine Rolle mehr und entpuppt sich im Nachhinein als nur zu dem Zweck eingeführt, zum 40. Jährigen Jubiläum endlich Bond und Moneypenny sexuell zu vereinen, ohne es die Figuren direkt "tun" zu lassen, da sich die Szene als wenig plausible VR-Vorstellung Moneypennys entpuppt (hat Q ihr das programmiert? Kann sie die Simulation selbst steuern???).

Solche dramaturgisch ins Leere laufenden Plotbausteine finden sich erstaunlich oft in Purvis & Wade Scripten (CR: Warum erfährt Le Chiffre nie, dass Bond der war, der den Anschlag auf das Flugzeug verhinderte? Es ist gerade Bond, der Chiffre überhaupt in seine missliche Lage gebracht hat, doch der Film hat das ab Beginn der Romanhandlung von Fleming völlig vergessen!; SF: Wir sehen 007 konstant mit Fitnessproblemen behaftet (die anstrengenden Klimmzüge, das Hängen am Fahrstuhl in Shanghai), doch in der zweiten Hälfte ist das vollkommen irrelevant und Bond's Handicap wird nie wieder herausgefordert und überwunden), aber bei keinem Bond ist es so verheerend wie in DAD. Und das ist imo einer der Hauptgründe wieso das unter Fans so verhasste unsichtbare Auto wirklich nicht funktioniert. Weniger an der Übertreibung ins vollends fantastische, welche die Errungenschaften der CGI-Technik eben hergaben, sondern wegen des Versprechen, dass DAD gibt aber nie vorhat einzulösen.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2019 12:52 Purvis & Wade aber hängen in DAD mehrfach Gewehre an die Wand, die überhaupt keine spätere Verwendung finden - oder deren letztliche Verwendung gemessen an den Möglichkeiten schlicht enttäuschend sind. Das Bondsche Äquivalent zu Chekhovs Gewehr wären u.a. die Q-Gadgets, die stets eingeführt werden, um später in einem ganz spezifischen Fall zum Einsatz zu kommen. Und hier komme ich nicht umhin festzustellen, dass kaum ein Q-Gadget so enttäuschend ausfällt wie der unsichtbare Aston Martin. Dabei hat mich an dem Auto noch nie gestört, dass es sich den Blicken der umstehenden Personen entziehen kann. Weiter hergeholt als genügend andere Bond-Vehikel ist das sicher auch nicht. Aber der Einsatz des "Vanish" in DAD bleibt sträflich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Superspion 007 bekommt einen fahrbaren Untersatz, der sich wortwörtlich unsichtbar machen kann - und trotzdem wird das Auto nie für echte Spionageaktionen genutzt. Einmal fährt er zwei Typen im Schritttempo hinterher (wozu braucht es da das Auto?) und einmal nutzt er es, um Zao im Eispalast auszuweichen.
Was in dieser Szene auch komisch ist: Bond fährt nur wenige Meter hinter denen, der Wagen macht auch Motorengeräusche, aber wirklich wahrnehmen tut den trotzdem keiner.

Im Gegensatz zu dir hatte ich tatsächlich schon immer ein Problem mit dem unsichtbaren Aston. Auch andere Gadgets mögen weit hergeholt sein, aber das hier ist dann doch zu viel.

Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2019 12:52 SF: Wir sehen 007 konstant mit Fitnessproblemen behaftet (die anstrengenden Klimmzüge, das Hängen am Fahrstuhl in Shanghai), doch in der zweiten Hälfte ist das vollkommen irrelevant und Bond's Handicap wird nie wieder herausgefordert und überwunden)
In diesem Fall glaube ich weniger, dass P&W das übersehen haben, ich könnte mir eher vorstellen, dass das sogar Absicht war. Nach der Tenysson-Szene und der Schießerei "entführt" Bond M und sagt etwas wie, sie würden in die Vergangenheit fahren, dahin, wo sie im Vorteil sind. Wirklich funktioniert hat das zwar nicht (M ist tot und damit hat Silva das, was er wollte), für mich ist es aber auch nicht ganz fernliegend, dass man sich bewusst dafür entschieden hat, Bond hier weniger unterlegen darzustellen.

Die angesprochene Szene aus CR finde ich aber ganz cool. Es bleibt Le Chiffre sogar vergönnt, herauszufinden, wer letztendlich für sein Schlammsel verantwortlich ist.

Aber das ist uns leider entgangen: "It was me, Le Chiffre, the author of all your pain." :lol:
Zuletzt geändert von Henrik am 2. Juli 2023 09:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Eine (eigentlich eher nebensächliche) Frage ist kürzlich bei mir aufgekommen:

Laut M wurde Bond aus Nordkorea zurückgeholt, weil ein amerikanischer Agent in Nordkorea hingerichtet wurde und man vermutet, dass Bond ihn verraten hat. Er war der einzige Häftling in dem Gefängnis, aus dem der Funkspruch kam, der den Agenten enttarnte. Laut M war es sehr wahrscheinlich, dass Bond unter der Folter noch mehr verraten würde.

Ich bin jetzt immer davon ausgegangen, dass Miranda Frost dahintersteckt, immerhin hat sie vorher auch Bond verraten, aber wirklich gesagt wird das im Film nicht. Wie sehr ihr das?

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Henrik hat geschrieben: 26. August 2019 10:22 Eine (eigentlich eher nebensächliche) Frage ist kürzlich bei mir aufgekommen:

Laut M wurde Bond aus Nordkorea zurückgeholt, weil ein amerikanischer Agent in Nordkorea hingerichtet wurde und man vermutet, dass Bond ihn verraten hat. Er war der einzige Häftling in dem Gefängnis, aus dem der Funkspruch kam, der den Agenten enttarnte. Laut M war es sehr wahrscheinlich, dass Bond unter der Folter noch mehr verraten würde.

Ich bin jetzt immer davon ausgegangen, dass Miranda Frost dahintersteckt, immerhin hat sie vorher auch Bond verraten, aber wirklich gesagt wird das im Film nicht. Wie sehr ihr das?
Ich glaube, dass ist tatsächlich, kann es jetzt aber ihn nochmal zu schauen nicht bestätigen. Dies ist ein Detail, dass man bei "normalen" oder nur "einmaligen" Schauen z.B im Kino gar nicht so mitbekommt.
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Ich habe letztens wieder einmal DAD geschaut. Hierzu ein paar Anmerkungen von mir:

Zieht man die Bond Brille ab hat man es mit einem extrem unterhaltsamen Popcorn Film zu tun. Die Zeit vergeht rasend.

Was gefällt mir am Film?

- Die gesamte PTS gehört für mich zu den Top 5. Die Verfolgungsjagd mit diesen Luftkissenbooten ist klasse.

- Die Dialoge bei Bonds Enttarnung mit Moon.

- Bonds lakonische Antwort bei der Glocke ("Ich muss mal wieder in die Kirche")

- Die Inhaftierung

- Sein Spaziergang im Pyjama in den Yachtclub.

- Kuba als Location

- Die Bond Melodie in Form von karibischen Klängen

- Der kubanische Verbindungsmann

- Rosamund Pike

- Der Fechtkampf gehört zu den ganz grossen Momenten der Bond Reihe.

- Die Pulverisierung der Bedienungsanleitung für den Aston.

- Die Verfolgungsjagd in Island.

- Bonds Spruch an der Bar im Eispalast "Wodka Martini mit Eis, falls sie welches haben"

Was ist negativ am Film?

- Der unsichtbare Aston Martin

- Das Surfen auf dem Tsunami, ganz klar der Tiefpunkt der Reihe

- Das Finale im Flugzeug wirkt unausgegoren

- John Cleese passt irgendwie nicht rein.

- Gustav Graves ist ein blasser Kontrahent

- Der Schlussdialog zwischen Bond und Jinx in der Hütte.

- Der überbordende Einsatz von Technik


Alles in allem ein unterhaltsamer Bond Film mit einigen furiosen Szenen aber auch mit peinlichen. Ist daher im unteren Mittelfeld einzuordnen.

6.5 von 10 Punkten