Filmbesprechung: FRWL

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Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Hier meine kurze Bewertung zu FRWL:

+ Location (Istanbul ist einfach eine der schönsten Städte, die ich jemals bereisen durfte. Im Film wird die Stadt wunderbar in Szene gesetzt und strahlt neben ihrer Schönheit eine gewisse Bedrohlichkeit aus)
+ Atmosphäre (Eine Bedrohliche, aber nicht unangenehme Atmosphäre, passend zu diesem doch sehr klassischen Spionage-Thriller.
+ Szenen im Zug ( Wegen FRWL bin ich ein Fan von Schlafwaggons. Dr Zug vermittelt einfach eine ganz besondere Atmosphäre.
+ Gegenspieler (Klebb wirkt auf mich immer unfreiwillig komisch, aber Red Grant ist einfach ein humorloser eiskalter Killer. Sehr charismatisch. Zudem taucht Blofeld zum ersten Mal auf und ich mag es, dass
er zunächst nicht erkennbar ist.)
+ Kampfszenen im Zug (Für mich sind die Kampfszenen zwischen Bond und Grant sehr authentisch. In Nachfolgefilmen wirkten gerade diese oft etwas hölzern, in diesem sehr brutal und direkt).

- Angriff auf das Zigeunerlager (Die Szenen im Zigeunerlager fand ich immer ziemlich unpassend. Sie sind nicht katastrophal, aber hätten im Film nicht gefehlt.)

Fazit:
Auch dieser Film steckt (ähnlich wie Dr. NO) noch in den Kinderschuhen. Es gibt zwar Locationwechsel, wirklich exotisch wirkt dieser Bond jedoch noch nicht. Zudem ist er nicht wirklich überspitzt dargestellt, sondern eher ruhig. Aber genau diese Atmosphäre macht diesen Film für mich exzellent, dafür liebe ich ihn. Einer meiner absoluten Lieblings Bonds und in meinen Augen ein frühes Meisterwerk.

Bewertung: 10/10

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Da bin ich mal auf deine weiteren Reviews gespannt. DR und FRWL sind zwei Filme, die in letzter Zeit deutlich in meinem Ansehen gestiegen sind. Von dort an geht es, was die Connery-Filme betrifft, stetig bergab.


Eine schöne 60er Jahre-Atmosphäre, kein übertriebenes Over-the-top-Spektakel. Was will man mehr?

Ein Over-the-top-Spektakel muss nicht schlecht sein, bringt aber meiner Meinung nach immer das Risiko mit sich, dass das nach hinten losgeht. So ist es bei mir so, dass diese Filme ziemliche Extrempositionen einnehmen. TSWLM und TND ganz weit oben, YOLT, MR und DAF (der auch noch irgendwie hier reingehört) ganz weit unten. Ein riskantes Spiel.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Henrik hat geschrieben: 3. Januar 2021 10:24 Da bin ich mal auf deine weiteren Reviews gespannt. DR und FRWL sind zwei Filme, die in letzter Zeit deutlich in meinem Ansehen gestiegen sind. Von dort an geht es, was die Connery-Filme betrifft, stetig bergab.


Eine schöne 60er Jahre-Atmosphäre, kein übertriebenes Over-the-top-Spektakel. Was will man mehr?

Ein Over-the-top-Spektakel muss nicht schlecht sein, bringt aber meiner Meinung nach immer das Risiko mit sich, dass das nach hinten losgeht. So ist es bei mir so, dass diese Filme ziemliche Extrempositionen einnehmen. TSWLM und TND ganz weit oben, YOLT, MR und DAF (der auch noch irgendwie hier reingehört) ganz weit unten. Ein riskantes Spiel.
Steil bergab geht es für mich, was die Connery Filme betrifft nicht. Ich bin selbst großer Connery Fan und einer derjenigen, für die er DER Bond schlechthin ist. Ich kann jedoch auch jeden verstehen, der das anders sieht. TSWLM ist für mich auch ein Meisterwerk, aber dazu werde ich noch was schreiben.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Ich sehe gerade, was du als Lieblingsfilm angegeben hast. Das hätte ich nicht schreiben sollen :oops:

Früher konnte ich insbesondere YOLT, aber auch DAF, mehr abgewinnen. Bei der letzten Sichtung hat mich DAF teilweise sogar schon richtig gelangweilt. Das hatte ich bei Bond so vorher nie erlebt.

Was YOLT angeht: Auch hier gilt ähnliches wie bei DAF. Früher war es auch so, dass ich den vergleichsweise unspektakuläreren Filmen wie FRWL nicht so viel abgewinnen konnte. Da war YOLT schon spektakulärer. Heute hat sich meine Sicht auf insbesondere FRWL und DN deutlich verändert. Da fallen mir die Schwächen der anderen Filme verstärkt auf. Connery finde ich nicht mehr so wirklich überzeugend.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Henrik hat geschrieben: 3. Januar 2021 22:07 Ich sehe gerade, was du als Lieblingsfilm angegeben hast. Das hätte ich nicht schreiben sollen :oops:

Früher konnte ich insbesondere YOLT, aber auch DAF, mehr abgewinnen. Bei der letzten Sichtung hat mich DAF teilweise sogar schon richtig gelangweilt. Das hatte ich bei Bond so vorher nie erlebt.

Was YOLT angeht: Auch hier gilt ähnliches wie bei DAF. Früher war es auch so, dass ich den vergleichsweise unspektakuläreren Filmen wie FRWL nicht so viel abgewinnen konnte. Da war YOLT schon spektakulärer. Heute hat sich meine Sicht auf insbesondere FRWL und DN deutlich verändert. Da fallen mir die Schwächen der anderen Filme verstärkt auf. Connery finde ich nicht mehr so wirklich überzeugend.
Ich kann deine Meinung zu YOLT vollkommen verstehen. Die Location wirkt auf mich in diesem Film eben besonders umwerfend, weil ich ein großer Fan Japans bin. Wenn mir ein Bond im Großen uind Ganzen gefällt, sind mir kleine technische Fehler und schlechte Greenscreens meistens egal.

Für mich lebt die Bondserie eifnach durch ihre Vielseitigkeit, weswegen ich sowohl Filme wie YOLT, als auch Filme wie FRWL sehr gerne mag.
Bei DAF werden wir beide ähnlicher Meinung sein schätze ich :)

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Chronologie bei Bond ist ja keine unumstrittene Sache.

FRWL macht etwas besser, was ich in späteren Filmen vermisse: Mit Sylvia Trench zieht sich eine Konstante durch beide Filme, etwas, was ich an späteren Filmen vermisse. Ich hätte es gerne gesehen, wenn wir z.B. auch Major Dexter Smythe, Paris Carver oder Pola Ivanova schon aus früheren Filmen kennen würden. Stattdessen wird das nur in wenigen Sätze in einem Film erwähnt, ohne dass wir die Ereignisse kennen, auf die angespielt werden.

Dr No persönlich wird in FRWL auch noch erwähnt.

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass z.B. Bonds Ehe in verschiedenen Filmen (OHMSS, TSWLM, FYEO, LTK, habe ich etwas vergessen?) in verschiedenen Filmen abgesprochen wird.

Die oben genannten Beispiele (OP, TND, AVTAK) hätten aber mehr Potential gehabt.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Wo im SP Thread gerade hirnrissige Drehbücher thematisiert werden:
Ist euch schon mal aufgefallen wie doof der Plan ist die Chiffre samt Tatjana in den Westen zu bringen?
Wieso fahren die mit dem lahmen Orient-Express quer durch den Ostblock?
Wieso nicht von Istanbul aus mit dem Boot nach Griechenland oder Zypern und dann per Flugzeug nach GB?
Das wäre doch viel unauffälliger und schneller.

Ich meine Grant nutzt diese Doofheit ja sogar aus und hat gemütlich und ausreichend Zeit Bond abzufangen. Und dann geht es per Boot ja plötzlich doch 🤣.

Aber unser Ian wollte wohl unbedingt die Eisenbahn drin haben.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Liebesgrüße aus Moskau (1963)

Szene 1 – Gunbarrel & PTS
Nach der Gunbarrel Sequenz startet hier zum ersten Mal im Franchise eine richtige Pre Title Sequenze, wie sie sich in den meisten Bondfilmen wiederholt. Wir finden uns in einer sehr düsteren Szenerie wieder und erblicken zunächst Bond, der von einem Killer verfolgt wird. Der Killer überwältigt Bond höchstpersönlich und aus dem Nichts tauchen plötzlich mehrere Agenten auf. Der Anführer zieht dem vermeintlichen James Bond eine Maske vom Gesicht und spätestens jetzt wird klar – das Ganze war lediglich eine Trainingseinheit, die zum Training der Ermordung Bonds dienen soll.

Mein Kommentar:
Schon in der PTS wird auf eine düstere Atmosphäre gesetzt. Während wir uns in Dr. No sofort im sonnigen Jamaika befanden, geht es nun in kältere, dunklere Gefilde. Zudem weiss man zu schocken, indem der Protagonist sofort stirbt. Mir persönlich gefällt die Szenerie eines düsteren Agententhrillers sehr gut und fesselt mich immer wieder sofort. Eine nahezu perfekte Einleitung für diesen Film.

Punkte: 8/10


Szene 2 – FRWL – Theme
Nach der PTS folgt das FRWL-Theme, jedoch nicht die von Matt Monroe gesungene Version, sondern ein Instrumental. Visuell untermalt wird das Medley verschiedener FRWL-Stücke durch Szenen tanzender Bauchtänzerinnen.

Mein Kommentar:
Da ich nicht der größte Fürsprecher Matt Monroes gesungener Version bin, bin ich in FRWL durchaus froh darüber, dass hier auf ein instrumentales Stück John Barrys zurückgegriffen wurde. Dieses gefällt mir deutlich besser, ist jedoch kein Meilenstein in der Bondmusik Geschichte.

Punkte: 6/10


Szene 3 – Das Phantom stellt sich vor
Die Kamera schwenkt in einen prunkvollen Saal, in dem gerade ein Schachspiel stattfindet. Mit von der Partie ist Kronsteen, der mit einer geheimen Nachricht zum Kommen aufgefordert wird und das Spiel kurzerhand für sich entscheidet. Auf einer Yacht erfährt man dann, wer der Auftraggeber ist. Kronsteen ist der Planungsbeauftragte einer Organisation namens „Phantom“. Sein Plan ist es eine Dechiffiermaschine der Russen zu stehlen und sich ausgerechnet vom britischen Geheimdienst Hilfe bei diesem Unterfangen zu holen. Ebenfalls auf der Yacht befindet sich Rosa Klebb, eine ehemalige Mitarbeiterin des russischen Geheimdienstes, die zu Phantom übergelaufen ist. Sie soll eine Agentin als Köder für den britischen Geheimdienst rekrutieren.
Weiter geht es sofort mit einer Szene, in der Rosa Klebb ein Trainingszentrum des Phantoms begutachtet (Vermutlich das aus der PTS). Hier rekrutiert sie den Killer Red Grant (ebenfalls aus der PTS), der den britischen Geheimdienst und die gesamte Mission überwachen soll.
Die letzte Rekrutierung ist die der Tatiana Romanowa. Sie erhält eine Andresse in Istanbul und trifft dort abermals auf Rosa Klebb, die sie mit der Mission instruiert. Sie soll James Bond verführen und mit seiner Hilfe die Dechiffriermaschine in den Besitz des Phantoms bringen.

Mein Kommentar:
Es ist die offizielle Geburtsstunde Phantoms, bzw. Spectres. Man sieht zum ersten Mal Blofeld mit seiner Katze. Die Szenen mit den Kampffischen gefallen mir außerordentlich gut. Sie wirken bedrohlich und sind ein sehr kreatives Element, um Spectre sofort angemessen in Szene zu setzen. Die 3 Hauptbösewichte Kronsteen, Klebb und Grant sind immer wieder mit Freude zu beobachten. So portraitiert Klebbs rolle eindrucksvoll die kalte Ex-Kommunistin die zur Söldnerin wurde. Grant verkörpert einen authentischen Killer und Kronsteen das glaubwürdige Genie. Bei Daniela Bianchi, die damals als Schönheitskönigin zum Film kam, bemerkt man trotz des oberflächlichen und simplen Charakters ihrer Rolle durchaus schauspielerisches Talent. Ich finde, dass sie mit ihrer Mimik durchaus überzeugen kann. Zudem wird erstmals Istanbul als sehr toller Schauplatz gezeigt. Auch wenn er nicht der exotischste ist, so gehört Istanbul dennoch definitiv zu meinen Lieblingsbondschauplätzen.

Punkte: 9/10


Szene 4 – Bond erhält seinen zweiten Auftrag

Nun befinden wir uns an einem Fluss und das FRWL-Theme ertönt nun erstmals mit Monroes Stimme. Und wen sehen wir da knutschend mit Bond im Boot? Sylvia Trench aus Dr. No. Bonds Vergnügen ist jedoch nicht von langer Dauer, denn er wird von Ms. Moneypenny in Ms Büro gerufen. Selbstverständlich lässt sich unser Protagonist beim Erscheinen im Büro etwas mehr Zeit als geplant. M erwartet Bond bereits wortlos im Vorzimmer. In Ms Büro bekommt Bond die Instruktion sich mit Romanowa zu treffen. Weiterhin erscheint der Quartiermeister „Q“ im Büro und übergibt Bond einen speziellen Reisekoffer mit diversen Extras. Nach dem Verlassen des Büros folgt noch ein kurzer Flirt mit Moneypenny und Bond reist nach Istanbul ab.

Mein Kommentar:
Es ist der Film der Geburten. Nun auch der von Q, der danach in den meisten der Bondfilme auftauchen wird. Der Reisekoffer ist ein sehr interessantes Gadget, vor allem weil Bond noch sehr lapidar damit umgeht und sagt, wer würde es nicht benötigen. Ich begrüße hier auch sehr das Wiedererscheinen Sylvia Trenchs. Sie hätte ich gerne noch in weiteren Bondfilmen wiedergesehen. Als Dauerliebschaft Bonds fand ich sie sehr gut getroffen. Die Dialoge mit M fallen hier etwas dürftig aus, aber es folgen ganz nette Dialoge mit Moneypenny. Insgesamt, aber vor allem auch wegen Q bin ich recht zufrieden mit den Szenen. Beachtlich wie ernst es da noch zwischen Bond und Q zugeht.

Punkte: 8/10


Szene 5 – Ankunft in Istanbul

Nach der Ankunft in Istanbul wird Bond von einem Fahrer am Flughafen abgeholt, der ihn zu einem Kontaktmann namens „Kerim Bey“ bringen soll. Während der Fahrt durch Istanbul wird Bond gleich zweifach beschattet. Einer der Beschatter ist Red Grant, in einem weiteren Wagen sitzen Bulgaren die für die Russen arbeiten. Bond gelangt durch eine geheime Tür im Istanbuler Bazar in Kerim Beys Gemächer. Kerim Bey führt einen kurzen Dialog mit Bond und beide trinken Tee. Danach geht es für Bond weiter zum Hotel. Grant hat indes einen der Bulgaren entführt. Angekommen im Hotelzimmer untersucht unser Protagonist sein Gemach auf Wanzen oder Kameras und wird sogar fündig. Er ruft den Zimmerservice und lässt sein bisheriges Zimmer zur Suite für Hochzeitsreisende ändern. Am Ende dieser Szenen wird noch ein weiterer Plan Spectres aufgedeckt. Der von Grant entführte Bulgare ist tot und man beabsichtigt, dass die Russen die Engländer dafür verantwortlich machen.

Mein Kommentar:
Abermals muss ich hier den wunderschönen Drehort loben. Das ist es was ich an einem James Bond Film liebe. Eindrucksvoll werden Gebäude und Landschaften in Szene gesetzt. Kerim Bey ist einer der charismatischsten Bondverbündeten aller Zeiten. Seine „Basis“ ist beeindruckend und als Versteck im Bazar mysteriös zugleich. Die gesamte Szenerie fesselt sofort und man möchte mehr von Kerim Bey und Istanbul sehen. Der Check im Hotelzimmer erinnert abermals an Dr. No (wie auch die Ankunft am Flughafen). Zudem wird Spectre weiter charaktisiert und das mit dem Tod des Bulgaren noch grausamer als zuvor.

Punkte: 8/10


Szene 6 – Spionage in Istanbul
Zunächst räkelt sich Kerim Beys auf dem Bett und will Bey verführen während dieser am Schreibtisch sitzt. Es dauert nicht lange und er folgt ihr zum Bett – zu seinem Glück, denn am Schreibtisch war eine Bombe platziert, die ihn töten sollte. Kurz darauf erscheint Bond und Kerim Bey paddelt mit ihm durch die Katakomben Istanbuls. Hier beschatten Bey und Bond aus den Katakomben heraus das russische Konsulat. Dabei kommt ein neuer Charakter ins Spiel – Krilencu ein bulgarischer Auftragskiller der Russen. Bey vermutet ihn hinter dem Bombenanschlag. Zudem sieht Bond zum ersten Mal Tatiana im Konsulat.

Mein Kommentar:
Kerim Beys Geliebte ist durchaus eine unterschätzte weibliche Person im Bond Franchise – rein oberflächlich muss ich gestehen. Ich kann jedenfalls verstehen, warum sich Kerim Bey verführen lässt. Abermals sehr schöne Szenen in Beys Domizil, gefolgt von atemberaubenden Szenen in den Katakomben Istanbuls. Ich bin selbst dort gewesen und finde die Atmosphäre einfach nur beeindruckend. Großartig auch, wie der Film keineswegs von dem minimal beklemmenden, düsteren Bild abweicht. So bleibt FRWL ein authentischer und ernster Spionagethriller .Großes Kompliment!

Punkte: 9/10


Szene 7 – Das Zigeunerlager

Kerim Bey fährt mit Bond zu einem Zigeunerlager. So wie die Bulgaren die Verbündeten der Russen sind, so sind die Zigeuner die Verbündeten Kerim Beys. Im Lager selbst folgt auf reichlich Essen, Trinken und Bauchtanzeinlagen ein Kampf zwischen zwei Frauen um einen künftigen Ehegatten. Kurz darauf wird das Lager wider Erwartens durch die Bulgaren unter der Führung Krilencus angegriffen. Auch Red Grant ist mit von der Partie und rettet Bond ironischerweise das Leben. Die Bulgaren werden schließlich in die Flucht geschlagen und Kerim Bey während des Kampfes angeschossen. Es ist somit bereits der zweite Mordanschlag auf Bey. Krilencu wird daraufhin von Bey im Fenster seiner Wohnung erschossen.

Mein Kommentar:
Während FRWL bisher ziemlich geradlinig und nüchtern war, so bekommt er durch das Zigeunerlage das wohl höchste Maß an Exotik das dieser Film bietet. Ich mochte die Szenen eigentlich nie, muss aber zugeben dass ich mich immer mehr daran „gewöhne“. Die Tanzeinlagen finde ich mittlerweile ziemlich ansprechend und auch das Set gefällt mir. Was mir dann wieder weniger gefällt sind die Schusswechsel. Nicht dass damit in FRWL übertrieben würde, allerdings wirkt das alles in dieser Szenerie irgendwie ein bisschen wie eine Westernschießerei. Nicht so ganz mein Fall. Lobenswert ist hier allerdings die musikalische Untermalung. Krilencus Ermordung ist ein Klassiker, gibt aber nur minimale Bonuspunkte.

Punkte: 5/10


Szene 8 - Bond und Tanja in Istanbul

Nach der Ermordung Krilencus begibt sich Bond in die nu bezogene Suite. Dort fällt ihm auf dass irgendetwas nicht stimmt. Es muss ein ungebetener Gast im Hotelzimmer sein. Bei dem Versuch Licht ins Dunkel zu bringen, stößt Bond schließlich auf Tatiana, die es sich in seinem Bett gemütlich gemacht hat – nackt. Während der ersten gemeinsamen Nacht werden sie von Spectre beschattet.
Am nächsten Morgen begeben sich Bond und Tanja unter bulgarischer und Red Grants Beschattung in die Hagia Sofia. Der Bulgare wird dabei von Red Grant eliminiert. Bond gelingt vermeintlich unaufällig an die Pläne des Konsulats.
Auf einem Schiff auf dem Bosporus treffen sie sich erneut und sollen sich unauffällig – möglichst wie Touristen verhalten. Der Grund des Treffens ist eine Unterhaltung über die Dechiffriermaschine. Diese Unterhaltung wird von Bond aufgezeichnet und das Band an Ms Büro gesandt. Tanja schweift immer wieder ab und fängt an mit Bond zu flirten.
Bond entwendet daraufhin mit Hilfe Kerim Beys und Tanjas die russische Dechiffriermaschine aus dem Konsulat.

Mein Kommentar:
Wieder folgen sehr Stimmige Szenen aufeinander, die abermals beeindruckende Bilder Istanbuls zeigen. Vor allem werden hier die Hagia Sofia (Die ich auch besichtigen durfte), sowie der Bosporus in Szene gesetzt. Immer wieder spielt Kerim Bey eine Rolle, der dem Zuschauer einfach immer weiter ans Herz wächst. Über Daniela Bianchi alias Tanja kann man viel sagen – Fakt ist, dass die ein sehr attraktives Bondgirl ist. Sie ist definitiv eine Verführung der man durchaus auf den Leim gehen kann. Gelungen finde ich in diesen Szenen abermals die musikalische Untermalung der Szenen in der Hagia Sofia und im Konsulat. Diese Szenen runden die Geschehnisse in Istanbul ab und fügen die Beziehung Bonds zu Tanja hinzu. Diese Beziehung kann sich definitiv sehen lassen, meiner Meinung nach stimmt die Chemie zwischen beiden.

Punkte: 9/10


Szene 9 - Mord(e) im Orientexpress

Mit der gestohlenen Dechiffriermaschine erreichen Bond, Kerim Bey und Tanja den Zug, der sie unauffällig voran bringen soll. Auch dabei werden sie abermals beschattet, ua. auch wieder von Grant.
Bond flirtet im Zug weiter mit Tanja, der russische Agent Benz wird überführt und Bond flirtet weiter mit Tanja. Währenddessen schafft es Benz Kerim Bey zu ermordern, wird aber im Gefecht selbst von Bey ermordet. Bond verhört daraufhin Tanja, da er sie als russische Agentin für Kerim Beys Tod verantwortlich glaubt.
In Zagreb steigt dann Red Grant zu Bond hinzu, der sich als Verbindungsmann ausgibt. Grant verabreicht Tanja einen Betäubungsdrink und schließlich kommt es in Bonds Abteil zum Showdown. Bond nimmt hier den Reisekoffer zu Hilfe, mit dem er Grant ausser Gefecht setzen kann. Die Dechiffriermaschine bleibt somit in Bonds Besitz und er springt mit Tanja an einer von Spectre errichteten Gleissperre ab.

Mein Kommentar:
Die gesamten Szenen im Zug gehören für mich persönlich zu den einprägsamsten des gesamten Bond Franchises. Ich finde, dass Züge generell etwas sehr beruhigendes und zugleich bedrohliches ausstrahlen. Beides ist in FRWL der Fall. Die Szenerie ist durchweg düster, Kerim Bey findet hier sogar den Tod. Der Showdown mit Grant ist zudem sehr stark im Vergleich zu den Kampfszenen die man bisher aus FRWL sowie DNO kannte. Die Schauspieler, sowie der Schnitt haben hier wirklich herausragende Arbeit geleistet. Zudem wird zum ersten Mal ein Gadget voll ausgenutzt, ohne Qs Reisekoffer wäre Bond wohl ein toter Mann gewesen. Tanja macht während der gesamten Zugszenen einfach Spaß. Ein sehr erfrischendes Bondgirl und für mich vor Honey Rider zu platzieren.

Punkte: 10/10

Szene 10 - Die Flucht vor Spectre
Nachdem Bond mit Tanja und der Maschine vom Zug abgesprungen ist kapern beide einen Pickup, der eigentlich für den Transport Grants zuständig war.
In diesem werden sie von einem bewaffneten Helikopter Spectres beschossen, doch Bond gelingt es diesen auszuschalten.
Desweiteren kapert Bond mit Tanja ein Schnellboot und schafft es sich abermals gegen die Verfolger durchzusetzen. Schließlich fahren beide weiter nach Venedig.

Mein Kommentar:
Die Schlussszenen aus FRWL gehören eher zu den unbeliebteren Szenen des Films und ja – sie sind recht hektisch. FRWL ist davor ein recht ruhiger Film und hier reiht sich auf einmal Action an Action. Kurz gesagt: Für mich sind die Verfolgungsjagden zwar keine Meisterwerke, aber auch nicht so schlecht wie behauptet wird. Die Art und Weise, wie Bond hier den Helikopter ausschaltet kann sich sehen lassen. Die Szenen sind zwar etwas unpassend zum Rest des Films, fügen sich aber dennoch ganz gut ein. Die Stunts im Wasserbecken des Studios sind auch nicht zu verachten. Bonuspunkte gibt es hier wieder für die Spectre Szenen in denen Kronsteen ermordet wird. Hier wird auch wieder der Grundstein eines weiteren wiederkehrenden Elements gezeigt – Der Eliminierung versagender Mitglieder.

Punkte: 6/10


Szene 11 - Das Finale
In Venedig im Hotel angekommen wiegen sich Bond und Tanja in Sicherheit. Sie haben jedoch die Rechnung ohne Rosa Klebb gemacht, die als Hausdienerin verkleidet versucht die Dechiffriermaschine zu entwenden. Hierbei wird sie jedoch von Bond erwischt und es kommt zum Kampf. Klebb attackiert Bond dabei mit ihren Klingen in den Schuhen, derselben Waffe die auch gegen Kronsteen eingesetzt wurde. Tanja hilft Klebb zunächst tötet sie jedoch dann durch einen Schuss.
Zu guter Letzt fahren Bond und Tanja begleitet von Matt Monroes Titelsong durch Venedig.

Mein Kommentar:
Das Finale finde ich tatsächlich etwas ulkig, allerdings artet es bei Weitem nicht in den Moore-Klamauk aus. Klebb wird zumindest bis zum Ende sehr ernst und auch ziemlich „eklig“ dargestellt. Interessant ist hier der kleine Mini-Plottwist, da Tanja zunächst pflichtbewusst handelt, aber dann doch Bond hilft. Das fand ich ganz nett. Es ist definitiv ein solides und durch die Giftschuhszenen einprägsames Finale. Am Schluss stört mich Matt Monroe auch gar nichtmal so sehr.

Punkte: 7/10


Durchschnittspunktzahl: 7,73

Fazit:

Bei FRWL hätte ich eine höhere Punktzahl erwartet, aber so liegt der Film knapp vor DNO. Zum ersten Mal kommt Q zum Einsatz, Bond verwendet sein erstes größeres Gadget, es gibt charismatische Schurken und Verbündete und ein wunderschönes, wenn auch naives Bondgirl. Ich zähle FRWL aus dem Stehgreif zu meinen Lieblingsbonds. Unabhängig davon, wie es mit den Bewertungen weitergeht wird das auch so bleiben. Ich bin gespannt wer sich alles vor FRWL reihen wird, oder ob man 7,73 schon als Topbewertung sehen kann.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

669
FRWL hat mir immer schon richtig gut gefallen, und das wird sich auch nie ändern. Er ist Connerys einziger bodenständiger Agententhriller. Er komplettiert die Bondformel, nachdem schon vieles im großartigen DN vorgegeben wurde. Er hat mit Kerim Bey den vielleicht immer noch besten Verbündeten aller Filme. Mit Tanja Romanowa ein interessantes, komplett anderes Bondgirl als zb. Honey Rider war. Mit Grant, Rosa Klebb und Kronsteen richtig gute fiese Gegner. Und er hat die wahrscheinlich besten Blofeld Szenen.

Sehr vieles in diesem Film ist wegweisend für das ganze Franchise. PTS, Kronsteens Auftritt als Schagenie in tollem Set, Blofeld mit Ring und Katze, erste Desmond Q Szene mit Gadget, erster extrem starker Henchmen, der legendäre Zugfight. Vor allem ist FRWL aber auch der Film an dem sich das Franchise wohl wieder orientiert hat wen man wieder irgendwie bodenständiger werden wollte bzw musste.

Natürlich gibt es auch Kritik. Auf das Zigeuner Lager könnte ich verzichten. Das pacing ist sehr seltsam, nach dem sensationellen Kampf im
Zug kommen noch 2 Actionszenen was sich irgendwie nach 3 Showdowns anfühlt. Wobei aber alle 3 Actionszenen sehr gut sind. Und ich halt es fast nicht aus wenn Connery nur durch einen Raum geht und im Hintergrund das Bondtheme spielt. Aber das ist heutzutage eben so seltsam, weil man das Theme so sehr damit verbindet das Bond gerade was besonderes macht, oder der große Stunt des Films kommt.

Aber alles in allem ist FRWL einfach ein sehr guter, sehr wichtiger Bondfilm.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

670
Dem kann ich nur zustimmen. Früher hat mir der Film überhaupt nicht gefallen. Wenn man mit den 90er-MG-Geballer-Actionspektakeln 'aufwächst', ist dieser Film natürlich etwas ganz anderes, mir war er zu 'angestaubt'. Inzwischen hat er sich aber zu einem meiner absoluten Favoriten hochgearbeitet.

Mittlerweile sehe ich DN allerdings noch ein Stück höher, aber beim Lesen deines Beitrags habe ich mir gerade die Frage gestellt, ob ich daran festhalten kann. Kerim Bey ist super, Tanja Romanova gefällt mir ebenfalls deutlich besser als Honey Ryder, um mal zwei Beispiele zu nennen.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

671
Henrik hat geschrieben: 31. Oktober 2021 08:42 Mittlerweile sehe ich DN allerdings noch ein Stück höher, aber beim Lesen deines Beitrags habe ich mir gerade die Frage gestellt, ob ich daran festhalten kann.
Ich hab FRWL und DN gestern beide in dieser Reihenfolge genossen, und ich sehe DN mittlerweile auch ein Stück höher :) Und ich bin mit Roger Moore aufgewachsen, und der hat deswegen auch immer einen Stein im Brett bei mir. Aber mittlerweile sind einfach die Bodenständigeren Filme meine Favoriten.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

672
Gestern ist mal wieder FRWL im Player gelandet. Gefällt mir irgend etwas überhaupt nicht? Mir fällt nichts ein.

Zum einen Locations sehr, auch wenn der Film in dieser Hinsicht nicht mit dem Vorgänger mithalten kann. Der Film lässt sich Zeit, an einzelnen Locations zu verweilen, was bei heutigen Filmen etwas fehlt.

Kerim Bey gehört für mich absolut zu den stärksten Verbündeten. Romanova als Bondgirl sehe ich etwas zwiespältig, es gibt schon einige Szenen, dir mir nicht unbedingt gefallen, aber auch einige starke Szenen.

Die Zugfahrt mit Grant finde ich immer wieder sehr spannend. Zunächst sehen wir wiederholt Grant, wie er Bond beschattet, bis es dann irgendwann zum Kampf mit Bond mit dem Koffer kommt.

Und dann gibt es noch den Kampf im Zigeunerlager (darf man das so sagen?), ebenfalls sehr unterhaltsam, auch wenn es teilweise so wirkt, als wüsste niemand, gegen wen er eigentlich zu kämpfen hat (Bond kippt zwei Leute, die miteinander auf dem Tisch liegend kämpfen, einfach ins Wasser? Einer von denen müsste doch eigentlich auf Bonds Seite stehen). Trotzdem sehr unterhaltsam.

Connery ist in Bestform.

Trotzdem gibt es noch einige Filme, die mich mehr begeistern, deshalb gibt es ''nur'' 8/10, mit Tendenz nach oben.

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

673
FRWL ist der Bond, den ich wohl am seltensten gesehen habe. Dafür habe ich die Europa Hörspiel MC sicherlich mehrere Dutzend Male gehört.

Dennoch: bei dem Plot bin ich nicht 100% Sattelfest, aber:

Wenn Bond und Ali Bey bereit sind in die russische Botschaft einzudringen und auch noch halb in die Luft zu jagen, und es dem MI6 diese Grenzüberschreitung und Eskalation wert ist, warum hat der MI6 es nicht schon vorher getan, um an eine Dechiffriermaschine zu kommen? Dazu haben sie doch eigentlich weder Tatjana noch Spectre gebraucht, oder?
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"

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Was mir dazu spontan einfällt: Bond und Kerim haben sich die Baupläne vom Architekten besorgt, um einen Grundriss vom Gebäude zu erhalten und die Lector zu finden. Tanja legt dann für Bond in der Hagia Sofia einen Grundriss des Botschaftsgebäudes ab, anhand dessen die beiden anschließend kontrollieren, ob der Plan vom Architekten auch tatsächlich richtig ist. Diesen zweiten Grundriss zur Kontrolle hätte man ohne Tatjana nicht bekommen. Ob das nun so wichtig für den Erfolg der Mission war, sei mal dahingestellt.

Aber wenn man sich anschaut, welches Risiko man eingegangen ist, ist es tatsächlich erstaunlich, wie einfach man im Ergebnis an die Lector gekommen ist. Man denke an die Szenen in Ms Büro: Man muss unbedingt eine Lector bekommen, auf so eine Chance wartet man schon seit langem. Dass es sich 'selbstverständlich' um eine Falle handelt, wie M sagt, nimmt man angesichts der Bedeutung der Lector in Kauf. Tatsächlich erstaunlich, dass man noch nicht vorher gewaltsam in die Botschaft eingedrungen ist.


Was ich sowieso schon immer mal fragen wollte: Was soll eigentlich Bonds mehrfaches Nachfragen, ob die Uhr in der Botschaft richtig geht? (wie wir anhand von Bonds Armbanduhr sehen, tut sie dies auch). Was soll und diese Szene sagen?