Wie findet ihr DAF?

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Re: Screentest für "Diamonds Are Forever (DAF)"

797
photographer hat geschrieben: 16. Januar 2019 18:50 .

Mal etwas off topic:

Der Screentest des Ex-Rugby-Spielers und Neuseeländers Roger Green als James Bond für DIAMONDS ARE FOREVER





Das britische Fanzine 007 Magazine von Graham Rye berichtete in einer Ausgabe 2015 über die Szenen mit Stuntman Bob Simmons und It-Girl Imogen Hassall.
http://www.007magazine.co.uk/would_be_bond.htm

https://www.express.co.uk/entertainment ... niel-Craig


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"You just killed James Bond" bekommt in diesem Kontext noch eine schöne zweite Bedeutung. :)
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

801
Ohne Connerys Rückkehr 1971 wäre die Serie möglicherweise mittelfristig vor die Hunde gegangen. Mit EONs Idealvorstellung John Gavin wäre die Wahrscheinlichkeit das enttäuschende Einspiel von OHMSS nochmals zu unterbieten ziemlich hoch gewesen. Ob UA abseits ihrer Connery-Rückholaktion gewillt gewesen wäre ähnlich viel Geld in einen etablierten Star zu investieren muss auch angezweifelt werden. Und selbst wenn stellt sich die Frage, wer 1971 gleichermaßen über die Starpower und die Eignung für die Rolle verfügt hätte, um einerseits das große Publikum wieder an die Serie zu binden und andererseits die Rolle auch mittelfristig auszufüllen (was z.B. ein Richard Burton aufgrund seiner verfallenden Physis in den voranschreitenden 70ern nicht mehr überzeugend gekonnt hätte). Zugegeben, Connery konnte bzw. wollte letzteres auch nicht, war aber meiner Ansicht nach die absolute Idealbesetzung, um der Serie verlorengegangenen Boden zurückzuerobern und so Roger Moore (welcher bekanntlich für DAF aufgrund vertraglicher Verpflichtungen nicht in Frage kam) eine vergleichsweise ruhige Amtseinführung zu ermöglichen. Ob Moores Einstand 1973 nach zwei vom Publikum nicht angenommenen Filmen (wenn wir von einer alternativen Geschichtsschreibung ohne Connerys Rückkehr 1971 ausgehen) ein ähnlicher Erfolg wie "in echt" vergönnt gewesen wäre ist fraglich, da sicherlich auch die Tatsache, dass das Publikum mit Connerys Rückkehr sich erneut in die Bondserie "verlieben" konnte, eine gewichtige Rolle für das starke Box Office von LALD spielte.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 27. Februar 2019 08:17 Ob Moores Einstand 1973 nach zwei vom Publikum nicht angenommenen Filmen (wenn wir von einer alternativen Geschichtsschreibung ohne Connerys Rückkehr 1971 ausgehen) ein ähnlicher Erfolg wie "in echt" vergönnt gewesen wäre ist fraglich, da sicherlich auch die Tatsache, dass das Publikum mit Connerys Rückkehr sich erneut in die Bondserie "verlieben" konnte, eine gewichtige Rolle für das starke Box Office von LALD spielte.
Ach doch, da bin ich mir sicher, denn LALD war ein richtig großes Spektakel. Mit TMWTGG direkt nach DAF wäre aber auch Moore baden gegangen.

Außerdem darf man nie vergessen, daß auch OHMSS ein kommerzieller Erfolg war, nur gemessen an den Vorgängern war die Erwartungshaltung höher.

Jedoch kann ich mir auch gut vorstellen daß ein Peter Hunt DAF mit Lazenby besser gelaufen wäre als OHMSS.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

803
Maibaum hat geschrieben: 27. Februar 2019 11:21 Ach doch, da bin ich mir sicher, denn LALD war ein richtig großes Spektakel. Mit TMWTGG direkt nach DAF wäre aber auch Moore baden gegangen.

Außerdem darf man nie vergessen, daß auch OHMSS ein kommerzieller Erfolg war, nur gemessen an den Vorgängern war die Erwartungshaltung höher.

Jedoch kann ich mir auch gut vorstellen daß ein Peter Hunt DAF mit Lazenby besser gelaufen wäre als OHMSS.
Die Frage, die man sich hier stellen sollte ist doch, warum DAF so erfolgreich war gegenüber OHMSS. Meiner Einschätzung nach hing das zum größten Teil an zwei Faktoren: Connery und die stilistische Veränderung hin zu mehr Humor, Klamauk und Spektakel (nicht, dass OHMSS nicht auch viel Spektakel geboten hätte, aber DAF zielt auf eine etwas andere Art der Spektakel-Bedienung, allein schon durch die Wahl des Standortes Las Vegas). Man sollte hier nicht in die Falle tappen DAF nach aktuellen Sehgewohnheiten und/oder der derzeitigen allgemeinen qualitativen Einstufung des Films messen zu wollen: 1971 landete man inhaltlich wie stilistisch beim Publikum damit einen Volltreffer, den viele der bereits deutliche Anzeichen des Niedergangs (Umsatzrückgang seit TB, zurückgehendes Interesse an Serie/Filmen/Figur, nachlassender Hype) zeigenden Filmserie so nicht mehr unbedingt zugetraut hatten. Im Nachhinein mit Kenntnis der anschliessenden jahrzehntelang anhaltenden Erfolgsgeschichte zu argumentieren, dass es auch anders "irgendwie" geklappt hätte ist da immer leicht gesagt, die Fakten sprechen aber schon eine etwas andere Sprache. Z.B. ist es auch interessant zu sehen, dass Moores zweiter Einsatz einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen musste und erst eine erneute Kursanpassung hin zu noch mehr Spektakel und einer etwas anderen Art des Humors in TSWLM den Erfolg zurückbrachten. Ich bleibe daher dabei, dass ohne Connery (und die stilistische Kurskorrektur) die Serie mit einem starlosen, eher ernst angelegten (z.B. einer Lazenby/Hunt-Version) DAF weiter an Boden verloren hätte. Warum gerade eine erneute Lazenby/Hunt-Kollaboration in ähnlichem filmischen Tonfall erfolgreicher als ihre erste Zusammenarbeit ausfallen hätte sollen kann ich nicht erkennen, da scheint mir doch eher der Wunsch nach einem zweiten OHMSS Vater dieses Gedankens zu sein. Wobei frei nach Helmut Körschgen - in der Fantasie geht natürlich bekanntlich alles. :D

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Kommentierung "Diamonds Are Forever (DAF)"

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Wenn das Gesicht einer Kampagne schon vor Abschluss eines Projektes der Öffentlichkeit verkündet auszusteigen, wirkt dies auf jeden Außenstehenden immer (etwas) problematisch und ist in keiner Weise geschäftsfördernd.

Das war bekanntlich so ein bißchen die Ausgangssituation bei der Premiere von ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE. Mal male sich nur für einen Moment in der eigenen Fantasie aus was es für das Filmfranchise bedeutet hätte, wenn eine etablierte TV-Größe wie Roger Moore vor Ende der Dreharbeiten zu LIVE AND LET DIE oder Pierce Brosnan bei GOLDENEYE im Vorfeld verkündigt hätte, dass es mit dem jeweiligen Schauspieler in seiner Funktion als Hauptdarsteller bei dieser einen Bond-Produktion bleibe und man keinen weiteren machen wolle. Das wäre ein absoluter Super-Gau gewesen.


Spinnen wir umgekehrt mal kurz die Lazenby-Nummer gedanklich durch:
Die Rücktrittsmeldung wäre nie erfolgt. Der gute George hätte keine Zicken gemacht und seinen zweiten Bond-Film machen wollen. "Film Eins" hätte wohl dann mit der Hochzeit seinen Abschluss gefunden. "Teil Zwei" wäre aller Wahrscheinlichkeit keine Folge von HART ABER HERZLICH geworden, sondern die Braut wäre vermutlich zu Beginn des Films ums Leben gekommen - wie man es heute nun mal als letzte Szene in ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE kennt. Ob der weitere Filmverlauf dann die große Gaudi und Schenkelklopfer präsentiert hätte, die DIAMONDS ARE FOREVER heute präsentiert, glaubt wohl keiner ernsthaft, wenn George Lazenby den Mord an seiner Frau in diesem Nachfolgefilm zu rächen hätte.

Für eine Neubesetzung wäre es auch eher problematisch bei der Tonlage des heute existierenden Films geworden, da ohne Sean Connery das Machwerk eher in die Nähe von Charles K. Feldmanns Persiflage CASINO ROYALE sich vorortet hätte, da quasi nur der etablierte Serien-Star die Möglichkeit hatte, sein eigenes über fünf Beitragswerke aufgebautes Image zu konterkarieren, wie es dann erfolgt ist.


DIAMONDS ARE FOREVER hatte das Problem in einer Phase das Licht der Welt zu erblicken, als es in der Weltgeschichte mehr als rauf und runterging. Das Etablierte stand auf dem Prüfstein in verschiedenen Teilen der Freien Welt mit unterschiedlich gewichteten Schwerpunkten in Europa und den USA, sodass Film-Helden aus der Hollywood-Schmiede in diesem Zeitfenster Konjunktur als Antihelden hatten, die nicht als Halter der Gesellschaftsordnung und der aktuellen Staatsmacht und als deren willfährige Instrumente agieren, sondern deren Treiben hinterfragten und kritisierten.
Hier umging das Bond-Franchise dies geschickt in dem Film, da es die Person Bond in seiner Funktion als filmischer Superheld reduzierte und sein Agieren auf einmal gegen örtliche Behördenvertreter in Form der US-amerikanischen Polizei abgefeiert wurde. Auch Kumpel Felix und seine CIA-Buddies wurden als absolut inkompetent angelegt, so dass unser Jimmy Bond sich geschickt zwischen die Stühle setzen konnte und dem Mainstream-Publikum so vermittelte, dass er weiter einer aus ihrer Mitte war. Das wäre mit einem neuen Darsteller zu einem völligen Rollenwechsel und Verständnis innerhalb dieses Films gekommen, der nicht unproblematisch gewesen wäre. Auch das "Ignorieren" der toten Ehefrau wäre eine merkwürdige Replik auf der Werkbank geblieben. Mit Sean Connerys Rückkehr konnte dagegen so verfahren werden, als hätte es den "anderen" nie gegeben und es ist sicherlich kein Zufall, dass die Suche nach Blofeld bei DIAMONDS ARE FOREVER in Japan begann - so das dies als definitive Fortführung von YOU ONLY LIVE TWICE interpretiert werden darf.


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Re: Kommentierung "Diamonds Are Forever (DAF)"

805
photographer hat geschrieben: 27. Februar 2019 14:08 .

Wenn das Gesicht einer Kampagne schon vor Abschluss eines Projektes der Öffentlichkeit verkündet auszusteigen, wirkt dies auf jeden Außenstehenden immer (etwas) problematisch und ist in keiner Weise geschäftsfördernd.
Ich musste angesichts deiner Formulierung gerade daran denken, dass man in Teilen der OHMSS-Werbekampagne bereits auf das Gesicht der neuen Doppelnull verzichtet hat - so als ob man bereits geahnt hätte, was da Tage vor der Premiere in Person ihres halsstarrigen Hauptdarstellers auf die Produktion zukommt. :)
https://www.reproduction-gallery.com/ca ... eimage.jpg
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Kommentierung "Diamonds Are Forever (DAF)"

806
AnatolGogol hat geschrieben: 27. Februar 2019 14:30
photographer hat geschrieben: 27. Februar 2019 14:08 .

Wenn das Gesicht einer Kampagne schon vor Abschluss eines Projektes der Öffentlichkeit verkündet auszusteigen, wirkt dies auf jeden Außenstehenden immer (etwas) problematisch und ist in keiner Weise geschäftsfördernd.
Ich musste angesichts deiner Formulierung gerade daran denken, dass man in Teilen der OHMSS-Werbekampagne bereits auf das Gesicht der neuen Doppelnull verzichtet hat - so als ob man bereits geahnt hätte, was da Tage vor der Premiere in Person ihres halsstarrigen Hauptdarstellers auf die Produktion zukommt. :)
https://www.reproduction-gallery.com/ca ... eimage.jpg
Dazu kommt ja auch noch die PTS, wo es ja schon eine Weile dauert, bis man Lazenby erstmals zu Gesicht bekommt.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

807
DAF war für mich lange Zeit einer der schlechtesten der Reihe. Und gut ist der Film auf keinen Fall! Aber man wollte ja eher wieder richtung GF gehen, und vom Aufbau ähneln sich die Filme tatsächlich. Beide haben eine recht starke erste Hälfte und werden in der zweiten immer blöder und absurder. Vieles an DAF fand ich diesmal sogar wirklich gut. Die PTS ist recht ordentlich, der Score passt wunderbar zum Film (Titelsong find ich sogar einen der besten), das Killerpärchen funktioniert überraschend gut (das schmuddelige Theme das Barry ihnen geschrieben hat passt da perfekt) und Tiffany find ich anfags auch gut. Highlight des Films ist für mich der Fahrstulfight, da glänzt selbst Connery noch mal mit richtigem Biss.

Ansonst stampft Connery hier eher auf Autopilot durch die Kullisen, zwar symphatischer als in YOLT, aber man merkt halt doch dass ihm die Rolle nichts mehr gibt. Sein optisches Erscheinungsbild machts nicht umbedingt besser. Charles Grey für mich eine der absoluten Fehlbesetzung der Reihe. Die Action (Moonbuggy, Autojagdt, Showdown) find ich fad, vor allem die Bohrinsel ist eine sehr schwache Location. Bambi und Klopfer fight blöd inzeniert, Tiffany wird auch mit zunehmender Laufzeit immer schlechter. Und Blofelds Ende ist sowieso lächerlich.

Und jeder der behauptet durch Roger Moore wäre die Reihe in Klamauk und Selbstironie abgedriftet der sollte sich nochmal genau DAF anschaun. :-) Connery's augenzwinkernde selbstironische Darstellung ändelt hier schon viel eher der von Roger in TSWLM, und auch die Komik (die Polizei Typen, der Elefant am Spielautomat usw..) erinnern eher an die Moore Filme.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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Tscheims.Hond hat geschrieben: 1. April 2019 20:21 Und jeder der behauptet durch Roger Moore wäre die Reihe in Klamauk und Selbstironie abgedriftet der sollte sich nochmal genau DAF anschaun. :-) Connery's augenzwinkernde selbstironische Darstellung ändelt hier schon viel eher der von Roger in TSWLM, und auch die Komik (die Polizei Typen, der Elefant am Spielautomat usw..) erinnern eher an die Moore Filme.
Gut beobachtet. Meiner Meinung nach war es so, dass man die mit DAF eingeschlagene Richtung fortsetzen wollte und deshalb auch Moore besetzt hat, der hierfür perfekt passt.
#London2024

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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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Thunderball1965 hat geschrieben: 14. April 2019 11:03 Finde die Kritik größtenteils zutreffend. Nur Charles Grey ist für mich eine tolle Besetzung als Bösewicht. Schau dir noch einmal seine Szenen mit Bond an, die sind wirklich gut.
Absolut kein schlechter Bösewicht, nur als Blofeld find ich ihn unpassend, und vor allem war er im vorherigen Connery Film noch als Verbündeter zu sehen. Deswegen für mich auch recht unverständlich ihn hier als Blofeld zu besetzen.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..