Wie findet ihr TSWLM?

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Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

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Ja, das habe ich mich auch schon immer gefragt. Sind die evtl. auch unter den Soldaten, die am Ende die Liparus erstürmen?

Sieht man die Besatzung von den Russen überhaupt irgendwann? In der PTS sieht man erst das britische U-Boot bei der Entführung, dann M in London und dann schon General Gogol in Moskau. Im Zweifel hat Stromberg sie vergast, wie er es auch den Amerikanern angedroht hat.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

709
DonRedhorse hat geschrieben: 2. Januar 2021 11:05 Ich frage mich immer, wo die Besatzung des russischen U-Boots abgeblieben ist. Vermutlich haben die sich nicht gefangen nehmen lassen und wurden exekutiert.

Aber was mich jedesmal erheitert, ist der Scheich in der Wüste, der alles weiß und Bond auf die richtige Spur nach Fekkesh und Kalba in Kairo leitet.
Hat Bond die nicht während des Kampfes auf der Liparus befreit?
007 war doch zunächst eine Ein-Mann-Armee, bevor er dann mit den befreiten Crewmembern richtig losgelegt hat..

Oder irre ich mich?

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

715
Carsten1899 hat geschrieben: 4. Januar 2021 11:57 Ich finde es immer wieder lustig, dass Bond Ski fährt, drei Wochen später in Sardinien aber Hochsommer ist.
Das ist mir schon bei FYEO aufgefallen. Vom Hochsommer Spaniens / Griechenlands ins verschneite Cortina in wenigen Tagen
Da dürfte dich dieser Thread interessieren. Aber in TSWLM wird in der Tat von (nur) drei Wochen gesprochen, das stimmt.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

716
Vom Bond-Fieber gepackt habe vor wenigen Tagen nochmal TSWLM geschaut. Diesmal bin ich an diesen Film herangegangen, wie manche aus diesem Forum an NTTD: Alles schlechte Suchen und das Gute nicht sehen wollen. Und was soll ich sagen? Der Film ist aus diesem Sichtpunkt echt richtig schlecht :lol: Nahezu katastrophal.

Fängt der Film mit der PTS noch sehr vielversprechend an, baut er direkt im Anschluss deutlich ab.
Warum bringt Stromberg die beiden Professoren nicht direkt in seiner Atlantis um? Der Heli-Flug macht absolut keinen Sinn und ist nur für den Effekt.
Warum muss Bond zuerst mit Fekkesh in Kontakt treten? Ach ja! Wir brauchen ja noch die total epische Einführung von Beißer, begleitet von einem absolut grausigem Soundtrack. Bonds ehemaliger Schultyp hätte im direkt sagen können, wo er Max Kalba findet. Das Endergebnis wäre das Gleiche gewesen.
Wäre Bond direkt zu Kalba gegangen, hätte er den Mikrofilm bekommen, bevor Beißer bei Kalba auftaucht. Beißer hätte zwar Kalba trotzdem getötet, uns wäre aber die eher unlustige Actionszene im Tempel mit Beißer, Anya und Bond erspart geblieben. Q hätte den Mikrofilm untersucht und der Rest das Filmes wäre fast genauso passiert, wie wir ihn kennen.
Warum lädt Stromberg Bond noch zur Atlantis ein, obwohl er schon längst weiß, dass Bond Bond ist? Lösung für das schlechte Screenwriting: Q übergibt den Lotus an Bond. Er fährt mit Anya bisschen über die Landstraße um der Einladung Strombergs zu folgen. Auf einmal taucht das Motorrad im Rückspiegel auf und die Verfolgungsjagd geht ihren gewohnt Gang.
Somit hätten wir uns bisher schonmal locker 30 Minuten vom Film einsparen können.
Warum lächelt Bond Anya an, während sie vom Heli aufs U-Boot abgeseilt werden?!? Anya hat ihm gerade verkündet, dass Sie ihn töten möchte. Jeder rational denkende Mensch würde in diesem Moment vermutlich eher nicht seinen zukünftigen Mörder über beide Ohren angrinsen.
Während der Humor in den vorherigen Moore-Filmen noch überschaubar und wohl dosiert war, verkommt Bond in TSWLM zu einer Comic-Figur, die alles auf eine nervige Art und Weise kommentieren muss ("Frauen am Steuer", "Ein ständiges auf und ab", "Da ist gerade was gekommen", "Außer Betrieb", "Bei den Pharaonen", "Auf Holz klopfen bringt eben Glück", "Hut ab", und und und).
Dem Soundtrack kann ich auch (bis auf das Bond 77 Theme) nichts abgewinnen. Er ist aktuell für mich der schlechteste der gesamten Reihe.

Wir können von Glück reden, dass die heutigen Bond-Filme nicht mehr nach dem Muster eines TSWLM gestrickt sind. Das wäre definitiv der Untergang der Reihe.
Da mir bei den Moore-Bonds die reine Inszenierung bei TMWTGG am wenigsten gefällt, belegt TSWLM aktuell den vorletzten Platz der Moore-Bonds und rutscht dadurch auch in meiner Bestenliste sehr weit nach unten.

Die von manchen hier praktizierte Art und Weise Bond-Filme zu sehen (oder eher schlecht zu sehen) ist durchaus interessant. Wenn man sich darauf konzentriert schlechtes zu sehen, sieht man das Gute nicht mehr. Bei der nächsten Sichtung gucke ich den Film deshalb lieber wieder aus der Konsum- und nicht aus der Seziersicht. Genau das sollten einige von euch auch mit anderen Beiträgen unserer viel geliebten Filmreihe machen. Man sollte an Filmen wie Bond immer möglichst viel Spaß haben. Klar hat jeder seine eigenen Favoriten und das ist auch richtig so - anders wäre es ja langweilig. Aber einen Film schlecht zu reden macht erstens keinen Spaß und zweitens ist es absolut unnötig. Daher auch diesen Post bitte mit einem kleinen Augenzwinkern lesen :wink:
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

717
Henrik hat geschrieben: 5. Januar 2021 11:48
Carsten1899 hat geschrieben: 4. Januar 2021 11:57 Ich finde es immer wieder lustig, dass Bond Ski fährt, drei Wochen später in Sardinien aber Hochsommer ist.
Das ist mir schon bei FYEO aufgefallen. Vom Hochsommer Spaniens / Griechenlands ins verschneite Cortina in wenigen Tagen
Da dürfte dich dieser Thread interessieren. Aber in TSWLM wird in der Tat von (nur) drei Wochen gesprochen, das stimmt.
Im März/ April ist noch Ski-Saison in den Alpen während du auf Korfu zT im Meer Baden kannst. In einem spanischen Pool sowieso.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

718
Aktuelle Meinung zu TSWLM

TSWLM wird denk ich immer noch von vielen als einer der besten Bondfilme und vor allem als bester Moore Bondfilm gesehen. Und das auch nicht ohne Grund, den der Film hat auch für mich sehr viele absolute Stärken.
  • Coole PTS, die erste Skiaction seit OHMSS und zum Abschluss ein Wahnsinns-Stunt
  • Moore ist (nach seiner meiner Meinung nach schrecklichen Interpretation aus TMWTGG) endgültig angekommen, und spielt seinen Bond hier großartig
  • Ich finde Stromberg einen der absolut stärksten Bösewichte, auch wenn das glaub ich viele nicht so sehen
  • Beisser ist natürlich DER Henchman schlechthin, und viele seiner Szenen sind hier noch richtig beängstigend
  • Der Lotus ist für mich der DB5 der Moore Ära. Natürlich ist der Tauchgang sehr übertrieben, aber ich als Wissenschaftlicher Ultra-leihe kann mich eben eher mit einem "Amphibienfahrzeug" anfreunden, als mit einem das unsichtbar wird
  • Die Rolle der Agentin XXX ist sehr interessant, auch mit der Dynamik das Bond ihren Geliebten getötet hat. Ich fand nur leider Barbara Bach schon immer extrem hölzern, da bin ich auch recht alleine oder?

Dazu kommt dann noch eine über weite Strecken richtig gute Inszenierung. Der Film schaut generell wunderschön aus, aber da sind einige besonderst starke Szenen die für mich herausstechen. Fängt schon mit dem recht kaltblütigen Kill von Sandor an. Dann die ganze Szene bei den Pyramiden wo der Beisser Fekkesh tötet ist von der Atmosphäre her recht Einzigartig was die Bondreihe betrifft. Oder wie Stromberg's Assistentin vom Hai gefressen wird ist auch richtig hart. Zwar gabs sowas schon in YOLT mit den Piranhas, aber hier find ichs noch viel besser. Auch die Szene im Zug wo Anya den Schrank öffnet und der Beisser dasteht ist ein richtiger Schocker. Also nix für ungut, aber wer behauptet das der Beisser aus TSWLM ähnlich angelegt ist wie der in MR den kann ich wirklich nicht verstehen. Abgesehen von einigen humoristischen Einlagen ist er in TSWLM ein absolut beeindruckender Monster-Henchman. Auch die Musik von Marvin Hamlisch finde ich erfrischend anders und gut, wenn auch nicht durchgehend gelungen (in der besagten Beisser Pyramiden Szene finde ich die Musik zb. "sehr eigenwillig"). Zuguter letzt sei noch auf die wunderbaren Sets und Modelle verwiesen, wirklich beeindruckend. (einzige Ausmahne ist eine kurze Einstellung wo das Motorboot mit Stromberg, Anja und zwei Wachen im Wasser landet, das ist eher das schrecklichste Miniatur Modell der gesamten Reihe)


..so, und jetzt kommt das aaaber..


..ab der Sekunde wo Bond das Uboot betritt ist der Film für mich gelaufen. Einzig die Szene wo Bond Stromberg killt und Bond vs. Beisser sticht noch etwas heraus, ansonst finde ich das letzte Drittel (leider typisch für Lewis Gilbert) komplett langweilig.

Trotzdem aufgrund der vielen Highlights sicher eine 8,5
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

719
Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 16:49 Vom Bond-Fieber gepackt habe vor wenigen Tagen nochmal TSWLM geschaut. Diesmal bin ich an diesen Film herangegangen, wie manche aus diesem Forum an NTTD: Alles schlechte Suchen und das Gute nicht sehen wollen. Und was soll ich sagen? Der Film ist aus diesem Sichtpunkt echt richtig schlecht :lol: Nahezu katastrophal.

Fängt der Film mit der PTS noch sehr vielversprechend an, baut er direkt im Anschluss deutlich ab.
Warum bringt Stromberg die beiden Professoren nicht direkt in seiner Atlantis um? Der Heli-Flug macht absolut keinen Sinn und ist nur für den Effekt.
Warum muss Bond zuerst mit Fekkesh in Kontakt treten? Ach ja! Wir brauchen ja noch die total epische Einführung von Beißer, begleitet von einem absolut grausigem Soundtrack. Bonds ehemaliger Schultyp hätte im direkt sagen können, wo er Max Kalba findet. Das Endergebnis wäre das Gleiche gewesen.
Wäre Bond direkt zu Kalba gegangen, hätte er den Mikrofilm bekommen, bevor Beißer bei Kalba auftaucht. Beißer hätte zwar Kalba trotzdem getötet, uns wäre aber die eher unlustige Actionszene im Tempel mit Beißer, Anya und Bond erspart geblieben. Q hätte den Mikrofilm untersucht und der Rest das Filmes wäre fast genauso passiert, wie wir ihn kennen.
Warum lädt Stromberg Bond noch zur Atlantis ein, obwohl er schon längst weiß, dass Bond Bond ist? Lösung für das schlechte Screenwriting: Q übergibt den Lotus an Bond. Er fährt mit Anya bisschen über die Landstraße um der Einladung Strombergs zu folgen. Auf einmal taucht das Motorrad im Rückspiegel auf und die Verfolgungsjagd geht ihren gewohnt Gang.
Somit hätten wir uns bisher schonmal locker 30 Minuten vom Film einsparen können.
Warum lächelt Bond Anya an, während sie vom Heli aufs U-Boot abgeseilt werden?!? Anya hat ihm gerade verkündet, dass Sie ihn töten möchte. Jeder rational denkende Mensch würde in diesem Moment vermutlich eher nicht seinen zukünftigen Mörder über beide Ohren angrinsen.
Während der Humor in den vorherigen Moore-Filmen noch überschaubar und wohl dosiert war, verkommt Bond in TSWLM zu einer Comic-Figur, die alles auf eine nervige Art und Weise kommentieren muss ("Frauen am Steuer", "Ein ständiges auf und ab", "Da ist gerade was gekommen", "Außer Betrieb", "Bei den Pharaonen", "Auf Holz klopfen bringt eben Glück", "Hut ab", und und und).
Dem Soundtrack kann ich auch (bis auf das Bond 77 Theme) nichts abgewinnen. Er ist aktuell für mich der schlechteste der gesamten Reihe.

Wir können von Glück reden, dass die heutigen Bond-Filme nicht mehr nach dem Muster eines TSWLM gestrickt sind. Das wäre definitiv der Untergang der Reihe.
Da mir bei den Moore-Bonds die reine Inszenierung bei TMWTGG am wenigsten gefällt, belegt TSWLM aktuell den vorletzten Platz der Moore-Bonds und rutscht dadurch auch in meiner Bestenliste sehr weit nach unten.

Die von manchen hier praktizierte Art und Weise Bond-Filme zu sehen (oder eher schlecht zu sehen) ist durchaus interessant. Wenn man sich darauf konzentriert schlechtes zu sehen, sieht man das Gute nicht mehr. Bei der nächsten Sichtung gucke ich den Film deshalb lieber wieder aus der Konsum- und nicht aus der Seziersicht. Genau das sollten einige von euch auch mit anderen Beiträgen unserer viel geliebten Filmreihe machen. Man sollte an Filmen wie Bond immer möglichst viel Spaß haben. Klar hat jeder seine eigenen Favoriten und das ist auch richtig so - anders wäre es ja langweilig. Aber einen Film schlecht zu reden macht erstens keinen Spaß und zweitens ist es absolut unnötig. Daher auch diesen Post bitte mit einem kleinen Augenzwinkern lesen :wink:
Moin ,
Ich denke die Punkte , die hier aufgeführt werden, ist auch auf viele andere Bond Filme zu projizieren.
Da gehört für mich TSHLM noch in das obere Drittel.

Mit der Heli Explosion der Profs. konnte man die Sache noch als Unfall vertuschen.(auch wenn Sie auf dem Meeresgrund oder im Haimagen auch keiner gefunden hätte)
Entweder hab ich nicht genau drauf geachtet , aber ich hatte das Gefühl das Anya Bond beim abseilen nicht gerade "anhimmelt"
Bei dem Grossteil der anderen Szenen stimme ich zu hätte man sinnvoller in die Handlung integrieren können.
Mir hat der Film dennoch Freude bereitet.
Gruß
Schon wieder diese verdammte Baretta

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

720
Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 16:49 Vom Bond-Fieber gepackt habe vor wenigen Tagen nochmal TSWLM geschaut. Diesmal bin ich an diesen Film herangegangen, wie manche aus diesem Forum an NTTD: Alles schlechte Suchen und das Gute nicht sehen wollen.

(...)

Die von manchen hier praktizierte Art und Weise Bond-Filme zu sehen (oder eher schlecht zu sehen) ist durchaus interessant. Wenn man sich darauf konzentriert schlechtes zu sehen, sieht man das Gute nicht mehr. Bei der nächsten Sichtung gucke ich den Film deshalb lieber wieder aus der Konsum- und nicht aus der Seziersicht. Genau das sollten einige von euch auch mit anderen Beiträgen unserer viel geliebten Filmreihe machen. Man sollte an Filmen wie Bond immer möglichst viel Spaß haben. Klar hat jeder seine eigenen Favoriten und das ist auch richtig so - anders wäre es ja langweilig. Aber einen Film schlecht zu reden macht erstens keinen Spaß und zweitens ist es absolut unnötig. Daher auch diesen Post bitte mit einem kleinen Augenzwinkern lesen
Ich stehe ja auf Provokationen, aber diese hier empfinde ich als ein wenig sinnlos. Alles was ich da herauslese, ist, dass du der Überzeugung bist, man dürfe manche Filme (wie NTTD) nicht "nicht mögen" oder sie gar "schlecht finden", wenn du der Überzeugung bist, dass sie es nicht sind. Und da muss ich dich enttäuschen: Dem ist nicht so. Niemand guckt Filme mutwillig, um sie schlecht zu finden (außer Berufsmeckerer, die mag niemand, und die erkennt man sehr schnell) und niemand sucht das Schlechte. Die Wahrheit ist: Es gibt Filme, die wirst du mögen und andere werden sie hassen. Es wird Sachen geben, die du gelungen und sinnvoll findest und die andere als misslungen und sinnlos empfinden. NTTD (oder jeder andere Bond) ist kein objektiv guter Film, er ist auch kein objektiv schlechter Film, aber für die einen kann er ein Meister- und für die anderen ein Machwerk sein. Da brauchst du dir gar keine Erklärung herbei fantasieren, einige hätten sich gegen den Film verschworen. Auch hier muss ich dich wieder enttäuschen: Dem ist nicht so. :wink:

Interessanter als jetzt irgendeinen anderen beliebigen Film schlecht zu reden wäre es gewesen, hättest du die Energie in eine Diskussion zu NTTD gesteckt und wärst auf die Punkte der Leute eingegangen, die anderer Meinung sind als du. … Hey: Gute Idee. Lass mich das mal exemplarisch hier bei TSWLM tun!
Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 16:49 Warum bringt Stromberg die beiden Professoren nicht direkt in seiner Atlantis um? Der Heli-Flug macht absolut keinen Sinn und ist nur für den Effekt.
Anders als bei seiner Sekretärin, die er an die Haie verfüttert, sind die Professoren bekannte Persönlichkeiten, die nicht einfach verschwinden können, weil man nach ihnen suchen und somit Nachforschungen anstellen würde. Sie durch einen vorgetäuschten Unfall zu töten ergibt durchaus Sinn. Zudem verdeutlicht es Strombergs sadistische Ader: Er lässt die beiden Herren in Sicherheit wiegen und "entkommen" (wir sehen sie freudig im Helikopter die Hände schütteln), ehe er sie schließlich per Knopfdruck auslöscht. Stromberg sieht sich selbst als Gott und andere Menschen nur als irrelevante "Insekten", auf denen er rumstampfen kann, wie er will. Die Szene ist also ein charakterdefinierender Moment für Stromberg. Filmszenen haben ja im Idealfall oft mehr als nur eine Bedeutung, sie dienen nicht nur unbedingt dem Plot, sondern erfüllen dramaturgische Zwecke (so wie hier durch die notwendige Charakterisierung des Antagonisten).
Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 16:49 Warum muss Bond zuerst mit Fekkesh in Kontakt treten? Ach ja! Wir brauchen ja noch die total epische Einführung von Beißer, begleitet von einem absolut grausigem Soundtrack. Bonds ehemaliger Schultyp hätte im direkt sagen können, wo er Max Kalba findet. Das Endergebnis wäre das Gleiche gewesen.
Wäre Bond direkt zu Kalba gegangen, hätte er den Mikrofilm bekommen, bevor Beißer bei Kalba auftaucht. Beißer hätte zwar Kalba trotzdem getötet, uns wäre aber die eher unlustige Actionszene im Tempel mit Beißer, Anya und Bond erspart geblieben. Q hätte den Mikrofilm untersucht und der Rest das Filmes wäre fast genauso passiert, wie wir ihn kennen.
Warum sollte das unlogisch sein? Kalba verkauft einen Gegenstand, von dem er wissen muss, dass einige gefährliche Menschen an ihm Interesse haben. Also ergibt es völlig Sinn, dass er sich nicht selbst mit möglichen Interessenten trifft, da die ihm schnell den Gar aus machen könnten. Stattdessen werden sämtliche Personen erst an Fekkesh vermittelt, der bei individuellen Treffen einschätzt, ob der / die potenzielle Käufer / Käuferin vertrauenswürdig ist – und nur dann einen Kontakt zu Kalba herstellt. Wie genau sollten illegale Geschäftsmänner denn sonst operieren? Du fändest es also glaubwürdiger, wenn Kalba den Mikrofilm offen und ohne Sicherheitsvorkehrung bzw. ohne Mittelsmann anbieten würde? Naja. Geht mir anders. :)
Bond hätte vorher nicht zu Kalba gehen können, weil Kalba sich offensichtlich verdeckt hält und man nicht an ihn herankommt, ohne von Fekkesh vermittelt zu werden. Bond kann Kalba dann ja auch nur treffen, weil er in Fekkesh' Notizbuch dessen Termin mit Kalba einsieht und daher weiß, wann er wo auf Kalba treffen wird. Also ja: Die Szene soll primär den Beißer als tödlichen Killer einführen, aber der Film gibt sich Mühe, die Szene zu legitimieren, statt sie einfach nur zu machen, weil der Schurke eine Einführungsszene braucht.
Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 16:49 Warum lädt Stromberg Bond noch zur Atlantis ein, obwohl er schon längst weiß, dass Bond Bond ist? Lösung für das schlechte Screenwriting: Q übergibt den Lotus an Bond. Er fährt mit Anya bisschen über die Landstraße um der Einladung Strombergs zu folgen. Auf einmal taucht das Motorrad im Rückspiegel auf und die Verfolgungsjagd geht ihren gewohnt Gang.
Weiß er das vorher? Ich erinnere mich, dass er erst nach dem Besuch der beiden sagt: "Der Mann ist James Bond und die Frau ist Anya Amasova" – oder bringe ich da etwas durcheinander? Stromberg scheint häufiger interessierten Leuten Audienzen zu gewähren, die seine Leidenschaft für die Meere teilen und in diesem Fall lässt er die Ankunft der beiden Gäste heimlich vom Beißer beobachten, der ihm hinterher versichert, dass die beiden die sind, mit denen der Beißer in Ägypten gekämpft hat. Erst daraufhin hat er die Gewissheit, wen er vor sich hat und gibt sofort den Befehl, sie zu liquidieren. Deine Lösung für das "schlechte Screenwriting" würde den Film unsinniger machen als er ist. :)
Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 16:49 Warum lächelt Bond Anya an, während sie vom Heli aufs U-Boot abgeseilt werden?!? Anya hat ihm gerade verkündet, dass Sie ihn töten möchte. Jeder rational denkende Mensch würde in diesem Moment vermutlich eher nicht seinen zukünftigen Mörder über beide Ohren angrinsen.
So ist Bond's Charakter unter Moore nun mal gezeichnet. Er provoziert und neckt, wann immer er die Gelegenheit dazu bekommt. Sein charakteristisches Angrinsen findest du in so gut wie jedem seiner Filme, sehr präsent natürlich in der Enten-Verfolgung in FYEO. Muss man nicht mögen, aber was daran abwegig sein soll, weiß ich leider nicht. Davon ab: Anya hat angekündigt, ihn NACH der Mission zu töten und weder der Zuschauer noch Bond glaubt je wirklich, dass sie das tun wird. Die Moore-Filme haben einen selbstironischen Stil. Da ist dieses Verhalten absolut in der Bond-Figur angelegt. Mögen muss man es logischerweise nicht.

Zu den Themen Humor und Soundtrack: Faire Punkte, absolute Geschmackssache, kann man so sehen oder eben nicht. Der Humor ist sehr zotig, wird deshalb nicht jedem gefallen, der Score hat einige Disco-Elemente und klingt teils wenig nach John Barry, auch da ist völlig verständlich, wenn jemand damit fremdelt.

Wie oben geschrieben: So einen direkten Austausch über abnehmende Wahrnehmungen finde ich sehr viel interessanter und gewinnbringender für die Diskussionskultur dieses Forums, als anderen durch die Blume zu unterstellen, sie würden absichtlich irgendwelche Filme schlechtreden, um … tja, warum eigentlich? Um anderen den Spaß zu verderben? Es behauptet ja auch niemand über dich, du würdest hier absichtlich irgendwelche Filme hochjubeln oder runtermachen. Ich fänd es allgemein schön, wenn in den Filmbesprechungsthreads wirklich die Filme besprochen werden würden und nicht die Diskussionsteilnehmer.
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