Wie findet ihr GF?

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007James Bond hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben: er sagt ja direkt, "what would it take for you to see things my way". sprich: er will sie nur für seine zwecke "umpolen" was gelingt.
Ich glaube den wenigsten ist die Doppeldeutigkeit dieses Dialogs aufgefallen. In einem anderen Dialog sagt Pussy (selbstverständlich umschrieben), das sie nicht an Männer interessiert ist, bzw. homosexuell ist. Der Spruch von oben bekommt so noch eine ganz andere Bedeutung. :lol: :wink:
"you can turn off your charme.. ì´m immune" gefolgt von einem verschmitzen lächeln bonds nach dem motto "na warte!"
"It's been a long time - and finally, here we are"

62
Nun, er flieht zumindest einmal zwischendurch. Und er liefert sich eine Art Rededuell mit GF das spannender ist als alle Action Szenen des Films.

Aber eine Vergewaltigung ist das nicht, es ist ganz klar eine Veführrung. Eine Veführung in der JB aber erst einmal auch als Mann gewinnen muß, beweisen muß das er der "stärkere" ist.
Es hat mit Gewalt zu tun, aber nicht mit Vegewaltigung. Pussy will sich verführen lassen, sie geniest es, aber Bond muß sie zumindest erobern, damit sie es zulässt.
Das ist keine Vergewaltigung sondern selbstbestimmte Sexualität. Na ja, halbwegs.

Es unterscheidet sich aber stark von dem damals weitgehend üblichen Frauenbild im Kommerzkino, in der die Frauen oft nur als "Love interest of the hero" bezeichnet wurden.

63
Maibaum hat geschrieben: Nun, er flieht zumindest einmal zwischendurch. Und er liefert sich eine Art Rededuell mit GF das spannender ist als alle Action Szenen des Films.
da gebe ich dir absolut recht.
Maibaum hat geschrieben:
Aber eine Vergewaltigung ist das nicht, es ist ganz klar eine Veführrung. Eine Veführung in der JB aber erst einmal auch als Mann gewinnen muß, beweisen muß das er der "stärkere" ist.
Es hat mit Gewalt zu tun, aber nicht mit Vegewaltigung. Pussy will sich verführen lassen, sie geniest es, aber Bond muß sie zumindest erobern, damit sie es zulässt.
Das ist keine Vergewaltigung sondern selbstbestimmte Sexualität. Na ja, halbwegs.
nun ja, ich glaube das kann man anders sehen ;-)
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Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

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Noch ein paar kleine Trivia-Dinge die evtl nicht alle wissen.

Kleine Anekdote die ich heute mal wieder im Audiokommentar zu GF hörte:

Alfred Hitchcock gratulierte Guy Hamilton zu dem Einfall mit der Oma mit der Maschinenpistole in Goldfingers Fabrik. Hitch' fand die Idee so gut, dass er schon fast neidisch auf Hamilton wurde ;)

Aprospos Goldfingers Fabrik in der Schweiz. Die Verfolgungsjagd mit dem DB5 wurde zwischen den Studiohallen in Pinewood gefilmt. Für die restlichen Aufnahmen wurden die Pilatus Flugzeugwerke nahe Luzern zu Auric Enterprises umetiketiert. Pilatus baut auch heute noch Flieger:
http://www.pilatus-aircraft.com/

Wer die Seite sich ansieht wird entdecken, dass es eine weitere Verbindung zwischen Bond und der Firma gibt. Das Flugzeug aus der Pre-Title zu GE ist eine Pilatus PC-6 Turbo Porter. ;)
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

66
Hallo, liebe Forumsmitglieder - mein erster Beitrag hier, und gleich eine Frage... :oops:

Kann mir jemand erklären, woher Felix Leiter und Co. wissen, daß die Atombombe im Fort Knox ist und "scharfgemacht" wurde? Man sieht, daß irgendein Empfangsgerät Töne und Signale von sich gibt (wellenförmige, grüne Linien) - aber was ist das für ein Gerät?

Vielen Dank schon ´mal für eure Antworten.


Grüße,


Fonebone

Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

67
Willkommen im Forum.

Pussy hat ja vorher dem CIA mitgeteilt, was Goldfinger vorhat. Von daher sind natürlich alle vorgewarnt und wissen über die Bombe Bescheid.

Was das nun genau für eine Gerät ist (und ob es das so überhaupt gibt) sei mal dahin gestellt, aber im Grunde soll es wohl eine Art Geigerzähler sein, der eine Art Strahlung empfängt, die von der Bombe ausgeht. So habe ich es mir zumindest erklärt...

Hoffe, wir werden noch mehr Beiträge von dir lesen können.
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Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

71
Bares Gold?

Ein Sprichwort in der Filmkritik besagt: „Ein Film ist nur so gut wie sein Bösewicht“.
GF hat einen brillanten Bösewicht. Goldfinger ist die schwärzeste Ausgeburt des Kapitalismus. Er ist ein gieriger Engländer, dem sein lukrativer Goldhandel nicht genügt und der nicht nur einen moralischen Ehrenkodex für vergleichsweise Peanuts bricht, sondern auch gegen das Gesetz in Form von illegalen Goldverschiebungen verstößt (deren Schwere zweifelhaft ist, denn immerhin hat er es erworben). Aber auch vor Kapitalverbrechen macht er mit der Rechtfertigung eines Gewissenhaften Menschs das „Autofahrer im Jahr nicht weniger umbringen“, keinen Halt. Goldfingers Größenwahn ist nachvollziehbar und authentisch – authentisch dargestellt von Gerd Fröbe. Fröbe spielt nicht nur seinen Text großartig, es sind die vielen Mimiken und Gestiken mit denen er Goldfinger eine einzigartige Charakteristik gibt.
Als der ehrenhafte Glücksspielveteran Bond Goldfingers Falschspielen in Miami (völlig unbegründet) bemerkt und auffliegen lässt, beginnt eine persönliche Feindschaft und ein Kräftemessen. Die Ironie ist, das Bond Goldfinger intellektuell immer überlegen ist, während Goldfinger es physisch ist. Nachdem er ihn in Miami auffliegen lies, schlägt er ihn beim falschen Golfspiel mit seinen eigenen Waffen, überlistet ihn in der legendären Lasertisch-Szene und wird ihm schließlich mit seiner sexuellen Männlichkeit zum Verhängnis, indem er das schafft, was Goldfinger eine Szene zuvor kläglich versuchte (wunderbar gespielt von Fröbe): er bekehrt eine homosexuelle Frau. Das Bond dies bewusst auch als weiteren persönlichen Triumph gegenüber Goldfinger sieht, könnte man dadurch annehmen, das er im Verlauf des Films „jede“ Frau um Goldfinger danach fragt, ob sie mit ihm schlafen muss.
Das Bond die ganze Goldfinger-Affäre sehr persönlich nimmt, zeigt auch das er soweit geht seine Ehre auf dem Golfplatz auf Spiel zu setzen, nur um Goldfinger zu kränken. Bonds Ego ist in keinem Film dominanter, so dominant, das er fahrlässige Fehler begeht. Angefangen damit, dass er Goldfinger in Miami bloßstellt, lässt er die Infiltrierung und das vermeintliche Geschäftsangebot als Köder durch seinen erzwungenen Sieg scheitern und bringt seine Mission in größte Gefahr. Erst wenn der große Story-Wendepunkt in der Mitte des Filmes kommt und der unsympathische Gauner zum bösen Verschwörer wird scheint er seinen Fall ernster zu nehmen, ist aber nachdem er bei seinem Fluchtversuch versagt, nicht zu mehr imstande, als sich am Leben zu halten. Goldfinger ist Bond im Grunde nur während der Gefangenschaft überlegen, Bond selbst ist es, der sich durch sein Fehlverhalten in diese Lage bringt und seinem Kontrahenten zuspielt.

Hinter diesem großartigen Kräftemessen stecken jedoch Szenen mit fauler Exposition, Story-Löchern (Wie kann Bond Goldfingers Falschspielen in Miami erkennen??) und absoluter Sinnfreiheit. Die Pre-Titel, die keinerlei nutzen in der Story hat und in der Bond dem Zuschauer !erklärt! warum er die Anlage in die Luft gejagt hat (die Exposition), gefällt wenigstens noch in der Inszenierung und dem Young’schen Kampf – und nicht zu vergessen dem grandiosen Schnitt zur Main-Titel. Genauso redet Goldfinger zum Zuschauer, wenn er den „toten“ Gangstern seinen Plan erklärt. Jedoch findet man in dieser Ausführung noch eine Motivation, die zu Goldfinger passt: Sein Ego will wissen, ob Amerikas größte Gangster seine Genialität würdigen. Die Beseitigung des Gangsters Solo ist dagegen in jeder Hinsicht sinnfrei und peinlich langweilig. Wieso der Aufwand, das Auto mit dem toten Solo und dem Gold einzupressen, nur um danach das Gold vom Schrotthaufen wieder zu trennen, was unmöglich ist. Fast genauso langweilig ist der Kampf gegen Oddjob – und das bei dem gelungenen Ausgang. Konkurrenz in der Naivität macht das Vergasen einer ganzen Stadt mit zwei dutzend Pressluftbehältern kleiner als Taucherflaschen aus einer Höhe von mehreren Hundert Metern. Die Figur Pussy Galore ist durch ihre Fliegerstaffel nicht viel gerechtfertigter.


Das obige Sprichwort darf nicht zu ernst genommen werden, dennoch ist etwas Wahres dran, denn der Bösewicht ist die dunkelste Quelle des Antagonismus und ohne Antagonismus, ist ein Film Storylos – es gibt keine Konflikte. Dabei kommt es nur bedingt auf die Quantität an, das Jugendamt kann bedeutendere Konflikte auslösen, als eine Alien-Invasion.
Goldfinger besitzt Qualität und Quantität. Er ist der Facettenreichste Bösewicht der Reihe. Er scheint nicht ganz gewissenlos zu sein, ist feige wie mutig und hinterlistig wie charmant. Abgerundet durch Fröbes großartige Umsetzung. Der Film lebt nicht nur von den Konflikten zwischen Bond und Goldfinger, er IST dieser Konflikt.
Was dahinter steckt ist keine komplexe und spannendere Struktur wie in FRWL oder effektive und interessante wie in DN, jedoch können einzelne Szenen wie der Pre-Titel-Kampf, die Lasertischszene, Bonds Austausch der Golfbälle oder die schnell montierte Bombenentschärfung mit kurzweiliger Spannung dienen. Auch bietet die Kameraführung-Bildkomposition weniger Zauber als in den Filmen zuvor (im darauffolgenden soll dieser ganz erlischen). Die Schönheitsfehler der Story richten dem Film einen Schaden an, den er nicht verdient hat und vermeidbar gewesen wäre, wie so oft in der Reihe.

Kein Gold wert, aber ein Juwel der Reihe.
7,5 von 10 Punkten

Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

72
Deine Kritiken sind eine Wohltat...

bisher stimme ich deinen drei Kritiken zu fast 100% zu, bin daher gespannt auf TB :-)

Aber zumindest zwei Anmerkung:
1. Fröbes Stimme:
Hast du den Film auf Englisch gesehen? Da ist es ja nicht Fröbe sondern eine erstaunlich gute Synchronisation. Die deutsche Version wiederum müsste von Fröbe im Nachninein synchronisiert sein, oder?

2. Dass Bond Goldfingers Bluffen durchschaut ist ja nicht so unlogisch! Leiter sagt ihm, dass er ständig gewinnt, Bond beobachtet, dass er auf seinen Stammplatz besteht und ein "Hörgerät" bedient. Dann sieht man, wie er schaut ob man Simmons (?) Karten vom Hotel aus sehen kann... und schwupps ist er in Goldfingers Suite. Das ist nicht so weit hergeholt, eher muss man sich Gedanken machen um die Dummheit von Mr. Simmons :-)

Aber ansonsten, Top Kritik! GF ist eine an sich schwache Geschichte, mit einem Bond der Fehler macht, unnötige Risiken eingeht und über weite Strecken passiv ist. Der Film lebt voll und ganz vom Konflikt Bond-Goldfinger. Gott sei dank bietet das Drehbuch für beide genug starke Szenen.
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Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

73
Was Fröbes Stimme angeht, so hat er sich selbst synchronisiert. Die englische Fassung werde ich mir das nächste Mal vornehmen.

Zum Falschspiel:
Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Was mich Irren lassen haben muss, ist, das Bond erst nach deinen aufgezählten Ereignissen ins Bild tritt (wenn ich mich nicht wieder irre).
danielcc hat geschrieben: Aber ansonsten, Top Kritik! GF ist eine an sich schwache Geschichte, mit einem Bond der Fehler macht, unnötige Risiken eingeht und über weite Strecken passiv ist. Der Film lebt voll und ganz vom Konflikt Bond-Goldfinger. Gott sei dank bietet das Drehbuch für beide genug starke Szenen.
Naja, ich würde nicht sagen das GF eine schwache Geschichte hat, sie ist einfach keine Stärke. Bonds Fehler finde ich auch nicht negativ sondern das Interessante an seinem persönlichen Konflikt mit Goldfinger, immerhin gleicht es sich durch seinen intellektuellen Erfolg aus. Und Bonds Passivität die ihm in seiner Gefangenschaft oft vorgeworfen wird, kann ich auch nicht ganz erkennen. Er unternimmt ja etwas, in der Zeit sogar mehr als im besagten Teil von FRWL. Dem Teil auf der Ranch fehlt allerdings seine Dynamik, da es durch Bonds wiederholten Scheitern nicht vorwärts geht, abgesehen vom Bond-Goldfinger-Konflikt. Allenfalls Sub-optimal, finde ich.
danielcc hat geschrieben: bisher stimme ich deinen drei Kritiken zu fast 100% zu, bin daher gespannt auf TB :-)
Voraussichtliche 80-90%ige Zustimmung. :wink:

Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

74
007James Bond hat geschrieben:Bares Gold?

Ein Sprichwort in der Filmkritik besagt: „Ein Film ist nur so gut wie sein Bösewicht“.
GF hat einen brillanten Bösewicht. Goldfinger ist die schwärzeste Ausgeburt des Kapitalismus. Er ist ein gieriger Engländer, dem sein lukrativer Goldhandel nicht genügt und der nicht nur einen moralischen Ehrenkodex für vergleichsweise Peanuts bricht, sondern auch gegen das Gesetz in Form von illegalen Goldverschiebungen verstößt (deren Schwere zweifelhaft ist, denn immerhin hat er es erworben). Aber auch vor Kapitalverbrechen macht er mit der Rechtfertigung eines Gewissenhaften Menschs das „Autofahrer im Jahr nicht weniger umbringen“, keinen Halt. Goldfingers Größenwahn ist nachvollziehbar und authentisch – authentisch dargestellt von Gerd Fröbe. Fröbe spielt nicht nur seinen Text großartig, es sind die vielen Mimiken und Gestiken mit denen er Goldfinger eine einzigartige Charakteristik gibt.
Als der ehrenhafte Glücksspielveteran Bond Goldfingers Falschspielen in Miami (völlig unbegründet) bemerkt und auffliegen lässt, beginnt eine persönliche Feindschaft und ein Kräftemessen. Die Ironie ist, das Bond Goldfinger intellektuell immer überlegen ist, während Goldfinger es physisch ist. Nachdem er ihn in Miami auffliegen lies, schlägt er ihn beim falschen Golfspiel mit seinen eigenen Waffen, überlistet ihn in der legendären Lasertisch-Szene und wird ihm schließlich mit seiner sexuellen Männlichkeit zum Verhängnis, indem er das schafft, was Goldfinger eine Szene zuvor kläglich versuchte (wunderbar gespielt von Fröbe): er bekehrt eine homosexuelle Frau. Das Bond dies bewusst auch als weiteren persönlichen Triumph gegenüber Goldfinger sieht, könnte man dadurch annehmen, das er im Verlauf des Films „jede“ Frau um Goldfinger danach fragt, ob sie mit ihm schlafen muss.
Das Bond die ganze Goldfinger-Affäre sehr persönlich nimmt, zeigt auch das er soweit geht seine Ehre auf dem Golfplatz auf Spiel zu setzen, nur um Goldfinger zu kränken. Bonds Ego ist in keinem Film dominanter, so dominant, das er fahrlässige Fehler begeht. Angefangen damit, dass er Goldfinger in Miami bloßstellt, lässt er die Infiltrierung und das vermeintliche Geschäftsangebot als Köder durch seinen erzwungenen Sieg scheitern und bringt seine Mission in größte Gefahr. Erst wenn der große Story-Wendepunkt in der Mitte des Filmes kommt und der unsympathische Gauner zum bösen Verschwörer wird scheint er seinen Fall ernster zu nehmen, ist aber nachdem er bei seinem Fluchtversuch versagt, nicht zu mehr imstande, als sich am Leben zu halten. Goldfinger ist Bond im Grunde nur während der Gefangenschaft überlegen, Bond selbst ist es, der sich durch sein Fehlverhalten in diese Lage bringt und seinem Kontrahenten zuspielt.

Hinter diesem großartigen Kräftemessen stecken jedoch Szenen mit fauler Exposition, Story-Löchern (Wie kann Bond Goldfingers Falschspielen in Miami erkennen??) und absoluter Sinnfreiheit. Die Pre-Titel, die keinerlei nutzen in der Story hat und in der Bond dem Zuschauer !erklärt! warum er die Anlage in die Luft gejagt hat (die Exposition), gefällt wenigstens noch in der Inszenierung und dem Young’schen Kampf – und nicht zu vergessen dem grandiosen Schnitt zur Main-Titel. Genauso redet Goldfinger zum Zuschauer, wenn er den „toten“ Gangstern seinen Plan erklärt. Jedoch findet man in dieser Ausführung noch eine Motivation, die zu Goldfinger passt: Sein Ego will wissen, ob Amerikas größte Gangster seine Genialität würdigen. Die Beseitigung des Gangsters Solo ist dagegen in jeder Hinsicht sinnfrei und peinlich langweilig. Wieso der Aufwand, das Auto mit dem toten Solo und dem Gold einzupressen, nur um danach das Gold vom Schrotthaufen wieder zu trennen, was unmöglich ist. Fast genauso langweilig ist der Kampf gegen Oddjob – und das bei dem gelungenen Ausgang. Konkurrenz in der Naivität macht das Vergasen einer ganzen Stadt mit zwei dutzend Pressluftbehältern kleiner als Taucherflaschen aus einer Höhe von mehreren Hundert Metern. Die Figur Pussy Galore ist durch ihre Fliegerstaffel nicht viel gerechtfertigter.


Das obige Sprichwort darf nicht zu ernst genommen werden, dennoch ist etwas Wahres dran, denn der Bösewicht ist die dunkelste Quelle des Antagonismus und ohne Antagonismus, ist ein Film Storylos – es gibt keine Konflikte. Dabei kommt es nur bedingt auf die Quantität an, das Jugendamt kann bedeutendere Konflikte auslösen, als eine Alien-Invasion.
Goldfinger besitzt Qualität und Quantität. Er ist der Facettenreichste Bösewicht der Reihe. Er scheint nicht ganz gewissenlos zu sein, ist feige wie mutig und hinterlistig wie charmant. Abgerundet durch Fröbes großartige Umsetzung. Der Film lebt nicht nur von den Konflikten zwischen Bond und Goldfinger, er IST dieser Konflikt.
Was dahinter steckt ist keine komplexe und spannendere Struktur wie in FRWL oder effektive und interessante wie in DN, jedoch können einzelne Szenen wie der Pre-Titel-Kampf, die Lasertischszene, Bonds Austausch der Golfbälle oder die schnell montierte Bombenentschärfung mit kurzweiliger Spannung dienen. Auch bietet die Kameraführung-Bildkomposition weniger Zauber als in den Filmen zuvor (im darauffolgenden soll dieser ganz erlischen). Die Schönheitsfehler der Story richten dem Film einen Schaden an, den er nicht verdient hat und vermeidbar gewesen wäre, wie so oft in der Reihe.

Kein Gold wert, aber ein Juwel der Reihe.
7,5 von 10 Punkten
Interessante Kritik. Was mich an GF besonder stört ist der, auch von dir erwähnte, viel zu passive Bond. Stime dir größtenteils zu!

VJ007

Re: [DdW]Filmbesprechung "Goldfinger".

75
Ein kleines nettes Detail: Während GF am Spieltisch sitzt, sieht man im HIntergrund sehr klein Bond und Leiter, die ihn beobachten, danach schleicht Bond um den Spieltisch herum und schaut zum Hotel hoch.


zu TB: Da habe ich ja damals sehr viel abbekommen, da ich ihn für sehr schlecht was das Tempo und die Logik angeht gehalten habe...
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