55
von danielcc
00-Agent
Fehlt übrigens noch in meiner Liste der besten Szenen:
- CR: Die Folter
Ich fand die Folterszene in SP an sich super.
Ich habe das einfach genossen, weil es verstörend wirkte und es eine komplett neue Szene war zum Drehbuch was ich kannte. Man hat im Publikum gemerkt, dass es eine Szene ist, die aufgrund ihrer Brutalität auch eine gewisse Emotionalität und Verbundenheit aufbaut. Das mag uns als Fan seltsam vorkommen, aber ich wette, DAS war DIE Szene in der alle weiblichen Zuschauer das bekommen haben was sie brauchen!
"Oh nein, der gute James wird gequält... da würde man doch gerne in Madeleines Rolle schlüpfen und seine Hand halten oder ihm einen Kuss geben".
und genau so ist es auch zu verstehen, dass Bond dann diesen etwas schmalzigen Satz sagt "dich würde ich immer erkennen!"
Sowas braucht ein Film und das ist es, was die Craig Filme von den Bonds davor unterscheidet.
Der Schwachpunkt hier ist die Oberhauser Motivation.
Dass er Bond quälen will, OK. Dass er das macht wegen der Kindheit - nein!
Im Übrigen ist Oberhauser ja nicht emotionslos, sondern seine Motivation ist ja hoch emotional.
Wie gesagt:
Diese eine Szene enthält gleichsam viel Tolles, aber ist auch der Stein des Anstosses für 90% der Kritik an SP (Oberhauser/Blofeld, Kindheit, Rache Motiv, Halbbruder).
Hätte man dies hier besser geschrieben, nur diese eine Szene, wäre SP ganz groß geworden.
Meine spontane Idee:
Etwas die Halbbruder Sache ganz weglassen und Oberhausers Motivation einzig darauf beziehen, dass Bond ihn immer in seinen Plänen gestört hat. zB einen Hinweis auf Quantum als sein ambitioniertes Projekt, wo Bonds Eingreifen ihn jahrelang zurückgeworfen hat... Das hätte man in dem Rom Meeting schon andeuten können als die Frau über die Operationen berichtet, sie hätte die vergeigten "Natural Resources" Plänen aus QOS nennen können, in dem Moment kommt Oberhauser rein und sie weiß, dass sie das nicht ansprechen darf, weil er sonst durchreht.
Da hätte man Oberhauser schön als Perfektionisten und Kontrollfreak etablieren können. Der es nicht verkraftet, dass Bond als "freie Radikale" nicht zu kontrollieren ist. Das passt ja auch zu seinem Überwachungsszang, das passt zu seinen Klamotten, zu seinem Reinlichkitszwang mit den Katzenhaaren, zu den symetrischen Räumen (Rom Meeting).
Ach, das hätte Potenzial gehabt, das hätte Blofeld einen echten Charakter gegeben, das hätte Möglichkeiten eröffnet um die Bond-Blofeld Chemie für die Folgefilme noch zu schärfen...
Was auch total genial gewesen wäre:
Bond versucht ihn auszukontern in dem er ihn bei der Folter als Halbbruder entlarvt, der es nicht verkraftet hat, dass er bei dessen Vater beliebter war. und dann hätte Blofeld kontern können, dass er gar nicht Oberhauser ist. Dass er diese Rolle nur ein mal angenommen hat weil es passen war für ihn... und seine Motivation sich rein auf die Operationen von Quantum etc. bezieht
"It's been a long time - and finally, here we are"