56
von photographer
Agent
.
Ein paar Grundinformationen zum Thema DVD, blu-ray und Bildschärfe
Auch wenn das blu-ray-Format für den Heimvideomarkt die zur Zeit gängige, maximale Bildauflösung von 1.920 x 1.080 Pixel aufweist, welche im drucktechnischen Bereich einen Fotoabzug im Format 16,26 x 9,14 cm bei 300 dpi ermöglicht, bleibt der Tatbestand bestehen, dass das Bildmaterial für diese Art von Trägermedium genauso datentechnisch komprimiert wird - und mit Filtern versehen werden kann - wie die DVD, so dass es nicht verlustfrei kodiert ist.
Im Kern geht es darum, dass eine begrenzte Datenmenge auf einen entsprechenden brennbaren Datenträger - ob nun CD, DVD oder blu-ray - nun mal nur passt, und man mit Hilfe von Filtern und Codecs versucht, die Datenmenge künstlich zu schrumpfen um so viele Daten wie möglich zu integrieren. Eine zu erstellende Homepage im Internet ist vom Konzept kein Stück anders zu werten. Hier geht es auch darum die Datenmenge so klein zu machen wie möglich. Natürlich weiß man durch Berechnungen sehr genau, wann ein Bild auf einem Fernsehbildschirm nicht mehr ansehbar ist, so dass mit entsprechenden Grenzwerten nur gearbeitet werden darf, beispielsweise bei der M/Bit-Berechnung hinsichtlich der Codierung.
So haben Unschärfefilter bei den Bildaufnahmen für DVD und blu-ray etwa die Aufgabe verschmutztes Bildmaterial "besser aussehen" zu lassen, wobei man sich eigentlich nur um die umständliche Reparatur einer ordentlichen Wiederherstellung des Originalbildes drückt. Gealterte Vorlage, die beim Scan schon unscharf sind, werden eben mit einem Schärfefilter überzogen, welches oft zu unschöner Blockbildung an den Kanten führt. Aufgabe von Codecs ist ähnlich gelagerte Farbwerte zu einem einzigen Farbwert umzumodellieren, wodurch mehrere Ursprungspixel zu einem zusammengerechnet werden, damit die Speicherkapitität reduziert werden kann. Da ein Codec jedoch nicht jeden einzelnen Frame (25 Frames ergeben im PAL-System 1 Sekunde Bild) detailliert erfasst, sondern eine gesamte Bildabfolge durchläuft und berechnet, weist eine Himmelsaufnahme, wenn man Pech hat, beispielsweise am Ende nur einen Farbwert ohne Abstufungen aus. Man muss sich dass ähnlich vorstellen, wie mit den Farbeinstellungen am PCs für's Internet, wo ein kleiner Teil an festgelegten Farbwerten nachher ein Farbspektrum von 16,7 Millionen simulieren soll.
Das bedeutet, dass das Bild auf einer DVD oder auch einer Blu-ray zum Originalkinobild eine Veränderung erfahren hat, da die Daten automatisch komprimiert worden sind, wenn man sie auf dem Trägermedium aufruft.
Somit sind Werbeslogans wie dass das Bild von blu-ray zu DVD schärfer ist, äußerst irreführend. Der Detailreichtum einer Aufnahme auf blu-ray zur DVD ist in der Regel weitaus effizienter, wenn das Bild nicht durch Filter völlig "verschlimmbessert" worden ist. Der Begriff "Schärfe" stellt dagegen etwas anderes dar. Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind durch die Digitaltechnik im Bereich Film und Fotografie neue Varianzen entstanden, so dass frührere Filme überhaupt nicht den Tiefenschärfe-Wert heutiger Aufnahme erreichen können.
Schönes Beispiel in Sachen Drucktechnik zeigen hier sicherlich die "making of"- Bücher zu "Tomorrow never dies" und "Casino Royale". Gerade die Fotos zeigen enorme Unterschiede hinsichtlich der Bildschärfe. - Und zwischen diesen beiden Filmen liegen noch nicht mal zehn Jahre.
Aus diesem Grund besteht aufgrund weiterer anhaltender, technischer Entwicklung die Möglichkeit, dass in der Zukunft ein Medium noch auf den Markt kommen kann, welches auch das Bildmaterial völlig verlustfrei anbietet. Ernst dann wird das Filmbild definitiv mit der Originalvorlage übereinstimmen, wobei natürlich eine digitale Reinigung des Scans die Aufnahme möglichst in ihren Originalzustand zurückversetzen soll, wie dass mit vielen überarbeiteten Filmen schon heute praktiziert wird, welche aber halt jetzt noch komprimiert werden.
____________________________________________________________________________________