Bond-Film-Drehort "Villa Gaeta" am Comer See

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Anlässlich der morgigen, anstehenden Free-TV-Premiere von «CASINO ROYALE (2006)» auf Pro Sieben erfolgt hier ein mehrteiliger Bericht über den letzten im Film zu sehenden Drehort von Daniel Wroughton Craigs fulminanten Debüt in der Rolle des britischen Geheimagenten: Der „Villa Gaeta“ am Comer See.


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Re: Bond-Film-Drehort "Villa Gaeta" am Comer See

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Der finale Ort der Katharsis für die Zuschauer und zugleich für ihren Helden in der Verfilmung von «Casino Royale (2006)»



„.... The bitch is dead.“ – mit diesen Worten lässt Autor Ian Lancaster Fleming 1953 seinen ersten Spionage-Band mit der von ihm erdachten Romanfigur James Bond ausklingen.
Nachdem die Produzenten Harry Saltzman und Albert Romolo Broccoli mit ihrer Filmproduktionsgesellschaft EON Productions Ltd. im Jahre 1969 bei ihrer sechsten Verfilmung eines Bond-Romans eine relativ werkgetreue Umsetzung von «On her Majesty’s Secret Service» präsentiert hatten, welche mit der Ermordung von Bonds Gemahlin Tracy endete, hat man bei der Erstellung von «Casino Royale (2006)» aus einem wichtigen Kardinalfehler dieses früheren Werkes gelernt. Man wollte dieses Mal das Publikum nicht mit einem deprimierenden Ende aus den Lichtspielhäusern entlassen.

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Das Haupttor zur Villa Gaeta


So weist die Verfilmung zur literarischen Ursprungsgeschichte um den britischen Spion eine weiterführende Komponente gegenüber der Buchvorlage auf, in welcher der Geheimagent in der letzten Einstellung des Films als förmlich personifizierter Erzengel Michael bildlich das Böse zu Fall bringt.


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Auf der anderen Seite des Tores


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Re: Bond-Film-Drehort "Villa Gaeta" am Comer See

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Villa Gaeta in San Siro

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Schon die filmische Einleitung zu diesem letzten Akt zeichnet sich durch einen trickreichen visuellen Kniff aus. Hinter einem gerade sich öffnenden als übergroßen Lattenzaun gefertigten Sicherheits-Tor kündigen malerisch einige durchs Bild gleitende Sonnenstrahlen die sich anbahnende Götterdämmerung an. Ein anschließender Kameraschwenk aus der Luft gibt den Blick auf ein paradiesisches Anwesen frei, auf welcher der hier im Film personifizierte Abgesandte des Bösen – in Gestalt einer namentlich verdrehten Allegorie – mit seinem Wagen Einlass findet. Nachdem Mr. White (Jesper Christensen) aus seiner Limousine gestiegen ist, geniest er kurz das Ambiente, bevor er im technokratischen Zeitalter der allumfassenden telefonischen Erreichbarkeit einen finalen Call erhält.

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Nach einer überprüften Verifizierung seines Namens am Handy erhält der Angerufene zur Antwort ein 9 mm Parabellum aus einer Heckler & Koch-Maschinenpistole unterhalb des Knies verpasst. Schmerz verzerrt – und wie die sich aus dem Paradies zu vertreibende böse Schlange am Boden windend – versucht Mr. White zu einigen Treppenstufen hoch zu gelangen. Dort gibt sich schließlich auch sein Attentäter zu Erkennen und offenbart mit der ihm berühmten Präsentation der spezifischen Namensvorstellung, dass seine endgültige Metamorphose zum Superagenten des britischen Empires abgeschlossen ist.
Nachdem zuvor der Agent in der „Stadt der Verliebten“ seinen persönlichen 9/11-Alptraum im Film durchleben musste – nicht ohne Grund stürzte das venezianische Gebäude symbolträchtig wie einst die New Yorker Zwillingstürme des Worldtrade Centers in sich zusammen und am Ende konnte James Bond als sinnbildlicher Feuerwehrmann an seinem eigenen Ground Zero nur noch die Leiche seiner Liebsten verstört in den Armen halten – erweist sich der filmische Abschluss als Hoffnung schimmernde Katharsis für die Zuschauer und ihren Helden. Mit der Abschlussszene kehrt im Unterbewusstsein der Filmbetrachter der Glaube zurück, dass das Gute das Böse – auch in der wirklichen Welt – am Ende doch schlagen und besiegen kann und der Besucher am Ende gestärkt mit einem guten Erlebnis-Gefühl den dunklen Kinosaal verlässt – trotz und gerade auf Grund der neuartigen Realitätsebene die das Franchise mit diesem Filmbeitrag eingeleitet hat.



Beitrag wird zu gegebener Zeit fortgesetzt ...


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