Auf einer Skala von 1 bis 10 bekommt Casino Royale eine ...

1 (grottenschlecht!)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (5%)
2 (Keine Stimmen)
3
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (2%)
4 (Keine Stimmen)
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9
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27 (20%)
10 (genial!)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 68 (50%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 137

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007James Bond hat geschrieben: Ich glaub eine Mischung aus dem frühen Connery und Craig wäre der schon sehr sehr sehr nahe.
Und diese Mischung heisst Timothy Dalton. Das ist natürlich Ansichtssache, aber meiner Meinung nach kommt er am ehesten an den Bond ran, den ich mir vorstelle.

332
Ich möchte an dieser Stelle würdigen, dass Shabba sich die Mühe gemacht den Roman zu lesen. Denn schliesslich war und ist dieser ja das Hauptargument derer, die keine Negativkrit an CR gelten lassen wollen. Ich habe mir diese Mühe nicht gemacht und werde es auch nicht tun. Für mich ist Bond eine Filmfigur deshalb sind für mich auch nur die Filme massgebend. Aber Shabba ist wohl der erste hier, bei dem die Sätze

"Liess das Buch, dann kapierst Du auch den Film."
und
"Der Film ist so und so, weil es im Roman so steht."
wirkungslos verpuffen.
Für diese Aktion von mir 10 von 10 Punkten. :D

@Shabba
Wundere Dich nicht über RW06...Der Junge ist 14 Jahre alt und kennt mit Sicherheit nicht mal die Hälfte der 007 Filme...

333
Ich denke man sollte den Film nicht mit dem Buch vergleichen, wie schon von Shabba erwähnt ist, ist es wirklich nur die Grundstory die für den Film genutzt wurde.
Das Buch ist wirklich besser als der Film wobei mir der Film schon gut gefällt (soweit zu gehen und zu sagen es sei der beste Bondfilm aller Zeiten würde ich aber nicht).
Daniel Craig ist ein guter Schauspieler und ich denke auch ein besserer als es Pierce Brosnan je sein wird aber das steht jetzt nicht zur debatte.Der Film steht und fällt mit der Leistung der Schauspieler, die Story ist zwar ganz gut aber ausbaufähig (und ich hoffe in Bond 22 wird die Story etwas mehr ausgebaut) und die Atmosphäre ist auch okay, wir dürfen aber nicht vergessen es geht immernoch um einen Bondfilm der eigentlich den Anfang der Serie zeigen soll und somit muss er etwas aus der Reihe schlagen!
Casino Royale ist ein guter Bondfilm nicht mehr und nicht weniger und jeder der eine Art Mischung aus Tarantino und Francis Ford Coppola erwartet ist fehl am Platze, immerhin geht es auch darum nicht nur Bondfans anzusprechen sondern auch um Geld an den Kinokassen zu machen!

Und was das Thema RW06 angeht:
Hey ich bin auch erst 15 und man sollte den Wert der Beiträge nicht am Alter festmachen sondern nur an den Beiträgen selber! Ist doch egal das er 14 ist solange er gute Kommentare abgibt (ob er das tut oder nicht ist hier jetzt mal außen vor gelassen)
Und Chief denk daran, es gab sicher auch mal bei dir eine Zeit in der du nicht alle Bondfilme kanntest sondern nur eine Handvoll :wink:
Bild


-"ich werde ein Auge auf das Geld haben und nicht auf ihren perfekt geformten Hintern!"
-"Ist er ihnen aufgefallen!?"

Re: Casino Royale: Buch und Film

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Shabba hat geschrieben: Ich weiß nicht, welches Buch gelesen wurde, aber das Original von Fleming hat mit dem Film nur sehr entfernt etwas zu tun. All das, was ich am Film kritisiere, kommt im Buch nicht vor! Bond ist in der Vorlage kein rauher Raufbold, sondern von Anfang an der englische Gentleman, den wir alle kennen. Seine Gedanken, die zugegebenermaßen im Film keine Rolle spielen können, zeigen sogar, dass er schon der ist, den wir aus den Abenteuern danach kennen.
Ich stimme dir teilweise zu. Der Film sei sehr Original getreu ist übertrieben. Von der Grundidee ja, aber immerhin hat die ganze erste Hälfte - abgesehen von der Pre-Titel - nichts mit dem Roman am Hut, die zweite Hälfte jedoch schon, aber natürlich auch abgeändert.
Der Roman wurde vor über 50 Jahren geschrieben und da sah die Welt ganz anders aus als jetzt. Allein deswegen ist es schon unmöglich dem Roman gerecht zu werden.
Die Connery Bonds, abgesehen von den zwei letzten, sind dagegen sehr Original getreu was ganz klar daran liegt das diese in den 60gern spielen. Deshalb und weil CR 20 Vorgänger hat die auch noch Einfluss nehmen (versuch mal nach einer sehr Actionreicher Ära das Buch Original zu verfilmen!) muss man bei de Film schon ein Auge zudrücken. Wenn man diese Faktoren berücksichtigt, kann man schon sagen das der Film relativ Originalgetreu ist. Denn der Kern im Buch ist das Kartenspiel und Vespers Verat - im Film das gleiche (wobei im Roman die Rollenverteilung von Gut und Böse - vorallem in Bonds Kopf - einen großen Teil hinterlässt, was aber im 21. Jahrhundert, aufgrund dem Ende des kalten Krieges nicht mehr möglich ist).

Was Bonds Charakter angeht, muss ich dir wiedersprechen.
Der Bond aus den Romanen ist keines Wegs den den wir kennen. Er hat null Humor, geht realistisch Brutal vor so wie es die Situation verlangt, ist auch etwas rassistisch und hat nicht immer gute Manieren (vorallem wenn er betrunken ist).
Du hast recht in dem Punkt, das Bond in CR nicht wirklich unerfahren ist, wie es zum Beispiel zwischenzeitlich bei dem Film vorkommt. Bond macht in CR (Roman) auch keine große Veränderung durch, wie es wahrsheinlich in den nächsten Filmen der Fall sein wird. CR ist ein Roman von zwölf. Ein volles Urteil über Bonds Charakter zu fällen ist daher nicht möglich. In CR mag er sich nicht prügeln, aber dann lies mal DN, was Bond da macht ist nicht jugendfrei (nein, ich mein jetzt nicht das Eine). Bond kann durchaus Brutal sein, jenachdem wie es die Situation verlangt und CR ist ein Buch wo keine solcher Situationen vorkommen.
Was Bond auch noch ist, ist kalt. Einen grausamen Mund, kalte Blaue Augen und eine kalte Art an sich. Nein ich beschreibe jetzt nicht Craig, sondern den Bond aus den Romanen wie Ian Fleming ihn beschrieb. Und das ist der Punkt, an dem Craig der Romanfigur sehr nahe kommt.
Shabba hat geschrieben:Er prügelt sich nirgendwo im Buch und die Liebesgeschichte mit Vesper verkommt im Roman nicht zur Kitschposse wie im Film, sondern wird einfühlsam erzählt und hat ein jähes, aber sehr (be-)rührendes Ende: Bond kniet vor dem Bett, auf dem die tote Vesper liegt (allein das schon ist ein himmelweiter Unterschied zum Film!), und wischt sich Tränen aus den Augen. Danach steht er möglichst gefasst auf, geht ans Telefon und gibt kühl und sachlich die wahre Identität seiner großen Liebe weiter...
... und sagt die Schlampe ist tot.
Die hälfte des Buches handelt um die Liebesgeschichte. Ganze 20 Minuten sind es im Film. Allein darin ist schon der unterschied. Was das Ende angeht, ist dies im Buch dramatischer als im Film. Warum es im Film ein Aufzug ist in dem Vesper stirbt und nicht durchTabletten im Bett, liegt wohl daran das man nicht alle Bondfilme zuvor völlig ignorieren wollte und auch die Kasse klingeln sollte. Bondfilme haben sich in 40 Jahren auch in sachen Action weiterentwickelt. Mir hätte es nichts ausgemacht, hätte man das Buch 1:0,8 verfilmt, aber dir als vorwiegender FilmBond Fan hätte es die Haare auf dem Nacken aufgestellt. Ich sehe aber in Bonds reaktionen auf Vespers tod im Film keinerlei Problem. Er hat gerötete Augen tränen fließen nicht (dazu muss ich nichts mehr sagen, oder) und hyperventieliert. Find ich mit der Folter den stärksten Moment inCraigs Performance.
Shabba hat geschrieben:Auch geht es um das besagte Kartenspiel gegen Le Chiffre, das im Buch durchaus spannend erzählt wird - ohne dämliche Zwischenszenen wie die versuchte Vergiftung Bonds, derer er mit einem plumpen, lächerlichen wirkdenden Trick entkommt.
Les das Buch nochmal oder Blätter an die stelle wo Bond verliert und von Leiter Geld bekommt. Da wird Bond mit einem Spatzierstock bedroht, das soll die Vergiftung ersetzen. Warum, ist wieder eine Frage die man nith wirklich beantworten kann. Wegen P&W? Oder.... achja da waren doch so Scanner wie beim Flughafen, da würde man wohl ein Gewehr im Stock erkennen. Siehst du das ist die Lösung.
Versteh aber nicht warum du die Wiederbelebung und Bonds reaktion darauf kritisiert, wenn das doch eine typische Eigenschaft vom FilmBond ist.
Shabba hat geschrieben:Die Folter, die auch im Film erzählt wird, kommt genau so im Roman vor. Vor allem aber erzählt Fleming einige interessante und durchaus amüsante Agententricks (z. B. das Haar am Schrank, das wir aus "Dr. No" kennen und das Versteck für den Gewinnscheck). Herrlich! DAS ist Bond wie ich ihn kenne und wie ich ihn auch heuer wieder auf der Leinwand sehen möchte. 007 ist kein reiner Actionheld, sondern in erster Linie Agent... mit Stil und Niveau. Für solche Feinheiten ist aber bei all der brutalen Bierzeltathmosphäre, die der Film verstreut, keine Zeit - das muss man verstehen.
Ja diese Tricks sind einfach Herrlich, werden in den Filmen jedoch von Gadgets vollkommen verdrängt. Aber ich dachte du kanntest noch keinen Roman vor CR, wie kannst du den Bond dann schon kennen? Der in den Filmen - ausser DN - hat für solche Tricks keine Zeit, da er mit seiner Laseruhr etc. beschäfftigt ist. Komisch....
Bierzeltatmosphäre... intressant. Über welchen Film redest du überhaupt.
"Reiner Actionfilmheld der keine Agententricks wie es sie in der realität gibt ausführt", warum erinnert mich das fast an die komplette Filmreihe und nicht an CR.
Irgendetwas hast du da verdreht.... :?
Shabba hat geschrieben:
Dieser Bond hat von jeher Stil, Köpfchen und muss keine plumpen Abenteuer überstehen, um das zu werden, was wir lieben.
Stil und köpfchen trifft meiner Meinung nach auf Craig zu. Eigendlich auf alle.
Du hast ein Buch von 11 gelesen. Du kannst ganicht wissen zu was sich Bond etwickelt.
Die Bücher bauen im Gegenteil zu den Filmen alle aufeinander auf, eine Reihe die sich halt fortsetzt.

335
chief hat geschrieben:
@Shabba
Wundere Dich nicht über RW06...Der Junge ist 14 Jahre alt und kennt mit Sicherheit nicht mal die Hälfte der 007 Filme...
ach zur information ich kenn alle filme außer der hauch des todes! also kannst du auch nicht etwas behaupten was nicht stimmt!!

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Naja bleibt mal aufm Teppich, es ist doch kein Wunder dass ihn niemand ernst nimmt wenn er sagt
aber ich weiss das casino royale der beste bond aller zeiten ist und dass daniel craig der beste bond aller zeiten!!

ich weis zwar nicht woran es liegt, aber es ist so!

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Martin007 hat geschrieben:Naja bleibt mal aufm Teppich, es ist doch kein Wunder dass ihn niemand ernst nimmt wenn er sagt
aber ich weiss das casino royale der beste bond aller zeiten ist und dass daniel craig der beste bond aller zeiten!!

ich weis zwar nicht woran es liegt, aber es ist so!
ich habe keine lust immer so einen langen roman zu schreiben wie ihr! so viel zeit hab ich garnicht!

und außerdem auf einmal habt ihr alle was gegen casino royale und warum ist casino royale dann erster in der umfrage?

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RW06 hat geschrieben:ich habe keine lust immer so einen langen roman zu schreiben wie ihr! so viel zeit hab ich garnicht!
Als wenn es um die Menge der getippten Zeichen ginge...
Es geht um den Inhalt und die Qualität! Und genau daran hapert es bei manchen,... aber das muss ich dir ja nicht erklären, da dir ja egal ist, warum irgendwas so ist, wie es ist.
Wer braucht schon Hintergründe, wenn er Oberflächlichkeiten nicht versteht?

Ich geb dir mal einen gut gemeinten Tipp: Versuch doch, kompetent und verständnisvoll zu wirken! Widersprich dir nicht in jeder deiner Aussagen... denk erst und schreib dann.

So - nu aber mal genug für heute. Und bitte: Kommt wieder zum eigentlichen Thema zurück, das da lautet: Casino Royale. ;)
Dazu nutze ich einfach mal diesen Aufhänger:
RW06 hat geschrieben:und außerdem auf einmal habt ihr alle was gegen casino royale und warum ist casino royale dann erster in der umfrage?
"Walther PPK, 7,65 Millimeter. Ich kenne drei Männer, die eine solche Waffe tragen. Ich glaube, zwei davon habe ich getötet."

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RW06 hat geschrieben:und außerdem auf einmal habt ihr alle was gegen casino royale und warum ist casino royale dann erster in der umfrage?
Wahrscheinlich geschah das einfach in der Euphorie rund um Casino Royale... nach den ganzen positiven Kritiken seitens der Presse und ja praktisch einfach jedem, der den Film gesehen hatte... irgendwie hatte wahrscheinlich jeder noch den DAD-Totalmurks (oder sagen wir Halbmurks, die erste Hälfte war ja ok) im Hinterkopf, und deshalb reagierten vielleicht viele begeisterter als es möglicherweise nötig gewesen wäre...

@RW06: Und schau dir erstmal TLD an... lohnt sich auf jeden Fall...

341
Ich möchte mich mal selber zitieren, nicht weil ich mich am liebsten höre:
001 hat geschrieben:...Ich wäre mal für etwas vollkommen neues! Schließt den Poll! Und macht mal ein neuen auf. Eben mit der gleichen Frage! Warum? Vielleicht bekommt ja CR auch nur ein Vote weniger. Und wenn....Das ist doch wie ein Brotkrumen, den man ein von Hunger zerfressenden Hund vorwirft.....Dann habt Ihr wieder was, worüber Ihr labern könnt. Hurra....Ich denke mit Wehmut an die Bar....DAS war ein Laber-Fred, wo man alles schreiben konnte....Mammy liest ja nicht mit! Was vielleicht auch gut war, denn sonst wäre wohl die Frage gekommen:

"Kevin....Hast Du eine plausible Antwort auf das hier?"

btw....Mittermeier hatte Recht....Sehr viele Kinder heißen Kevin.....Ich nicht!

Aber vielleicht kommt ja auch ein anderes Ergebnis raus. Vielleicht eines, was Gernot angedeutet hatte....DAD 4-Ever!?! Aber das kann nur die Zeit, ein neuer Poll und der "Vergleichs von Poll zu Poll"-Fred klären....
Der ganze Post ist hier zu lesen!

MfG
001
Bild

342
So, um den ganzen Thread noch einmal aufzuwärmen:

Casino Royale - eine diffrerenzierte Betrachtung

Um mich vorneweg nicht falsch zu verstehen: Ich halte Casino Royale für einen guten Film. Dieses Review soll eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema sein und das widerspiegeln was ich mir im Verlauf von mehr als einem Jahr über CR für eine Meinung gebildet habe. Ich habe mein Review in 3 Abschnitte unterteilt.

Abschnitt 1: Die Pre-Title
Hier beginnt der Film doch recht vielversprechend. Alles ist im Stile eines "Film-Noir" gehalten. Die Atmosphäre ist düster und die Auflösung grobkörnig. Alles zeigt uns, dass dies ein anderer Bond ist, als die bisher bekannten. Sie ist kurz und bündig: Bond bringt den Kontaktmann auf eine sehr brutale und unschöne Art und Weise um und auch Dryden stirbt kaltblütig. Gerade die Szene, in der er Dryden erschießt weckt bei mir eigentlich immer die Erinnerung an Dr.No, als Connery Prof.Dent erschießt. Die Gunbarrel ist hier als Stilmittel famos eingesetzt und es verspricht auch nach der ansprechenden Title-Sequenz ein wunderbarer Bondfilm zu werden.

Abschnitt 2: Die erste Hälfte
Hier liegen für mich leider deutlich die Schwächen des Films. Mir kommt es leider so vor, als hätte man versucht, für den doch etwas "unspannenderen" Casino-Teil des Films, einen Ausgleich zu finden und dabei vergessen, sich etwas von diesem typischen Bondcharme zu bewahren. Versteht das bitte nicht falsch: Die Actionsequenzen sind wunderbar gefilmt, aber und das stört mich: Wenn ich Bruce Willis anstatt Daniel Craig in die Szenen reinkopieren würde, dann hätte ich 2 wunderbare neue Actionszenen für "Stirb Langsam 5"! Gerade die Kostümwahl für Daniel Craig finde ich doch für einen Bondfilm sehr unpassend. Sei es dieses unsägliche Hawaii-Hemd, oder die Lederkluft am Airport, ein vernünftiges Hemd und eine bessere Hose hätten es in diesem Fall auch getan, dann hätte ich vielleicht auch das Gefühl gehabt, hier einen Bondfilm zu sehen.

Des Weiteren muss ich sagen offenbart sich hier doch eine deutliche Schwäche des Drehbuchs. Man hat krampfhaft ausschmückend versucht zu zeigen, warum Le Chiffre so dringend Geld benötigt. Dadurch nimmt man sich aber Raum und Zeit, z.B. die Verfolgungsjagd in der 2ten Hälfte ein wenig auszubauen.

Für mich hätte es eine große Actionsequenz auch getan, in der man so ziemlich alles abhandelt, was man in 60 Minuten Film abhandeln will. Anstatt einem Bond, der einen Free-Runner bis auf einen Kran und in eine Botschaft jagt, hätte man einen Tipp eines Informanten bekommen können, dass irgendwas in Miami vor sich geht, Bond wäre nach Miami gestürmt und hätte wild und ungestüm den Bombemleger gejagt und schlussendlich getötet. M wäre immer noch stinkwütend auf ihn gewesen, Le Chiffre hätte immer noch sein Geld verloren und wir hätten immer noch eine bombastische Actionsequenz gehabt und hätte mehr Zeit und Raum für den 2ten Teil gehabt.

Abschnitt 2: Casino und Finale Grande

Hier liegt für mich die große Stärke von CR. Paul Haggis hat hier doch deutlich seine Handschrift hinterlassen. Die Dialoge sind klasse und endlich stimmt auch die Kleidung: Anzüge, Sonnenbrillen, Smokings und ein Aston Martin. Das ist Bond, so stelle ich mir das vor! Die Action-Szenen im 2ten Teil sind spannend und wohldosiert eingesetzt und hier bekomme ich noch mehr den Eindruck, dass CR an sich nicht unbedingt stimmig ist, da der erste Teil vollgeknallt ist mit Action und der 2te Teil spannend, mitreißend, ja fast schon ein Thriller ist. Einziges Manko ist hier die Verfolgungsjagd. Die Folter-Szene ist wunderbar umgesetzt, der Rest der Story trägt sich fast von selbst, mit einer wunderbaren Darstellung und emotionalen Momenten, so dass man unweigerlich auf das Finale Grande in Venedig zusteuert! Und auch hier stört mich relativ wenig, so dass ich sagen kann, es ist wirklich ein gelungener Abschluss!

Fazit

Casino Royale ist ein guter Film, wird jedoch für mich größtenteils von Craigs Darstellung und dem gut gelungenen 2ten Teil des Films getragen. Der erste Teil, ausgenommen der Pre-Title ist für mich austauschbar und beliebig was die Action angeht (die Pokerszenen im Hotel und der Strand mal ausgenommen). Hier wäre für mich weniger mehr gewesen, denn dann würde ich CR uneingeschränkt eine sehr gut vergeben. So aber vergebe ich abschließend ein gut minus. Netter Film, ein schöner 2ter Teil, aber im ersten Teil über weite Strecken sehr langatmig.

Ich würde mich freuen, wenn ihr alle felißig mit mir diskutieren wollt!
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"Sie sind nicht mein Typ!"
"Klug?"
"Single!" (Casino Royale 2006)

343
Klar, dass am Anfang alle begeistert waren, als CR rauskam. Heute sehe ich das im großen und ganzen so wie du. Danel Craig ist großartig und der Film sehr gut, hat aber doch einige Schwächen.

So stimme ich dir zu, dass der erste Teil des Films trotz der Actionszenen etwas langatmig geraten ist, obwohl beide (vor allem aber die Madagaskar) Szene super gefilmt sind und teils auch etwas neues bieten konnten. Gerade Miami ist für mich immer so der Knackpunkt, an dem sich entscheidet ob ich den FIlm weiterschaue, oder doch zu müde bin.

Zum zweiten Teil: Dieser gefällt mir sehr gut, allein die Dialoge zwischen Veser und Bond sind eine klasse für sich. Das Pokerspiel ist gut inszeniert, so dass auch Leute ohne große Pokererfahrung einigermaßen kapieren, was da vor sich geht (dies war bei mir vor einigen jahren noch nicht der Fall, wenn Bond Baccarat spielte :D ). Da das Pokerspiel immer mal wieder "unterbrochen" wird (Treppenhauskampf mit Obanno (mist, jetzt hätt ich echt schier Obamma geschrieben) und die Vergiftung sorgen für Abwechslung. Die Autoverfolgungsjagd ist meiner Meinung nach viel zu kurz und hätte statt der Actionszene in Venedig eine längere Screentime verdient gehabt, da die Ansätze eben doch sehr gut waren. Zur Folterung durch Le Chiffre brauche ich nichts mehr zu sagen, die war einfach nur perfekt. EIn zweiter großer Kritikpunkt (zu den Actionszenen in Teil 1) ist das Ende. Mir hätte es viel besser gefallen, wenn das Ende 1:1 aus dem Buch verfilmt worden wäre, ohne Action, sondern einfach schlicht und emotional geladen. Das Ende mit dem Cliffhanger hingegen ist einfach nur perfekt. Der zweite Teil glänzt vor allem dadurch, dass er die Atmosphäre aus dem Buch in die Gegenwart übertragen hat.

Zu deinem Vorwurf zu BondsKleidungsstil: Bond findet ja während diesem Film zu sich: Klamotten, Gunbarrel, Vodka Martini und "mein Name ist Bond, James Bond", von daher sehe ich das Hawaihemd und die Jacke nicht als Problem...

Als Fazit: Casino Royale ist ein (fast) rundum gelungener Bondfilm, mit dem Craig es allenn Zweiflern eindruckvoll gezeigt hat. Die perfekte Darstellerriege (von Craig über Wright bis hin zu Tarrach) machen leichte Schwächen des Drehbuches wieder wett.

Ich gebe Casino Royale heute 9,5 von 10 Punkten!!!
"The name's Bond. James Bond."

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Hallo George. Schön das sich noch weitere, alte User wieder mehr zu Wort melden.

Dann werd ich dir mal die Freude gönnen und mit dir diskutieren.


Meine Ansicht zu dem Madagaskar Part ist deiner ähnlich.
Auch ich finde die Actionszene innovativ und gut dargestellt, doch ein fader Beigeschmack will nicht verschwinden. Es ist Bond, der dort doch ziemlich aggressiv agiert, ja, er erscheint mir richtig Rüpelhaft. Das was früher nur angedeutet wurde, wurde hier überspitzt dargestellt. Die Szenen in der Botschaft gleichen schon einem Amoklauf.
Aber dann denke ich mir, warum nicht! Warum sollte man hier nicht etwas aufgreifen dürfen, was man vorher noch nicht tat, denn der Gangart der Reihe ist seid GF nicht festgelegt und das ist nun mal eine Tatsache.

Hier bringt vielleicht ein Rückblick die ganze Sache in ein neues Licht.
Immer wieder musste man den Charakter samt Film an dem Publikum neu verkaufen um der Zeit gerecht zu werden und das Interesse aufrechtzuerhalten. Genauso ist es eine Tatsache, dass sich der Charakter beispielsweise mit der Verpflichtung von Roger Moore drastisch änderte. Während Connery auf einem Fischkutter kaum auffallen würde, ist das bei Roger Moore ganz anders. Er spielt einen Agenten mit der Tarnung als englischer Gentleman der mit seinem britischen Internatsschul-Gehabe durch die Welt stolziert. Wohin stolziert er überhaupt? Ach ja, nach Harlem. Das ganze Image von Bond wird doch in LALD auf den Kopf gestellt. Während wir in den 60gern immer wieder auf wunderschöne Locations treffen, wo nur die wenigsten von uns schon mal waren und das damalige Publikum überhaupt keine Vorstellung von hatte, werden wir in LALD an Orte entführt wo keiner hin will: Harlem, New Orleans. Noch etwas ändert sich. Die Agentenmanie ist nun mal mit den 60gern verschwunden. Bond ist nur noch ein Überbleibsel dieser Manie, das nach YOLT haufenweise Parodiert wurde. Während man in den 60gern mit einer bis dahin noch nie gezeigten Gewaltdarstellung für Aufregung bei den Kritikern sorgte, welche jedoch beim Publikum unglaublich gut ankam, schraubt man sie in den 70gern mit überspitztem Humor herunter. Man geht ein weiteres Risiko ein. Die Produzenten springen auf den Zug der zu dieser Zeit äußerst populären Darstellung des Schwarz-Weiß-Konflikt in den USA auf der Kinoleinwand auf. Bond wird plötzlich auch noch politisch. Trotz dieses „Formelbruchs“ wird Moores Debüt mit CR zum erfolgreichsten der Reihe. Moore wird von den Kritikern zwar nur mit einem „ganz okay“ empfangen, doch dies war von vorne hinein klar, da er nun mal nicht Connery war. Trotzdem erging es im wesentlich besser als Lazenby, der von den gleichen Kritikern damals in der Luft zerrissen wurde.
Moore gelingt dann mit TSWLM der endgültige Durchbruch.
Es war die richtige Entscheidung, nicht mehr zu versuchen Connery zu kopieren sondern den Charakter ganz anders darzustellen. Moore trinkt vorerst keine Martinis mehr und - für manch einem unglaublich - lässt nie die Worte „shaked, not stired“ über seine Lippen laufen.
Dalton ist ein weiterer Bruch. Auch er stellt den Charakter wieder völlig anders da. Das gleiche passierte vor 2 Jahren mit Craig.
Mit jedem Darsteller ist ein gewisser Reboot der Reihe erfolgt!

Um mal wieder auf CR zurückzukommen:
Wir sehen Craig in einer verstaubten dreckigen Gegend. Er beobachtet eine barbarische Versammlung um einen Tierkampf. Hier wird im Grunde genommen die Realität eines Agenten Daseins widergespiegelt. Dir fällt hier das zu schlichte Hemd in dieser Szene, und die Lederjacke in den Miami Airport Szenen negativ auf. Aber wo ist das unüblich? Ich erinnere mich an ein verdrecktes, zerrissenes, schlichtes Shirt in DN oder diversen andere Eskapaden wie der Tarzan Verkleidung etc. Und hier kommen wir zu etwas, das im besagten DN das letzte Mal behandelt wurde. Auch James Bond muss mal durch den Dreck kriechen! Während „der große“ James Bond in DN tatsächlich durch den Sumpf stampfen und nach Moskitos schlagen muss, muss er in CR über den verstaubten Boden einer Baustelle robben. Das zeigt unteranderem, dass Bond in CR noch nicht der erfolgreiche und gefragte Geheimagent ist, der er später einmal werden soll und das er zwischen dem ganzen Jetset auch in unangenehmere Umständen arbeiten muss. Den Casino Job, bekommt er doch nur aus dem Grund, weil er der beste Spieler unter seinen Konkurrenten ist. Durch den Sieg über Le Chiffre und dem bevorstehenden Ereignissen in QOS, wird er wohl erst den Status erhalten den er sonst immer genießen konnte.
Während er in Madagaskar die Spur eines Rambos hinterlässt (was Dalton in LTK damals schon von den Kritikern vorgeworfen wurde; damals hieß es „Rambond“), scheint er spätestens im Casino und Venedig von der gleichen „Coolness“ beherrscht zu sein, wie Connery beispielsweise in DN oder FRWL. Ich denke das sind die ersten Anzeichen einer gewissen Routine in seinem Beruf.

Fazit: Der Charakter ist nun mal nicht so fest definiert, wie es häufig dargestellt wird. Jeder Darsteller hat seine eigene Interpretation. Moore und Dalton haben schon vor Craig die alte „Formel“ gebrochen und durch ihre Interpretation erweitert. Eine Formel, die in Zukunft immer wieder, mehr oder weniger, gebrochen werden und erweitert wird, wie sie es schon IMMER wurde. Nur so kann James Bond überleben und immer wieder in den Mittelpunkt des Kinos gelangen.

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Victor 'Renard' Zokas hat geschrieben: Zu deinem Vorwurf zu BondsKleidungsstil: Bond findet ja während diesem Film zu sich: Klamotten, Gunbarrel, Vodka Martini und "mein Name ist Bond, James Bond", von daher sehe ich das Hawaihemd und die Jacke nicht als Problem...
Als ein großes Problem sehe ich das auch nicht, eher als eine Art krampfhaften Versuch den charakterlichen Werdegang durch die Änderung eines Stils zu symbolisieren. Ich weiß, dass es manchem vielleicht unwichtig erscheinen mag, oder dass du es als ein "ZuSichFinden" interpretierst, aber ich finde die Kleidung, so gut sie Craig auch steht passt nicht zu Bond. Denn Bond trägt ja ab dem 2ten Teil des Films, noch bevor er Vesper trifft, vernünftige Kleidung, wie z.B. dunkles Poloshirt und helle Hose in den Szenen nach Miami. Wenn man etwas ähnlich modernes aber doch konservatives für Madagaskar gewählt hätte, so hätte mir das doch wesentlich besser gefallen als das, was da nun zu sehen ist. Wie bereits erwähnt entsteht dort für mich immer der Eindruck austauschbarer Actionsequenzen eines beliebigen Action-Abenteuers statt eines Bondfilms.

Aber schön zu sehen, dass man doch noch hier angeregt diskutieren kann.
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"Sie sind nicht mein Typ!"
"Klug?"
"Single!" (Casino Royale 2006)