NO TIME TO DIE: Eindrücke von der Weltpremiere in London

Leider bin ich nicht früher dazu gekommen von den Eindrücken & Erfahrungen meines Besuchs der royalen Weltpremiere des 25. James-Bond-Filmes NO TIME TO DIE zu berichten. Selbst 3 Tage nach der Erstsichtung bin ich jedenfalls immer noch etwas sprachlos und mit vielen Eindrücken überhäuft – vielen positiven und auch ein paar negativen. Deswegen hat es dann doch etwas länger gebraucht.

LONDON, ENGLAND – SEPTEMBER 28: Der Aston Martin und das 007-Logo auf der Weltpremiere von „NO TIME TO DIE“ vor der Royal Albert Hall am 28. September 2021 in London, England. (Photo by Chris Jackson/Getty Images for EON Productions, Metro-Goldwyn-Mayer Studios, and Universal Pictures)

Der Aufwand, einerseits für diesen Kurztrip während Corona nach London zu reisen und andererseits dann auch in die Royal Albert Hall zu gelangen, der war schon enorm, er hat sich schlussendlich aber ausgezahlt. Es war ein unvergessliches Ereignis, gemeinsam mit den Stars & Machern und anderen Bondfans Craigs Abschiedsfilm zu sehen.

LONDON, ENGLAND – SEPTEMBER 28: Daniel Craig auf der Weltpremiere von „NO TIME TO DIE“ vor der Royal Albert Hall am 28. September 2021 in London, England. (Photo by Jeff Spicer/Getty Images for EON Productions, Metro-Goldwyn-Mayer Studios, and Universal Pictures)

Nur das Londoner Wetter hat genau an diesem Tag wieder einmal nicht so ganz mitgespielt. Als wir ca. 30 Minuten an der langen Schlange für den roten Teppich anstanden, hatte es zwischendurch immer wieder stark geregnet. Der Andrang am roten Teppich war enorm – verständlich, so konnte man dort alle Stars, angefangen von Daniel Craig, über Regisseur Cary Fukunaga, Ana de Armas, Komponist Hans Zimmer, den Produzenten usw. hautnah sehen (etwa im Abstand von 2-3 Metern typischerweise). Aufgrund der Covid-Beschränkungen wurden die Stars auf einer eigenen Seite des Treppenaufgangs zur Royal Abert Hall geführt und Zeit & Platz für Autogramme oder gemeinsame Fotos gab es dieses Mal eigentlich keine. Nur beim Vorbeigehen konnte man kurz hallo sagen und da war man natürlich nicht der einzige. Am roten Teppich herrschte durchgehend Hektik.

Darüber hinaus gab es am roten Teppich zahlreiche Security-Mitarbeiter, die die Besucher aufforderten weiter in die Royal Albert Hall hinauf zu gehen und nicht länger unten zu verweilen, wo die Stars ankamen, Fotos machten und Interviews gaben. Man musste sich dann immer wieder geschickt „zurückschleichen“ – um doch noch ein passendes Foto machen zu können oder einen Blick zu erhaschen. Dafür gab es einige schöne Fotomöglichkeiten für die Gäste – neben dem übergroßen 007-Logo etwa auch einen „originalen“ Aston Martin aus der Matera-Sequenz, einen Range Rover oder ein Triumph Motorrad. In der RAH konnte man sich vor Beginn der Veranstaltung relativ frei bewegen und lief dann auch einigen „Bondstars“ über den Weg, wenn man Glück hatte – wie etwa Dame Judi Dench, Maryam d’Abo, Daniel Kleinman oder Michelle Yeoh. Als dann die Royals eintrafen, mussten alle Besucher auf ihren Plätzen sein – in der Halle wurde über die Leinwand deren Ankunft und die Begrüßung der Stars übertragen – vor allem beim Schnitt zu Daniel Craig natürlich mit Applaus in der Halle.

Als Prinz Charles und Co. (darf man das so schreiben? Egal!) dann endlich selbst die Halle betraten, gab es eine royale Fanfare auf der Bühne inkl. der Nationalhymne, bei der sich natürlich alle von ihren Plätzen erheben mussten. Danach folgte eine kurze Begrüßung und Danksagung durch Produzent Michael G. Wilson (Barbara Broccoli kam auch mit ihm auf die Bühne). Schlussendlich wurde Regisseur Cary Fukunaga auf die Bühne geholt, der sich noch einmal bedankte und alle anwesenden Darsteller vorstellte und zu sich auf die Bühne rief. Zuletzt betrat natürlich Daniel Craig unter tosenden Applaus die Bühne und sprach noch ein paar Sätze – bevor dann ohne weitere Unterbrechung mit dem MGM-Logo auf der Leinwand der Film begann.

Hier auch noch ein selbst-aufgenommener Ausschnitt der Fukunaga-Rede (Sorry für die schlechte Bildqualität):

Für mich die schönste Szene des ganzen Vorprogramms: Nachdem Michael G. Wilson seinen Begrüßungstext fertig hatte und Regisseur Cary Fukunaga auf die Bühne bat, entriss ihm seine Stiefschwester Barbara noch schnell das Mikrofon und bedankte sich sichtlich gerührt bei Michael und umarmte ihn. Auch das könnte das Ende einer Ära gewesen sein…

Beim Film selbst gab es immer wieder tosenden Applaus in den „bondigen“ Szenen oder wenn einer der Fieslinge besiegt wurde. Auch ganz am Ende, als die Credits liefen, gab es langen Beifall, auch wenn dieser nicht so euphorisch ausfiel, wie ich eigentlich im Vorhinein gedacht hätte. Aber aufgrund des Filmendes war das schon verständlich – viele in meiner Umgebung waren sichtlich gerührt und teilweise schockiert, auch ich. Erst als dann ganz am Schluss JAMES BOND WILL RETURN erschien, wurde noch einmal laut gejubelt.

Beim Verlassen der RAH folgten noch ausgiebige Gespräche und Diskussionen mit den anderen Bondfans – gerade bei diesem heftigen Abschlussfilm der Craig-Ära war auch das ein unbedingt notwendiges & wundervolles Erlebnis.

Zum Abschluss noch ein Bild der eleganten Einladungskarte und des edlen Premieren-Heftes (welches man sich in der RAH kaufen konnte und das nun auch über den 007Store erworben werden kann). Auf der letzten Seite des Premierenprogramms findet sich übrigens die einzige Stelle, an denen den verstorbenen Mitgliedern der Bondfamilie der letzten Zeit gedacht wird – u.a. auch Sir Roger Moore und Sir Sean Connery. Im Film hatte das ja leider keinen Platz.

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Friedhelm Muschnik

Noch ein sentimentaler Gedanke von mir zu NTTD: Es stimmt mich traurig, dass Diana Rigg den Film nicht mehr sehen konnte … „We Have All The Time In The World“ …