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Produktionsreport #8: Altbekannte Neuigkeiten

In den vergangenen Wochen hat es die laufende James-Bond-Produktion des immer noch namenlosen 25. James-Bond-Abenteuers mehrmals auf die Titelseiten der nationalen und internationalen Medien gebracht. Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung und Beurteilung der Geschehnisse der letzten Tagen und Wochen. Obwohl das meiste davon eh schon sowohl „online“ als auch „analog“ in zahlreichen Medienformaten diskutiert wurde (bzw. aufmerksamen Lesern dieser Website schon längst bekannt waren!), trotzdem die Warnung vor möglichen SPOILERN im folgenden Text!

Sag niemals nie: Herr Waltz ist wieder da

Nach dem Ende von SPECTRE war es eigentlich undenkbar, dass Christoph Waltz in seiner Rolle als BLOFELD nicht doch noch einmal zurückkommen würde. Kurz nach dem Erscheinen des Filmes merkte Waltz in einem Interview mit einem Magazin der Zeit an, dass er nicht ganz zufrieden gewesen sei mit seiner Darbietung des Bond’schen Erzfeindes, er aber gerne noch einmal in die Rolle zurückkehren würde. Jedenfalls solange Daniel Craig James Bond spiele.

Viele Fans haben es schon geahnt – der gebürtige Wiener Waltz ist auch in BOND 25 wieder dabei

Zu dieser Zeit tauchten auch erste Gerüchte über die mögliche Story von BOND 25 auf (basierend auf einem initialen Drehbuchentwurf von Neal Purvis & Robert Wade; Stichwort: „Shatterhand“). Einige Monate später meinte der gebürtige Wiener dann aber in einem weiteren Interview, dass er ja gerne noch einmal bei Bond mitgespielt hätte, es sich die Verantwortlichen in London nun aber doch anders überlegt hätten. Außerdem sei es ja bekannte Bond-Tradition, dass immer ein anderer Schauspieler Blofeld im nächsten Film spielen dürfe. Das war etwa zu jener Zeit, in der Danny Boyle und John Hodge bereits am Drehbuch zu BOND 25 arbeiteten. Dann, nach dem großen Boyle-Bang im Sommer 2018 und der erneuten Beauftragung von Purvis & Wade zum Ausarbeiten der Filmstory, dürfte auch Blofeld wieder zurück ins Drehbuch gekommen sein. Im April 2019 hatte „The Playlist“ dann auf Twitter darüber berichtet, dass Blofeld wieder zurückkommen würde (trotz mehrerer Re-Writes anderer Autoren). Letzte Woche dann nun quasi die inoffizielle Bestätigung durch Daily-Mail-Reporter Baz Bamigboye: Waltz soll in den Pinewood Studios entdeckt worden sein, zu einem Besucher soll er gesagt haben: „Du hast mich nicht gesehen!“

Laut The Playlist soll die Rolle von Waltz dieses Mal aber deutlich kleiner ausfallen und er in einer Art „Das Schweigen der Lämmer“-Setting zu sehen sein – wir werden also Blofeld (zumindest teilweise?) in Gefangenschaft sehen, und er soll Informationen über den Hauptbösewicht (gespielt von Rami Malek) rausrücken – was dieser wohl nicht ohne Gegenleistung tun würde. „The Playlist“ erwähnt in dem aktuellen Artikel auch, dass Lea Seydoux‘ Charakter Madeleine Swann Blofeld befragen solle – wie man das glaubhaft in die Handlung einbaut bzw. ob das tatsächlich so stimmt, ist derzeit nicht bekannt.

Christoph Waltz wäre der erste Darsteller der Bond-Geschichte, der zweimal hintereinander in die Rolle des Blofelds schlüpft (und mehr als nur Hand und Arme zu sehen sind).

James Bond bleibt James Bond

Und auch das folgende vieldiskutierte Thema ist für aufmerksame Leser unserer Website oder Besucher unseres Forums keine Neuigkeit. Ich (und viele andere Bondfans auch) hatte es bereits beim offiziellen Presseevent im April in Jamaika angemerkt, dass die MI6-Agentin Nomi noch eine ganz spezielle Rolle einnehmen könnte (nicht nur, weil Lashana Lynch damals eigentlich schon als die weibliche Hauptdarstellerin des Filmes präsentiert wurde). Zuerst wurde es in der italienischen Presse erwähnt, aber spätestens seit dem Besuch von Prinz Charles im Juni am Bondset in den Pinewood Studios war es dann schon ziemlich klar (siehe meinen Newsartikel dazu hier) – Lashana Lynch‘ MI6-Agentin Nomi dürfte im Film tatsächlich Bonds Geheimnummer 007 übernehmen, nachdem sich dieser, wie wir bereits offiziell wissen – aus uns noch unbekannten Gründen – zumindest zu Beginn des Filmes im Ruhestand befindet. Dass das nicht von langer Dauer sein wird und Bond wieder (offiziell oder inoffiziell) zurück in den Dienst Ihrer Majestät gelangen wird, ist eigentlich auch ziemlich klar.

Lashana Lynch’s Outfit dürfte eine Hommage an Roger Moore’s Safari Jacket darstellen

Man könnte meinen, dass dieser „Schachzug“ der Bond-Macher ihre Antwort auf die jahrelangen teils völlig abstrusen Forderungen nach einem politisch korrekten, weiblichen, schwarzen etc. James Bond (der immerhin eine fiktive Romanfigur ist – wieso sollte man diese also ändern? Wieso nicht einfach eine eigene, neue Figur nach den jeweiligen Vorstellungen schaffen?) sein könnte. Man könnte mit einer Agentin 007 Nomi gleich mehrere dieser Forderungen mit etwas Ironie beantworten (wir wissen auch nicht, wie sich die Handlung rund um Nomi im Film entwickelt…) – und gleichzeitig bleibt James Bond natürlich weiterhin James Bond, nur dieses Mal (zumindest zu Beginn) außer Dienst und dann explizit ohne seine 007, die weitergegeben wird. Ähnliche Szenarien wurden eigentlich auch schon in früheren Bondfilmen durchgespielt – in „Lizenz zum Töten“ wird ihm sein „Lizenz zum Töten“ entzogen, in „Stirb an einem anderen Tag“ befindet er sich jahrelang in Gefangenschaft, in „Skyfall“ überhaupt von M schon für tot erklärt, usw.

Wie bereits in dem oben verlinkten früheren Artikel geschrieben – die Idee, dass Bonds Geheimnummer innerhalb der 00-Abteilung weitergegeben wird, ist eigentlich gar nicht so neu – die Bond-Drehbuchautoren Purvis & Wade sollen das bereits für Miranda Frost in DIE ANOTHER DAY geplant gehabt haben (während der erwähnten Gefangenschaft Bonds), dies wurde dann aber nicht umgesetzt. Im aktuellen Bondroman von Anthony Horrowitz FOREVER AND A DAY erfährt man, wie James Bond die 007 vom Vorgänger erhalten hat – basierend auf Notizen von Bond-Erfinder Ian Fleming himself.

Dass die Boulevardmedien aus dieser Geschichte natürlich gleich eine reißerische Story alá „James Bond wird eine Frau“ machen und manche Fans auch aufgrund der unsauberen Berichterstattung erbost sind über die vermeintlichen Veränderungen, war natürlich zu erwarten (und ist sicherlich auch für die Bond-Macher keine Überraschung). Schade ist jedenfalls, dass auch viele „seriöse“ Publikationen das einfach übernommen haben, ohne genauer auf die eigentlichen Details einzugehen (James Bond bleibt James Bond, nur „seine Nummer“ hat er (wohl vorübergehend) abgegeben).

Für die PR des Filmes war das Ganze dennoch alles andere als ein Misserfolg – und wir dürfen gespannt sein, wie dieses Thema und das Verhältnis zwischen Bond und Nomi tatsächlich im Film umgesetzt wird und welche witzigen Szenen und Konversationen uns das alles bringen könnte. Vor allem Fleabag-Star Phoebe Waller-Bridge dürften dazu sicherlich einige pikante Dialoge zwischen Bond und der neuen 007 eingefallen sein.

Ich möchte aber auch noch einmal betonen, dass es für die Meldungen keine offizielle Bestätigung gibt.

Back To The Roots

Weg von den kontroversen Themen, wieder zur eigentlichen Filmproduktion: Auch über mögliche Dreharbeiten in Schottland für BOND 25 habe ich bereits vor einigen Monaten berichtet, siehe hier. Diese Woche haben die Dreharbeiten in Schottland auch schon begonnen und diese dürften länger und größer ausfallen, als anfangs angenommen, wie britische Medien nun berichten. Ich möchte hier nicht zu viel „spoilern“, wer möchte, kann sich HIER Fotos von den Dreharbeiten in Schottland ansehen. Jedenfalls dürfte jene Autoverfolgungsjagd, die bereits in Norwegen an der Atlantikstraße gedreht wurde, nun in Schottland zumindest in Teilen fortgesetzt werden.

Das 1870 erbaute Anwesen wird für viele Filmaufnahmen verwendet (c) TimReynard von en.wikipedia.org

Des Weiteren dürfte in und um dieses Schloss (Ardverikie House) in Aviemore in den kommenden Wochen fleißig gedreht werden – es könnte sich dabei um den Showdown des Filmes handeln. Über den Inhalt kann derzeit aber nur spekuliert werden. Alle Details wollen wir aber eh gar nicht vorab wissen, oder?

Nach den Dreharbeiten in Schottland geht es dann ab Mitte August für einen Monat ins süditalienische Matera, wo in Kürze 800-1200 Statisten für die geplanten Dreharbeiten gesucht werden. Wie berichtet soll in und um Matera u.a. die Eröffnungssequenz des Filmes entstehen und an etlichen Schauplätzen gedreht werden. In Italien dürfte es dann auch wieder einen größeren Presseevent geben.

In den letzten Wochen wurden ja bekanntlich auch einige Szenen in London gedreht, wie wir auch auf unseren – wie heißt das so schön – „Social-Media-Kanälen“ tagesaktuell berichtet haben. Von diesen Aufnahmen stammt auch das erste „offizielle“ Filmfoto von BOND 25, mit dem ich diesen Artikel dann auch beenden möchte.

James Bond is back in style!

James Bond, wie er ganz lässig aus seinem Aston Martin V8 steigt…
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