Nach monatelanger Stille dürften nun endlich im Hintergrund die Arbeiten am nächsten, noch namenlosen Bond-Abenteuer – Arbeitstitel BOND 25 – begonnen haben. Einem Artikel des üblicherweise sehr gut informierten Daily-Mail-Reporters Baz Bamigboye (der bereits seit SKYFALL immer wieder mit Insiderinfos aus dem Produktionsbereich aufhorchen ließ – und in den allermeisten Fällen auch Recht behielt) zu Folge, sollen die beiden „Standard“-Bond-Drehbuchautoren Neal Purvis und Robert Wade einen Vertrag für einen Drehbuchentwurf zu BOND 25 erhalten haben. Dies ist insofern überraschend, als beide eigentlich schon nach SKYFALL ihre 007-Arbeit einstellen wollten, aber dann doch noch einmal für eine Überarbeitung des SPECTRE-Drehbuches an Board kamen. Seit „Die Welt ist nicht genug“ (The World Is Not Enough) sind beide am Drehbuch eines jeden Bondfilmes beteiligt.
Erst vor wenigen Wochen sprachen die Autoren in einem Telegraph-Interview noch in der dritten Person über die schwierige Aufgabe, eine Bond-Story zu schreiben – nun, nachdem mit dem neuen US-Präsidenten Fiktion zur Realität geworden sei. Neal Purvis dazu: „Ich weiß einfach nicht wie du jetzt einen James-Bond-Film schreiben würdest. Mit jedem Bondfilm musst du etwas über Bonds Platz in der Welt erzählen, und das ist gleichzeitig Großbritanniens Platz in der Welt. So schnell wie sich die Dinge derzeit in der Welt verändern, wird das immer schwieriger. Mit Personen wie Trump wird der Bond-Bösewicht Realität. Also, wenn sie jetzt einen weiteren [Bondfilm] machen, wird es interessant sein zu sehen, wie sie damit umgehen, dass die reale Welt nun zur Fantasie geworden ist.„
Damals antworteten sie auf die Frage, ob sie noch einmal zu Bond zurückkehren würden: „Sag niemals nie. Aber man muss schon festhalten, SPECTRE fühlte sich so an, als hätte man damit diese ganz bestimmte Herangehensweise, wie man einen Bondfilm macht, über den Haufen geworfen. Ich denke, was immer als nächstes passiert, es wird sicherlich ziemlich anders sein„, so Wade.
Spoiler! Das Ende von SPECTRE hatten Purvis und Wade offensichtlich anders geschrieben, ihre Fassung wurde von Mendes & Co. jedoch entsprechend geändert (was nicht unüblich ist, aber gerade in diesem speziellen Fall doch erwähnenswert). In ihrem Ende auf der Westminster Bridge sah man Bond zurückgehen zu dem einzigen Leben, das er kennt: MI6, M, Moneypenny und Tanner. Aber die beiden Autoren wurden überstimmt und es wurde für Bond ein „glücklicheres“ Ende mit Madeleine gewählt.
Man kann sich wohl sicher sein, dass dieses Thema in gewisser Form in ihrem neuen BOND-25-Drehbuch mit einfließen wird. Purvis und Wade arbeiten bekanntlich sehr schnell und effektiv, ihren ersten Entwurf dürften sie wohl noch innerhalb der nächsten Monate abliefern. Es gab ja bereits letztes Jahr leise Gerüchte, dass ihr erster BOND-25-Entwurf abgelehnt worden sein soll – man könnte also davon ausgehen, dass es bereits eine gute Basis für die Story von BOND 25 geben sollte.
Übrigens, laut Bamigboyes Informationen soll sich Craig noch nicht entschieden haben, ob er mit BOND 25 weitermacht oder nicht – die Chancen, dass er weitermacht, schätzt Bamigboye aber größer ein, als für den Fall, dass er aufhört. Und ehrlich gesagt, wenn die Geschichte stimmt (und mit dem Ende von SPECTRE gibt es ja genug Potential) und erneut ein hochkarätiges Team mit an Board ist, dann wird Craig ziemlich sicher weitermachen.
Hoffen wir auf ein gutes Drehbuch! :)