Unser Multimedia-Creator Thomas Waldek alias Renard ist vorige Woche für 2 Tage nach London geflogen und hat sich dort das neue James-Bond-Abenteuer Casino Royale (welches ab Morgen überall im Kino zu sehen ist!) vorab angesehen.
Casino Royale – Review von Thomas Waldek.
„Vergesst die bisherigen 45 Jahre James Bond Filmgeschichte! Denn dieser Bond schlägt sie alle“ so die Antwort einiger Filmkritiker über „Casino Royale“ nach der Weltpremiere des Films – Kritiken, welche vor ein paar Monaten laut Presseberichten noch undenkbar und lächerlich erscheinten. Denn nach einer langbetriebenen Folter der Medien und zahlreichen Filmkritikern, sowie Gruppierungen, die sich als „Fans“ bezeichneten und versuchten den Film aufgrund von Daniel Craigs Aussehen und in das nicht-hinein passen des klassischen Bond-Schema des neuen Bond-Darstellers, zu boykottieren, dürfen sich nun mit dem Erscheinen des Films kräftig auf die Zunge beissen.
Seit letzten Donnerstag gehöre ich zu dieser Minderheit, welche diesen Film im Londoner Odeon Leicester Square gesehen haben und werde dazu ausführlich Stellung nehmen.
Ein außerordentlich gelungener „Neustart“ der langlebigsten Filmserie aller Zeiten. Das 21. Bondabenteuer führt die Filmserie in eine andere und besser Richtung. Martin Campbell (Regisseur) behält die sichtbaren Elemente, wie die hohen Qualitätsanforderungen der Filmproduktion, einen sexy Humor sowie Judi Dench als „M“ aus der Brosnan-Ära bei, und verliert endlich das Images des 90er Jahre Actionblockbusters.
Der Film wird in ein realistischeres Licht gerückt, wo das vertrauenswürdige literarische Material des Bond-Romans von Ian Fleming, in den Vordergrund tritt. Filmtechnisch gesehen ist „Royale“ modern aber sowohl auch im Retro-Style belassen, bemerkbar auf Grund dessen wie dieser umgesetzt wurde, verlässt man sich auf lineare, progressive Visualisierungen und weniger auf schnelle Schnitte und Mega-Effekte. Spektakulär genug dafür sind die Stunts in dem Film, die das typisches Markenzeichen der Reihe wieder aufleben lassen. Endlich weit entfernt von den visuellen Effekten und Animationen, die den Filmmarkt der letzten Jahren beherrschten und prägten, haben die Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli nun die gegengesetzte Richtung eingeschlagen. Zurück zu bodenständigen atemberaubenden Stunts und Qualitätsbildern, welche die Ästhetik des Films erfrischend und einzigartig erscheinen lassen.
„Casino Royale“ ist ein gelungener Mix aus klassischen Bondfilm-Elementen und ebenso aus Ian Flemings Romanvorlage, die Bonds Charakter härter, emotionaler und näher erscheinen lässt. Die abgeänderte, sonst so treubleibende Bond-Formel lässt den Zuseher mit überraschenden Wendungen in eine völlig neue Welt eintauchen. Dieser Film geht nur so nah an die Realität ran wie nötig, um das traditionelle, klassische Bild der erfolgreichsten Filmreihe nicht zu brechen. So werden exotische Schauplätze wie Venedig, Montenegro, den Bahamas und Uganda beibehalten, während die moderne Weltpolitik und der Terrorismus kurz erwähnt werden.
Auch in diesem Film hilft die Phantasie und Zeitlosigkeit die Langlebigkeit der Serie weiterzuführen, genau wie diese wichtigen Elemente eh und je angewendet wurden.
Da Bonds Charakter in „Casino Royale“ noch ungeformt, unerfahren, fehlerhaft und mehr von Gefühlen angetrieben wird, als sich von seinem Kopf lenken zu lassen , lässt Craig Bonds Charakter viel menschlicher und greifbarer erscheinen als jemals zuvor. Da wir gegenwärtig in einer Zeit leben, die ernster, gefährlicher und unberechenbarer erscheint, kommen die neuen Charakterzüge des James Bonds gerade zur rechten Zeit. Dank des schauspielerischen Talents Daniel Craigs wird dies nicht nur allein möglich gemacht, sondern glaubwürdig und emotional auf direkte Weise an das Publikum weitergegeben und erfolgreich akzeptiert.
Härte, Emotionalität und physische sowie verbale Schlagkräftigkeit, die Daniel Craig an den Tag legt, bewirkt eine enorme Anziehungskraft auf das Publikum, die noch nie so intensiv wie bei vorherigen Bond-Darstellern spürbar war.
Den Machern ist ein überraschend spannender Spionagethriller gelungen, der uns klar machen will, wie Bond zu der unnahbaren, undurchschaubaren Person geworden ist, die wir in mehr als 40 Jahre kennen lernen durften. Neben Action- und Thriller-Elementen wird der Zuseher mit einer ausführlichen und recht gelungenen Liebesgeschichte zwischen Bond und Vesper Lynd konfrontiert. Aufgrund dieser sprachgewaltigen Beziehung zwischen den beiden und die Gefühle, die Bond für Vesper hat, wird uns im Laufe des Films klar wieso Bond eine Abneigung zu festen Beziehungen entwickeln wird.
Casino Royale ist ein Film der eine speziell, einzigartige Atmosphäre hat. Ein Bond-Thriller der es ohne Vergleich schafft, Retro und Moderne in sich zu vereinen. Vorallem bemerkbar bei der Titelsequenz und David Arnold’s klassischen, reichhaltigen orchestralen Sound, welcher sehr an den Style von John Barry erinnert und diesen beinahe übertrifft.
Im großen und ganzen ein (Bond-)Film der es schafft uns ein Gefühl zu geben bei etwas neuem, speziellem dabei zu sein. Lässt Emotionen aufkommen die an die Anfänge des Sean Connerys, zur Zeit des Bond-Hypes, in den 60ern erinnern lässt.
Gänsehaut garantiert!
Endlich – der wahre JAMES BOND ist ZURÜCK!
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