Wie bewertet ihr "Der Hauch des Todes" ?

1/10 - Grottenschlecht (Keine Stimmen)
2/10 - Sehr schlecht
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3/10 - Schwach
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (1%)
4/10 - Mässig
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (5%)
5/10 - Durchschnittlich
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (2%)
6/10 - Nicht übel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 10 (7%)
7/10 - Recht Gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 15 (10%)
8/10 - Gut!
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9/10 - Sehr gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 57 (39%)
10/10 - Überragend!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32 (22%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 148

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

811
Maibaum hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:
ProfessorDent hat geschrieben:Timothy Dalton ist als Bond definitiv absolut unterbewertet, er macht seine sache sehr, sehr gut und überzeugt voll und ganz.
Man könnte glatt sagen: Dalton ist der perfekte Bond für TLD, nur ist TLD leider nicht der perfekte Film für Dalton. :D
Perfekt formuliert
Aber ist das nich doch ein Widerspruch ? Welcher wäre denn der perfekte James Bond Film für Dalton gewesen ?
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

813
Habe TLD übrigens gestern mal wieder gesehen (obwohl es kein Bond ist, auf den ich häufig Lust habe, so gucke ich ihn doch immer wieder gerne). Für mich bleibt TLD ein Film der vergebenen Chancen, ein Film, bei dem ich es manchmal etwas schade finde, dass er nur ein Bondfilm ist, weil er somit viele Wege nicht gehen kann (oder will), die ihn noch viel interessanter gemacht hätten. Besonders zu nennen ist da der ganze Plot rund um Koskov und Pushkin. Ich finde nach wie vor, dass TLD diese Dinge immer etwas zu früh auflöst. Koskovs Überlaufsplan hält sich insgesamt etwa 5 Minuten im Film. Bond findet nahezu sofort heraus, dass an der Sache etwas faul ist und nach ein paar Szenen mit Kara hat der Film auch gar keine Lust mehr, dass ganze ambivalent zu halten, sondern zeigt Pushkin als eindeutig "gute" Person, wenn dieser bei Whitaker vorstellig wird und entlarvt auch direkt im Anschluss (den am Pool hängenden) Koskov als Bad Guy. Bond zweifelt letztlich nie daran, dass Pushkins Smiert Spionom Programm nur eine Inszenierung anderer ist und das nimmt dem Film vorab bereits seinen größtmöglichen Trumpf. Denn in der stärksten Szene des Films (von Dalton und Rhys-Davies intensiv gespielt), wenn Bond Pushkin mit vorgehaltener Waffe stellt, bleibt ob der vorherigen Haltung Bonds offensichtlich, dass dieser Anstandsbesuch von 007 dazu dient, Koskov eine Finte zu stellen. Hätte man Bond vorher zweifelnder gezeigt und uns auch als Zuschauer NICHT verraten, wie es um Koskov, Whitaker und Pushkin genau bestellt ist, wäre diese Szene merklich dramatischer gewesen und auch das scheinbare Attentat Bonds auf Pushkin hätte womöglich eine größere Schockwirkung gehabt, da schlicht unklar gewesen wäre, ob Bond hier das richtige getan hat (man hätte dann viel später auflösen müssen, dass Pushkin nur zum Schein erschossen wurde - was eine Wendung!). So bleibt TLD in dieser Hinsicht im Mittelteil stets hinter den Möglichkeiten, die die reizvolle Ausgangsposition der äußerst packenden ersten halben Stunde geboten hätte. Nichts desto trotz ist TLD ein gelungener Bondfilm, mit einem starken Hauptdarsteller, einem interessanten Schurken-Trio, einer komplizierteren und deshalb etwas seriöser daher kommenden Geschichte. Am meisten aber lebt der Film von seinem gigantisch guten Score, der für mich zu den besten Arbeiten der Reihe zählt. Es bleibt ein guter Mix aus bombastischer Action, lockerem Humor und etwas düsterer Ernsthaftigkeit (besonders Saunders Tod und die PTS sind wohl die Highlight-Momente des Films). Und wenn man, so wie ich es gemacht habe, die gesamte Aston Martin Verfolgungsjagd inklusive Cello-Rutschpartie mit dem schnellen Vorlauf überspringt, wirkt er sogar gleich noch mal etwas besser.
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

814
Die von dir angesprochene, viel dramatischere Wendung (Koskov ist der Bad Guy, nicht Puskhin) hat der Film gar nicht nötig. Sehr früh wird ein zweites Kapitel aufgeschlagen, wenn Bond sich bei Kara als Freund von Koskov vorstellt - das ist mindestens genau so spannend.

Was das Attentat auf Puskhin angeht: Im Gespräch zischen Bond und ihm erfährt man noch gar nicht, dass er nur zum Schein erschossen wird. Somit ist das schon überraschend. Ausserdem ist Bond auch nicht gerade zimperlich, z.B. wenn er Puskhins Bodyguard beseitigt. Man würde Bond nach diesen Szenen durchaus zutrauen, dass der Mord nicht inszeniert ist. Und das, obwohl Bond vorher klar gemacht hat, dass er den Anschuldigungen gegen Puskhin nicht traut. Es scheint allein dazu zu dienen, dahinter zu kommen, was Koskov vorhat.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

815
Henrik hat geschrieben:Im Gespräch zischen Bond und ihm erfährt man noch gar nicht, dass er nur zum Schein erschossen wird. Somit ist das schon überraschend.
Doch, das erfährt man indirekt, Bond sagt es ja sogar selbst. "Würde ich Koskov vertrauen, würden wir uns nicht unterhalten." Wenn er Pushkin dann klar sagt, dass dieser aber erstmal sterben muss, um Koskov aus der Reserve zu locken und Pushkin diesen Schluss auch selbst zieht, ist es für den halbwegs mitdenkenden Zuschauer wahrlich nicht mehr schwer, sich zu denken, dass die beiden das wohl inszenieren werden. Mich hat das nie überrascht und der Film löst es ja auch schnellstmöglich auf. Na klar, es ist ein Bondfilm, und man würde vermutlich ohnehin nie davon ausgehen, dass Bond ernsthaft einen Unschuldigen einfach opfert, um in seiner Mission voran zu kommen (zumindest nicht auf die Art), aber gerade das meine ich, wenn ich sage, dass TLD eben manchmal leider nur ein Bondfilm ist, weil gerade speziell diese Geschichte noch konsequenter sehr sehr spannend hätte werden können. Das ist aber nicht das, was die Masse in einem Bondfilm sehen will und auch nicht das, was die Macher bei einem Bondfilm machen wollen. Wobei ich mich bei TLD schon frage, ob hier mit einigen Änderungen diesbezüglich wirklich so sehr das Publikum überfordert hätte. Ich denke, vieles von meinen Ideen wäre in einem 87er Bond mit Dalton problemlos möglich gewesen, ohne die Zuschauer groß zu verprellen.
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

816
Sehe das wie Hille. Ich wollte auch noch die Unschlüssigkeit des Films ob seiner Ernsthaftigkeit anmerken, aber das hat er ja auch schon getan mit dem Hinweis auf die Aston Martin und Cello-Rutschpartie.
Grade diesen Teil - das eigentlich Actionhighlight des Films - mag ich ganz und gar nicht. Dalton funktioniert schlicht und einfach nicht in Moore'schen Action-Humor-Szenarien. Das hätte man streichen oder komplett umschreiben müssen. Warum Bond überhaupt vor einer Horde von Ost-Polizei-Amateuren fliehen muss wird hier auch gar nicht klar, und ist ohnehin unwürdig.

An manchen Stellen wäre TLD besser gewesen, wenn er einfach ein politischer Actionthriller geworden wäre.
Für mich aber auch ganz ganz bezeichnend für die "Wilson/Glen-Ära". OP ist im Grunde genauso zu bewerten, nur das bei OP eben der "HuMoore" überwiegt, und bei TLD ein wenig die Ernsthaftigkeit - aber beide wirken unschlüssig.
und für FYEO gilt das gleiche dann natürlich umso mehr
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

817
Casino Hille hat geschrieben:
Henrik hat geschrieben:Im Gespräch zischen Bond und ihm erfährt man noch gar nicht, dass er nur zum Schein erschossen wird. Somit ist das schon überraschend.
Doch, das erfährt man indirekt, Bond sagt es ja sogar selbst. "Würde ich Koskov vertrauen, würden wir uns nicht unterhalten." Wenn er Pushkin dann klar sagt, dass dieser aber erstmal sterben muss, um Koskov aus der Reserve zu locken und Pushkin diesen Schluss auch selbst zieht, ist es für den halbwegs mitdenkenden Zuschauer wahrlich nicht mehr schwer, sich zu denken, dass die beiden das wohl inszenieren werden.
An die Szene hatte ich auch gerade gedacht. Ich hatte mir das aber anders herum gedacht: Bond und Puskhin gehen schon sehr weit, wenn sein Tod tatsächlich auf diese Art inszeniert wird. Das wäre auch weniger dramatisch möglich gewesen: Außerdem: Wie genau das ablaufen soll, erfährt man nicht. Unmittelbar nach dem Gespräch folgt schon Puskhins Rede auf dem Nordafrika-Handels-Kongress (?) und wir sehen Necros, wie er auf Puskhin zielt.
Hätte er ihn erschossen, was man erwarten könnte, hätte Puskhin das wohl nicht überlebt. Von daher ist hier schon mal eine spanende Szene.
Und dann schiesst sofort Bond auf Puskhin, das geht alles sehr schnell, da hat man gar nicht mehr viel Zeit, genau zu überlegen, ob das jetzt echt ist oder nicht. Es ist ja schon überraschend, dass Bond so plötzlich auf ihn schiesst, während zuvor ausführlich die Vorbereitungen von Necros gezeigt wurden.

Aber wenn man den Film einmal durchschaut hat ist es auch schwer, sich vorzustellen, wie das auf jemanden wirkt, der den Film nicht kennt.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

818
Bond wird nie einen Unschuldigen töten.
Er mag verantworltich sein für den einen oder anderen kollateralen Schaden (Opfertod), aber direkt killen wird er niemanden.
Er ist kein Jack Bauer, der einen für viele opfert.
Es ist schon sehr offensichtlich, dass Bond Pushkin nur zum Schein tötet, ansonsten hätte er dies auch einfach im Hotelzimmer tun können.

Ach...noch so nebenbei..ich finde die Aston- und Cello-Sequenz sehr launig und sie stört mich keinesfalls beim Genießen des Films.
Ich kann verstehen, das sie nicht ganz dem 'Ton' des Films entspricht und nicht zu den stärksten Szenen des Films zählt, vorspulen ;-) oder so dramatisch abwerten würde ich diese trotzdem nicht.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

819
SirHillary hat geschrieben:Bond wird nie einen Unschuldigen töten.
Er mag verantworltich sein für den einen oder anderen kollateralen Schaden (Opfertod),
Nicht einmal das. Tatsächlich müssten seine riskanten Aktionen Dutzenden Unschuldigen das Leben gekostet haben, aber in den Filmen passiert das selbstverständlich nie.

Lediglich in QoS trifft ihn eine Mitschuld am Tod von Mathis und vor allem an dem von Fields. Letztere zieht er leichtfertig in etwas hinein was ihr das Leben kostet. Aber das sind dann auch wieder zentrale inhaltliche Aspekte.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

820
Maibaum hat geschrieben: Lediglich in QoS trifft ihn eine Mitschuld am Tod von Mathis und vor allem an dem von Fields. Letztere zieht er leichtfertig in etwas hinein was ihr das Leben kostet. Aber das sind dann auch wieder zentrale inhaltliche Aspekte.
Das ist nicht richtig. Das zieht sich durch fast alle Bondfilme und ist nicht lediglich in QoS vorhanden.
Es gibt den kleinen aber feinen Unterschied bei diesem 'Opfertod' inwieweit die 'Opfer' in die Geheimdienstarbeit oder die Machenschaften der Gangster verwickelt sind. Aber eine Mitschuld von Bond ist auch schon bei Quarrel, Jill, Plenty vorhanden. Um nur ein paar zu nennen.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

821
@Hille: Kann deiner Kritik größtenteils zustimmen. Dass Glen innerhalb dieser "Verschwendung" von Potenzial wiederum das beste aus der Ausgangslage rausholt, spricht doch dafür, dass in dem Film einige von Glens Stärken rauskommen.
Dass diese Potenzialverschwendung aber daher kommen soll, dass TLD ein Bondfilm ist, sehe ich dagegen nicht, im Gegenteil: TLD profitiert viel davon, ein Bondfilm zu sein.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

822
SirHillary hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Lediglich in QoS trifft ihn eine Mitschuld am Tod von Mathis und vor allem an dem von Fields. Letztere zieht er leichtfertig in etwas hinein was ihr das Leben kostet. Aber das sind dann auch wieder zentrale inhaltliche Aspekte.
Das ist nicht richtig. Das zieht sich durch fast alle Bondfilme und ist nicht lediglich in QoS vorhanden.
Es gibt den kleinen aber feinen Unterschied bei diesem 'Opfertod' inwieweit die 'Opfer' in die Geheimdienstarbeit oder die Machenschaften der Gangster verwickelt sind. Aber eine Mitschuld von Bond ist auch schon bei Quarrel, Jill, Plenty vorhanden. Um nur ein paar zu nennen.
Nein, da sehe ich einen Unterschied. Mathis geht natürlich freiwillig mit, aber Fields wird von Bond benutzt bzw verschuldet, was M auch so sagt, und Bonds Erschütterung über ihren Tod ist etwas anderes als bei den sonst üblichen Helfertoden.

Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

823
Ich nicht.
Es ist richtig, dass Craigs Bond eine andere Reaktion zeigt, wie der Connery-Bond, die Mitschuld bei Jill, Plenty und auch Tracey ist mMn nicht wegzudiskutieren.
Man kann das, wie erwähnt, noch genauer auseinandernehmen...Fields gehört zum Geheimdienst...Quarrel ist ein Fischer, der ihm bewußt hilft....Plenty ist nur ein dummes Mädchen...Paula eine Agentin..und so weiter...
Manche sterben nur, weil sie Bond kennen, andere, weil sie in irgendeiner Art und Weise mit Bonds Arbeit verbunden sind.
Mathis und Fields haben demnach kein Alleinstellungsmerkmal.
...auch wenn du das speziell bei QoS möglicherweise sehen möchtest. ;-)
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

824
Maibaum hat geschrieben:Fields wird von Bond benutzt bzw verschuldet, was M auch so sagt, und Bonds Erschütterung über ihren Tod ist etwas anderes als bei den sonst üblichen Helfertoden.
Das ist bei Jill in GF aber nicht anders und die Rache für ihren Tod ist für Bond dann auch eine persönliche Motivation (auch wenn man das sicherlich anders deuten kann).
Thunderball1965 hat geschrieben:Dass diese Potenzialverschwendung aber daher kommen soll, dass TLD ein Bondfilm ist, sehe ich dagegen nicht, im Gegenteil: TLD profitiert viel davon, ein Bondfilm zu sein.
Magst du das näher ausführen? Würde mich doch glatt interessieren, inwiefern TLD davon profitiert bzw. was genau du damit meinst.
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Re: Filmbesprechung: "The Living Daylights (TLD)"

825
Casino Hille hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Fields wird von Bond benutzt bzw verschuldet, was M auch so sagt, und Bonds Erschütterung über ihren Tod ist etwas anderes als bei den sonst üblichen Helfertoden.
Das ist bei Jill in GF aber nicht anders


Das stimmt nicht so ganz. Er verschuldet zwar ihren Tod, aber er konnte kaum ahnen daß Goldfinger so weit gehen würde.
Aber es hat dann doch keinen wirklichen Einfluß auf die Handlung. Connery darf nur pflichtschuldigst etwa traurig drein blicken, und dieser Moment ist auch viel zu kurz. Die weitere Handlung hätte ohne Jills Tod aber genau so funktioniert.

In QoS wusste er aber was bei Quantum möglich ist. Und er hat Fields nicht wirklich benötigt.